Aktuelle Themen Wohngemeinschaft

mucki
mucki
Mitglied

Wohngemeinschaft
geschrieben von mucki
Hallo,

ich habe mich hier angemeldet (nachdem ich Euch über Google-Recherche fand), weil ich Rat, Pros & Kons brauche:

Bin Hausbesitzerin, lebe alleine. Bin Mitte 50. Zudem selbstständig (Programmierung - ein wichtiges, doch nahezu non-Profit-Projekt). Um das Haus einigermaßen "auszulasten", habe ich letztes Jahr mit der Zimmervermietung "Bed & Breakfast" (3 Zimmer - max. 7 Gäste) begonnen.

Die Arbeit wird zuviel. Es ist abzusehen, dass ich Haus, Garten, Gäste und natürlich mein Projekt in wenigen Jahren alleine nicht mehr schaffe.

"Verbandeln" mag ich mich nicht wieder, das Haus verkaufen auch nicht. Was ich mir vorstellen kann, sind 2 oder 3 sich möglichst gut ergänzende Mitbewohner in Wohngemeinschaft (es gibt 2 Küchen, 3 Badezimmer, Schlaf- und Wohnräume, überdachte Terrasse, Garten). Jede/r hat Freiraum, jede/r soll die Sicherheit haben, hier selbst bestimmend alt werden zu dürfen. Bis dahin hilft jede/r da mit, wo sie/er kann/mag.

Gibt es hier jemanden, der mit so einer WG Erfahrung hat? Hat so ein Projekt Chancen?

Was denken Sie darüber?
--
mucki
cariha
cariha
Mitglied

Re: Wohngemeinschaft
geschrieben von cariha
als Antwort auf mucki vom 23.08.2008, 15:38:01
Erfahrungen kann ich zu deinem Beitrag leider nicht weitergeben. Allerdings klingt deine Idee sehr interesant und reizvoll. Solche Wohngemeinschaften wurden schon einige Male im TV vorgestellt und es hat bei dieser gezeigten Konstellation offensichtlich sehr gut geklappt. Ich kann mir allerdings vorstellen, daß es nur bei gegenseitigem Respekt und der nötigen Akzeptanz gehen kann. Selbst wenn die Interessen unterschiedlich sein sollten, so muß doch eine gewisse Augenhöhe des Miteinanderumgehens vorhanden sein.

Dein THema ist sehr interessant und hat mich zum nachdenken gebracht..

Liebe Grüße Conny
mucki
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Re: Wohngemeinschaft
geschrieben von mucki
als Antwort auf cariha vom 23.08.2008, 16:29:36
Hallo Conny,

danke für Deinen Beitrag!

Warum hat mein Posting Dich zum Nachdenken gebracht? Bist Du in ähnlicher Situation?

Ich musste intensiv nachdenken, nachdem vor 4 Wochen meine Tante (82 Jahre alt) vom eigenen Haus in eine Wohnstift-Einrichtung umzug.

Das war a) definitiv zu spät. Schwer sich von 200 auf 50 qm umzustellen, Garten aufgeben. Sich SELBST umstellen. Und den Schritt getan hat meine Tante, weil sie nicht mehr kann. A bisserl fehlt's am Gedächtnis. Zuviele alte Erinnerungen sind stärker als das Heute.

Obwohl sie b) "Zahlkunde" ist (puh - ich kann einen solchen Betrag wohl später nicht aufbringen), kann es passieren bzw. steht zu befürchten, dass sie die "Probezeit" dort nicht übersteht, abgewiesen wird in ein Pflegeheim.

Dort mag man die "Leutchen". Doch ob es den "Leutchen" gefällt?

Daher checke ich die WG-Idee: Früh - jung - gegründet, bewährt. Jede/r zahlt evtl. sogar in eine "Pflegekasse" ein, damit sich die Gemeinschaft Heimpflege leisten kann, sobald es eine/r braucht.

