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Aktuelle Themen Wir haben eine Klimakatastrophe

olga64
olga64
Mitglied

RE: Wir haben eine Klimakatastrophe
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 22.07.2021, 08:24:09

..
Es ist schon richtig, dass auch die Ökonomie berücksichtigt werden muss. Dies sollte allerdings angesichts der realen Kosten geschehen, die die Klimakatastrophe langfristig anrichtet. Ökonomie darf eben nicht nur den begrenzten Zeithorizont bis zur nächsten Wahl im Auge haben!


Karl
geschrieben von karl
Unsere Ökonomie existiert ja nicht in einer staatlichen Planwirtschaft,sondern das sind Unternehmen mit freier Entscheidungskompetenz. Was und wie würde es uns af den Weg "aus der Klimakatastrophe"weiterbringen, wenn diese Unternehmen unser Land verliessen und dann einen Scherbenhaufen von Millionen Arbeitslosen hinterliessen?
In der heutigen SZ ist ein guter Artikel von Marc Beise "Nicht ohne die Wirtschaft", aus dem ich zitieren möchte:

Aus Sicht von Klimaaktivisten wie FFF können die notwendigen Massnahmen glasklar benannt werden; viel schwieriger ist aber eine Antwort auf die Frage, wie man eine hochgerüstete auf Wachstum und Wohlstand fixierte Volkswirtschaft so umbaut, dass die betroffenen Menschen - Konsumenten, Arbeitnehmer, Manager,Investoren und übrigens auch die Wähler bereit sind, diesen Weg mitzugehen.
Dass Frau Merkel (frühere Bundesmweltministerin) in 16 Jahren KanzlerInnenschaft für die Umwelt so viel weniger erreicht hat als vermutlich von ihr selbst erwartet, liegt sicher nicht an der Merkel`schen Ignoranz, sondern an den Um- und Widerständen.

Als sie vor vielen Jahren mit Herrn Gabriel in roten Anoraks in die Arktis reisten, kann man sicherlich falsche Prioritätensetzung, mangelnde Zielstrebigkeit, handwerkliche Fehler vorwerfen. Aber sie hatte es auch mit einer in Jahrzehnten gewachsenen Wirtschafts- und GEsellchaftsstruktur zu tun, die zu ändern nicht so einfach ist, wie sich dies u.a. die Aktivisten von FFF und auch Teile der Grünen vorstellen.
Ganz zu schweigen von der Unmöglichkeit, sich international auf eine konseauente und engagierte Klimapolitik zu einigen.

Aber man kann hoffen, dass das gesellschaftliche Bewusstsein weiter massiv steigt und auch die Mitte der Gesellschaft erreicht,dass hier gegengesteuert werden muss. Damit verbunden ist dann auch mehr Verantwortungs- und Veränderungsbereitschaft eines jeden Einzelnen von uns.
Nur wenn die Begriffe Nachhaltigkeit und Wirtschaft in Kooperation gesehen werden statt als unüberbrückbare Gegensäze, kann die Klimazerstörung vielleicht aufgehalten werden.

Es wird interessant, wie die Wähler mit ihrer Stimmabgabe Ende September dies sehen und entscheiden werden (Ende des Zitats). Olga
Suminoto
Suminoto
Mitglied

RE: Wir haben eine Klimakatastrophe
geschrieben von Suminoto
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.07.2021, 15:53:51

Wie grausig - und das weckt in dir gar keine Emotionen?
Es ist ja nicht so, dass ich den Ausweg nicht sehe. Ich bin da durchaus frohgemut. Jeder Tag ist ein neuer Anfang und es ist noch lange nicht aller Tage Abend. Die gegenwärtige Drangsal betrachte ich als Geburtswehen für ein neues Zeitalter. Der Pessimist ist der einzige Mist auf dem nichts wächst.
RE: Wir haben eine Klimakatastrophe
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Suminoto vom 22.07.2021, 17:12:58

Wie grausig - und das weckt in dir gar keine Emotionen?
Es ist ja nicht so, dass ich den Ausweg nicht sehe. Ich bin da durchaus frohgemut. Jeder Tag ist ein neuer Anfang und es ist noch lange nicht aller Tage Abend. Die gegenwärtige Drangsal betrachte ich als Geburtswehen für ein neues Zeitalter. Der Pessimist ist der einzige Mist auf dem nichts wächst.
Deine Philosophie gefällt mir sehr 😊. Ich würde dir gern mehr als ein Sternchen dafür geben. 😊

