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Aktuelle Themen wo einordnen ? Steinkohlekraftwerk in MV

kagula
kagula
Mitglied

Re: wo einordnen ? Steinkohlekraftwerk in MV
geschrieben von kagula
als Antwort auf hugo vom 29.11.2007, 17:44:10
Ich möchte hier nicht die Filtergläubigkeit einiger Mitstreiter weiter in Frage stellen, doch ein anderes Problem wurde in diesem Kreise noch nicht erkannt bzw. angesprochen.
Bei allen, mir bekannten, Kraftwerken lagert der fossile Brennstoff Kohle auf Halde, frei der Witterung ausgesetzt.
Nach einer nur kurzen Trockenzeit / Sonnenscheindauer reichen geringe Windgeschwindigkeiten aus um sichtbare Staubfahnen in die umliegende Landschaft zu verteilen.
Kohle...- dass sind nicht nur brennbare Bestandteile, der Aschegehalt, also Silikate, beträgt bei einer Qualitätskohle ca. 15 - 35% (ob eine solche bei den KW´s verfeuert wird darf angezweifelt werden). Dieser, durch Wind und Verkehr, immer wieder aufgewirbelte Staub "verziert" nicht nur Balkone und Femsterahmen, er belastet auch die Atemwege.
Überigens....als Todesursache ehemaliger Bergleute im früheren Bergbau wurde oftmals Silikose (Steinstaublunge) erkannt. Im Grunde müssen wir also für Regentage, die solchen Staub bindet, dankbar sein.
--
kagula
arno
arno
Mitglied

Re: wo einordnen ? Steinkohlekraftwerk in MV
geschrieben von arno
als Antwort auf kagula vom 01.12.2007, 07:08:57
Hallo, kagula,

Deine aufbezählten Probleme sind allen
Kraftwerksbetreibern bekannt.
Kohlenhalden werden wegen der Vermeidung von
Staubbildung mit einer Art "Elefantenhaut -
Lösung" abgespritzt. Die Entladeplätze werden
berieselt.
Der Kohlenstaub soll verbrannt und nicht
weggeweht werden!
Die Kraftwerkskessel und alle Nebenanlagen werden
exakt für bestimmte Kohlenqualitäten ausgelegt.
Ich verstehe nicht, warum Du die Verbrennung
von Kohlenqualitäten mit Aschegehalten von > 15%
anzweifelst?

Viele Grüße
--
arno
kagula
kagula
Mitglied

Re: wo einordnen ? Steinkohlekraftwerk in MV
geschrieben von kagula
als Antwort auf arno vom 01.12.2007, 12:19:56
Hallo Arno,

du hast ja so recht, doch wie sagte schon einst Goethe:
"Grau, theurer Freund, ist alle Theorie....." - Da schafft es doch an trockenen, windigen Tagen eine Handvoll (oder mehr) Kohlenstaub der Elefantenhaut zu entfleuchen um nach einer Zwischenlandung auf meinen Balkon dem Feuertod zu entgehen!
Und auch sonst - alles wird verfeuert (wenn auch nicht immer in Kraftwerken) - Kohlen- und Klärschlamm mit sagenhaften toxischen Anteilen (unsere Filterspezialisten sind gefragt); Klinikmüll - gebrauchte Pampers, Verbandstoffe, amputierte Gliedmaße; Verbundwerkstoffe (so sie denn brennbar sind) und anderes mehr.
Und alles selbstverständlich ohne eine Spur der Belastung in der Atmosphäre!
Sollte daran jemand zweifeln??

Arno, es güßt dich
Kagula

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arno
arno
Mitglied

Re: wo einordnen ? Steinkohlekraftwerk in MV
geschrieben von arno
als Antwort auf kagula vom 02.12.2007, 09:29:27
Hallo, kagula,

Du bist ja sehr gut informiert. Dann weiß Du auch,
daß es für technische Anlagen, wie Filter, einen
Wirkungsgrad gibt. In der Regel ist eine Abscheidung
von Stoffen in Filteranlagen in Höhe von > 80% als gut
zu bezeichnen.
Es spricht auch nichts dagegen, wenn in Kraftwerken
andere Stoffe genehmigt mitverbrannt werden dürfen.

Viele Grüße
--
arno
hugo
hugo
Mitglied

Re: wo einordnen ? Steinkohlekraftwerk in MV
geschrieben von hugo
als Antwort auf kagula vom 01.12.2007, 07:08:57
hallo kagula du schreibst:
--Bei allen, mir bekannten, Kraftwerken lagert der fossile Brennstoff Kohle auf Halde, frei der Witterung ausgesetzt.

