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Aktuelle Themen War Robert Enke wirklich so krank?

olga64
olga64
Mitglied

Re: War Robert Enke wirklich so krank?
geschrieben von olga64
als Antwort auf frido vom 12.11.2009, 15:36:13


Das Wichtigste ist immer noch der Beistand der nächsten Angehörigen - und auch der hilft eben manchmal leider nicht, einen Suizid zu verhindern.

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frido[/quote]

Das stimmt nun leider bei schweren Depressionen überhaupt nicht, wie ja auch das Beispiel des Herrn Enke zeigt. Ich nehme an, seine junge Frau hat sich wirklich um ihn gekümmert - aber Laien schaffen dies noch weniger als Psychologen. In der Nationalmannschaft ist ja ein von Klinsmann angeheuerter Psychologe - der auch nichts "gemerkt" hat. Enke hatte sich ja anscheinend bewusst auch gegenüber seinem Arzt und seiner Ehefrau besser gehend dargestellt, um seinen Tod in Ruhe vorbereiten zu können.
Ausserdem sind Angehörige viel zu nah an dem Patienten - wenn überhaupt jemand helfen kann,dann eine externe Person und diese nur bedingt. Es handelt sich bei psychischen Problemen ja nicht um ein "Loch im Zahn", welches ersichtlich und reparabel ist.
Insbesondere die Fussballer sind von den Medien abhängig: je bekannter jemand ist, desto umfangreicher seine Sponsoren und desto gefüllter die Stadien. Davon leben die Vereine und auch die Fussballer (nicht gerade schlecht).


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olga64
fritz_the_cat
fritz_the_cat
Mitglied

Re: War Robert Enke wirklich so krank?
geschrieben von fritz_the_cat
als Antwort auf frido vom 12.11.2009, 15:36:13
Das Wichtigste ist immer noch der Beistand der nächsten Angehörigen - und auch der hilft eben manchmal leider nicht, einen Suizid zu verhindern.
--
frido


Das stimmt nun leider bei schweren Depressionen überhaupt nicht, wie ja auch das Beispiel des Herrn Enke zeigt.
olga64

Was wollte dir und uns die Tante Olga64 damit sagen? Meiner Meinung nach können weder Angehörige, irgendwelche Psychoheinis oder Möchtegernwisser etwas ändern, wenn der Betroffene es selbst nicht will.
Gruß Fritz
pippa
pippa
Mitglied

Re: War Robert Enke wirklich so krank?
geschrieben von pippa
als Antwort auf olga64 vom 12.11.2009, 15:45:30
Nein, Angehörige können kaum helfen. Im Gegenteil, der Depressive entwickelt gerade einem fürsorglichem Angehörigen gegenüber ein schlechtes Gewissen. Eigentlich kann sich zunächst mal ein Kranker nur selber helfen, in dem er unmissverständlich zum Ausdruck bringt: ich brauche Hilfe. Das ist der erste, aber auch schwierigste Schritt.
--
pippa40

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hafel
hafel
Mitglied

Re: War Robert Enke wirklich so krank?
geschrieben von hafel
als Antwort auf fritz_the_cat vom 12.11.2009, 16:17:17
Mit Deiner Bemerkung: "irgendwelche Psychoheinis" bringst Du das Thema direkt auf den Punkt, dass in unserer Gesellschaft noch viel Aufklärungsart notwendig ist.
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hafel
ingo
ingo
Mitglied