Kirsty

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Suminoto
Suminoto
Mitglied

RE: Wir haben eine Klimakatastrophe
geschrieben von Suminoto
als Antwort auf Syka vom 22.07.2021, 16:58:10

 

Auch der Oberlauf der Rems erhielt Rückhaltebecken und Überflutungsflächen.
Es geht also, wenn es Verantwortliche gibt, die nach "tiefgreifendem Nachdenken" entscheiden.

geschrieben von Syka
 
Sicher, ich bin durchaus ein Freund der Soforterledigung. Kleine Schritte sind auch Schritte. Jeder Grashalm zählt. Ich mähe schon lange kein Gras mehr damit der Boden schön feucht bleibt. Trotzdem fallen derartige Aktionen unter das Urteil „Gewogen und zu leicht befunden“. 

Gebraucht wird der Militäreinsatz, das Umfunktionieren aller nationalen Streitkräfte zu einer gigantischen Naturschutzarmee, die Bäume pflanzt und Wüsten begrünt, in erster Linie mit hochwachsenden Riesenbäumen die zwischen 100 und 200 Meter in die Höhe wachsen können, wenn man sie täglich großzügig bewässert.

Wenn mindestens ein solcher Mammutbaum pro Hektar steht, sind die Wälder geschützt, das Austrocknen des Boden ist dann verhindert und dem Aufkommen von Stürmen, Schlammlawinen und Überflutungen ist Einhalt geboten. Versiegte Quellen fangen dann wieder an zu sprudeln. Der Meeresspiegel sinkt dann wieder ab, weil das überflüssige Wasser dann in den hochwachsenden Baumbestand verbracht ist. Ein einziger Riesenbaum wiegt mehr als tausend Tonnen. Solche Giganten sind Wassertürme und Wasserspeicher und wälzen das mehrfache davon täglich um. Eine andersartige praktische Lösungsmöglichkeit sehe ich nicht kommen.
aixois
aixois
Mitglied

RE: Wir haben eine Klimakatastrophe
geschrieben von aixois
als Antwort auf olga64 vom 22.07.2021, 17:09:52

Unsere Ökonomie existiert ja nicht in einer staatlichen Planwirtschaft,sondern das sind Unternehmen mit freier Entscheidungskompetenz.

Ganz richtig. Was sie mit dieser - eher bescheidenen -  Kompetenz angerichtet haben,sehen wir ja heute nur allzu deutlich.

'Freie' Entscheidung bedeutet aber auch gleichzeitig 'verantwortliche'  Entscheidung und zwar nicht nur den Anteilseignern, sondern auch der Gesellschaft gegenüber, ohne die kein Unternehmen hätte existieren können.

Man nenne mir einen dieser kompetenten Entscheidungsträger, die je öffentlich zu ihrer Verantwortung gestanden wären und wenigstens zugeben ,  dass sie falsch gehandlet haben, ihrer Verantwortung nicht gerecht geworden sind.
Haben sie sich denn nicht mit allen Mitteln dagegen gewehrt, dass ihnen auferlegt werden sollte, weniger CO2 auszustossen ?

aixois

 
Karl
Karl
Administrator

RE: Wir haben eine Klimakatastrophe
geschrieben von Karl
als Antwort auf Suminoto vom 22.07.2021, 19:10:50
...

Gebraucht wird der Militäreinsatz, das Umfunktionieren aller nationalen Streitkräfte zu einer gigantischen Naturschutzarmee, die Bäume pflanzt und Wüsten begrünt, in erster Linie mit hochwachsenden Riesenbäumen die zwischen 100 und 200 Meter in die Höhe wachsen können, wenn man sie täglich großzügig bewässert.

...
@Suminoto,

das erinnert mich sehr an das "Schwerter zu Pflugscharen"  und ist vom Prinzip her ein sehr sympathisches Statement! In der Tat wäre es toll, wenn die Klimakatastrophe als "Feind" erkannt und bekämpft würde. Die enormen Resourcen, die für die Rüstung verschwendet werden, würden im Klimaschutz viel besser angelegt sein.

Nun, vielleicht stirbt die Hoffnung zuletzt, aber ich fürchte, dass ein solches Umdenken erst einsetzt, wenn noch viele lokale Katastrophen ihr verheerendes Potential gezeigt haben.

