Forum Politik und Gesellschaft andere gesellschaftliche Themen Die Corona-Krise verändert unser Verhalten und die Gesellschaft dauerhaft

andere gesellschaftliche Themen Die Corona-Krise verändert unser Verhalten und die Gesellschaft dauerhaft

Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Die Corona-Krise verändert unser Verhalten und die Gesellschaft dauerhaft
geschrieben von Mareike

Es gab mehrere Fälle bei Astra Zeneka, die dazu führten zu pausieren: https://www.handelsblatt.com/technik/forschung-innovation/pharmakonzern-astrazeneca-nimmt-studie-zu-corona-impfstoff-nach-zwischenfall-wieder-auf/26182720.html?ticket=ST-2438432-PoUZsyrbFx6LJVuUYstN-ap6

Nun ein Todesfall, die Studie wird laut RTL weitergeführt: https://www.rtl.de/cms/todesfall-bei-corona-impfstoffstudie-von-astrazeneca-proband-soll-placebo-bekommen-haben-4635459.html?

olga64
olga64
Mitglied

RE: Die Corona-Krise verändert unser Verhalten und die Gesellschaft dauerhaft
geschrieben von olga64
als Antwort auf Mareike vom 23.10.2020, 17:14:26

Auch RTL drückt sich hier sehr vorsichtig aus. ABer wenn der verstorbene Proband wirklich ein Placebo erhielt, war ja vermutlich die Impfstoff-Probe nicht Schuld an seinem Tod und warum sollte dann eine Studie nicht weitergehen? Olga

Karl
Karl
Administrator

RE: Die Corona-Krise verändert unser Verhalten und die Gesellschaft dauerhaft
geschrieben von Karl
als Antwort auf aixois vom 19.10.2020, 17:36:50
es wäre ja vielleicht schon mal was, wenn man von den hunderten Milliarden die für (u.a.) Großunternehmen verfügbar gemacht werden, sagen wir nur 1 oder auch nur eine halbe Milliarde für den kleinteiligen Kulturbetrieb, die Sängerinnen, den Pianisten, die Malerin, die 'Knaben'chöre (bei denen eine ganze 'Stimmbruchgeneration' ins Kontor schlägft) aber auch die anderen natürlich , usw. zur existenziellen Sicherung abgezweigt würden, bevor diese 'Kulturschaffenden' den  Beruf wechseln...
@Aixois,

das sehe ich ähnlich. Der Kulturbetrieb wird besonders hart von der Coronakrise getroffen. Ich befürchte, dass dies langfristig sein wird, denn selbst wenn Covid-19 Geschichte werden sollte, wird das Bewusstsein der Gefährdung durch Pandemien bleiben und nicht weg sein. Das Verschwinden der Erinnerung an Katastrophen dauert Generationen.

Es wird deshalb eine Änderung des Kulturbetriebs geben. Die Verlagerung vieler realer Events ins Virtuelle wird bleiben.

Karl

Anzeige

Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Die Corona-Krise verändert unser Verhalten und die Gesellschaft dauerhaft
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Karl vom 25.10.2020, 11:28:13

Es werden vorwiegend Großveranstaltungen weniger werden.
Das ist für die heutigen Veranstalter Existenz bedrohend, schaffende Künstler werden neue Wege und Formen finden.

Monja_moin
Monja_moin
Mitglied

RE: Die Corona-Krise verändert unser Verhalten und die Gesellschaft dauerhaft
geschrieben von Monja_moin
als Antwort auf Karl vom 25.10.2020, 11:28:13
..........................
...........................................
..........................................................
Es wird deshalb eine Änderung des Kulturbetriebs geben. Die Verlagerung vieler realer Events ins Virtuelle wird bleiben.

Karl
geschrieben von karl

Ich hoffe nicht, daß es so kommt.
 
Gerade wenn die realen Events ins Virtuelle versetzt werden, kann das nur eine Übergangslösung sein.

Ein Fußballspiel, Theater, Konzert, Kino, sonstige Volksfeste und andere Großveranstaltungen kann nicht durch virtuelle Übertragung die Live-Atmosphäre ersetzen.
 
