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Aktuelle Themen Unicef-Foto des Jahres 2007

eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Unicef-Foto des Jahres 2007
geschrieben von eleonore
als Antwort auf angelottchen vom 18.12.2007, 12:41:31
@angel,

du hast ohne zweifel recht, vor allem, was die *eislaufmütter* mit ihre töchter angeht.

es gibt aber ein kleine unterschied, so eine westliche *göre* kann als erwachsene frau zum psychiater.
die 11 jährige braut, ist heilfroh, wenn sie überlebt, denke ich.
es ist anatomisch und gynäkologiscvh gesehen eine eminente viecherei, so ein kleines ding eheliche verkehr, wie gebären zuzumuten.
--
eleonore
angelottchen
angelottchen
Mitglied

Re: Unicef-Foto des Jahres 2007
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf eleonore vom 18.12.2007, 13:32:34
elo, ich wollte auch nicht vom Thema ablenken - nur darauf hinweisen, dass ähnliche Ausbeutung kleiner Mädchen auch hier stattfindet, wenngleich die nicht zum Kinderkriegen verurteilt sind ...

Um dieses Unrecht an den kleinen Mädchen überhaupt bekämpfen zu können, muss in den Köpfen der Eltern und vor allem auch der heiratswilligen/wütigen Männer ankommen, dass es ein UNRECHT ist - und das dürfte die schwerste Aufgabe sein - schliesslich hat man das in diesen Ländern schon immer so gemacht usw usw ....

Für Zweifler wie hugo hier eine aktuelle Studie zu Zwangsheiraten aus Afghanistan von medicamondiale
--
angelottchen
adam
adam
Mitglied

Re: Unicef-Foto des Jahres 2007
geschrieben von adam
als Antwort auf eleonore vom 18.12.2007, 11:44:23
Einverstanden eleonore,

Aufklärungsarbeit ist unbedingt notwendig. Aber ehe wir anderen Kulturen mit humanitärem Gerede kommen, sollten wir in der eigenen Stube für Ordnung sorgen und unser eigenes Denken so orientieren, daß wir eine Grundlage haben, auf die wir zurückgreifen können.

Diese Grundlage kann ich nur in den Idealen des Humanismus erkennen. Die Ideen des Humanismus sind in allen Weltreligionen zu finden und wenn man sich auf den Humanismus beruft, beruft man sich nicht darauf, etwas besseres zu sein. Humanismus kann jeder leben und damit andere positiv beeinflussen. Dabei werden wir auch lernen müssen, die Toleranz wieder näher an ihrer ursprünglichen Aussage zu orientieren.

Konkret für das Thema dieses und ähnlicher Threads bedeutet das, daß wir es in unserer Gesellschaft nicht mehr zulassen dürfen, daß 14jährige pubertierende Bengel zu Supermachos erzogen werden, in deren Spatzenhirnen, außer einem maßlosen Ego, nur noch Platz für eine fragwürdige Familienehre ist, für deren Erhalt man die Schwester töten muß. Was hilft es den Opfern, wenn die Täter zu Lebenslänglich verurteilt werden? Durch humanistische Erziehung wird auch dem Denken, daß eine Frau weniger wert ist als das Vieh im Stall, ein Riegel vorgeschoben.

Wenn wir das erreichen, können wir auch in anderen Kulturen den Finger heben.

--

adam

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hugo
hugo
Mitglied

Re: Unicef-Foto des Jahres 2007
geschrieben von hugo
als Antwort auf angelottchen vom 18.12.2007, 13:48:08
hallo uki, hallo klaus, adam, eleonore, angelottchen,,schön das Ihr anwortet bzw. nachfragt, was kann oder könnte man tun,,

Ja auf diese Frage zielte mein Beitrag ab.

Seit längerem befasse ich mich sehr intensiv mit solchen Fragen. Was also könnte mein bzw unser Beitrag, der Beitrag der Deutschen sein, das sich -wenn auch nur allmählich- für die Frauen und Mädchen in und aus dem Kulturkreis aus welchem solche Nachrichten desöfteren kommen, sinnvolles, dauerhaftes getan werden ?

Dazu meine Meinung -auch wenn das für den ersten Moment gar nicht so sehr zusammenzupassen scheint:

Ich bin für eine schnellstmögliche Aufnahme der Türkei in die EU, und zwar unter Einhaltung der strengen EU-Aufnahmekriterien, aber dann auch mit sämtlichen Konsequenzen für uns.

Frage: Könnte es für diese Frauen in den arabischen Ländern hilfreich sein wenn eine starke Türkei als ihr Nachbarland ein Vorzeigestaat wird mit allen Möglichkeiten, Freiheiten, rechtlichen Sicherstellungen usw. die sich diese Frauen und Mädchen nur erhoffen können.?

Ja, ich denke schon das da was rüberschwappen könnte (besonders bei den heutigen zunehmenden Kommunikationsmöglichkeiten)das dies etwas beitragen könnte und eine Vorbildwirkung zu erreichen ist.

