Forum Wissenschaften Anthropologie / Psychologie Nachdenken über eine Gesellschaft, die aus (fast) unfehlbaren Menschen bestünde

Anthropologie / Psychologie Nachdenken über eine Gesellschaft, die aus (fast) unfehlbaren Menschen bestünde

qilin
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Re: Nachdenken über eine Gesellschaft, die aus (fast) unfehlbaren Menschen bestünde
geschrieben von qilin
als Antwort auf schorsch vom 21.04.2013, 17:31:06
Ein scheinbar fehlerloser Mensch ist einer, der sich krampfhaft bemüht, mit dem jeweiligen Gegenüber gleicher Meinung zu sein, um ja nicht anzuecken.

Wie kommst Du darauf? Wenn Jemand fehlerlos auch nur sein möchte, dann muss er sich notwendigerweise
doch von allem Fehlerhaften abgrenzen, das der Gegenüber vielleicht behauptet - also genau das Gegenteil
von 'gleicher Meinung sein'...

() qilin
schorsch
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Re: Nachdenken über eine Gesellschaft, die aus (fast) unfehlbaren Menschen bestünde
geschrieben von schorsch
als Antwort auf qilin vom 21.04.2013, 20:25:23
Leider hast du nur die eine Hälfte meines Gedankens gelesen.....

Ich möchte diese mit dem Spruch eines bekannteren und gescheiteren Menschen als ich es bin ergänzen: "Allen Menschen recht getan, ist eine Kunst die niemand kann".

Oder (wieder ich): Wer zweien Menschen, die nicht der gleichen Meinung sind, recht gibt, tut beiden Unrecht.
Re: Nachdenken über eine Gesellschaft, die aus (fast) unfehlbaren Menschen bestünde
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf schorsch vom 22.04.2013, 10:39:12
... "Allen Menschen recht getan, ist eine Kunst die niemand kann"...


Oh

Diesen durchaus auch auf mich sehr oft übertragbaren und weisen Spruch möchte ich hiermit
loben
Gefällt mir sehr gut!

LG,
Martha

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qilin
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Mitglied

Re: Nachdenken über eine Gesellschaft, die aus (fast) unfehlbaren Menschen bestünde
geschrieben von qilin
als Antwort auf schorsch vom 22.04.2013, 10:39:12
"Allen Menschen recht getan, ist eine Kunst die niemand kann".

Oder (wieder ich): Wer zweien Menschen, die nicht der gleichen Meinung sind, recht gibt, tut beiden Unrecht.

Hat zweifellos was für sich - aber wie hängt das zusammen mit der Annahme, dass ein 'scheinbar fehlerloser Mensch'
ein 'krampfhafter Anpasser' sein müsste - ist denn 'Nichtanpassung' ein Fehler - oder nur ein 'scheinbarer'?

() qilin
olga64
olga64
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Re: Nachdenken über eine Gesellschaft, die aus (fast) unfehlbaren Menschen bestünde
geschrieben von olga64
als Antwort auf qilin vom 22.04.2013, 17:05:37
Wenn ich den Titel dieses Beitrages für mich übersetze, denke ich,dass hier die Mehrheit der GEsellschaft gemeint ist - also die Masse. DAnn fällt mir der bedenkliche Satz ein, jeder der mit der Masse geht, läuft Ärschen (pardon) hinterher. Eine hohe Symbolik, die aber ihre Richtigkeit beweist. Deshalb gehöre ich nach wie vor gerne zu den Individuen, die nicht unfehlbar sind oder sein wollen. Olga
Tina1
Tina1
Mitglied

Re: Nachdenken über eine Gesellschaft, die aus (fast) unfehlbaren Menschen bestünde
geschrieben von Tina1
als Antwort auf miriam vom 10.02.2013, 10:02:52
Da ich gestern bei einem anderen Thema über die Unfehlbarkeit bzw. über das Fehlbar sein geschrieben habe, begleitete mich dieser Gedanke noch eine Weile.
das erste was mir dabei spontan einfiel war, dass eigentlich die menschlichen Unterschiede bei fast schon fehlerlosen Individuen, so gering wären, dass ein Gedankenaustausch eventuell Gefahr liefe, nur noch aus einem sich gegenseitig zustimmen zu bestehen.


