andere gesellschaftliche Themen Was beschäftigt Menschen im Ruhestand vorrangig?
Steht nach einem arbeitsreichen Leben der wohlverdiente Ruhestand bevor, freuen sich viele Menschen darauf, sich endlich den Dingen widmen zu können, die während des Berufslebens in der Regel zu kurz gekommen sind, und somit darauf, sich die weiteren Jahre (mal abgesehen von den „Zipperlein“, die uns mehr oder weniger alle irgendwann einholen werden) so schön wie nur irgend möglich zu machen.
So hatte auch ich mir einmal meinen Ruhestand vorgestellt, und ich bewundere und beglückwünsche alle von ganzem Herzen, die es schaffen, diesen Schnitt konsequent zu machen und einzuhalten. Das heißt, eigentlich beneide ich sie sogar – weil ich es nämlich gar nicht gut schaffe, mich aus dem Weltgeschehen zurückzuziehen. Statt mir zu sagen, dass ich genug geleistet habe in meinem Leben und nun eben die nächsten Generationen dran sind, ist „die nächsten Generationen“ für mich das Synonym für „meine Kinder, Enkel und Urenkel“.
Es hilft auch nicht,
mir vor Augen zu halten, dass ich ohnehin nichts mehr beeinflussen kann;
mir Gedanken zu machen, was jene, die für die Zukunft der jüngeren Generationen verantwortlich sind, tun müssten oder sollten;
zu grübeln, wie wir alle dennoch unseren Beitrag leisten könnten;
mich immer wieder zur Ordnung zu rufen, dass ich doch nur noch der sprichwörtliche Rufer in der Wüste bin – die Sorge um die Zukunft meiner Nachkommen ist so hartnäckig, dass sie sich einfach nicht verdrängen lässt.
Ähnliche Sorgen hatten mich - da niemand in der Familie oder im Freundeskreis sie mit mir teilen mochte bzw. alle sie als weniger bedeutsam betrachteten - 2017 dazu veranlasst, mich im Internet nach einer Plattform umzusehen, auf der sich vielleicht auch andere ältere Menschen über die gegebene wirtschaftliche und politische Situation austauschten.
Ich landete bei ST, weil ST das einzige nicht auf Partnersuche ausgerichtete Senioren-Online-Portal zu sein schien. Darauf kam es mir an, denn ich war nicht an einer neuen Partnerschaft, sondern einfach an Kommunikation, d. h. am Austausch mit anderen Menschen interessiert.
Als Vorteil betrachtete ich es außerdem, dass ich irgendwo etwas über eine sehr hohe Teilnehmerzahl gelesen hatte, denn daraus leitete ich ab: Je mehr Teilnehmer, desto vielfältiger die Interessen und umso einfacher müsste es sein, virtuelle Kommunikationspartner zu finden, die meine Interessen teilen.
Nach der Anmeldung kam ich dann mangels Zeit doch nicht dazu, mich ausreichend mit der Navigation auf dem Portal vertraut zu machen, um mich eventuell in für mich interessante Diskussionen einzubringen. An Zeitnot leide ich zwar immer noch, doch haben die Ereignisse der letzten Zeit (Corona, allgemeine politische Entwicklungen und schließlich Ukraine-Krieg) mich so sehr beunruhigt, dass ich begann, mir die Zeit – wenn auch zu Lasten wichtiger anderer Belange – für eine Beteiligung im Forum einfach zu nehmen.
Nach und nach stellte ich dann allerdings fest, dass unter der Vielzahl der hier aktiven Menschen doch relativ wenige so besorgt über die Entwicklungen in Deutschland, Europa und der Welt insgesamt zu sein scheinen, wie ich. Dieser Eindruck ist aus folgenden Gründen entstanden:
- Unter „Neues“ erscheinen vorrangig Freizeitthemen und Vergnügliches.
- Eben diese Themen weisen die meisten Aufrufe und Beiträge auf.
- Beiträge zu diesen Themen erscheinen in so hoher Anzahl und in derart schneller Reihenfolge, dass am Vortag geschriebene neue Beiträge zu Nicht-Freizeitthemen bereits bis auf die 3. oder 4. „Neues“-Seite nach hinten gerückt sind.