Monja.
aixois
aixois
Mitglied

RE: Die Corona-Krise verändert unser Verhalten und die Gesellschaft dauerhaft
geschrieben von aixois
als Antwort auf Karl vom 25.10.2020, 11:28:13

Ja, es wird, es muss eine Veränderung  des Kulturbetriebs und auch anderer gesellschaftlicher Betriebsbereiche geben. Ob man will oder nicht. 

Über die Frage nach dem 'wie' von post-Covid19' wird viel gesprochen, vom Nachdenken über mögliche Antworten auf diese Frage hört man allerdings kaum etwas . Bestenfalls stellt sich  be i  den etwas sensibleren zeitgenossen so etwas wie ein mulmiges Gefühl ein. Was wäre wenn, das Virus nicht unter Kontrolle zu kriegen ist, wenn es mutiert, wenn gar neue Viren aus dem Dunkel der Evolution  auftauchen, was wäre wenn das Prinzip der offen gehandhabten individuellen Freiheit, dem Gebot der Kontaktminimierung, der kleinen Mengen, der kurzen Strecken, ja ganz konkret, mehr Pflichten, mehr Kontrollen, mehr staatlicher Autorität Platz machen müsste und sei es auch nur zur, zeitlich unbegrenzten, Maskentrageauflage, immer, nicht nur die nächsten Monate oder Jahre ???

Die Jungen - meinem Gefühl nach - mehr als die Alten scheinen mehrheitlich überzeugt zu sein, dass wir früher oder später zu unserem alten Leben des 'immer mehr' (= quantitatives Wachstum) zurückkehren werden. Alles ist machbar, also auch die Eliminierung eines Viruses. Das menschliche Genie ist auf höchster Mobilisierungsstufe, es nur noch eine Frage von ein paar Wochen, schlimmstenfalls Monaten, bis durch medizinische Innovationen (Wundermedikamente, Powerimpfstoffe) das Virus kampfunfähig geschossen wird. Sollte das nicht so ganz klappen, kann man ja der Evolution ihren Lauf lassen, die spätestens beim Erreichen der 'Herdenimmunität' selbstheilend dafür sorgt, dass  dem Virus die Lebensgrundlage entzogen wird. Das Starke, das Überlegenene,  wird sich durchsetzen ...


Ich sehe das wie Du:  dass  'das Bewusstsein der Gefährdung durch Pandemien bleiben' wird.

Aber nur als Geschichtsbewusstseindas nach zwei Generationen wieder verschwunden sein wird ? Oder als Treiber für Veränderungen ?

Wir sind dabei, in diesen Tagen erhebliche Investitionen in die Zukunft vorzunehmen, deren Folgen mit all ihren Verästelungen sich auch noch in 50 oder noch mehr Jahren auswirken werden.

Langfristig sich ausrichtende Investoren sind bereit, sich auf Veränderungen einzustellen, nur wissen sie nicht so recht, auf welche.  Es fehlt an Orientierung, an Planungshorizonten. Uns (zugegeben, nicht alle) beschäftigt vielmehr, mit wieviel Gästen ich im Freien oder im Raum drinnen feiern darf und ob dadann  das Grundrecht der Versammlungsfreiheit  auf  unerträgliche Weise beeinträchtigt wird.

Ich denke, dass sich zumindest unsere westliche Welt in Zukunft erheblich unterscheiden wird von der Vor-Corona-Ära,und dass das 'small is beautful' neu zur Geltung kommen wird.
Braucht man noch Riesenkapazitäten wie im  Hamburger Kulturdenkmal Elbphilharmonie mit über 2.000 Plätzen. oder Megaschiffe mit 15.000 Passagieren oder Fussballstadien mit über 80.000 Zuschauer oder Flughäfen für über 70 Millionen Passagiere im Jahr ???