Das Thema lautet: "Nachdenken über eine Gesellschaft, die aus (fast) unfehlbaren Menschen bestünde"

Mich beschäftigen 2 Fragen nach dem ich diesen Titel u Inhalt des Threads gelesen habe.

Die 1. Frage wäre: Warum sollte man über was nachdenken was es nicht gibt und nie geben wird?

Die 2. Frage : Es wird ja im Anfangsbeitrag schon festgestellt das wenn es das gäbe, also unfehlbare Menschen, der Gedankenaustausch dann eventuell Gefahr liefe weil es nur noch ein gegenseitiges zustimmen
gäbe. Also es wird nicht gewünscht, warum dann ein "Nachdenken" darüber?

Ich versteh den Sinn, das Anliegen diesen Threads nicht wirklich, aber vielleicht fehlt mir der Intellekt um ihn zu verstehen?

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miriam
miriam
Mitglied

Re: Nachdenken über eine Gesellschaft, die aus (fast) unfehlbaren Menschen bestünde
geschrieben von miriam
als Antwort auf Tina1 vom 01.06.2013, 20:10:09
Tina - die Unfehlbarkeit besteht zwar nicht – und das ist natürlich positiv zu bewerten, sie wird aber von höchster Stelle angestrebt.

Nach dem katholischen Glauben besitzt zB der Papst die Unfehlbarkeit – sollten demzufolge die Menschen dies nicht auch anstreben?

Der Grundgedanke dieses Threads ist, dass es keine Unfehlbarkeit gibt – und diese auch nicht wünschenswert sei.

Miriam
Felide1
Felide1
Mitglied

Re: Nachdenken über eine Gesellschaft, die aus (fast) unfehlbaren Menschen bestünde
geschrieben von Felide1
Da brauche ich nicht nachdenken, die Welt wäre sehr langweilig

Felide
clara
clara
Mitglied

Re: Nachdenken über eine Gesellschaft, die aus (fast) unfehlbaren Menschen bestünde
geschrieben von clara
als Antwort auf Tina1 vom 01.06.2013, 20:10:09


Mich beschäftigen 2 Fragen nach dem ich diesen Titel u Inhalt des Threads gelesen habe.

Die 1. Frage wäre: Warum sollte man über was nachdenken was es nicht gibt und nie geben wird?

Die 2. Frage : Es wird ja im Anfangsbeitrag schon festgestellt das wenn es das gäbe, also unfehlbare Menschen, der Gedankenaustausch dann eventuell Gefahr liefe weil es nur noch ein gegenseitiges zustimmen
gäbe. Also es wird nicht gewünscht, warum dann ein "Nachdenken" darüber?

Tina, dies ist

1. Deine Annahme, die nicht für alle Ewigkeit gelten muss. Vielleicht ist ja genetisch irgend wann einmal der Zustand der Unfehlbarkeit bei allen Menschen - nicht nur beim Papst - möglich.

2. Kann man auch über etwas nachdenken und diskutieren, an das man nicht glaubt, z. B. über Gott oder über den Kommunismus. Auch Hypothesen können Spaß machen!

Die Sinnfrage wird von jedem Menschen verschieden ausgelegt, sie hängt auch von den Lebensumständen ab.

Clara
qilin
qilin
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Re: Nachdenken über eine Gesellschaft, die aus (fast) unfehlbaren Menschen bestünde
geschrieben von qilin
als Antwort auf clara vom 02.06.2013, 16:08:50
'Unfehlbar' ist auch der Papst nicht - nur wenn in einer bestimmten Form (ex cathedra) eine Glaubensüberzeugung zum Dogma erklärt wird, gilt kirchenrechtlich die Aussage, die mit der Formel definimus et declaramus o.ä. eingeleitet wird, als verbindlich und irrtumsfrei - aber nicht die Person.

'Unfehlbar' sind wohl Computer in ihren 'Schlüssen' - das heißt aber nur, dass jeder bei Eingabe des gleich formalisierten Problems zur gleichen Lösung kommen müsste - da wir aber keine Computer sind und kaum einmal vor genau dem gleichen Problem stehen wie ein Anderer, ist die Angst vor der 'Fadesse der Unfehlbaren' vermutlich unbegründet... (selbst wenn wir alle promovierte Logiker wären )

() qilin

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