- Liegt es einfach daran, dass sie ebenfalls bereits auf die hinteren „Neues“-Seiten gerückt sind und sich nur Wenige die Mühe machen, so weit zurück zu blättern?
- Oder liegt es daran, dass ich die (für ST) falschen Themen anstoße, die nur Wenige hier interessieren?
Genau das war heute abend in der Sendung von Markus Lanz der Fall (der sich ausnahmsweise einmal weitgehend mit seiner Meinung zurückgehalten und sich auf die Moderation beschränkt hat).
Einer der Gäste war der renommierte Klimaforscher, Meteorologe und Präsident der "Deutschen Gesellschaft Club of Rome" Prof. Mojib Latif – der seit Jahrzehnten davor gewarnt hat, was auf uns zukommt – noch einmal darauf hingewiesen, dass es, was das Klima und alles, was damit verbunden ist, angeht, nicht mehr fünf vor, sondern längst fünf nach zwölf ist.
Er hat nicht nur ungeschminkt dargestellt, was nun in jedem Fall (klimatisch und ökonomisch) auf uns zukommen wird, also gar nicht mehr abzuwenden bzw. zu verhindern ist, sondern auch konkret erläutert, was die bisher geplanten bzw. halbherzig eingeleiteten Maßnahmen taugen (nämlich nichts) aber auch, was nun noch getan werden müsste, um zumindest dennoch das Schlimmste abzuwenden, und wie auch unpopuläre Klimaschutzmaßnahmen durchaus durchgeführt werden könnten bzw. wie sie sich rasch umsetzen lassen würden.
Hochinteressant und sehr erhellend waren auch die Diskussionsbeiträge von zwei anderen Gästen – ein gutes Dreier-Team. (Eher peinlich war der Auftritt des FDP-Generalsekretärs Bijan Djir-Sarai zu Regierungsmaßnahmen).
Ich kann nur allen, die das Thema Klima und alles, was damit verbunden ist, interessiert, empfehlen, sich die Markus Lanz-Talkshow vom 26. Mai aus der Mediathek anzusehen.
(Starke Nerven angesichts der plakativen Darstellungen von Prof. Latif vorausgesetzt. Ich hatte auch geglaubt, den Ernst der Lage längst voll und ganz erkannt zu haben … )
Nur zur Erklärung, warum ich mir die Mühe gemacht habe, einen derart langen Beitrag zu schreiben: Mir wäre eine Antwort auf meine oben gestellte Frage – „Oder liegt es daran, dass ich die (für ST) falschen Themen anstoße, die nur Wenige hier interessieren?“ – sehr wichtig.
Denn sollte sie „Ja“ lauten, müsste ich meine Hoffnung, beim ST an ähnlichen Themen interessierte Austauschpartner zu finden, wohl bis auf Weiteres aufgeben. Zwar interessieren mich grundsätzlich sehr viele Themen (einschließlich vieler Freizeit-, Plauder- und Spaßthemen), nur habe ich derzeit einfach keinen Kopf dafür.
Abschließend bitte ich hiermit alle, die sich durch lange Texte angeödet oder genervt fühlen, aufrichtig um Nachsicht, dass ich (wieder einmal) einen solchen verfasst habe. Entweder seid Ihr mich demnächst ohnehin los oder denkt im Wiederholungsfall einfach dran: Man kann im Forum alles, muss aber nichts lesen 😄.
@Tina03
Da hast Du einen umfangreichen Beitrag hingelegt Tina03, da bin ich mal gespannt, was man Dir da noch so antworten wird. Als ich in den Ruhestand ging, wurde meine Mutter zwar nicht pflege-, aber zunehmend betreuungsbedürftig, Irgendwann sagte sie mal zu mir: "Ich habe noch gar nicht gemerkt, dass Du jetzt nicht mehr arbeiten musst". Klare Ansage! Garten, Bücher, Reisen waren wieder etwas in den Hintergrund gerückt, obwohl ich mich eigentlich mehr darauf konzentrieren wollte. Das dazu.
