Aktuelle Themen Wie glaubwürdig ist die deutsche Medienlandschaft?

Dieser Tage hat die Antikorruptionsorganisation Transparency International ihr Korruptionsbarometer 2013 vorgestellt. Die Umfrage untersucht in 107 Ländern, wie korrupt öffentliche Sektoren von der Bevölkerung wahrgenommen werden.

Das Ergebnis für die deutschen Medien ist ernüchternd: Mehr als die Hälfte der Bevölkerung hält sie für korrupt - sogar für noch korrupter als die öffentliche Verwaltung und das Parlament.

Ein solcher Verdacht hat sich nicht nur aufgrund zahlreicher Medienskandale wegen politischer Einflussnahme, sondern auch durch das tägliche Studium der Inhalte aufgedrängt: Die Unabhängigkeit und die Qualität der deutschen Medien scheinen ernsthaft in Gefahr! Lassen wir uns von ferngesteuerter Berichterstattung einlullen?

Die Vorwürfe sind natürlich nicht neu, nur die Wahrnehmung lässt einmal mehr zu wünschen übrig. Ja, warum wohl? - Ein Beispiel: Der preisgekrönte - inzwischen ehemalige - SPIEGEL-Reporter Harald Schumann erhebt bei einer Preisverleihung schwere Vorwürfe gegen die Chefetagen der deutschen Medien einschließlich der öffentlich-rechtlichen Anstalten:



Der Mainstream und die Einfalt der öffentlichen Meinung, die aufgrund solcher Entwicklungen entstehen, werden durch die Repression allumfassender staatlicher Überwachung und Katalogisierung der Menschen und ihrer Meinungen in Geheimdienstdossiers massiv auf die Individuen übertragen. Wer weiß, dass er überwacht und beobachtet wird, wird seine Äußerungen dahingehend überdenken und sich zweimal überlegen, was er noch sagt...

Wird in dieser Situation möglicherweise die Generation der Ältesten wieder zu einer gefragten politischen Instanz? Sind sie heute vielleicht diejenigen, die es sich noch am ehesten erlauben können, den Mund aufzumachen?

dvd

Danke Dir für das Thema @ david irgendwie geht es den Leuten an der Nase Vorbei :)

Zur Lage in Luxemburg in der Umfrage

Korrupt

Echt schlimm das Thema :(

crosby :)

Ja ein wichtiges Thema - wobei man allerdings differenzieren sollte: 'Korruption' wird meist als 'Einflussnahme durch Zuckerbrot und Peitsche' verstanden - entweder Annahme von Vorteilen oder Beugen unter Druck - da dürften die Situationen aber doch viel unterschiedlicher sein. die Meinung "Ich finde es eher ein alarmierendes Zeichen, dass Teile der Bevölkerung Medien deswegen für korrupt halten, weil diese nicht die kruden Verschwörungstheorien von Teilen der Bevölkerung bestätigen" scheint mir da gar nicht weit hergeholt - das Beispiel von Schumann mit der Berichterstattung über Windkraft spricht da für sich - der Redakteur, der seine Berichte ablehnte und für das Gegenteil Stimmung machte, tat das ja nicht auf 'Weisung', sondern aus Eigeninteresse, und unterstützte damit die 'Stimme des Stammtischs'...

Jede Meinung, die man irgendwo aufnimmt, ist von irgendwas abhängig - das eigene kritische Hinterfragen ist immer nötig - ob das TV, Internet, Zeitung oder persönliche Mitteilung ist

() qilin

Im allgemeinen finde ich das hervorragende politische Kabarett Deutschlands, glaubwürdiger als es meistens die Medien des Landes sind.

Miriam

Das ist eine einfache Geschichte. Was die Medien bsw. über unsere Herzallerliebste zu schreiben haben, wird wöchentlich vom Pressesprecher Steffen Seibert bekannt gegeben und wer sich nicht dran hält, muss mit Konsequenzen rechnen. Nein, er gilt nicht als politisch verfolgt, wir leben ja in einem demokratischen Land (oder etwa nicht), er bekommt ganz einfach keine Aufträge mehr. Das ist natürlich keine Zensur, wo kämen wir den hin. Das ist eine Reglementierung bzw Staatsräson und damit etwas völlig anderes. Oder? Ich bin mir nicht ganz sicher was es sein soll.

