Forum Wissenschaften Anthropologie / Psychologie Nachdenken über eine Gesellschaft, die aus (fast) unfehlbaren Menschen bestünde

Anthropologie / Psychologie Nachdenken über eine Gesellschaft, die aus (fast) unfehlbaren Menschen bestünde

daddy60
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Re: Nachdenken über eine Gesellschaft, die aus (fast) unfehlbaren Menschen bestünde
geschrieben von daddy60
als Antwort auf Mareike vom 15.04.2013, 15:30:23
Diese Art Antwort ist natürlich die stupideste, primitivste aller möglichen Antworten überhaupt.

Gelernt aus dem was z.B. Jane Eliott als gesellschaftliche "Auswüchse" kenntlich gemacht hat, wurde auch nichts.

Das reduzieren auf ein paar Dinge zeigt bei genauerer Betrachtung was auf?
Diktatur, Tyranei, Unterdrückung usw auf "humane Art".

Denn "manche" grenzen alles andere aus, lassen nur zu, was in irgendwelche "Rahmen" passt. Egal wie man diese "Rahmen" bezeichnen möchte, ob Moral, Gesetz, "Erziehung" Meinung usw, es ist genau genommen Diktatur!

Ich frag mal provokativ eine Lehrerin was ist die kleinste und größte Zahl die "wissenschaftlich" bekannt ist?
Wieviele Rechenmethoden gibt es? Nur mal so grob betrachtet.
Und nun setz mal ein bissel Phantasie ein bzw Analogie und überprüfe deine vorherige Antwort mal.
Wie sinnig wäre es zu sagen, egal wie groß der Zahlenraum ist, es reicht völlig aus wenn man die Zahlen auf drei oder gar zwei reduziert. Nebenbei gesagt ist eine andere Form der Diktatur das reduzieren im vorgenannten Sinne auf Argumente wie, das ist total offtopic.

Wie es oft so ist im Leben wollen manche nur ihre Meinung zulassen, bzw sich unter den "angepassten" besser wohlfühlen und brauchen nichtmal selbst dafür zu sorgen dass Andersdenkende die Bühne verlassen.

P.S. entschuldige, ich habe dich nicht persönlich angegriffen. Wenn du o.a das so interpretieren wollen, ist das deine/ihre Auffassung. Ich sagte nur meine Meinung, ohne auf irgendwelche diktatorischen Reglemente zu achten. Wer letztes als Begründung für eine Strafe ansehen mag respektiert im Grunde genommen nur gewisse Rahmenbedingungen, keinerlei Individualität.
olga64
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Re: Nachdenken über eine Gesellschaft, die aus (fast) unfehlbaren Menschen bestünde
geschrieben von olga64
als Antwort auf hisun vom 15.04.2013, 17:00:31
Genau so sehe ich dies auch. Auch ich habe aus meinen Fehlern - und es waren auf vielen GEbieten recht viele - stets viel gelernt. Aber wie ich schon sagte: ich habe nicht versucht, für meine Fehler andere verantwortlich zu machen (sonst lernt man nicht daraus).
Bei kleineren Fehlern mag ich auch Menschen sehr gerne (inkl. meiner Person), wenn diese über sich selbst lachen können, weil ihnen ein solches Malheur passierte. Aber meist ist es anders - ob nun in Firmen, wo man arbeitet oder in FAmilien, bei Scheidungen oder sonstwo: zuerst wird mal krampfhaft darüber nachgedacht, wem man den Fehler in die Schuhe schieben kann (selbst ist man natürlich unfehlbar). Und das bringt einen sicherlich nicht weiter, geschweige denn die "Gesellschaft".Olga
Mareike
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Re: Nachdenken über eine Gesellschaft, die aus (fast) unfehlbaren Menschen bestünde
geschrieben von Mareike
als Antwort auf daddy60 vom 15.04.2013, 17:09:22
Wer letztes als Begründung für eine Strafe ansehen mag respektiert im Grunde genommen nur gewisse Rahmenbedingungen, keinerlei Individualität.


Der, der bestraft SETZT Rahmenbedingungen,
wer Rahmenbedingungen nicht akzeptiert wird bestraft.

Das ist der Preis der Individualität.

Mareike

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hisun
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Re: Nachdenken über eine Gesellschaft, die aus (fast) unfehlbaren Menschen bestünde
geschrieben von hisun
als Antwort auf olga64 vom 15.04.2013, 17:21:28
Schön, Frau Olga, dass wir mal einer Meinung sind.