Deine Frage zielt mMn mehr auf die hier im ST zu lesenden "Interessen" ab. Den ganzen Tag Bilder zu posten und Grüße zu versenden, kann keine erfüllende Beschäftigung im Ruhestand sein. Viele hören gerne Musik, dann purzeln die Videos nur so, einige schreiben Gedichte. Und bei Themen, besonders den politischen, prallen die Meinungen aufeinander und es gibt Streit, der teilweise bis ins Persönliche ausartet. Merkwürdigerweise sind das die threads, wo sich sofort die meisten einfinden. Das ist die vlt. auch eine Antwort auf Deine Frage.😉
Ich bin jetzt 2 Jahre hier im ST, habe den einen oder anderen kommen und gehen sehen, habe viel Streitigkeiten erlebt und verfolgt und vermisse auch den einen oder anderen, mit denen es Spaß machte, sich auszutauschen. Weggehen ist keine Lösung, man kann auch mal eine Pause einlegen, weder mit noch gegen den Strom schwimmen, sind einfach ans Ufer setzen und pausieren. Machen übrigens gerade einige, bin gespannt, ob und wann sie wieder zu lesen sind.
Michiko
[...]Ich halte es für merkwürdig, aus der geringen Anzahl der Beitrage zu bestimmten Themen schließen zu wollen, dass die menschen sich nicht dafür interessieren. Vielleicht haben sie einfach keine Lust in Streitgespräche zu geraten und schreiben deshalb nichts dazu. Vielleicht betrachten sie das Forum auch aus Auszeit von den bedrohlichen Nachrichten, die uns überall im Fernsehprogramm und den Zeitungen begegnen. Es gibt viele Möglichkeiten, aber aus dem Schweigen zu manchen Themen ein Desinteresse ableiten zu wollen ist ein Trugschluss. Allerdings begegnet uns im Forum dieser Trugschluss hin und wieder.
Nach und nach stellte ich dann allerdings fest, dass unter der Vielzahl der hier aktiven Menschen doch relativ wenige so besorgt über die Entwicklungen in Deutschland, Europa und der Welt insgesamt zu sein scheinen, wie ich. Dieser Eindruck ist aus folgenden Gründen entstanden:Das gilt, da auch ich eher in Nicht-Freizeitthemen einsteige, naturgemäß auch für Beiträge (oder neu eröffnete threads) von mir, wobei sich mir dann die Frage stellt, warum es liegt, dass sie kaum Resonanz finden.
- Unter „Neues“ erscheinen vorrangig Freizeitthemen und Vergnügliches.
- Eben diese Themen weisen die meisten Aufrufe und Beiträge auf.
- Beiträge zu diesen Themen erscheinen in so hoher Anzahl und in derart schneller Reihenfolge, dass am Vortag geschriebene neue Beiträge zu Nicht-Freizeitthemen bereits bis auf die 3. oder 4. „Neues“-Seite nach hinten gerückt sind.
[...]
- Liegt es einfach daran, dass sie ebenfalls bereits auf die hinteren „Neues“-Seiten gerückt sind und sich nur Wenige die Mühe machen, so weit zurück zu blättern?
- Oder liegt es daran, dass ich die (für ST) falschen Themen anstoße, die nur Wenige hier interessieren?
Für mich persönlich stellt sich die Sache ganz einfach dar: soll ich mich in politischen oder verwandten Themen mit Menschen streiten, die ihre Meinung zum Thema als das allein richtige Wissen darstellen und alles andere mit teils aggressiven Worten verurteilen? Nee, Danke. Wenn ich so etwas suche, dann gehe ich in die nächste Dorfkneipe und setze mich dort an den Stammtisch.
Guten Morgen Tina, (es widerstrebt mir, Zahlen in einem Namen zu verwenden,daher lasse ich mal die 03 weg 🙂)
Danke, für deinen ausführlichen Beitrag. Er regt zum nachdenken an.