Der ehemalige ARD&ZDF-Star-Auslandsjournalist Christoph Hörstel hat das mal in einem einstündigen Interview erklärt:

Leider wurde das Interview nur im Leipziger Kabel ausgestrahlt und dort von ganz wenigen gesehen. Aus dem Grund informiere ich mich überwiegend in den großen schweizer Tageszeitungen, oft auch bei DerStandard.at und in den Blogs via http://rivva.de/, bzw in den von diesem Aggregator verbreiteten RSS-Feeds. Bei deutschen Medien ist man nie sicher, welche Halbwahrheit man aufgetischt bekommt.

Noch ein Hinweis für alle diejenigen, die der Wahrheit am Nächsten kommen wollen: youtube.com Jung&Naiv von und mit Tilo Jung, Untertitel "Politik für Desinteressierte" ist inzwischen ein Dauerbrenner nicht nur bei mir, sondern auch bei vielen tausend anderen jungen Leuten und jung gebliebenen.
Wertung: Empfehlenswert!

"Wes Brot ich ess`, des Lied ich sing". Diesen Spruch muss wohl auf die meisten Medien angewendet werden. Denn diese sind ja auf Werbeeinnahmen angewiesen. Und da ist es eben Tatsache, dass, je potenter ein Inserierer ist, er umso mehr Einfluss auf das "Gewissen" einer Redaktion nehmen kann.

Ich bin froh, in einem Land leben zu können, wo es viele verschiedene Zeitungen usw. gibt; auch solche aus dem Ausland kann ich lesen, sofern ich z.B. die Englische Sprache beherrsche.
Es ist mir in jedem Fall lieber, als in einem Land zu leben, das mir vorschreibt, was ich lesen darf und mich mit einem Einheitsblatt versorgt, das ich lesen muss. DAs führt dann zwangsweise zu VErfolgungswahn und womöglich auch zu einer Art Verdummung. Olga

Unsere Olga lässt wieder Freiheitssprüche vom Stapel und weiss nicht im Geringsten, um was es überhaupt geht. Die Videos anzusehen macht ihr viel zu viel Mühe, also qutascht sie auf Verdacht ihren Kopf leer.

Ich habe auch so meine Erfahrungen mit den Medien gemacht.

Als mich ein Sender anrief und einen kurzen Ausschnitt von unserer Vereinsarbeit im
TV zeigen wollte, war ich erfreut über so viel Interesse.
Dann kamen die Herren mit ihren Kameras und stellten Fragen, die mehr ins Persönliche
gingen, also mit der eigentlichen Vereinsarbeit nichts zutun hatten.
Ich brach das Ganze dann ab, aber senden wollte man trotzdem etwas. Daraufhin bat ich
darum, es mir vorher bitte mitzuteilen, was denn nun gezeigt werden sollte.
Der Zuständige weigerte sich, aber ich bestand darauf. Er schickte es mir dann.

Was dann aber tatsächlich gezeigt wurde, war eher dürftig und auch nicht das, was man mir vorab geschickt hatte.

Nach dieser Erfahrung bin ich zukünftig mit den Medien sehr vorsichtig umgegangen und habe jedes Wort, jeden Satz vorher gut überlegt, bevor ich ihn aussprach.
Aber, auch das schützt einen nicht davor, dass Gesprochenes falsch in der Presse erscheint.

Gottseidank ist das Ganze für mich Vergangenheit.

Ich sage es mal ganz krass: Die Medienlandschaft ist verlogen!

maggy

Unsere Olga lässt wieder Freiheitssprüche vom Stapel und weiss nicht im Geringsten, um was es überhaupt geht. Die Videos anzusehen macht ihr viel zu viel Mühe, also qutascht sie auf Verdacht ihren Kopf leer.

ich mag mir auch nicht ihre Links ansehen, die für mich meist aus zwielichten Quellen stammen.

Zudem finde ich, dass ich mir zwar durch die Vielfalt der Informationen unserer Medien einen Überblick verschaffen kann, aber immer bezweifle ob die Verfasser dieser Infos im Besitz der absoluten Wahrheit sind.

Ich unterstelle hier keinesfalls bewusste Täuschung sondern weiss eben, dass die Medien gern die Sau durchs Dorf treiben.

Hier muss man nicht immer mitrennen, sondern es ist ratsam abzuwarten. Denn nach ein paar Monaten sieht oft alles anders aus.