Aktuelle Themen Vom Altern

Re: Vom Altern
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 18.05.2016, 16:30:03
Olga,
ich habe auch viel mit sehr jungen Menschen zusammengearbeitet. Die haben ganz andere Anstrengunen - bereits in der Schulzeit - als wir das hatten. Außerdem sind sie mit dem Computer aufgewachsen, haben alle Geräte wie Drucker, Scanner etc. am Platz stehen und bewegen sich zwangsläufig viel weniger als wir früher im Beruf. Sie haben mehr Stress und mehr Druck. Und daher schon viel früher gesundheitliche Probleme. Meine Erfahrung. Wer 10-12 Stunden Computerarbeit leisten muss, kann das mit ein paar Stunden Jogging und Fitnessstudio niemals ausgleichen. Leider.
Morrison
olga64
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Mitglied

Re: Vom Altern
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.05.2016, 16:53:41
Ich sass zum ersten Mal 1982 vor einem Computer und dies dann bis zu meinem Ausscheiden in 2009. Ich empfand viele Arbeitsgänge, die ich von früher her noch als sehr umständlich und oft auch gefährlich empfand (wenn ich nur an die Nass-Kopierarbeiten mit ätzender Lauge denke) immer bequemer und einfacher. Oder an die SChreibmaschinen; ich lernte ja noch auf einer mechanischen, dann an der IBM Executive und dann endlich am Computer.
Auch die normalen EDV-Abläufe am Computer erleichterten doch alles. Was musste ich früher manuell recherchieren und suchen ,was dann mit einem Klick der Computer für mich erledigte. Und da gab und gibt es ja noch sehr viel mehr.
Auch ich sass vorwiegend am Schreibtisch, im Auto, Zug oder Flugzeug oder in Besprechungsräumen. Da ich aber wie viele insgesamt 32 bezahlte Urlaubstage und 15 Feiertage pro Jahr hatte, fand ich immer viel Gelegenheit, mich auch ausserhalb eines zweitägigen Wochenendes körperlich zu betätigen.
Es kommt vermutlich immer darauf an, wie interessant man seinen Job finde, wie die Atmosphäre in der Firma ist und natürlich wie gerecht die BEzahlung empfunden wird. Bei mir stimmte dies meist alles; deshalb fiel es mir vermutlich auch zwei Jahre lang sehr schwer, darauf zu verzichten als ich dann RentnerIn wurde.
Wenn ein normaler Arbeitnehmer (also in keiner Führungsposition) heute jammert, er würde 10 - 12 Stunden am Computer sitzen, hat er oder sie hier sicher auch die Privataktivitäten an demselben inkludiert, die aber nicht auf Kosten des Arbeitgebers gehen sollen. Die Leute haben doch auch viel Zeit für Fun - diese Mär von 10 - 12 Stunden-Tagen glaube ich aus eigener Erfahrung nicht vielen. Olga
Re: Vom Altern
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 18.05.2016, 17:05:52
Ha Olga, das ist ja ein Zufall, genau im gleichen Jahr wie Sie bekam ich einen Computer an den Arbeitsplatz gestellt und - ich hatte keine Ahnung. Aber es war für mich derart reizvoll, dass ich ständig Überstunden (freiwillige, nicht angerechnete) gemacht habe, nur um am Gerät etwas auf die Beine zu kriegen, denn es hat mir unsäglichen Spaß gemacht. Aber da fingen so langsam auch die Beschwerden an, die ich an der Schreibmaschine nie hatte.

Zuerst dieses alles in rosa sehen, weil die Schrift am Computer grün auf schwarz war. Das hat ja dann jeder mehr oder weniger ausgeprägt. Bei mir war es sehr ausgeprägt, so dass ich jeden Tag nach dem Büro kilometerweit gelaufen bin zu ganz anderen Haltestellen und nie mehr die direkt vor dem Haus genommen habe. Ich brauchte das, um wieder zu mir zu kommen und normal sehen und denken zu können. Und so weiter. Man sitze eben am Computer immer irgendwie starr und stiert in den Monitor .....

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Femmefatale
Femmefatale
Mitglied

Re: Vom Altern
geschrieben von Femmefatale
als Antwort auf olga64 vom 18.05.2016, 17:05:52
Nun, mein Mann war Krankenpfleger in der ambulanten Pflege. Der hat geackert mit Überstunden, Wochenenddiensten, Doppelschichten, dem kannst du es glauben.
Der weiß auch, woher er seine kaputten Knochen hat.

LG, ff
olga64
olga64
Mitglied

Re: Vom Altern
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.05.2016, 17:11:45
Als ich den ersten Computer erlebte, arbeitete ich in einem amerikanischen Unternehmen (in Deutschland). ER war riesengross und stand allein in einem Extra-Raum. Wir konnten uns anmelden, um erste Gehversuche daran zu machen. Viele ältere ArbeitnehmerInnen, zu denen ich damals noch nicht gehörte, sträubten sich mit aller Energie, es nicht machen zu müssen.
Ich fand es spannend und konnte dann bald auch auf spezifische Seminare gehen, um weiterzukommen. Bald wurden die Computer kleiner und bald standen sie auf jedem Schreibtisch.
Toll wurde es dann nochmals 1995 als ich erstmals ins Internet konnte und einige Jahre vorher als ich die ersten Mails erhielt und selbst versandte. Ganz zu Beginn noch als Intranet, also inern in unserer Firma.
Ich bin sehr froh, dass ich diese ARt von "Revolution" mitmachen konnte und auch heute noch ein Leben ohne Computer für mich nicht vorstellbar wäre.