Ich zähle mich noch zu den Neuen und erst recht fühle ich mich so. Ich versuche mal, deine Frage zu beantworten. Ich sehe mir noch immer die vielen Themen, hier im ST an und mitunter öffne ich eines, welches mich interessiert. Wenn ich dann eher verletzende Beiträge untereinander lese, weil man unterschiedlicher Meinung ist, klinke ich mich erst gar nicht ein und verlasse das Thema. Warum ich gedacht habe, dass sei hier im ST anders, weiß ich auch nicht. Also, überlege ich mir schon 2mal ob ich überhaupt ein Thema eröffnen möchte. Zur Sicherheit schreibe ich dann nur Morgengrüße oder teile Musikvideos.🤣
Ich bin eher der Mensch, der gern unter die Oberfläche schaut, hinterfrage viel und politisch,gesellschaftluche Themen sind immer ein wichtiger Bestandteil für mich, ebenso wie gesundheitliche. Mein Steckenpferd die Psychologie findet leider wenig Resonanz. Handarbeiten und Musik finden auch ihren Platz in meinem Tag. Du siehst also, dass mich viele Dinge beschäftigen. Letztendlich entscheidet hier jeder von uns, welche Themen er ansprechen möchte. Ob dann ein wirklich guter Austausch möglich ist, liegt auch an jedem selber.Meine eigene Aktivität im ST ist noch sehr zurückhaltend und ich lese und beobachte noch viel. Es braucht wohl alles seine Zeit und wie so oft, denke ich an den Spruch meines Vaters, "der liebe Gott hat einen großen Tiergarten"
Einen lieben Gruß für dich von Momoline
@Michiko:
„…. man kann auch mal eine Pause einlegen, weder mit noch gegen den Strom schwimmen, sind einfach ans Ufer setzen und pausieren.“
Genau so war es gemeint, als ich schrieb: … müsste ich meine Hoffnung, beim ST an ähnlichen Themen interessierte Austauschpartner zu finden, wohl bis auf Weiteres aufgeben. Daran, mich ganz abzumelden, hatte ich dabei nicht gedacht, denn einige sehr nette Menschen habe ich hier auch schon kennengelernt - soweit man davon bei einem allein virtuellen Austausch sprechen kann 😉.
Bis jetzt habe ich, da ich erst seit kurzer Zeit und nur bei wenigen Themen hier aktiv war, hinsichtlich der diskutierten Themen wie auch der Teilnehmer nur ein eher fragmentarisches Bild, das aber darauf hinzudeuten scheint, dass ich hier (zumindest derzeitig) möglicherweise Zeit verschwende, die ich anderweitig sinnvoller einsetzen könnte bzw. im Prinzip sollte. Also schau’n mer mal …..
PS:
Wie wenig vertraut ich übrigens noch mit dem Forum bin, magst Du daran erkennen, dass ich erst kürzlich bemerkt hatte, dass „Mein Gästebuch“ gar nicht – wie aufgrund meiner sehr seltenen Auftritte in meiner Anfangszeit angenommen – leer ist, sondern diverse liebe, nun mehrere Jahre alte Grußbotschaften enthält. Wie furchtbar peinlich, darauf nicht reagiert zu haben! (Muss mal nachsehen, ob von den Absendern noch welche hier aktiv sind, bei denen ich um Verzeihung bitten könnte.)
Es stimmt nicht, dass man kein Interesse an einem Thema hat, weil man sich nicht daran beteiligt. Deinen Thread über die Unterdrückung der Uiguren in China z. B. habe ich durchaus interessiert gelesen; hatte kurz vorher die gleichen Nachrichten zur Kenntnis genommen mit dem gleichen Entsetzen wie du, auch wenn mir nicht alles darüber neu war.
Aber was soll man dazu schreiben außer seinen Abscheu auszudrücken?
Wir können hier sowieso nichts daran ändern; ich unterschreibe regelmäßig Petitionen von AI oder anderen MR-Organisationen, die ich immer zugeschickt bekomme, mehr kann man nicht tun, wenn man nicht an den Hebeln der Macht sitzt, die Entsetzensschreie in einem Forum nützen gar nichts.
Aber alles in allem schreibst du auch viel zu lange Beiträge, die erschlagen einen förmlich, auch das ist bestimmt ein Grund, warum du so wenig Resonanz kriegst.
