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Aktuelle Themen Zur Schweizer Volksabstimmung

olga64
olga64
Mitglied

Re: Zur Schweizer Volksabstimmung
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.12.2009, 14:46:32
[ die nächste Volksabstimmung über Burkas ist im Gespräch lese ich....
Ja, mich würden tiefergehende Analysen sehr interessieren... also, wenn du etwas hast, findest, weißt, bitte...!


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mart1[/quote]

Ich wäre sehr für Volksabstimmung gegen den Hunger in der Welt und wie hier wirklich Abhilfe geschaffen werden kann. Ich wäre für Volksabstimmung für Geschwindigkeitsbeschränkungen auf deutschen Autobahnen.
Und kleidungstechnisch - ich wäre für Volksabstimmung gegen enge Hüftjeans, getragen von dicken Frauen zusammen mit engen T-Shirts, die die Rettungsringe recht unästhetisch aufzeigen.

--
olga64
hafel
hafel
Mitglied

Re: Zur Schweizer Volksabstimmung
geschrieben von hafel
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.12.2009, 14:46:32
Angst ist doch kein primitives Motiv.

Wenn Menschen Angst verspüren, sehen sie eine gefähliche Situation, der sie evtl. nicht "Herr" werden können. Das Auftreten eines Angstzustandes ist dabei nicht notwendig an eine bestimmte Art von Situation gekoppelt.

Und Angst, kann nur durch eine breite Aufklärung und dem "Angstmacher" selber genommen werden.
--
hafel
Mitglied_81b4260
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Re: Zur Schweizer Volksabstimmung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hafel vom 03.12.2009, 14:55:00
hafel, du hast dich verlesen; ich schrieb von einem primären Motiv, nicht von einem primitiven.

Wurde durch diese Abstimmung aufgeklärt oder die Angst vermindert oder das Angstmotiv entfernt, wurden nicht vielmehr Ängste geschürt... eine Angstkampagne also?

Können sich die Schweizer jetzt beruhigt mit ihrem Feierabendbierchen friedlich und angstfrei zurücklehnen und sich beruhigen. "Es sind an dieser Moschee gegenüber eh keine Minarette.... also jetzt ist unser Ort sauber; da gibt es Dank der Abstimmung keine Terroristen und keine Islamisten mehr mit bösen Absichten und wenn welche kommen, dann werden sie von dieser minarettlosen Moschee garantiert abgeschreckt werden."


--
mart1

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Mitglied_5ccaf87
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Re: Zur Schweizer Volksabstimmung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf schorsch vom 01.12.2009, 08:25:53
Ich denke mal, das TO niederrhein nicht am Ryn wohnt, sondern eben am Niederrhein
Das macht schon Sinn.

Übrigens diskutiert man jetzt EU-weit darüber, ob man zur Sicherung der Religionsfreiheit in ganz Europa nicht besser den Islam gleich vollständig verbieten sollte. Das wäre auch ein Thema für Deutschland und man könnte den Beitritt der Türkei zur EU davon abhängig machen. Damit hätte sich das Thema ein für alle Mal erledigt.

--
der hinterwaeldler
Medea
Medea
Mitglied

Re: Zur Schweizer Volksabstimmung
geschrieben von Medea
als Antwort auf uki vom 03.12.2009, 13:19:51
Ich möchte noch einmal (habe das schon mehrmals getan)
auf die Giordano Bruno Stiftung zur Förderung des evolutionären Humanismus hinweisen.
Dort ist der Kommentar "Lehren aus dem Minarettsverbot"
des Vorstandssprechers der Stiftung Michael Schmidt-Salomon zu lesen.
Einen mir wichtigen Absatz habe ich herauskopiert.


"Drittens: Der Diskurs über den Islam krankt daran, dass liberale Muslime in der öffentlichen Debatte kaum auftreten. Progressiv denkende Muslime, die für die Gleichberechtigung von Mann und Frau eintreten, die Ehrenmorde verurteilen und Homosexuelle ganz selbstverständlich akzeptieren, die ihre Kinder nicht verschleiern und die sich über Fatwas gegen Religionskritiker ebenso empören wie wir, müssen sich stärker als bisher zu Wort melden. Sie dürfen es nicht den konservativen Islamverbänden überlassen, die Gesamtheit der Muslime zu repräsentieren. Bislang sind die Aleviten hierzulande die einzige Gruppierung, die sich für einen aufgeklärten Islam öffentlich stark macht. Doch das ist bei weitem nicht genug! Ein Verband liberaler Muslime ist dringend vonnöten! Wir von der Giordano Bruno Stiftung würden eine solche Vereinigung liebend gern unterstützen, so wie wir es auch im Fall des „Zentralrats der Ex-Muslime“ tun und getan haben."


Guckt mal rein in diese Stiftung,
dümmer wird niemand dadurch.