Heute hatte ich ein lustiges Erlebnis: am See haben wir noch eine gelbe Telefonzelle mit Telefon mit Schnur und Geldeinwurf-Vorrichtung (die wohl von der Telekom vergessen wurde). Ein kleiner Junge, ca 5 Jahre alt, stand staunend davor mit seinen Eltern und fragte, was dies sei. Die Eltern erklärten diesem Smartphone-Kid,dass man damit telefonieren könne, aber vorher Geld einwerfen müsse. Er fragte dann ganz zu Recht, warum dies keiner täte und griff zu seinem Smartphone und ging seines Weges. Fand ich lustig und auch interessant. Olga
val
val
Mitglied

Re: Vom Altern
geschrieben von val
Ich bin gern 'alt' (bin 78) - allerdings geht es mir gesundheitlich - und auch sonst - gut!

Klar, dass mir ab und zu mal diese und jene Knochen wehtun, dass es mir schwerfällt, lange zu Fuss zu laufen, und dass ich bei den Nachrichten im TV einnicke (obwohl ja immer viel los ist) -

aber diese herrliche Freiheit, nichts mehr machen zu MÜSSEN!
Morgens so lange Zeitung oder was anderes zu lesen wie ich möchte, mit meiner Kaffeetasse im Schlafanzug in den Garten bei schönem Wetter .. habe einen Mann, der das genauso sieht, der mich in Frieden so sein lässt wie ich bin, und ich ihn (haben wir immer getan).

Den Kindern und Enkeln geht es gut - sie sind einerseits nicht zu weit weg, sodass man sich regelmässig sieht, aber anderseits wieder nicht zu nahe dran, alsdass man ihre tägl. Probleme mitbekäme. (Ist vielleicht egoistisch?

2x pro Woche gehe ich schwimmen, ich bin gern im Wasser, ansonsten war und bin ich unsportlich.

Ich versuche, so gut wie es eben geht auszusehen (eine gepflegte 'Alte' ist angehmer anzuschauen als umgekehrt), habe seit vielen Jahren denselben Kleidungsstil, Haare wasche selber (ausser Schneiden), und geschminkt habe ich mich nie viel.

Hoffentlich geht es noch recht lange so weiter..
Gruss Val

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olga64
olga64
Mitglied

Re: Vom Altern
geschrieben von olga64
als Antwort auf val vom 18.05.2016, 17:53:48
DAs wünsche ich Ihnen liebe Val von ganzem Herzen. Wie Sie Ihr Leben schildern (ähnelt auch meinem sehr) macht Sie mir noch sympathischer als Sie dies seit Jahren schon sind.
Ich denke auch ,wir sollten alle dieses gute Phase jeden Tag mit Demut schätzen und geniessen und dankbar dafür sein, dass wir gut und in Frieden leben können. Das ist nicht vielen Menschen auf dieser Welt vergönnt. Olga
chris33
chris33
Mitglied

Re: Vom Altern
geschrieben von chris33
als Antwort auf val vom 18.05.2016, 17:53:48
... und das alles im wunderschönen frankreisch - meine liebe val - wie ich dich beneide - ich liebe frankreich!!

mit freude habe ich gelesen, was du zu sagen hast, über das älterwerden..

macht weiter so, du und dein gatte - ihr habt eure mitte gefunden - so wird man nicht nur alt, sondern auch glücklich und zufrieden alt

und ein wenig geht´s bei mir auch so zu, wie bei euch..

ich lebe allein mit katerchen picolo - auch nicht schlecht - keiner widerspricht mir - nur mein katerchen picolo sagt mir wo´s lang geht...

chris33
caya
caya
Mitglied

Re: Vom Altern
geschrieben von caya
als Antwort auf val vom 18.05.2016, 17:53:48
Ja, Ja, Ja, liebe Val,

Man kann es nicht besser sagen und im Überschwang meiner zustimmenden Gefühle muss ich einfach in die Tasten hauen.

Diese herrliche Freiheit, dieses zwanglose, gelassene älter werden im Einverständnis mit dem was ist, ist einfach ein Geschenk des Himmels.
Klar ist man nicht mehr neu, aber wir leben noch und die Freude und Dankbarkeit darüber erfüllt mich auch jeden Tag aufs Neue.
Ich gehe allerdings auch sehr behutsam und respektvoll mit meinem Körper um, hege und pflege ihn und fordere ihn auch in Maßen. Einmal in der Woche Wassergymnastik für die Beweglichkeit der Gelenke und einmal Bewegungs- und Ausdauertraining für Herz und Lunge.
Mein Körper dankt es mir

Hier in meiner kleinen Kurstadt macht es Spaß sich schick anzuziehen, weil wir erstens schöne Geschäfte haben und zweitens weil die meisten Menschen Zeit haben und ihr Leben genießen, dazu gehört eben auch, sich nett herzurichten

Weiterhin ein schönes, zufriedenes Leben für dich und natürlich auch für Olga vom See, winkewinke

Caya

Liebe Chris, Dich grüße ich natürlich auch ganz herzlich
Du bist doch auch eine Lebenskünstlerin
val
val
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Re: Vom Altern
geschrieben von val
als Antwort auf caya vom 18.05.2016, 18:23:45
Danke Olga, Chris und Caya -

machen wir halt weiter so:

... wir lassen uns das Leben nicht verbittern, keine Angst, keine Angst, Rosmarie

oder so ähnlich
LG Val

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