Natürlich müssen dann jedoch auch die Regierungen dieser westlichen -auf Vorbildwirkung bedachten- Welt, jede Gelegenheit nutzen, um ihren Einfluss geltend zu machen(so wie derzeit bei dem Fall der saudischen Frau, welche Stockschläge bekommen sollte und auf öffentlichen westlichen Druck davon verschont bleibt)

Falls die Türkei -um nochmal darauf zurückzukommen- jedoch (ich wills mal etwas salopp ausdrücken) durch unsere Überheblichkeit, oder Ängstlichkeit oder religiöse Einseitigkeit usw. vor den Kopf gestoßen, vergnatzt und beleidigt wird, dann sehe ich auch ziemlich schwarz für die Frauen und Mädchenrechte in diesen "Breitengraden".

Wer sollte ihnen dann noch helfen können, wenn sie -von uns verlassen- auf die Gnade oder Ungnade durch den dann zu erwartenden verstärkten Einfluss des Islam, ausgesetzt sind, kein EU-Recht gültig ist, und ????

Sogar die derzeit ermutigenden Entwicklungen, (trotz aller Probleme die es noch gibt) in der Türkei (zugunsten der Frauen, siehe Ankara, siehe Urlaubsregion, siehe Antalya, Istanbul usw,,) wären dann in Frage gestellt und bei einem Regierungs-, und Systemwechsel arg gefährdet.

,,das sollte nur mal eine zu beleuchtende Seite sein über die wir nachdenken müssen,,,

auch die enge Kungelei der USA mit den Saudis und das, fast ausschließlich aus derzeitigen Gas-ÖL- abhängigen Dreiecksbeziehungen, (sowie dadurch erpresstes Maulhalten auch bei schlimmsten Menschenrechts-, und Terrorbefürchtungen,,) passt nicht in unsere -ach so aufgeklärte Welt oder ??

Es ist wohl doch nicht so einfach zwischen theoretischem Anspruch und praktischer Realisierbarkeit zu differenzieren wenn die eigenen wirtschaftlichen Erwägungen zu Rate gezogen werden,
Beispiele: Dingsda und China, Dingsda und Dalai Lama, Dingsda und Mugabe, Dingsda und Iran oder Russland,,, zeigen ein beredtes Bild was noch zu tun ist,,,*gg*

ps ich seh gerade, das auch adam in Richtung der Vorbildwirkung gedacht und geschrieben hat.
--
hugo
eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Unicef-Foto des Jahres 2007
geschrieben von eleonore
als Antwort auf hugo vom 18.12.2007, 16:15:30
@hugo,

der griesgram hat das mädchen in afghanistan gekauft, nicht in die türkei.

was aber in hinterste kaff in anatolien auch vorstellbar ist.
und just diese menschen dort, gefangen in irgend ehrenkodexe, religionen,fern jede kommunikation......wie möchtest du die aufklären?

hingehen, und sagen: böse, böse griesgram, sowas macht man nicht , als angehende eu-bürger???

--
eleonore
Re: Unicef-Foto des Jahres 2007
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 18.12.2007, 16:15:30
@hugo,
"Ja, ich denke schon das da was rüberschwappen könnte (besonders bei den heutigen zunehmenden Kommunikationsmöglichkeiten)das dies etwas beitragen könnte und eine Vorbildwirkung zu erreichen ist."

Ich bin da eher skeptisch, da in einem islamischen Gottesstaat, der in Afghanistan nach Abzug der Truppen wieder eingerichtet werden würde, jede Verbindung nach außen unterbunden werden würde. Da besonders Frauen jede Verbindung mit der weiteren Umwelt untersagt wäre, sind die Chancen dieser Frauen für eine Weiterentwicklung gleich Null.
Da wäre eine "Vorbildfunktion" der Türkei mehr als spekulativ.
Ich glaube auch nicht, dass eine Aufnahme der Türkei in die EU daran etwas ändern würde.
Ich bin allerdings auch der Meinung, dass eine militärische Einflussnahme unter den heutigen Bedingungen wenig hilfreich ist.
--
klaus

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hugo
hugo
Mitglied

Re: Unicef-Foto des Jahres 2007
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.12.2007, 18:08:20
ja eleonore und klaus,,in Afghanistan,,,aber wie sollen die jemals -ich wills mal überdeutlich sagen: "Verwestlichen nach unseren Vorstellungen" wenn sogar die Türkei als Europa am nächsten liegendes Land (wenn auch noch 1000 Meilen von Kabul entfernt) keine "Anstalten" einer Besserung erkennen ließe ?

Noch vor Kurzem wurden dort Nachrichten per Boote, Rauchzeichen und Trommeln weitergegeben, heute setzt sich das Handy, das Radio und das TV durch und in wenigen Jahren wirds dort auch massenhaft Internet geben, wenn wir das so wollen und entsprechend dafür sorgen.

