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Anthropologie / Psychologie Das Merkel-Wir oder Wie kleine Worte manipulieren können

Edita
Edita
Mitglied

Re: Das Merkel-Wir oder Wie kleine Worte manipulieren können
geschrieben von Edita
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.09.2014, 12:37:43
Yes ! Und passen tut's bei dem Beispiel auch ! Aber Du siehst, das kleine Wörtchen " man " hat auch seine Tücken, und ist nicht immer nur unhöflich oder quasientschuldigend!

Edita
Re: Das Merkel-Wir oder Wie kleine Worte manipulieren können
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Edita vom 02.09.2014, 12:43:06
Gut, da stimme ich dir zu. Also schränke ich meine Aussage zu dem Wort "man" ein: nach meiner Erfahrung wird "man" hauptsächlich dazu benutzt, die eigene Handlung zu relativieren bzw. zu entschuldigen. Ich glaube auch nicht, daß Otto Normalverbraucher "man" bewußt aus den oben genannten Gründen benutzt. Das ist eine Verhaltensweise, die wir uns unbewusst aneignen und sie auch so verwenden.
So kommen wir zum Eingangsposting zurück: bei Politikern bin ich ziemlich sicher, daß sie die im Blog genannten sprachlichen Manipulationstechniken sehr bewußt einsetzen. Ich bin als Techniker im Außendienst bestimmt kein wichtiger Mensch gewesen, aber sogar uns einfache Techniker gab es Rhetorikkurse.

det
Edita
Edita
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Re: Das Merkel-Wir oder Wie kleine Worte manipulieren können
geschrieben von Edita
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.09.2014, 13:29:32
bei Politikern bin ich ziemlich sicher, daß sie die im Blog genannten sprachlichen Manipulationstechniken sehr bewußt einsetzen.
geschrieben von Det


Natürlich ist das so, bei denen wird jedes Wort geröngt und gescanned, um die gewünschte Wirkung zu erreichen!

Ich bin als Techniker im Außendienst bestimmt kein wichtiger Mensch gewesen, aber sogar uns einfache Techniker gab es Rhetorikkurse.
geschrieben von Det


Natürlich, denn das gesprochene Wort ist das Mittel der 1. Wahl, um Überzeugungsarbeit zu leisten !

Edita

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murasaki
murasaki
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Re: Das Merkel-Wir oder Wie kleine Worte manipulieren können
geschrieben von murasaki
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 01.09.2014, 18:14:24
Ich verwende jetzt auch mal das „Wir“.

Sprache ist Verständigung, ein Mittel zum Zweck. Wenn wir sprechen, handeln wir. Wir nehmen z. B. mit Sprache / Gesagtem Einfluss, suggerieren, manipulieren , auch wenn wir nur beredt schweigen. Sprache bestimmt unser Denken, Sprache verändert uns, Sprache eint und trennt.

Setzen wir unsere Worte / Sprache so viel anders ein als die Politiker? Ich meine, wir machen es genauso, vielleicht nicht so bewusst und nicht so gekonnt bzw. geschult. Würde ich bei mir alles Gesagte analysieren, dann würde ich kaum noch sprechen aus lauter Angst vor (Fehl-)Interpretationen.

Beim Wort „man“ fühle ich mich einbezogen. Jedermann, also auch ich. Wenn ich eine andere Meinung vertrete oder am „man“ nicht beteiligt war oder sein möchte, fühle ich micht ungewollt dazugehörend. Man will, man hat, man sollte, man müsste, man könnte……

Ohne mich - ick wull di watt -!

murasaki
Edita
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Re: Das Merkel-Wir oder Wie kleine Worte manipulieren können
geschrieben von Edita
als Antwort auf murasaki vom 02.09.2014, 14:25:53

Beim Wort „man“ fühle ich mich einbezogen. Jedermann, also auch ich. Wenn ich eine andere Meinung vertrete oder am „man“ nicht beteiligt war oder sein möchte, fühle ich micht ungewollt dazugehörend. Man will, man hat, man sollte, man müsste, man könnte……
Ohne mich - ick wull di watt -!
murasaki


Denkste liebe Murasiki, sooo einfach geit dat nich! Nicht überall kann man sich davonstehlen !
" Wenn man Knoblauch ißt, dann stinkt man ! Auch Du meine Gute, auch Du !

