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Aktuelle Themen Zur Schweizer Volksabstimmung

adam
adam
Mitglied

Re: Zur Schweizer Volksabstimmung
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 05.12.2009, 09:56:21
Das könnte hinkommen karl

Wenn auch möglicherweise unter umgekehrten Vorzeichen. Ich weiß nicht, ob Du meinen Beitrag kennst, den ich als einer der ersten zur damaligen Diskussion um die Minarette geschrieben habe. Deshalb zitiere ich mich ausnahmsweise mal selber:

adam antwortete [06.10.09 23.12] auf den Beitrag von felix [06.10.09 21.15] )

Hallo Felix,

nicht das Plakat ist rassistisch, sondern die Absicht, die dahinter steht. Stell Dir das Schwarz des Plakates in Weiß vor, mit der Schrift: "Islam für Frieden" o. ä. Dann sähe das gleich anders aus.

Ein grundsätzliches Minarettverbot fände ich sowohl für die Bundesrepublik als auch für die Schweiz falsch. Es wäre genau so untolerant und diffamierend, wie sich islamische Länder gegenüber anderen Religionen verhalten und in der Bundesrepublik widerspräche es dem Grundrecht auf freie Religionsausübung.

Die Minarette sollten natürlich architektonischen und planerischen Vorgaben entsprechen, wie andere hohe Gebäude auch. Ein Minarett im weltberühmten Panorama des Matterhorn oder Eiger würde sich nicht so gut machen.

--

adam
geschrieben von adam


Inzwischen gestaltet sich ja die Diskussion diffizieler, aber meine Grundhaltung ist noch die selbe. Ich werde noch versuchen, mich klarer auszudrücken als in meinem Beitrag an dutch

--

adam, der jetzt bald zu einem "kleinen" Foristentreffen muß.
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Zur Schweizer Volksabstimmung
geschrieben von schorsch
als Antwort auf adam vom 04.12.2009, 21:22:08
@: "...Jede Zeitung, in allen Nachrichten, in jeder Talkshow wird mir vorgeworfen, ich sein intolerant...."

Interessant. Und überall dort bist du zu Gast?

--
schorsch
Karl
Karl
Administrator

Re: Zur Schweizer Volksabstimmung
geschrieben von Karl
als Antwort auf adam vom 05.12.2009, 11:09:56
Hallo adam,


ich hätte es allgemeiner und nicht speziell auf Dich bezogen schreiben sollen: Es kann lästig werden, wenn man zu oft getadelt wird, und unabhängig von der Berechtigung des Tadels zu Trotzreaktionen führen. Es ist eine bekannte Tatsache, dass positive Rückkopplung für richtiges Verhalten bessere Ergebnisse zeitigt. In diesem Sinne wäre es sicher zielführender, wir würden den Schweizern oder sie sich selbst nicht Vorhaltungen machen, sondern die Vorzüge deutlich machen, die sie durch die Einwanderung so vieler Menschen in ihr Land haben. Davon gibt es nämlich viele. Ich möchte nicht wissen, um wie viel das Bruttosozialprodukt der Schweiz sinken würde, wenn alle Einwanderer wieder auswandern und alle Ausländer ihr Geld abziehen würden.
--
karl

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multifit
multifit
Mitglied

Re: Zur Schweizer Volksabstimmung
geschrieben von multifit
als Antwort auf hugo vom 04.12.2009, 20:26:03





Danke Hugo ! Bei mir hat dieser Link nicht funktioniert.

Natürlich ist die Schweiz kein Mitglied der UN, man hat es
dort lediglich kommentiert. (mit der Prüfung war es wohl
bei uns eher eine Zeitungsente, Entschuldigung)

Schönes Wochenende wünsche ich Dir !
Gruß
Multi

schorsch
schorsch
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Re: Zur Schweizer Volksabstimmung
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.12.2009, 12:38:58
Es ist leider schon so, dass nur etwa die Hälfte der Stimmberechtigten sich an die Urne begaben resp. abstimmten. Und inzwischen habe ich auch merken müssen, dass viele Abstimmende gar nicht merkten, dass bei dieser Abstimmung "Ja" = "Nein" bedeutete.

Letzteres stachelt immer wieder Initianten von Abstimmungen an, ihren Abstimmungstext so zu gestalten, dass Leute, die sich nicht so innig mit Texten herumzuschlagen wissen, gar nicht merken, dass sie genau das Gegenteil stimmten von dem, was sie eigentlich beabsichtigten.