M.
ehemaligesMitglied65
ehemaligesMitglied65
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Re: Interessant ... (und nur nebenbei)
geschrieben von ehemaligesMitglied65
als Antwort auf george vom 03.12.2009, 14:11:55
Liebe Berta,
ja das war ich.
Und diese Alternative ist ja sinngemaess zu verstehen also erst mal ins grobe geschrieben.

Und selbstverstaendlich kann sich eine Mehrheit einer Minderheit beugen, das wird doch taeglich erfolgreich praktiziert. !!
Alles was die religioese muslimische Minderheit beleidigen koennte, wird doch, mit teilweise schweigender Zustimmung, von der Mehrheit entsprechend korrigiert.
(was mir gerade aktuell so einfaellt : Rechtsprechung, Kantinen Menues, Weihnachtsdekoration / -feiern u.v.a. mehr)
Lieben Gruss aus Saigon
George


--
Und das macht den Leuten Angst, ob diffus oder nicht. Und ganz unabhängig davon, in welchen Gegenden sie leben.

Diese Hinweise sind in meinen Augen diffamierend, weil sie die "Ängstlichen" in die Richtung doofer Spießbürger drängt. Wie komme ich nur auf Spießbürger? Egal, das soll es treffen.

Es reicht ja schon mal, die von den - in der Regel jedenfalls- bestimmt nicht rechtslastigen Medien verbreiteten Nachrichten aufzunehmen, also zu lesen/sehen/hören und zu verstehen.

Oder mal in den Städten in die entsprechenden Stadtteile zu gehen...
Und da mit den Leuten zu sprechen (versuchen)

Um Angst zu bekommen....
Und dagegen hilft wahrscheinlich wirklich nur europäisches Leitungswasser,gg

Es ist auch nicht hilfreich für den diffus Ängstlichen, erklärt zu bekommen, dass Islam nicht gleich Islam ist. Aber es eben auch den gibt, der tatsächlich bedrohlich ist. Und den immer öfter*g*

Der Hinweis auf christliche Sekten ist in Europa jedenfalls weniger bei der Sache.

Es gibt zu wenig Leute, die den Schwachsinn glauben würden. Schon weil die Bibel dafür so wenig hergibt. Die ist eher eine Grundlage für die Hippiebewegung
Wohingegen der Koran so ein paar "sprengstoffgeladene" Suren hat. Und wer unaufgeklärt ist und weiß, dass das Buch oberstes Gesetz ist.....

Und solange die hier willkommenen, weil integrierten Muslime nicht daran gehen, in den Reihen ihrer Leute Überzeugungsarbeit zu betreiben, dass eine gewisse Anpassung an unsere Gesellschaftsordnung dringend notwendig ist (sie wären doch am Besten dazu in der Lage und profitierten ja auch, wäre also nicht zuviel verlangt), und solange die Politik die Probleme unter den Teppich kehrt, wird bei Lieschen Müller und Gatten eine diffuse Angst weiterschwären.
Versuche ich mich ausnahmsweise auch mal in Psychologie


meritaton

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george
george
Mitglied

German angst
geschrieben von george
als Antwort auf ehemaligesMitglied65 vom 03.12.2009, 15:36:56
Diese Angelegenheit mit der "Angst" ist mir auch ein bischen raetselhaft.
Ich habe jahrelang im Ausland nur English gesprochen, war working language. Und da hat man sich dann auch schon mal ueber das ver-englischte "Kindergarden" und "Zeitgeist" unterhalten.
Und irgendwann stolperte ich, es war glaube ich Anfang der 90iger Jahre, ueber "german angst".
Da war ich erstmal voellig ratlos und bin es eigentlich heute noch.
Ich weiss nicht woher das kommt und ab wann sich das aus welchem Grund in der Englischen Sprache etabliert hat.
Aber das gerade die deutschen Einheitsmedien in den ersten Reaktionen auf das Schweizer Votumsergebnis von Islam-Angst reden scheint mir doch sehr bezeichnend - und alle plappern das nach. !!
"Die Schweizer" moegen zwar vielleicht konservatieve Sturkoepfe sein aber Angst... nein da ist Wilhelm Tell davor. !!
Die ANGST scheint also ein rein deutsches Problem zu sein.
Gruss aus Saigon
George
fritz_the_cat
fritz_the_cat
Mitglied

Re: Zur Schweizer Volksabstimmung
geschrieben von fritz_the_cat
als Antwort auf niederrhein vom 01.12.2009, 08:12:53
Komme erst jetzt dazu, mal wieder etwas zu schreiben. Habe diese ganzen Threads nicht gelesen, und weiß daher auch nicht, ob ich irgend jemand wiederhole.
Hier meine Meinung dazu:
Die Schweizer sind durch die Lybier in letzter Zeit sehr gepeinigt worden, es werden doch 2 Schweizer festgehalten, und wohl aus dem Grunde, weil sich Verwandte von Ghadaffi in Genf mal unflätig benommen haben. Schon da sind die Schweizer Politiker auf den Bauch gekrochen gekommen und haben um Gnade gebeten, ergebnislos. So etwas spielt sicher auch eine Rolle bei solch einem Volksvotum.
Außerdem wird durch den Bau oder Nichtbau einer Kirche wohl kaum die Religionsfreiheit eingeschränkt. Jeder kann und darf sich auf seinen Teppich setzen, sich gen Mekka wenden und seine Gebete tätigen.
Nachtrag aus einer Buchbesprechung der Kirchen allgemein:
So wird ihr Potential (der Sakralbauten) als Leuchtturm der Religion genutzt und im Kontakt mit der säkularisierten Umwelt die Aktualität und Präsenz der Religion vermittelt.
--
fritz_the_cat
george
george
Mitglied

