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Aktuelle Themen zu viel glaubende, zu wenig zweifelnde

Mitglied_bed8151
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zu viel glaubende, zu wenig zweifelnde
geschrieben von ehemaliges Mitglied
das gilt für alle fundamentalismen - für jene religiöser art, für jene politischer art, für jene wissenschaftlicher und wirtschaftlicher art. - egal wo: untertanen verbündet mit ihrer obrigkeit sind das eigentliche problem. - ich verweise auf prantls klugen kommentar (linktipp).
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w.
Mareike
Mareike
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Re: zu viel glaubende, zu wenig zweifelnde
geschrieben von Mareike
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 31.03.2013, 16:12:06
Jeder Glaube, jede Ideologie braucht den Zweifel: Als Korrektiv und als Schutzschildgegen den Fanatismus.

OK

Sie, die Zweifel, kommen meist zu spät.

Warum?

Zitat aus vorhergehendem Limk:
"Greenspan selber hat bekannt, dass jeder Mensch, um existieren zu können, etwas brauche, man könne es "Ideologie" oder "Glauben" nennen, das ihm dann das Funktionieren der Welt erklärt. Die Frage sei halt, ob dieses jeweilige Welterklärungsprinzip richtig sei oder nicht."

Meiner Meinung nach fängt das Problem hier an.
Braucht der Mensch WIRKLICH eine Ideologie, ein Welterklärungsprinzip?

Wäre es nicht klüger zu sagen: Die Welt ist so wie ich sie zur Zeit vorfinde.
Das Zurückliegende kann ich nicht überblicken, nur begrenzt deuten und die Zukunft liegt "in Finsternis."

Mein Wirken ist ebenfalls begrenzt und ich kann nie im Vorfeld wissen, was mein Handeln letztlich bewirkt.

Durch genaues Beobachten und Nachspüren, kann ich jedoch ein Gespür dafür entwickeln, in welche Richtung die Zeichen der Zeit deuten.
Eine TENDENZ wird sichtbar und dies ermöglicht es mir zeitgemäß zu handeln.

Richtschnur dabei sind meine Wertvorstellungen.

Bewußtsein als PROZESS.

Mareike
Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
Mitglied

Re: zu viel glaubende, zu wenig zweifelnde
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Mareike vom 31.03.2013, 18:44:41
vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt. glauben gehört zum menschen. das ist so. das fatale ist, dass es viel zuviel menschen gibt, die ausschließlich glauben (egal in welchen 'tempeln', in religiösen, in politischen, in wisenschaftlichen, in wirtschaftlichen) und nicht den geringsten zweifel an ihrem glauben zulassen. nicht, dass diese menschen am zweifeln gehindert würden; sie erlauben es sich nicht. die angst hindert sie, zweifeln könnte sie um etwas bringen, was ihnen sicherheit bietet.
glauben birgt sicherheit, zweifel unsicherheit
kann das geändert werden? - ich fürchte, das bleibt so. nur wenigen scheint es vergönnt zu sein, über den eigenen schatten zu springen. freilich, die können etwas bewegen, zumindest bei sich selbst.
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w.

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Dreierlei3
Dreierlei3
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Re: zu viel glaubende, zu wenig zweifelnde
geschrieben von Dreierlei3
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 31.03.2013, 21:46:52
Ich sehe es so:

um etwas, z.B. Glauben, Politik o.a., zu hinterfragen braucht man eine andere Perspektive als die des Betroffenen bzw. Eingebundenen.

Sich ausserhalb seines Kreises der Gewohnheiten zu bewegen macht den meisten Angst, wird doch gerade innerhalb des Kreises mit negativen Folgen gedroht, sollte man diesen verlassen.
Simples Beispiel: kath. Kirche - Hölle.

Um seine Beschränkung auf seinen Kreis zu verlassen braucht es Mut und Reflektion oder enormen Leidensdruck.
Ersteres bringen nur sehr wenige auf, zweites wird vor sich selbst gerne verleugnet, denn "in welchem Kreis ist es einfacher" kann vorher nicht übersehen werden.

