Aktuelle Themen Wasser sparen?

arno
arno
Mitglied

Re: Wasser sparen?
geschrieben von arno
als Antwort auf ehemaligesMitglied41 vom 24.03.2015, 19:03:52
..dann hast du mich nicht richtig verstanden.

Warum soll ich jetzt mehr Wasser verbrauchen, nur weil plötzliche festgestellt wird, dass die Kanalanlagen zuwachsen?

Klar wachsen sie zu, aber nicht nur durch den geringeren Verbrauch, sondern auch durch die Größe.

Es ist natürlich einfach festzustellen, dass wir am falschen Ende sparen, also Wasser marsch.

Fragt sich am Ende, was wird teurer, der erhöhte eigene Wasserverbrauch oder die anteiligen Kosten der Kanalreinigung.

Glaubst du wirklich, dass bei erhöhtem Wasserverbrauch die Kosten pro m³ nicht ansteigen?

Das Wasserwerk müsste ja mehr Trinkwasser zur Verfügung stellen und dann, da bin ich mir sicher, steigen auch die Kosten pro m³ und am Ende wird der Kanal trotzdem gereinigt, wer kann die Notwendigkeit kontrollieren?

ein_lächeln_

geschrieben von ein_laecheln_fuer_dich


Moin, ein_laecheln_fuer_dich ,

unser gebrauchtes Trinkwasser ist ein Transportmittel für alle
gelösten und ungelösten Wasserinhaltsstoffe.
Je mehr Wasserinhaltsstoffe im Abwasser transportiert werden
müssen, desto größer muß der Abwasservolumenstrom sein.

Wenn irgendwelche Schaumeier aufrufen, die Abwassermengen zu
reduzieren, bekmmen die Abwasserkanalnetzbetreiber und die
Kläranlagen-Betreiber ein Problem.

Im Abwasserkanalnetz lagern sich zuerst die schwereren
unglösten Wasserinhaltsstoffe ab und reichern sich im
Abwasserkanalnetz an bestimmten Stellen an, verengen den
Rohrquerschnitt, was schließlich bis zur Rohrverstopfung führt.

Bei den Kläranlagen treten bei einer stark reduzierten Zulaufmenge
andere Probleme auf.
Jede Kläranlage wird ausgelegt und besitzt einen Wirkungsgrad (70-
80%) bezüglich der Reinigung von ungelösten Wasserinhaltsstoffen.

Die im Abwasser gelösten Inhaltsstoffe passieren die
Kläranlagen.
Solange die schwankenden Abwasservolumenströme im ausgelegten
Bereich liegen, erfolgt die optimale Reinigung.
Liegt der Abwasservolumenstrom unter dem ausgelegten Wert,
verschlechtert sich der Wirkungsgrad der Abwasseraufbereitung
bei gleichbleibenden Betriebskosten.

Man sollte nicht vergessen, dass durch die aus den Kläranlagen
ablaufende Wasserqualität unsere Trinkwasserqualität direkt
beeinflußt wird.
Abwasser wird nach der jeweiligen Nutzung bis zu ca. 10 mal hinter
einander aufbereitet und als Trinkwasser dann wieder verkauft.

Gruß arno
ingo
ingo
Mitglied

Re: Wasser sparen?
geschrieben von ingo
Zwei Meinungen, die zeigen, wie kontrovers die Debatte auch unter Fachleuten geführt wird:
Sparen
Nicht sparen
olga64
olga64
Mitglied

Re: Wasser sparen?
geschrieben von olga64
als Antwort auf arno vom 24.03.2015, 18:05:21
DAnke Arno - das wusste ich alles nicht - jetzt bin ich wohl ein wenig klüger. Unser Trinkwasser am schönen, oberbayerischen See ist übrigens so gut, dass hier viele Leute kein Mineralwasser mehr kaufen, sondern aus der Leitung trinken - die Analysen werden mehrmals jährlich durchgeführt und sind frei zugänglich. ABer zur Beruhigung: ausser diesem tollen Trinkwasser gibt es auch noch Bier bei uns. Olga

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Re: Wasser sparen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ingo vom 25.03.2015, 09:55:49
Vielen Dank, ingo*, ich bin für die 2. Version "nicht sparen", wie schon gesagt.

Die Wasserwerte kann jeder im Internet bei seinem "Wassergeber" einsehen. Ist immer sehr detailliert dargestellt. Nicht nur wegen den Mineralstoffen wollen wir die Werte wissen, wir müssen auch den richtigen Härtegrad z.B. bei der Spülmaschine einstellen.

LG Morrison
ingo
ingo
Mitglied

Re: Wasser sparen?
geschrieben von ingo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.03.2015, 18:45:51
Ein Vergleich der Systeme: In Paris läuft nach meiner Erinnerung ständig Wasser am Fahrbahnrand in die Gullies. Das ist das "Spülprinzip" oder wie immer man es nennt.

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