Re: Zur Schweizer Volksabstimmung
geschrieben von george
als Antwort auf fritz_the_cat vom 03.12.2009, 17:34:05
Jeder kann und darf sich auf seinen Teppich setzen, sich gen Mekka wenden und seine Gebete tätigen.
fritz_the_cat


Gebetsteppich – das erinnert mich an eine Begebenheit in Ankara.
Mein direkter counterpart der Behoerdenleiter war gestorben und wir bekamen einen Neuen.
Das war ein junger Spund und Islamist von etwas ueber 40 Jahren, der zuvor Wahlkampfmanager bei Erbakan gewesen war, der die Wahl dann auch gewonnen hatte.
Zur „Belohnung“ bekam der (junge Spund) den Posten als Behoerdenleiter.

Da in seinem Buero nicht genug Platz war, hatte ich den angeschlossenen Konferenzraum als Arbeitszimmer.
Eines Mittags, ich arbeitete dort Mittags immer durch, weil ungestoert, kam der mit einem Gebetsteppich wortlos zu mir in den Konferenzraum, rollte den Teppich neben mir aus, kniete nieder und begann zu beten.
Jupp, da sass ich vollkommen ueberrascht wie Pik 7 und fragte mich, was tun. ??
Entwedel anstandshalber aufstehen und den Raum verlassen
Odel „unanstaendig“ bleiben und weiterarbeiten.
Ich hatte mich fuer die zweite Alternative entschieden und bin geblieben.

Nach seinem Gebet nahm er den Gebetsteppich an sich und verliess wiederum wortlos den Raum.
Das hat er dann spaeter nie wieder gemacht.
Ich habe das als reine Provokation angesehen, denn er haette ja genauso gut in seinem Buero sein Gebet verrichten koennen.

Also mit dem Gebetsteppich kann man tatsaechlich ueberall beten.
In Paris geschieht das sogar auf der Strasse, habe ich irgendwo mal gelesen.
Da sind Kirchen, Moscheen, etc. nicht nur "ein Dach ueberm Kopf" sondern wohl ueberwiegend reine Machtsymbole.
Uebrigens „ein Dach ueberm Kopf“ – shelter – ist ein Meschenrecht. !!
Gruss aus Saigon
George
carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Zur Schweizer Volksabstimmung
geschrieben von carlos1
als Antwort auf luchs35 vom 03.12.2009, 10:01:35
"... Diese Abstimmung galt in erster Linie den Politikern , die es immer weniger schaffen, die Menschen mitzunehmen, ihnen mit klarer Abstimmungssprache zu sagen,..." luchs35


Hallo luchs ich sehe das ebenso. Deshalb schrieb ich auch in meinem früheren Beitrag von einem Denkanstoß für Politiker. Sofern sie überhaupt "anstoßbar" - lernfähig - sind.

Einen Wunsch hätte ich aber. Eine mediale Demokratie kann auf andere Bildmittel zurückgreifen als es das reißerische Plakat zur Volksabstimmung vermittelt. Es erinnert peinlich und fatal an ein Plakat der DNVP (Deutschnationale Volkpartei) bei der Volksabstimmung über den Young-Plan oder Locarnopakt 1926 oder 1929 (ich schlage nicht im Geschichtsbuch nach). In der Bildstruktur sind sie gleichartig komponiert. Es wird darauf eine blühende Rheinlandschaft in leuchtenden goldenen Farben gezeigt. Dahinter erhebt sich übermächtig in einer dunklen Wolke die Fratze eines französischen Kolonialsoldaten, dessen Bajonett in den Himmel ragt, die drohende Gefahr symbolisierend. Eine Anklage gegen die bestehende Politik.


Dagegen wiederum das Plakat zur Volksabstimmung. Insgesamt sind 7 Minarette auf dem Plakat dargestellt, die spitz in den Himmel über der Schweizer Flagge ragen und eine Masse suggerieren sollen, die nicht gegeben ist. Tatsächlich existieren erst vier. Dahinter das Symbol der Überfremdung und Unterdrückung der Frau, eine Burka, überlebensgroß und bedrohend.

Ich gehe davon aus, dass solche Darstellungen Wirkung zeigen, einfach dadurch, dass sie zum Nachdenken und Diskutieren anregen.

Ich schätze die Schweizer und die Schweiz sehr, darüber lasse ich keinen Zweifel.

c.

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