Fazit: besser man bleibt, wo man ist, da kennt man sich aus und denkt nicht viel darüber nach...
slash
slash
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Re: zu viel glaubende, zu wenig zweifelnde
geschrieben von slash
als Antwort auf Dreierlei3 vom 01.04.2013, 09:57:36
Glauben:

Glaube ich an die Aussage der Politiker, an die Vegetarier, an die Verschiedenheit der Religionen, an die Wettervorhersage etc.

Glaube ich an die Physik?
Glaube ich an die Mathematik?

Ich denke, es kommt darauf an, ob ich die Ansicht teile oder als nachweisbarer Bestandteil gewisser Gesetzmäßigkeiten verstehe.
schorsch
schorsch
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Re: zu viel glaubende, zu wenig zweifelnde
geschrieben von schorsch
Der Mensch wäre nicht zum Menschen geworden, hätte er nicht die Gabe entwickelt, nebst dem Glauben auch das Zweifeln und dann das Wissen zu entwickeln.

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Mareike
Mareike
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Re: zu viel glaubende, zu wenig zweifelnde
geschrieben von Mareike
Jetzt haben wir ja schon einiges genannt, was dazu beiträgt, dass man nicht von der Stelle kommt:
Verbündung mit der Obigkeit
Angst
Gewohnheit
Druck innerhalb des Kreises
Bequemlichkeit


Mareike
Mareike
Mareike
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Re: zu viel glaubende, zu wenig zweifelnde
geschrieben von Mareike
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 31.03.2013, 16:12:06
das gilt für alle fundamentalismen - für jene religiöser art, für jene politischer art, für jene wissenschaftlicher und wirtschaftlicher art. - egal wo: untertanen verbündet mit ihrer obrigkeit sind das eigentliche problem. - ich verweise auf prantls klugen kommentar (linktipp).
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w.

Zitat aus vorhergehendem Link:

"Der Zweifel ist ein guter Partner, er ist das kluge Korrektiv von Glaube und Ideologie. Man weiß das aus der Geschichte von Religionen und Weltanschauungen: Ohne jeden Zweifel wird aus Glaube und Ideologie gefährlicher Fundamentalismus. Zweifel sind Schutzschild gegen den Fanatismus, Heilmittel gegen aggressive Unduldsamkeit; meist kommen sie zu spät. Der Zweifel könnte verhindern, dass aus einem Glauben eine menschenfeindliche Lehre wird, er könnte verhindern, dass eine Ideologie sich die Menschen unterwirft. Der Zweifler und Skeptiker ist also kein Verräter am Glauben; er ist freilich nicht ein Leichtgläubiger, sondern einer, der sich das Glauben nicht leicht macht: er will daher nicht nur bekennen, sondern begreifen."

Ich machte mir die Mühe mal unter Skeptizismus nachzuschlagen:

"Der Skeptizismus ist nicht auf eine Aussage darüber festgelegt, ob es etwas an sich Wahres gibt; er macht nur Aussagen über die Möglichkeit einer gesicherten Erkenntnis des Wahren unter der hypothetischen Voraussetzung, dass es existiert. Skeptiker stellen keine eigenen (objektsprachlichen) Behauptungen über wirkliche Sachverhalte auf, für die sie einen Wahrheitsbeweis antreten müssten, sondern nur metasprachliche Behauptungen über Aussagen ihrer Gegner."

Wie soll ich das (Fettgedruckte) verstehen?

Ich persönlich ertappe mich immer dabei, dass es mich annervt, dass immer über und nicht mit-einander geredet wird.

Klar, jetzt wird der Einwand kommen, das sachlich Argumente ausgetauscht werden (sollten), aber ist das wirklich so?

Und wenn es so wäre, könnte dann bei dem einen oder anderen ein Um-denken zu Stande kommen?

Wäre dazu nicht eine innere Beteiligung notwendig?

Mareike

Skeptizismus
subasio
subasio
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Re: zu viel glaubende, zu wenig zweifelnde
geschrieben von subasio
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 31.03.2013, 16:12:06
Prantl war und is Jurist,er ist der Klugheit verpflichtet.

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