Conny, jetzt habe ich wieder viel erzählt. Wollte ich eigentlich gar nicht. Hauptsache Dir ein Danke sagen für Deinen Kommentar, der Mut macht, weiter nachzudenken über die Möglichkeiten.

Ich wünsche Dir noch ein schönes Rest-Wochenende!

Karin

--
mucki

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monja
monja
Mitglied

Re: Wohngemeinschaft
geschrieben von monja
als Antwort auf mucki vom 23.08.2008, 16:56:40
Auch ich finde eine Wohngemeinschaft richtig toll und habe schon einiges darüber gelesen und gesehen. Ich würde eine WG vorziehen, bevor ich im Alter alleine leben muß.
Es gibt soviele Menschen die alleine sind und jeder zahlt seine Miete einzeln, wenn sich vier oder mehr ältere zusammen täten, könnte man sogar ein Haus mieten. Jeder hätte seinen eigenen Bereich zum relaxen, aber wenn Langeweile aufkommt kann man ins Gemeinschaftszimmer gehen und dort ist jemand zum quatschen und spielen, singen und tanzen herrlich!!!!!!
Ich kann dir nur dazu raten und wünsche dir viel Glück bei der Suche nach netten Menschen.
Liebe Grüße Monja
cariha
cariha
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Re: Wohngemeinschaft
geschrieben von cariha
als Antwort auf monja vom 23.08.2008, 17:41:13
Karin hat natürlich recht, man muß sich natürlich rechtzeitig um solch eine Form des Lebens kümmern. DIe Umstellung vom Alleineleben und dann in eine Gemeinschaft von Menschen, stelle ich mir nicht einfach vor. Nur der Gedanke daran, daß ich einmal - alt und grau -(das klingt vielleicht, lach...)alleine auf meinem Sofa sitze, Socken stricke und dabei in den Fernseher schaue, die erschreckt mich. Es kommt allerdings sehr auf die Menschen an, mit denen man sich dann umgibt. Es muß schon alles stimmen und die Suche nach solchen Leuten, kann ich mir sehr schwierig vorstellen. Allerdings hift da auch bestimmt der gesunde Menschenverstand unter Mithilfe des Bauchgefühls. Wenn man Glück hat, dann harmoniert das und man hat den/die Richtige gefunden, um miteinander leben zu können.

Liebe Grüße von Conny


mucki
mucki
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Re: Wohngemeinschaft
geschrieben von mucki
als Antwort auf cariha vom 23.08.2008, 17:54:34
Liebe Conny, liebe Monja,

danke für Euren Input!

Ja. Es MUSS passen. Das ist einer der Gründe, warum ich bereits im "zarten" Seniorenalter darüber nachdenke.

Ich stimme Euch zu: Die WG muss sich als positiv er- bzw. beweisen, solange wir fit und gesund sind. Wenn's später der/dem einen schlechter geht, müssen alle gemeinsam einen WG-tauglichen Plan haben, der das Bleiben des Mitglieds auch bei Pflege-/Betreuungsbedarf einschließt.

Die Gemeinschaft braucht zuvor Gelegenheit zum Zusammenwachsen, damit Freundschaft entsteht.

Könnt Ihr Euch vorstellen, mit oder auch ohne Partner, schon vor dem 65. Geburtstag einen solchen Aktiv- und später Alters-Ruhesitz zu beziehen?

Ich bin gespannt auf Eure Antwort!

lg

mucki

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pepa
pepa
Mitglied

Re: Wohngemeinschaft
geschrieben von pepa
als Antwort auf mucki vom 23.08.2008, 19:48:02
ich könnte mir gut vorstellen, in solch einer WG zu wohnen. Das Wichtigste wäre für mich, dass ich mich zurückziehen kann, wann immer ich es will, dass kein "Gruppenzwang" besteht, kein Zickenkrieg herrscht und ein respektvolles Miteinander möglich ist. Ich denke mir, wenn nur einer der Mitbewohner nicht paßt, kann es sehr schwierig sein. Mich würde wirklich interessieren, ob es sowas schon gibt und welche Erfahrungen gemacht worden.
--
pepa
cariha
cariha
Mitglied

Re: Wohngemeinschaft
geschrieben von cariha
als Antwort auf mucki vom 23.08.2008, 19:48:02

Es soll ja solche Lebensgemeinschaften geben, die allerdings sicher auch mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben müssen.