Btw, Sie hatten sich mal positiv über den Schriftsteller Martin Suter geäussert. Ich habe nun zwei Bücher von ihm gelesen, eines während der verschneiten Ostern bei meiner Tochter: die dunkle Seite des Mondes, und das andere jetzt: die Zeit. Ich habe schon lange nicht mehr Bücher am Stück gelesen, diese beiden schon. Er schreibt spannend, einen schönen Stil ohne Schnörkel und Herumgerede .. gefällt mir sehr.
Na ja, er ist ja auch Zürcher

hisun
.*.
daddy60
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Re: Nachdenken über eine Gesellschaft, die aus (fast) unfehlbaren Menschen bestünde
geschrieben von daddy60
als Antwort auf Mareike vom 15.04.2013, 17:28:42
Wer letztes als Begründung für eine Strafe ansehen mag respektiert im Grunde genommen nur gewisse Rahmenbedingungen, keinerlei Individualität.


Der, der bestraft SETZT Rahmenbedingungen,
wer Rahmenbedingungen nicht akzeptiert wird bestraft.

Das ist der Preis der Individualität.

Mareike


Ach Gott, hört der Unsinn nie auf? Der, der straft Setzt keine Rahmenbedingungen sondern nur seine egoistischen Interessen durch!

Soso, Individualität hat einen Preis. Den Preis bestimmt natürlich wieder irgendjemand der "weiß" welche Interessen für welchen Preis durchgesetzt werden sollten.

Apropos "Preis" in einer kapitalistischen Gesellschaft wird fast alles ausschließlich über den "Preis" geregelt.
Nicht nur was dieses und jenes kostet, sondern auch -nebenbei natürlich- wer sich für welchen Preis kaufen lässt. Übrigens, weder Universitäten, noch Richter noch "Wissenschaftler" sind käuflich, gell. Manche muss man nichtmal kaufen, man muss nur die Macht haben die beliebig austauschen zu können.

Solcherlei Macht hat aber angeblich niemand. Träum weiter den Traum der heilen Welt und der perfekten Menschheit, die aus 90 % supergebildeten und "unfehlbaren" Menschen besteht.

Lehrer gehören z.B. zur Gruppe der unfehlbaren Menschen. Ist sehr deutlich geworden durch etwas, was man im Volksmund Pisastudie nennt. Vielleicht sollten manche Leute mal darüber nachdenken, dass sie nur ein Teil einer riesigen Kette sind. Aber das kann man sich ja alles sparen, alles lässt sich ja auf ein zwei Worte reduzieren, man muss keine Romane schreiben.

Menschen mit Bildung bringen es gerne mit wenigen Worten auf den Punkt. Notfalls wird irgendein Quatsch zitiert, den irgendeine "Größe" vor tausend Jahren mal gesagt oder geschrieben hat.
Sind in meinen Augen zwar nur Momentaufnahmen die mit der aktuellen Realität nur im Promillebereich zu tun haben, aber vereinfachen und glänzen ist In.
daddy60
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Re: Nachdenken über eine Gesellschaft, die aus (fast) unfehlbaren Menschen bestünde
geschrieben von daddy60
als Antwort auf hisun vom 15.04.2013, 18:18:41
Schön, Frau Olga, dass wir mal einer Meinung sind.

Btw, Sie hatten sich mal positiv über den Schriftsteller Martin Suter geäussert. Ich habe nun zwei Bücher von ihm gelesen, eines während der verschneiten Ostern bei meiner Tochter: die dunkle Seite des Mondes, und das andere jetzt: die Zeit. Ich habe schon lange nicht mehr Bücher am Stück gelesen, diese beiden schon. Er schreibt spannend, einen schönen Stil ohne Schnörkel und Herumgerede .. gefällt mir sehr.
Na ja, er ist ja auch Zürcher

hisun
.*.


Apropos Bücher lesen. Hast du mal das Buch gelesen, das als Wurzel der Demokratie gesehen werden könnte? Es geht in diesem Buch um etwas, das mit den Menschen zu tun hat. Das aber auch zeigt, die besten Ideen und Gedanken sind nicht unfehlbar.

Wovon ich spreche, welches Buch ich meine? Das von Rousseau mit dem Titel Vom Gesellschaftsvertrag,
oder Die Grundlagen des politischen Rechts. Ist ungefähr so interessant und nützlich wie so viele Ideen, Gedanken andere Berühmtheiten. Wie, z.B. Marx, Nietsche, Einstein usw.