Das stimmt wohl für die allemeisten der bestehenden Kohlekraftwerke.
Als ich das erste mal durch das Ruhrgebiet fuhr, fielen mir besonders die alten Fördertüme und Gasthermen aber auch die hohen Kohleberge auf, obwohl kaum noch in Betrieb befindlichen Kraftwerke zu sehen waren. (höchstens noch als Museum wie in Oberhausen)

Heute kam ich aus Dänemark zurück -dort liegen sämtliche Steinkohelevorräte offen- ud auf dein Frage vonwegen Staubbelastung antwortete der Spezialist vom KW Avedörevaerket, das es da noch keine Probleme oder großartige Beschwerden gegeben hätte.

Die Steinohle wird dort jedoch nicht in Staubform sondern als Sückgut gelagert, bis sie mittele Förderbändern zu den Kesseln gelangt um kurz vor dem Einblasen über die Staubbrenner gemahlen und mittels Rauchgasrücksaugung aufgeheizt zu werden.

Dieses KW ist jedoch eine Besonderheit da sie auch Stroh und Gas und Öl und Holzpellets in großen Mengen mitverbrennen, je nachdem was gerade mal billig ist und wie die Zusammensetzung des Gips sein muss der als eigentliches Abfallpprodukt auch Einfluss auf die Betriebsführung nimmt.

Über das Steinkohlekraftwerk Rostock, wo wir auf dem Hin-, und Rückweg auch vorüberfuhren werde ich mich nächste Woche bei einem geplantem Infogespräch mal etwas genauer informieren.

Dort siehts von Weitem so aus, als ob die Kohlebunker überdacht wären aber es handelt sich anscheinend um Kraftwrksfremde Lagerhaltung, denn relativ weit weg sieht man doch freie Lagerhalden.

Soweit ich mich erinnern kann fuhren die Reichsbahn und die werksgebundenen Kohlebahnen alljährlich hunderttausende Waggonladungen Kohle quer durchs Land und vor Allem in die Kraftwerke, Kokereien und Brikettfabricken.

Ich könnte mir gut vorstellen das dabei ein Vielfaches von dem in die Umwelt gelangte, als das was von einer ortsfesten Lagerung -bei etwas Vorsicht und entsprechendem Behandeln- auf dem Luftwege entweicht.

Die Klakmilch welche über die Waggonbriketts gesprüht wurde, hatte wohl eher den Zweck Diebstahl anzuzeigen *gg*

Übrigens versprach der zuständige Däne auf die Frage nach der Abdeckung seiner Kohlevorräte im geplantem Lubminer Werk, das -falls der Uweltschutz derartige Auflagen erforderlich macht- sofort entsprechend projektiert und gebaut werden würde. Das sollte kn Hindernis darstellen.

Zumal es eigentlich nur eine Notfallvorratshaltung gibt. Normalerweise wird sofort vom Schiff zu den Tagesbunkern geliefert.



hugo
heinzdieter
heinzdieter
Mitglied

Steinkohlekraftwerksbau noch aktuell??
geschrieben von heinzdieter
als Antwort auf hugo vom 02.12.2007, 16:27:49
Der Bau von Stein-und / oder BraunkohleKrauftwerken zur E-Stromerzeugung entspricht mehr den Stand der Technik im Einundzwanstigste Jahrhundert

Unter Berücksichtigung der Klimaveränderung ist der Neubau solcher Kraftwerke nicht mehr vertretbar.

Es gibt andere technische Möglichkeiten E- Strom zu erzeugen, Auch ohne den Betrieb der Atomkraftwerke ist eine Sicherstellung der flächendeckende Versorgung machbar.

Natürlich berührt das wirtschaftliche Interessen, zumal dies
eine Umstellung der Industrie im erheblichen Ausmaß bedeutet.

Es sind enorme Anstrengungen erforderlich diese bereits bekannten und positiv erprobten Kraftwerksarten zu realisieren.

--
heinzdieter

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hugo
hugo
Mitglied

Re: Steinkohlekraftwerksbau noch aktuell??
geschrieben von hugo
als Antwort auf heinzdieter vom 03.12.2007, 16:47:46
hallo heinzdieter, wer hat Dir denn diesen Floh ins Ohr gesetzt?
vonwegen Kohlekraftwerke heutzutage nicht mehr vertretbar?