--
schorsch
george
george
Mitglied

Re: Zur Schweizer Volksabstimmung
geschrieben von george
als Antwort auf schorsch vom 05.12.2009, 11:21:03
@: "...Jede Zeitung, in allen Nachrichten, in jeder Talkshow wird mir vorgeworfen, ich sein intolerant...."

Interessant. Und überall dort bist du zu Gast?
schorsch


"Gast" wohl nicht, er fuehlt sich sicher in neoteutonisch als:
"Wir sind Mehrheit".

Dagegen bin ich hier seit Decaden schon "Minderheit & Auslaender". !!
Und Kritik uebe ich auch hier sogar heftig, wenn es sein muss...
...jedoch nur, wenn ich gefragt werde, sonst ist das ein Eingriff in die inneren Angelegenheiten des Landes (internal affairs).
Nach solchem ungewuenschten Eingriff waere man nach 48 Stunden schnell jenseits der Grenzen.
Aber Kritik, das moegen die hier anscheinend, nicht zuletzt, weil ich bei jeder noch so heftigen Kritik auch gute Entwicklungen mit einfliessen lasse.
Das nennt sich dann Diplomatie - bei den Teutonen wohl kein Fremdwort mehr aber immer noch ein be-fremdliches Wort.
Auch Menschenrechte verfechte ich hier vehement. !!
Gruss aus Saigon
George

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adam
adam
Mitglied

Re: Zur Schweizer Volksabstimmung
geschrieben von adam
als Antwort auf george vom 05.12.2009, 11:47:09
@george

ich schrieb: "Jede Zeitung, in allen Nachrichten, in jeder Talkshow wird mir vorgeworfen, ich sein intolerant, müsse endlich auf gescheite Leute hören und mich ändern. Dabei will ich doch nur meine Ruhe habe."

schorsch meinte, daraus einen Witz machen zu müssen (Haha!!) und Deine Auslegung meiner Worte war, ich fühlte mich "neoteutonisch" als "Wir sind Mehrheit".

Das ist nicht richtig, richtig wäre: "zu einer andauernd kritisierten Mehrheit verdonnert". Einer Mehrheit, die diese negativen Emotionen, die ihr geradezu eingeredet werden, meiner Ansicht in diesem Maße nicht hat. Man sollte sich sogar überlegen, ob es eine derartige Mehrheit überhaupt gibt und falls ja, wie sie sich zusammensetzt und ob sie eine übereinstimmende Zielsetzung hat. Allerdings kann es irgendwann zu einer negativen Rückkopplung kommen, wenn es mit der Kritik, in derzeitiger Intensität weiter geht. Karl hat verstanden, was ich meine, siehe seinen Beitrag.

Ach ja: Erklär mir doch mal den Ausdruck "neoteutonisch".

--

adam
carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Zur Schweizer Volksabstimmung
geschrieben von carlos1
als Antwort auf Karl vom 05.12.2009, 11:27:07
"....die Vorzüge deutlich machen, die sie durch die Einwanderung so vieler Menschen in ihr Land haben." karl

"Dieses bösartige Plakat wurde von dem Deutschen Alexander Segert entworfen, der sich nun kaum mehr vor Aufträgen retten kann." luchs35

"....die giftige Saat der Rechtspopulisten ..." luchs35



Hallo luchs, das habe ich doch irgendwie geahnt: Das Plakat lehnt sich im Bildaufbau an einen Fundus in Dtld bekannter politischer Plakate an. Die deutsche Werbeagentur hat natürlichj auf Bekanntes zurückgegriffen. In nahezu allen Geschichtsbüchern ist ein bekanntes Plakat zur Erinnerung an den Locarnovertrag abgedruckt. Die Vorbilder kommen aus dem gleichen Stall wie heute.

Was ändert sich nun in der Schweiz? Eigentlich fast nichts, ausgenommen ein Verfassungsartikel mit dem Verbot ein Minarett zu errichten steht in der Verfassung. Moscheen können gebaut werden, auch in einem würdigen Rahmen. Dabei erhebt sich die Frage, welche bauliche Maßnahme im Zusammenhang einer Moschee eine Minarett ist. Wie hier bereits dargelegt, wird aus der Verfassungsfrage eine baurechtliche. Mit dem Baurecht sich herumschlagen ist keine Diskriminierung, sondern betrifft in Deutschland - wohl auch in der Schweiz - jeden Bauwilligen. Von dem Geschick der Architekten hängt es ab, wie ein Bauwerk den gesetzlichen Bestimmungen entspricht. In diesem Zusammenhang sah ich ein Bild in der Zeitung von der in einer Nachbargemeinde errichteten Moschee mit Minarett. Von muslimischen in Dtld ansässigen Architekten ist ein sehr gelungenes Ensemble geplant und durchgeführt worden, ästhetisch gelungen und hervorragend in die vorhandene Archikektur eingepasst. Die pietistisch geprägte christliche Gemeinde hat den Bau der Moschee ausdrücklich begrüßt.