In der Kürze liegt die Würze! Im Zeitalter von Twitter sollte man lernen, die Dinge schneller auf den Punkt zu bringen, wenn man ins Gespräch kommen will.
Bei deinen Ansprüchen würde ich dir raten, zur Uni zu gehen als Gasthörerin oder als Seniorenstudentin, wenn du die Gelegenheit dazu hast. Ich habe das eine ganze Zeitlang nach Eintritt in meinen Ruhestand getan und fand es toll. War sogar richtig eingeschrieben und habe Scheine und eine Zwischenprüfung in Germanistik gemacht, damals war ich noch richtig fleißig und engagiert.😉 Da kommt man auf seine Kosten, wenn man einen Anspruch hat, der über das übliche Bla bla hinausgeht. Inzwischen bin ich faul geworden, das gebe ich zu, deshalb mach ich es nicht mehr, zumal die Fahrt zur Uni immer ziemlich weit war. Aber dir mit deiner Power kann ich nur dazu raten.😉
Kannst ja mal darüber nachdenken, das wär sicher was für dich.
Du hast völlig recht, und es ist mir selbstverständlich auch bewusst, dass es -zig Gründe geben kann, sich zu Beiträgen nicht zu äußern. Ich habe bewusst nur zwei - und davon egoistischerweise provokant die eine, zu der mich eventuelle Kommentare besonders interessierten 😉 - aufgeführt, um durch eine große Auswahl weiterer nicht davon abzulenken.
Was mich an Deiner Antwort nun aber wundert, ist diese Aussage von Dir:
"Für mich persönlich stellt sich die Sache ganz einfach dar: soll ich mich in politischen oder verwandten Themen mit Menschen streiten, die ihre Meinung zum Thema als das allein richtige Wissen darstellen und alles andere mit teils aggressiven Worten verurteilen? Nee, Danke. "
Basiert diese Aussage etwa auf Deinen Erfahrungen mit politischen Diskussionen? Also, auf einen solchen Diskussionsstil hätte ich, ehrlich gesagt, insbesondere bei ernsten Themen, und als ein solches betrachte ich die Politik, auch keine Lust.
Dass es auch das - egal, bei welchen Themen - immer mal gibt, ist wohl allen klar, die sich schon einmal an Forendiskussionen beteiligt haben. Nach meinen Erfahrungen sind das aber in der Regel (zumindest in moderierten Foren) doch eher Ausnahmen.
"Aber was soll man dazu schreiben außer seinen Abscheu auszudrücken?"
Ich gebe Dir absolut Recht, dass Zustimmung oder Widerspruch zu Tatsachen nichts mit einer Diskussion zu tun hat, denn Diskussionen ergeben sich eher zu unterschiedlichen Ansichten bzw. Meinungen.
Die geleakten Informationen über die Behandlung der Uiguren in China waren von mir auch nur als Aufhänger für einen Meinungsaustausch entsprechend dem gewählten Titel gegangen, nämlich um das Dilemma zwischen den eigenen Ansprüchen auf Ethik und Moral und dem Verstoß dagegen durch die Pflege von Wirtschaftsbeziehungen zu gegen Menschenrechte verstoßenden Ländern.
Darüber hinaus hätte es viele weitere Aspekte solcher Wirtschaftsbeziehungen zu diskutieren gegeben. Wenn ich mich recht erinnere, hatte ich einen davon, nämlich die Abhängigkeit, in die man sich dabei begibt, auch bereits erwähnt. Aber wie gesagt, Gefahren lauern im Zusammenhang mit der Großmacht China noch in vielerlei anderer Hinsicht. Ob jemand Interesse an einer solchen Diskussion hat - ungeachtet dessen, dass wir kleinen Leute nichts daran ändern können - muss halt jeder für sich selbst entscheiden.