Hast Du eine kleine Vorstellung wie viele Kohlekraftwerke in den nächsten 20 Jahren neu gebaut werden?
50 ? 500? 5000?
Ich gehe davon aus, das es 10.000 und mehr sein werden und dies trotz solch ständiger Wiederholungen deutscher, grün angestrichener Besserwisser.

Ob da in der BRD 2 oder 20 solcher Kraftwerke gebaut oder abgelehnt werden, ist so was von unwichtig bezüglich des weltweiten co2 Ausstoßes.

Ich will hier mal behaupten, das jedes moderne Steinkohlekraftwerk welches in Deutschland oder durch deutsche Firmen NICHT gebaut wird und wodurch ein älteres Werk länger in Betrieb bleiben muss, sich stark auf die Lebensqualität Deiner Enkel auswirken wird.

Ganz Mitteleuropa (jeder halbwegs Windgünstigem Standort)würde für die erforderlichen Windmühlen nicht ausreichen, damit die Inder und Chinesen keine Kohlekraftwerke mehr bauen bräuchten. Wir müssten auswandern,,,

Ich glaub das bei uns sehr viele Menschen von der Idee beseelt sind, etwas gutes zu denken und zu tun wenn sie vehement alles was nur halbwegs nach Energieerzeugung durch Verbrennung aussieht, mit dem Bann belegen.

Ein Ab drängen -und etwas anderes ist es ja nicht, wenn deutsche Kohlekraftwerks-Technik verboten werden soll- auf die sog. Dritte Weltstaaten wird das Umweltproblem nur verstärken und verlängern.

Es gibt diese anderen Möglichkeiten derzeit eben NICHT -trotz Deiner Behauptung (und ich kenne die Verfasser und Urheber solcher Sätze zur Genüge in meiner Gegend und weiss wie sie Lügen und betrügen um die Bevölkerung aufzubringen, aufzuhetzen,,,die reinste Lobbyarbeit für entsprechende Aktienbesitzer von Solar usw,,)

Was wir uns alle wünschen, nämlich eine möglichst Emissionsame -wenn schon nichtgänzlich emissionsfreie- Energieerzeugung kann heute noch nicht(auch beim allerbesten Willen)durch fromme Wünsche, Augen zudrücken, Beten, Hoffen und Verdammen erreicht werden,,,

Jede Woche weltweit 5 solche Grundsteinlegungen (wie sie unser Umweltminister Gabriel in Duisburg-Walsum vollbrachte) für ein modernes Kohlekraftwerk und dadurch die Absicherung des Energiebedarfs und gleichzeitig Zuflüsse von reichlich Finanzen für weitere Forschung und Inbetriebnahmen von alternativen Energieerzeugungsanlegen sollten unser Ziel sein.

Augenauswischerei ist aus meiner Sicht gegenwärtig das gefährlichste aber auch sehr übliche was derzeit zu beobachten ist.

Nicht mal als Besitzer von Windkraft-, und Solaraktien, als Betreiber eines buchenholzbestückten Kamins, als Eigenheimbesitzer mit großer Fotovoltaikanlage auf dem Dach wäre ich bereit von dieser Meinung ein Stück abzugehen.

Ich wiederhole hier mal einen Satz den ich anderweitig schon schrieb: dieses blöde schlimme CO2 hält sich nicht -so wie hier auf bundesdeutsches Recht und Unrecht gepocht wird- an irgendwelche Grenzen.

Sogar die Chinesen (auch wenn sie von Jahr zu Jahr zwangsläufig neuen Energien immer aufgeschlossener gegenüberstehen werden) machen sich überhaupt keine Rübe bezüglich der eigenen Energiepolitik, ob hier in Deutschland ein paar armselig daherkommende selbsternannte Umweltschützer der weltweit modernsten Technik den Garaus machen wollen oder nicht.

Das Machbare ist gefragt und nicht das derzeit noch Unmögliche,,ich will ja nächstes Jahr auch noch nicht auf den Mars fliegen und warum wohl ??
weil ich Realist bin,,, *g*

also noch mal, heinzdieter, mir gehts nicht darum solche Meinungen als pure Spinnerei abzutun (oft wissen solche Leute die dazu den Mund aufmachen gar nicht was Sache ist und reden das nach, was ihre scheinbar so klugen Experten ihnen vorsagen)

so wie hier in meiner Nachbarschaft derzeit viele Lügen über das geplante Kraftwerk ausgedacht und von bereitwilligen Journalisten weiter-verbreitet werden.