Edita
murasaki
murasaki
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Re: Das Merkel-Wir oder Wie kleine Worte manipulieren können
geschrieben von murasaki
als Antwort auf Edita vom 02.09.2014, 14:45:25
Da haste natürlich recht, liebe Edita. Aber meistens gebe ich nur meinem Mann Knoblauch ins Essen, damit ich ihn im Haus oder im Gewühl nicht erst lange suchen muss.

murasaki

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Shenaya
Shenaya
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Re: Das Merkel-Wir oder Wie kleine Worte manipulieren können
geschrieben von Shenaya
als Antwort auf murasaki vom 02.09.2014, 15:09:33
Man(n) findet sich leichter mit Knofi ... (Y)...

Ich würde ja zum Thema "Merkel-Wir" zu gerne wieder mal mit meinem Thema des mehrfach verständlichen "Wir" anfangen, für das es in anderen Sprachen - der Unmissverständlichkeit halber - unterschiedliche Wörter gibt.

1. Wir = mein Freund und ich (niemand von euch ist dabei gemeint/angesprochen/angedacht)

oder

2. Wir = "Senioren-Chaos-Club"


aber ich hab das Thema bereits zweimal ausgebreitet ...
olga64
olga64
Mitglied

Re: Das Merkel-Wir oder Wie kleine Worte manipulieren können
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 01.09.2014, 18:14:24
Nicht nur Politiker haben Rhetorik-Berater - alle anderen Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen benützen diese Berater auch. Sogar im Fussball. Wenn man sich zurückerinnert, welche Sprechblasen die Spieler im Interview noch abgesondert haben vor einigen Jahren - heute sind sie meist in der Lage, zusammenhängende Sätze in verständlicher Form von sich zu geben.
Das oft verwendete "man" ist ein Füllwort, um Distanz zu erzeugen. Es wird gerne von rhetorisch nicht sehr begabten Leuten genommen, die nicht mutig genug sind, ihre eigene Meinung zu verkünden (sonst würden sie ja "ich" sagen) oder sie dokumentieren, dass sie keine eigene Meinung haben, sondern irgendwas nachplapper. Geht es schief - können sie ja sofort einen Schuldigen benennen.
Politiker (und Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, bzw. entsprechend geschult sind) machen dies genau so wenig wie sie in der Öffentlich stehen und die ARme um den Vorderkörper verschränkt halten. Dies lernen sie sofort im Rhetorik-Seminar, dem oft noch ein solches für Körpersprache angeschlossen ist. Olga
Klaro
Klaro
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Re: Das Merkel-Wir oder Wie kleine Worte manipulieren können
geschrieben von Klaro
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.09.2014, 13:29:32
Gut, da stimme ich dir zu. Also schränke ich meine Aussage zu dem Wort "man" ein: nach meiner Erfahrung wird "man" hauptsächlich dazu benutzt, die eigene Handlung zu relativieren bzw. zu entschuldigen. Ich glaube auch nicht, daß Otto Normalverbraucher "man" bewußt aus den oben genannten Gründen benutzt. Das ist eine Verhaltensweise, die wir uns unbewusst aneignen und sie auch so verwenden.
So kommen wir zum Eingangsposting zurück: bei Politikern bin ich ziemlich sicher, daß sie die im Blog genannten sprachlichen Manipulationstechniken sehr bewußt einsetzen. Ich bin als Techniker im Außendienst bestimmt kein wichtiger Mensch gewesen, aber sogar uns einfache Techniker gab es Rhetorikkurse.

det
geschrieben von det


ich benutze das Wörtchen "man" nicht dafür, um meine eigenen Worte oder Taten zu relativieren, sondern bei mir steht dieses Füllwort für "WIR", wobei ich dabei noch unterscheide, ob ich mich mit einschließe oder nur die Anderen meine. Ich benutze dann dieses "man" weil ich sie evtl. nicht direkt ansprechen will oder weil es die Menge (Namenlose) ist.

Klaro
mane
mane
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Re: Das Merkel-Wir oder Wie kleine Worte manipulieren können
geschrieben von mane
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.09.2014, 11:50:33
Hallo mane,

ich glaube, es geht uns allen so, dass wir gelegentlich unverbindlich bleiben. Wenn "wir", wenn ich meine Rede nicht zur vorsätzlichen Irreführung plane, bringt es das Unterbewusstsein eben doch an den Tag.

Wenn wir, wenn ich......das passt mir jetzt aber beides nicht, denn Leute manipulieren, ist denn doch nicht meine Passion. Ich formuliere wie folgt um: Auch wenn Worte nicht geplant werden, bringt es das Unterbewusstsein.......


Hallo Pagena,

Du meinst also, das Unterbewusstsein fällt uns ins Wort?

Gruß Mane

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