@ Karl
Das Argument mit dem Bruttosozialprodukt ist richtig. Der Hinweis auf die Einwanderung möchte ich ergänzen. Das deutsche Volk selbst ist das Ergebnis einer Wander- und Einwanderungsbewegung. Mitteleuropa ist von jeher ein Durchzugsgebiet gewesen und seit 3000 Jahren sind viele Völkerschaften - Kelten, Germanen, in der römischen Besatungszeit im Westen an Rhein und Neckar Menschen aus allen Teilen des römischen Reiches, Hunnen, Normannen, Ungarn, seit dem Mittelalter, während der Ostbewegung, wurden die Slawenstämme der Daleminzier, Heveller, Liutizen, Obodriten, Pommeranen etc in den späteren deutschen Volkskörper übernommen worden. Holländer siedelten im Osten, Franzosen (Hugenotten) in Brandenburg udn anderswo im 17. und 18. Jhd. Juden lebten auf dem Gebiet des späteren Dtld seit der Römerzeit. Seit Ende der 50 er Jahre leben Griechen, Italiener, Portugiesen, Spanier, Serben mit uns und Türken. Wir sind eine offene Gesellschaft. Wir gewähren Glaubens- und Gewissensfreiheit. Wir dürfen nicht zulassen, dass aus Populismus ein falscher Eindruck entsteht. Seien wir doch ein wenig stolz auf diese Weltoffenheit.

Es gibt natürlich Unterschiede in der Integrationsbereitschaft. Das ist wahr. Die Boat People, die in den 80er Jahren nach Deutschlabd kamen, sind ein Musterbeispiel hervorragender Integration. Ihr Wille zur Bildung, ihr Fleiß und ihre Anpassungsbereitschaft (Erlernen der Landesspache) hat dazu geführt, dass ihr Anteil an Arbeitslosen null Prozent berägt. 60% der vietnamesischen Boat People und deren Kinder erreichen das Gymnasium, bei Deutschen sind es 50%. Türken: 15%.

Gruß
C.



Re: Zur Schweizer Volksabstimmung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf carlos1 vom 06.12.2009, 13:09:33

Es gibt natürlich Unterschiede in der Integrationsbereitschaft. Das ist wahr. Die Boat People, die in den 80er Jahren nach Deutschlabd kamen, sind ein Musterbeispiel hervorragender Integration. Ihr Wille zur Bildung, ihr Fleiß und ihre Anpassungsbereitschaft (Erlernen der Landesspache) hat dazu geführt, dass ihr Anteil an Arbeitslosen null Prozent berägt. 60% der vietnamesischen Boat People und deren Kinder erreichen das Gymnasium, bei Deutschen sind es 50%. Türken: 15%.

Gruß
C.


Genau dazu habe ich ein Beispiel in meiner beruflichen Laufbahn erlebt.
Leider nur ein Beispiel, welches aber schon etwas prägend war, weil ich viele Gelegenheiten
zum Gespräch hatte, sobald es möglich war.
Ich habe auch ein iranisches Beispiel.
(Ich bin nach Deutschland gekommen, Deutschland gibt Geld ohne Arbeit).
Ich bin nur froh, daß ich überwiegend nur Beispiele der ersten Art kennenlernen durfte.
Übrigens auch aus "den neuen Ländern", dort ohne Ausnahme.
Ich halte mir das immer wieder vor Augen, damit ich die reale Welt sehe und nicht beginne,
die virtuelle Welt zu glauben.

Was ich noch bemerken möchte, habe es aber jetzt nicht im Zitat belassen.
Als ich Schüler war (1962), gab es schon in der Nähe der Schule eine Moschee mit Türmen.
Die wurde mit Interesse aufgenommen, nicht mit Argwohn.
Wenn ich heute von einer anderen Moschee meiner Heimatstadt, ebenfalls mit Türmen, lese, dort verkehrte auch einer der Piloten vom 11. September und derzeit sind 10 Mitglieder in einem Terrorcamp, aus Hartz4 Geldern, dann verstehe ich allerdings die Welt nicht mehr.
--
nordstern
Re: Zur Schweizer Volksabstimmung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf niederrhein vom 01.12.2009, 08:12:53
Eine Meinung aus dem Internet
Muss nicht meine Meinung sein.
--
digizar

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