Re: Musste Robert Enke seine psychische Erkrankung verheimlichen?
geschrieben von ingo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.11.2009, 15:09:49
@Ursula:
#Antidepressiva müssen nicht stationär und nicht in einer geschlossenen Abteilung verabreicht werden
#Stationäre Aufenthalte sind eine Möglichkeit, bieten aber nicht mal ansatzweise Sicherheit, geschweige denn Nachhaltigkeit.
#Depressionen sind sehr vielschichtig, und welche Art Enke hatte, wissen wir nicht. Falls er eine Depression wie ein Kollege hat, dann hätte auch ein stationärer Aufenthalt nichts gebracht.
Mein Kollege wurde auch stationär behandelt; ohne Dauererfolg. Sein Problem ist jetzt, dass er zwischendurch (wie wohl auch Enke) gute Phasen hat, 2-3 Tage vorher merkt, dass wieder eine depressive Phase im Anmarsch ist(in der er es mal gerade vom Bett zur Toilette und in die Küche schafft), dass dann, und das ist die Krux, Medikamente aber 3-4 Wochen brauchen, bevor sie anschlagen. Gegen sowas hilft auch kein stationärer Aufenthalt nicht wirklich.
Last not least wissen wir trotz der Pressekonferenz überhaupt nicht, was Enke versucht hat und was nicht. Musst Dich nicht angegriffen fühlen. Ich hatte ja bewusst geschrieben "stimmt so nicht...". Jetzt habe ich mehr Zeit und erklärt, was ich meinte.
Es ist halt unheimlich kompliziert. Dem Einen hilft dies, dem Anderen das und dem Nächsten gar nichts wirklich.
--
kreuzkampus
ingo
ingo
Mitglied

Re: Musste Robert Enke seine psychische Erkrankung verheimlichen?
geschrieben von ingo
als Antwort auf hafel vom 12.11.2009, 15:12:21
War in Eile.....Habe jetzt aber geschrieben, hafel.
--
kreuzkampus

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fritz_the_cat
fritz_the_cat
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Re: War Robert Enke wirklich so krank?
geschrieben von fritz_the_cat
als Antwort auf hafel vom 12.11.2009, 16:45:41
Mit Deiner Bemerkung: "irgendwelche Psychoheinis" bringst Du das Thema direkt auf den Punkt, dass in unserer Gesellschaft noch viel Aufklärungsart notwendig ist.
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hafel

Wenn du Geschehnisse vor Gericht verfolgt, wirst du sicher sehen, daß der bestellte Psychiater der Anklage eine andere Auffassung vertritt als der Psychiater des Angeklagten (meistens um 180 Grad), daß Psychiater Täter für gebessert halten, und kaum sind sie wieder "draußen", begehen sie die gleiche Tat. Natürlich nicht alle. Aber insgesamt ist dieses hier ein anderes Thema, Robert Enke nicht würdig.
Ein Anwalt hat mir mal gesagt:
Ein guter Antwalt ist ein guter Anwalt, wenn er 51% seiner Prozesse gewinnt.
Gleiches darf man wohl auch über die Psychiater sagen.
Du kannst Glück haben, wenn du an einen kommst, der mit dir und seiner Einschätzung die 51% erreicht hat.
--
fritz_the_cat
fritz_the_cat
fritz_the_cat
Mitglied

Re: Musste Robert Enke seine psychische Erkrankung verheimlichen?
geschrieben von fritz_the_cat
als Antwort auf ingo vom 12.11.2009, 16:47:57

Es ist halt unheimlich kompliziert. Dem Einen hilft dies, dem Anderen das und dem Nächsten gar nichts wirklich.
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kreuzkampus
geschrieben von kreuzkampus

Hatten wir dieses ganze Thema nicht erst vor kurzem mit einem unserer Mitglieder hier? Es wäre schön, wenn er als Betroffener dazu etwas sagen könnte.
Wir stochern doch nur im Nebel rum.
--
fritz_the_cat
pippa
pippa
Mitglied

Re: War Robert Enke wirklich so krank?
geschrieben von pippa
als Antwort auf fritz_the_cat vom 12.11.2009, 16:52:55
Sag mal, lieber Fritz, was hat das jetzt mit Depressionen zu tun?
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pippa40
fritz_the_cat
fritz_the_cat
Mitglied

Re: War Robert Enke wirklich so krank?
geschrieben von fritz_the_cat
als Antwort auf pippa vom 12.11.2009, 16:58:31
Sag mal, lieber Fritz, was hat das jetzt mit Depressionen zu tun?
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pippa40
geschrieben von pippa40

Hallo pippa,
Psychologen haben doch beruflich mit Depressionen zu tun.
Eine Erklärung zu meiner Überschrift am Anfang: "War R.E. wirklich so krank": Ich dachte damals wirklich nicht an eine psychische Krankheit, davon wußte ich auch nichts, sondern an seine angebliche Viruserkrankung, die ihn immer wieder zurückwarf.
--
fritz_the_cat

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