Mir ist durchaus auch bewusst, dass derart komplexe Themen nicht jedermanns Sache sind und sich nur Menschen mit den vielen Details dazu beschäftigen möchten, die ebenso stark daran interessiert sind, wie es bei mir bezüglich China der Fall ist. Darum hatte ich auch speziell zu diesen Thema keine sonderlich breite Beteiligung erwartet, aber dennoch darauf gehofft, dass es die Eine oder den Anderen geben könnte, die/der darauf anspricht, wobei ich bei diesem Thema nicht allzu enttäuscht über die geringe Resonanz war, zumal ich es sehr gut nachvollziehen kann, wenn jemand keine Lust hat, sich mit sehr langen Beiträgen zu befassen.
Dennoch bin ich mir sicher, dass es auch unter Senioren noch etliche gibt, die sich sehr intensiv und immer wieder mit bestimmten Themen befassen, die zu ihren Herzensthemen geworden sind. Es kann gut sein, dass man diese und dabei vermutlich auch Senioren eher in anderen Foren findet - soweit es die Politik betrifft, eben in politischen Foren. Allerdings ist es dabei schwer Foren zu finden, die sich allgemein (und sachlich) mit Politik befassen. Zeitungsforen kann man vergessen, weil es dort i. d. R. alles andere als sachlich zugeht. Von einer Partei habe ich mich vor gar nicht langer Zeit schließlich verabschiedet, weil sie immer stärker ideologisch verhaftet daherkam.
Dir noch ein Dankeschön, dass Du Dir die Zeit für eine ausführliche Stellungname genommen hast, und außerdem ein großes Kompliment, dass Du im Ruhestand noch einmal ein Studium aufgenommen hast! Dazu hat mir, nachdem ich eins erfolgreich hinter mich gebracht und darauf eine Karriere aufgebaut hatte, dann doch genau diese Motivation - Anwendung in der Praxis - gefehlt, und heute käme es schon aus anderen Gründen nicht mehr in Frage.
Moin moin @Tina03,
ich mag es lieber kurz und knapp 😉
ich habe einige Ehrenämter und beschäftige mich mit den Anliegen unserer Gemeinde und des Dorfes.
Das sind alles keine Themen für den ST, es ist reale Politik. Einige Beispiele:
Erhalt der kleinen Grundschule - Radwegeausbau - Ausweisung von Vorrangebieten für Windenergie - Nutzungsänderungen der Dorfgemeinschaftshäuser - Änderung der Bestattungszeit auf dem Friedhof - Vorlagen des Stadtrates.
Auch bin ich Mitglied in einigen Vereinen, habe einen großen Garten und Land. Die Enkel wohnen in meiner Nähe und besuchen mich oft.
Im ST bin ich seit 11 Jahren und habe hier auf den Foren schon so einiges erlebt. 😉 Ich bin ja noch etliche Jahre jünger als du und hoffe, diese Aufgaben noch ein paar Jahre ausüben zu können.
Du siehst, bei mir ist der Ruhestand nicht langweilig , das reale Leben ist mir wichtiger und der ST ist nur HOBBY für mich.
Schönen Freitag und Gruß von weserstern
Es gibt sehr viele stille STler, die Diskussionen hier mit großem Interesse verfolgen, die Anzahl der Beiträge sagt also nichts über die Interessen aus, viel eher ist es bei politischen und brisanten Themen so, dass es viel zu schnell zu unschönen Besserwissereien und personenbezogenen Meckereien kommt, was sehr vielen ganz einfach die Lust nimmt, sich hier noch zu äußern, wenn man der Meinung der selbst ernannten MeinungsmacherInnen nicht folgt. Dabei wären doch gerade Diskussionen mit unterschiedlichen Ansätzen und Ansichten das Salz in der Suppe. Allein eine Hypothese in den Ring werfen ,die nicht meinungskonform ist, kann einem Schimpf und Schande einbringen. Da stellt man dann irgendwann liebe niur noch Bildchen ein und plaudert übers Essen - aber auch da wird gerne mal kritisiert und gemeckert, Also ist es hier im Mikrokosmos ST leicht beantwortet, was Menschen im Ruhestand vorrangig beschäftigt: Das Leben der anderen und das Herumgemäkel daran. So ist das, wenn das eigene Leben zu langweilig ist.
Also ich für meinen Teil: ich surfe gern