Wenn wir natürlich Außenpolitik ala USA nach dem Motto: "erst Schießen und dann Fragen" praktizieren, ok dann dürften Eure Vermutungen das die Taliban ihre Interessen durchsetzen, nicht unrealistisch sein.

Dann kann man sich vorstellen das die Frauen weiterhin durch ein Gitter gucken müssen, der Mohnanbau zu Höchstform aufläuft zum Wohle der Warlords, der Waffenschmuggel auf hohem Niveau und die Rekrutierung von Selbstmordattentätern aus den Koranschulen so weiterläuft wie bisher,,,

Wenn wir schon davon überzeugt sind -und wer von uns stellt das in Frage- das UNSERE Wertvorstellungen UNSER Weltbild UNSER Umgang mit Frauen usw auch für alle anderen Menschen dieser Erde früher oder später ( besser früher) erstrebenswert und erreichbar sein sollte, dann tun wir sicherlich gut daran uns auch diesen Zielen praktisch zu nähern, entsprechend zu handeln und nicht nur darüber zu spekulieren,,,

Die "Vereinnahmung" der Türkei durch die EU kann ein Anfang, ein erster Schritt auf dem Weg zu weiterer Annäherung, zur Besserstellung aller Frauen weltweit sein,,

Die Türken, die sich auf dem Weg zu uns befinden, nun plötzlich in eine andere Richtung zu drängen durch Barrikadenbau usw. wird den Frauen des Orients, des Morgenlandes oder wie immer man dies nennen möchte,,die Hoffnung auf einen Sonnenaufgang noch lange, lange Zeit vermiesen,,,

sicher, ist dieses Exeriment Türkei-EU mit etwas Risiko behaftet (es könnte auch schiefgehen oder etwas anders verlaufen als geplant) aber aus meiner Sicht ist jede andere Variante weitaus riskanter,,
--

Ich bin gespannt auf Eure Vorschläge,,,
hugo
uki
uki
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Re: Unicef-Foto des Jahres 2007
geschrieben von uki
als Antwort auf hugo vom 18.12.2007, 19:04:18
Es ist ja nicht so, als hätte es in islamischen Ländern noch keine Annäherung an den Westen und ein Bestreben für die Emanzipation der Frauen gegeben. Denkt man an den Iran und Schah Reza Palawi, wird einem dieses wieder einfallen.
1978 konnte er sich nicht mehr gegen die islamistisch geprägte Opposition wehren und verließ das Land. Mehr kann gut im Link nachgelesen werden. (ist auch nicht zu viel)

Schah Reza Palawi

Ich folgere, dass noch ein langer und beschwerlicher Weg beschritten werden muss, um die Gleichstellung der Frauen in islamischen Ländern zu erreichen und den übergroßen Machteinfluss der Religion dauerhaft zu mildern, so dass dort ein Leben nach westlichen Maßstäben bezüglich der Gleichberechtigung gelebt werden kann.
Möglich, dass die Türkei tatsächlich eine Vorreiterrolle dabei spielen wird.
Wollen wir es hoffen.
Verlagert man nun diese Vorstellungen auch nach Afghanistan, muss jedem bewusst werden, welche Hürden noch genommen werden müssen.
Ich denke nicht, dass der Westen keine Anstrengungen macht.


--
uki
uki
uki
Mitglied

Re: Unicef-Foto des Jahres 2007
geschrieben von uki
als Antwort auf uki vom 18.12.2007, 20:35:49
lach, bevor mich jemand darauf aufmerksam macht:
Mohammad Reza Pahlavi muss es heißen.
--
uki
adam
adam
Mitglied

Re: Unicef-Foto des Jahres 2007
geschrieben von adam
als Antwort auf hugo vom 18.12.2007, 19:04:18
Gut Hugo,

dann greif ich mal ganz tief in die Kiste des Idealismus, auch auf die Gefahr hin als totaler Spinner dazustehen.

Meine Vorschläge wie folgt:

1.) Ausrichtung unserer Gesellschaft nach den Grundsätzen des Humanismus, um unserer Zivilisation wieder mehr Kultur einzuhauchen. Im Rahmen des Humanismus den Begriff "Toleranz" überdenken.

2.) Eine politische Aufwertung der UNICEF mit (vorerst) beratender Stimme im Weltsicherheitsrat.

3.) Die Spirale der Gewalt zwischen den Kulturkreisen unter allen Umständen unterbrechen, um religiösen Hetzern den Wind aus den Segeln zu nehmen.

4.) Aufklärung im "Orient" über das wirkliche Leben in den westlichen Ländern.

5.) Aufklärung über Gemeinsamkeiten der Religionen

6.) Die Abhängigkeit von Ressourcen aus anderen Kulturkreisen so schnell wie möglich abbauen.

7.) Immer wieder den Humanismus vorleben.


Ja ja, ich weiß! Und was machen wir am Nachmittag?

--

adam

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