Übrigens, die Römer, die Griechen, die Inkas und noch etliche hochgepriesene und gebildete Kulturen sind untergegangen, ersetzt worden, bzw haben sich im Sinne der Evolution -sowas gibts bei manchen Erdenbürgern ja nur in ihrem gedankl. Zusammenhang- verändert, gewandelt.

Selbst was Einstein schrieb, ist genauso einzig subjektiv und vor allem Theorie, wie alles andere was irgendein vermeintlich super Gelehrter von sich gibt.

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Mareike
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Re: Nachdenken über eine Gesellschaft, die aus (fast) unfehlbaren Menschen bestünde
geschrieben von Mareike
als Antwort auf daddy60 vom 15.04.2013, 22:34:52
Momentaufnahmen - ja.
Wenn ich Raum und Zeit vergesse, gibt es keine Fehler ...

Mareike
daddy60
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Re: Nachdenken über eine Gesellschaft, die aus (fast) unfehlbaren Menschen bestünde
geschrieben von daddy60
als Antwort auf Mareike vom 15.04.2013, 23:18:58
Momentaufnahmen - ja.
Wenn ich Raum und Zeit vergesse, gibt es keine Fehler ...

Mareike


Was nützt Dich Zeit und Raum? Alles, wirklich Alles ohne jegliche Ausnahme vergänglich.
Vergänglich wie du wie ich, wie alles auf dieser Welt.

Irgendwelche Wichtigtuer machen sich Gedanken um den Ursprung dieser Welt bzw des Weltalls in dem wir leben. Sie begründen dies mit dem Argument, man wüsste dann wie sich die Dinge entwickelt haben und könne in die Zukunft sehen. So vermessen sind einige Spinner, einige Wichtigtuer.

Bleiben wir mal einen Moment, ein paar Sekunden bei Zeit und Raum. Was nützt dich jetzt ein angebliches Wissen über "Momente" vor 200 Jahren? Das ist in meinen Augen soviel Wert, wie das Wissen was du mit 3 Zahlen und 5 Buchstaben anfangen kannst.
Um es noch deutlicher zu machen, Wissen ist doch auch nur etwas Menschengemachtes! Also relativ!
Ein Bankangestellter hat nur das Wissen das er für seinen "Job" haben muss. Das ist nicht nur dort so.

Wissen und vor allem Wissenschaft ist genau genommen nur eine Theorie und genauso fehlerhaft bzw niemals unfehlbar wie alles auf der Welt.

Übertreiben wir mal, kannst du davon ausgehen wenn du und ich in der anderen Welt sind, gibt es weder dort noch hier auf dieser verbleibenden Welt keine Fehler?
Nach den Zeiten der Römer, Griechen, Inkas, Atzeteken usw, gab es keinerlei Fehler mehr?
Fehler wird es immer geben, mit oder ohne Menschen.

Wäre die Welt, die Natur ohne Fehler, bräuchte eine Frau keine Eierstöcke und die Männer nicht bei jedem Samenerguss Millionen von Samenfäden um einen einzigen Zweck zu erfüllen. Der nichtmal funktioniert wenn Mann und Frau es wollen!
Außerdem müsste es keinen Zellaustausch, Zellerneuerung usw geben, wenn alles so perfekt wäre!
Dann gäb es auch keine Auswüchse namens Krebs, bräuchte keine Professoren, keine Uni usw.

Oben sprach ich von Wichtigtuern und Spinnern. In meinen Augen spinnen alle, die glauben ein Mensch kann jemals besser oder besser gesagt fehlerfreier, perfekter sein als die Natur. Die Natur, ist auch nur ein Teil welcher der Zeit- und dem Raumgefüge unterliegt. Vergänglich ist und immer nur eine Momentaufnahme.
hisun
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Re: Nachdenken über eine Gesellschaft, die aus (fast) unfehlbaren Menschen bestünde
geschrieben von hisun
als Antwort auf daddy60 vom 15.04.2013, 22:58:58
Apropos Bücher lesen. Hast du mal das Buch gelesen, das als Wurzel der Demokratie gesehen werden könnte? Es geht in diesem Buch um etwas, das mit den Menschen zu tun hat. Das aber auch zeigt, die besten Ideen und Gedanken sind nicht unfehlbar.

Wovon ich spreche, welches Buch ich meine? Das von Rousseau mit dem Titel Vom Gesellschaftsvertrag,
oder Die Grundlagen des politischen Rechts. Ist ungefähr so interessant und nützlich wie so viele Ideen, Gedanken andere Berühmtheiten. Wie, z.B. Marx, Nietsche, Einstein usw.