Aber zwischen deinem Wunsch nach sauberer Umwelttechnologie und derzeit weltweit wirksam Machbarem ist noch ein Riesenschritt zu tun. Da sollte nicht auf die nötigen Zwischenschritte verzichtet werden, das muss schief gehen.


hugo
heinzdieter
heinzdieter
Mitglied

Re: Steinkohlekraftwerksbau noch aktuell??
geschrieben von heinzdieter
als Antwort auf hugo vom 03.12.2007, 18:09:37
Leider werden weltweit hunderte von Kohlekraftwerke in den nächsten Jahrzenten bebaut. Die Technik dieser Kraftwerke stammt zwar aus dem Neunzehnten-Jahrhundert. Warum soll man eine bewährte Technik ändern, denn der Bau, Funktion und Bedienung ist bewährt und somit risikolos.
Dei Klimaveränderungen sind ja nur Hirngespinnste der Wissenschaftler; also warum Forschung, die Geld kostet. Es wird beim Alten geblieben.

Ich bin ein Verfechter CO 2 -emissionsfreier Kraftwerke, und diese existieren bereits, sie sind erprobt und inbetrieb, aber leider nicht in Deutschland; und wenn dann nur ganz vereinzelt als Versuchsanlagen.

Ich hier nur einige Verfahren aufführen:
1. Wellenkraftwerke in Irland inbetrieb
2. Flusskraftwerke ( Schleusen )
3. Windkraftwerke
4. Kraftwerke nach Venturitechnik in Spanien und Australien
5. Osmose-Kraftwerke zurzeit im Versuch
6. Photovoltarik-Kraftwerke.
7. Windkraftwerke.
8. Fusionskraftwerke in Zukunft, wobei hier auch das
Abfallproblem zu lösen ist.

Wenn eine nationale Industrie den stetigen Fortschritt in der Technik ignoriert, dann steht diese eines Tages vor einen Scherbenhaufen wie z.B
Flachbild - Fernsehgeräte entwickelt in Deutschland produziert in Korea
Vor Jahren elektronische Taschenrechner, während in Deutschland noch der gute alte Rechenschieber verkauft wurde.
Das jüngste Bespiel spielte sich im Fotohandel ab.



--
heinzdieter
hugo
hugo
Mitglied

Re: Steinkohlekraftwerksbau noch aktuell??
geschrieben von hugo
als Antwort auf heinzdieter vom 04.12.2007, 17:34:19
Du bist Verfechter CO 2 -emissionsfreier Kraftwerke,,ok ich will mal nicht übertreiben, aber ich denke das die allermeisten aufgeklärten Menschen ähnlich denken, einschließlich der Betreiber und Besitzer und Aktionäre der derzeitigen altmodischen Kraftwerke.

Das was Du möchtest ist aber (außer vielleicht, den Windkraftwerken)nur durch eifriges, langfristiges, teures Forschen, Testen, Entwickeln möglich und auch dafür müssen erst mal die Mittel beschafft werden. Bis es soweit ist, muss auch Strom erzeugt und verkauft werden. Es liegt nun am Staat UND an den Energieerzeugern gemeinsam die Voraussetzungen für diese Forschung zu schaffen.

Sobald der Moment erreicht ist, das sich diese neuen Energieerzeugungstechnicken rechnen, egal ob mit oder ohne Staatliche Zuschüsse, dann brauchen wir wohl keine Überzeugungarbeit mehr zu leisten, keine Wünsche mehr zu äußern, die Nachfrage und das Angebot werden alles Weitere regeln.

Kein Investor wird auch nur nach einem Kilo Braunkohle mehr buddeln wenn er anderweitig bessere Ergebnisse und schnelleren Gewinn erzielen kann und genau darauf sollte sich die Politik und Wissenschaft konzentrieren,,,und nicht aufs Argumentieren verlassen, das ist viel zu mühselig und uneffektiv..*g*
--
hugo
arno
arno
Mitglied

Re: Steinkohlekraftwerksbau noch aktuell??
geschrieben von arno
als Antwort auf heinzdieter vom 04.12.2007, 17:34:19
Hallo, heinzdieter,

es stimmt, daß weltweit hunderte von überalterten Krafwerken
durch neue ersetzt werden müssen.
Unser Potenzial liegt nicht in den von Dir aufgezählten und noch
nicht bewährten acht Verfahren, sondern in der Vielzahl der
Einsparmöglichkeiten von elektrischer Energie. Das fängt beim
Waschpulver an, welches auch bei 10C aktiv reinigt, und hört auf
bei der Nutzung aller Kraftwerksrestwärmen in Fernheizsystemen
auf.

Viele Grüße
--
arno

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