Welches Denken wird sich durchsetzen, das des Gitarristen von der Rockband "Die Ärzte", oder das seines  Bassisten ? (dpa; zitiert nach SZ, 20.10.2020) :

  • der Bassist Rodrigo Gonzalez (52) kann sich eine Veränderung der Musikszene vorstellen. "Vielleicht wird es wieder so wie früher in den 80ern. Da hat man viel in der Provinz gespielt ,  [...]  Vielleicht geht es wieder dahin, weg von den Clubs in den Großstädten, in den Zentren, wo internationale Bands spielen." Das könnte aus Sicht des Musikers vielleicht sogar ganz interessant werden. "Dann kann man da irgendwie anfangen ..."
oder
  • der  Gitarrist Farin Urlaub meint, dass "wenn das noch zwei Jahre geht, wird es keine Clubs mehr geben [...] Dann wüsste ich nicht, wo der Nachwuchs herkommen soll. Auf welcher Bühne soll der dann groß werden?"

Anzeige

RE: Die Corona-Krise verändert unser Verhalten und die Gesellschaft dauerhaft
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Es sollte auch gefragt werden,wie die Erfahrungen aus dieser Pandemie das zukünftige Verhalten von Politikern und Regierungen verändern werden. Auch dort werden Spuren zurückbleiben und Lehren gezogen werden.
Hoffentlich nicht in der Weise,die A.Huxley in DIESEM wenige minutenlangen Video anspricht.

Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Die Corona-Krise verändert unser Verhalten und die Gesellschaft dauerhaft
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.10.2020, 12:48:15

Wirklich ein beeindruckendes Statement von Huxley... Danke für den Hinweis.

olga64
olga64
Mitglied

RE: Die Corona-Krise verändert unser Verhalten und die Gesellschaft dauerhaft
geschrieben von olga64

In München demonstrierten am Wochenende Künstler, die ihre Engagements verloren haben und auch keine Rücklagen besitzen, um sich zu finanzieren, weil sie anscheinend auch nie in die Künstlersozialkassen einbezahlt haben.
Es waren aber auch aus Solidaritätsgrund nach wie vor gut verdienende Künstler anwesend, die ihre TV-Sendungen haben und damit weiter gutes Geld verdienen.
Warum geht die Solidarität dieser Leute nicht so weit, dass sie ihre Kollegen, die jetzt in Not sind, entsprechend unterstützen? Es könnte doch ein Fond aufgelegt werden, aus dem dann solche Unterstützungszahlen geleistet werden?
Der bayerische Staat versprach Hilfe aber meist ist dies bei dieser "Klientel" ein Problem, weil man nicht sehr daran interessiert ist, Formulare auszufüllen. Belege herbeizuschaffen usw.
Da muss aber dringend das Denken dergestalt einsetzen, dass staatliche Unterstützungen Steuergelder sind, die die Menschen aufbringen müssen, die sich evtl. ansonsten nicht sehr für Kultur interessieren.
Solange diese Künstler keine Auftritte haben, wäre es auch überlegenswert, ob sie sich (es sind ja oft junge Leute) zur Lösung der allgemeinen Probleme bereitstellen. Da gäbe es vieles: in der Pflege, in Supermärkten - überall dort, wo das Leben auch in der 2. Welle aufrechterhalten werden muss.

Meine Sorge geht aktuell in die Richtung, dass die Wut in bestimmten Kreisen unserer BEvölkerung derart überhand nimmt ,dass vor extremen Vandalismus nicht mehr zurückgescheut wird. Die Ölbeschmierungen im Pergamon Museum; die Graffiti im Lustgarten - es dürften mehr werden und das halte ich für sehr gefährlich, da hier eine Einstellung zu Kunst und Kultur gezeigt wird, die wir dringendst vermeiden sollten, wenn wir nicht nach Corona abdriften wollen in ein völlig kulturloses Land. Olga

dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

RE: Die Corona-Krise verändert unser Verhalten und die Gesellschaft dauerhaft
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf olga64 vom 26.10.2020, 19:32:33
...Warum geht die Solidarität dieser Leute nicht so weit, dass sie ihre Kollegen, die jetzt in Not sind, entsprechend unterstützen? Es könnte doch ein Fond aufgelegt werden, aus dem dann solche Unterstützungszahlen geleistet werden?
Warum legen Milliardäre wie die Quandt keinen Fond zur Finanzierung der Kurzarbeit auf, sondern lassen sich das von Steuergeldern bzw der Arbeitsagentur bezahlen?

Anzeige