Übrigens, die Römer, die Griechen, die Inkas und noch etliche hochgepriesene und gebildete Kulturen sind untergegangen, ersetzt worden, bzw haben sich im Sinne der Evolution -sowas gibts bei manchen Erdenbürgern ja nur in ihrem gedankl. Zusammenhang- verändert, gewandelt.

Selbst was Einstein schrieb, ist genauso einzig subjektiv und vor allem Theorie, wie alles andere was irgendein vermeintlich super Gelehrter von sich gibt.


Also, ich finde es unrealistisch, wenn nicht arrogant, dass du ein Buch (es sind eigentlich drei Bücher) Rousseaus als lesenswert empfiehlst und ihn im gleichen Atemzug abschätzend mit allen anderen als vermeintlichen Super Gelehrten nennst – denn das verstehe ich unter deinem letzten Satz: Selbst was Einstein schrieb, ist genauso einzig subjektiv und vor allem Theorie, wie alles andere was irgendein vermeintlich super Gelehrter von sich gibt.

Als Schweizerin ist mir der französisch-schweizerische Philosoph, Pädagoge, Schriftsteller Jean-Jacques Rousseau (1712 - 1778) nicht unbekannt. Er war einer der geistigen Wegbereiter der Französischen Revolution. Nach seiner Ansicht befand sich die Menschheit ursprünglich in einem glücklichen, natürlichen Urzustand , aus dem sie durch einen fragwürdigen wissenschaftlichen und sozialen Fortschritt ins Verderben gefallen sei. Rousseau wollte indes nicht „zurück zur Natur“, wie ihm fälschlich unterstellt wurde, sondern nur die Besinnung auf die ursprüngliche, wahre Freiheit, Unschuld und Tugend. Die im Verlauf der Entwicklung verlorengegangene natürliche Gleichheit der Menschen wollte Rousseau durch die freie Vereinbarung aller (in einem Gesellschaftsvertrag, französisch „contrat social“) und die Übertragung ihres Einzelwillens auf den Gesamtwillen ersetzt wissen. Diese als revolutionär empfundene Forderung brachte ihn in Konflikt mit Staat und Kirche. Er wurde wegen seiner Ansichten oft verfolgt.

Vor allem nach seinem Roman Emile in 1762 (der ihn auch als Pädagoge bekannt machte) wurde er verfolgt und er konnte ihr nur entkommen durch seine Flucht in die Schweiz.

Eine seiner Ideen: er überlegte sich, ob es eine sichere Regel für das gerechte Regieren gäbe, wobei die Menschen genommen würden, wie sie sind.

Über den Besitz schrieb er: der Mensch hat ein Recht auf alles, was er zum Leben braucht. Eigentum darf nur durch Arbeit (also durch eine Gegenleistung), nicht etwa gewaltsam gegen eines anderen Willen angeeignet werden, wodurch zusätzlich das Recht des vorherigen Besitzers missachtet wird. Der gesamte Besitz sollte ungefähr gleich unter allen verteilt werden. (ähnlich wie Marx' Philosophie)

Er befürwortete Bildung, damit der Mensch sich selbst werde..

Ich kann dir das Museum in Rousseaus Geburtshaus in Genf empfehlen:
..dès 2013 – l’espace Rousseau n’en continue pas moins d’exister au sein d’un projet plus large:
la Maison de Rousseau et de la Littérature hier

hisun
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olga64
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Re: Nachdenken über eine Gesellschaft, die aus (fast) unfehlbaren Menschen bestünde
geschrieben von olga64
als Antwort auf hisun vom 15.04.2013, 18:18:41
Ich warte seit vielen Jahren jedes Jahr darauf, wann Herr Suter sein nächstes Buch auf den Markt bringt - hoffentlich ist es in 2013 auch der Fall. Mir gefällt auch die Biografie des Herrn Suter. Sicher ist er Schweizer/Züricher - aber ich denke,da er dort nur noch sporadisch ist und seit vielen Jahren in Guatemala und Spanien zu Hause ist, ist er doch sehr polyglott, was man auch seinen Büchern anmerkt. Die Bücher haben nur einen Nachteil: sie sind etwas teuer - deshalb leihe ich sie mir in meiner gut sortierten Bücherei aus, was dann kostenlos ist. Man muss nur rasch sein, wenn sie dort vorliegen - da Suter mittlerweile in Deutschland sehr viele Fans hat und die Vorbestellungen immens sind. Olga

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