Überleg einmal - der erste Diskussionspunkt könnte schon einmal sein, wenn es um die Sache des Besitzes geht. Denn dir gehört das Haus, in dem alle leben werden. Meinst du nicht, daß es da auch schon mal eine gewisse Art von Besitzdenken geben könnte? Anders wäre die Situation, wenn alle gemeinsam ein Haus mieten oder kaufen und jeder das selbe Mitspracherecht hat. Wie willst du so etwas regeln können? Ich gebe dies nur einmal zu bedenken.

Dies mal nur als Anregung. Es gibt sicherlich noch viele Aspekte, die zu bedenken sind.

Wünsch Dir noch einen schönen Restabend

LG Conny
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Wohngemeinschaft
geschrieben von schorsch
als Antwort auf mucki vom 23.08.2008, 19:48:02
Es müsste möglich gemacht werden, dass man ein paar Monate lang nur probewohnen könnte. Sein altes Domizil sollte man vorerst nicht auflösen.

Was für Büros und andere Arbeitsstellen gilt, gilt auch für hier: Wo Menschen zusammen sind, da ist die Gefahr für Mobbing gross.


--
schorsch
peter25
peter25
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Re: Wohngemeinschaft
geschrieben von peter25
als Antwort auf schorsch vom 24.08.2008, 09:24:17
Ich zitiere mal Auszugsweise aus der HNA-Zeitung wo ein recht interessanter Artikel über Wohngemeinschaften erschienen ist.--

"Mit 46 Jahren in Senioren-WG"
Weil sie im Alter nicht allein leben möchten,ziehen sieben Menschen zusammen in eine große Villa.

Richtig gerne denkt kaum jemand über das Altern nach. Viel eher versuchen die meisten, mögliche Probleme weit von sich wegzuschieben. Deutlich vor dem Rentenalter tun sieben Menschen aus Kassel und dem Saarland genau das nicht. Sie haben eine Senioren-WG gegründet--obwohl die älteste Bewohnerin erst 58 Jahre ist.
Im laufe des Jahres ziehen sie in die Villa ein.
Zwar wohnen alle unter einem Dach, aber jeder soll die Tür hinter sich und seiner Wohneinheit zumachen können.
Eine Wohnküche und den Garten wollen alle gemeinsam nutzen.Auch werden sich die drei Wohneinheiten verändern,wenn z. B.die Kinder ausziehen.

Gefunden hat sich die Wohngemeinschaft über eine Internetseite für Freundeskreise von Singles.Über Jahre hat sich eine Freundschaft entwickelt.

Im April 2008 wurde aus der Schnapsidee, zusammenzuziehen, ein konkreter Plan.
Dem Zufall haben die Freunde dabei nichts überlassen. Gemeinsam haben sie nach ausgiebiger Beratung mit Rechtsanwälten und Steuerberatern eine Firma gegründet und vertraglich alles geregelt."Das Projekt soll nicht kaputt gehen, wenn einer aussteigt oder stirbt.Dazu braucht es einen harten Realismus.
Der Risiken sind sich alle bewußt.Auch deshalb haben sie die Entscheidung für ihren Lebensabend schon jetzt getroffen."So haben wir genügend Zeit,uns an einander gewöhnen zu können.".

Tipps für Nachahmer haben die Freunde einige: Mut und Flexibilität braucht es. Klar ist aber:"Ohne FReundschaft würde nichts gehen."
Peter

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