Karl

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JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Wir haben eine Klimakatastrophe
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf aixois vom 22.07.2021, 19:28:30

wieviel CO2 stösst denn deine Lebensweise aus pro Jahr, hast du mal in den CO2 Rechner, weiter unten erwähnt, wo es auch, wenngleich unscharf, um Zahlen geht, bemüht, um dich zu orientieren?

olga64
olga64
Mitglied

RE: Wir haben eine Klimakatastrophe
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 22.07.2021, 19:46:26

 

Die enormen Resourcen, die für die Rüstung verschwendet werden, würden im Klimaschutz viel besser angelegt sein.

Nun, vielleicht stirbt die Hoffnung zuletzt, aber ich fürchte, dass ein solches Umdenken erst einsetzt, wenn noch viele lokale Katastrophen ihr verheerendes Potential gezeigt haben.

Karl
geschrieben von karl
Sind in diese Rüstungsgedanken auch die Bundeswehr mit eingeschlossen? Wir erleben doch, wie dürftig diese ausgestattet ist und seit Jahren totgespart wird.
Und trotzdem ist sie unverzichtbar: wenn wir an die SoldatInnen in der Seuchenzeit denken und nun in diesen Überschwemmungsgebieten, wo sie sehr wertvolle Dienste leistet.
Da sollten wir ihr nicht dann aus Dankbarkeit noch mehr Geld entziehen wie wir es seit vielen Jahren tun. Olga
Karl
Karl
Administrator

RE: Wir haben eine Klimakatastrophe
geschrieben von Karl
als Antwort auf olga64 vom 22.07.2021, 19:54:47

@Olga64,

natürlich ist es schön, wenn Soldaten plötzlich Zivilschutzaufgaben übernehmen. Das ist zumindest eine vorübergehend sinnvolle Verwendung dieser Resource.

Aber wenn das Geld, das in die Bundeswehr oder besser global gedacht, weltweit in Rüstungsgüter investiert wird, direkt in den Klima- und den Zivilschutz gesteckt würde, so wäre dies 1000fach effektiver.

Karl

aixois
aixois
Mitglied

RE: Wir haben eine Klimakatastrophe
geschrieben von aixois
als Antwort auf JuergenS vom 22.07.2021, 19:48:05

Ja habe ich. Und zwar schon viel früher. Lange bevor die allgemein zugänglichen Rechner aufkamen.
Wenn Dich das zufrieden stellt.

Dass Du allerdings mir und sonst keinem anderen hier die Frage stellst, hat einen eigenartigen 'Beigeschmack', so als ob Du die Beiträge hier als 'CO2 - Kontrolleur' klassifizieren wolltest , je nach pro Kopf Ausstoß an CO2.

Das erinnert mich stark an eine bestimmte  Art der Diskussionen der 68-Jahre, wo allen Bärtigen, allen Studenten, überhaupt den vermeintlich Linken, ... das Recht abgesprochen wurde, sich zu Problemen der Gesellschaft, der Arbeitnehmer, etc. zu äußern bzw. Kritik zu üben, nach dem Motto "wer nie sein Brot mit Tränen aß, wer  nie die kummervollen Nächte ...", der könne als Teil der 'verwöhnten'  Schickeria doch gar nicht mitreden, und überhaupt, 'wenn es euch hier nicht passt dann geht doch nach drüben'.

Ich kann Dir versichern, wenn es Dir wirklich so wichtig ist, und Du mir nichts unterstellen willst,  dass ich sowohl das Arbeiter- und Gewerkschaftermilieu sehr gut kenne als auch sehr CO2 ausstossbewusst bin. Ich habe viele Jahre in einem Umfeld gelebt und gearbeitet, wo ich einem Fußabdruck von weit unter 500 kg CO2 Emission (plus natürlich meine 2 t CO2 für die Aus-Atemluft). Ich habe auch erreicht, gegen erheblichen Widerstand, weitgehend Flüge durch Bahnfahrten zu ersetzen und schon in den 1990-er Jahren mit Videokonferenzen zu arbeit.

Ich hoffe jetzt , ich habe Deine CO2 Orientierungs-Prüfungsfrage zu Deiner Zufriedenheit beantwortet.
Ich meinerseits bin an Deinem CO2 Rucksack nicht im Geringsten interessiert, denn die persönlichen Lebensverhältnisse und -weisen  einzelner Personen haben mit dem Inhalt der Beiträge hier nichts zu tun, ich verstehe ihre Aussagen auch so.

aixois


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