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Anthropologie / Psychologie Neue Kategorie " Anthropologie / Psychologie"

justus39
justus39
Mitglied

Re: Selbstfindung
geschrieben von justus39
als Antwort auf heide † vom 27.11.2012, 23:56:21
Ohne konkrete Beispiele kann ich Eure hochtrabenden Gedanken absolut nicht verstehen. Schade eigentlich.....aber wahrscheinlich bin ich plemplem im Kopf Heide

Oh, da muss ich Dir ganz ernstlich widersprechen.
Gerade, da Du meinst, es nicht zu verstehen, hast Du etwas ganz wesentliches festgestellt.
Über das was das so genannte "Selbst" ist und ob es überhaupt vorhanden ist, streiten sich auch die Gelehrten.
Da es keine klare Definition dafür gibt kann jeder nach Herzenslust hinein interpretieren, was er sich selbst darunter vorstellt, und sogar logisch erklären, dass das Selbst nur modellartig in der Vorstellung existiert.
Frage: Was ist mein Selbst und was ist mein Ich? Für mich gibt es da keinen Unterschied – ........ich kapiere es nicht!

Noch etwas. Selbstlosigkeit habe ich in den letzten Monaten zu genüge praktiziert, mir ging es oft nicht gut dabei, freue mich aber im Nachhinein riesig über den daraus resultierenden Erfolg.

Tick, tick, tick.....

Heide

Wer selbstlos ist dürfte demnach wörtlich gesehen kein "Selbst" besitzen.
Real ist, dass wir einen materiellen Körper unser eigen nennen und Gefühle entwickeln können. Wir können essen und trinken und noch andere schöne Dinge tun, können uns freuen oder leiden. Dass es jeder auf seine Art kann und tut, würde ich als sein Selbst bezeichnen.

Über alles Andere sollen sich von mir aus die Philosophen streiten, dazu sind die ja da.

justus
pippa
pippa
Mitglied

Re: Selbstfindung
geschrieben von pippa
als Antwort auf justus39 vom 28.11.2012, 10:49:20
Wer selbstlos ist dürfte demnach wörtlich gesehen kein "Selbst" besitzen.
geschrieben von justus


Sag ich doch!

Genau darum geht es mir bei dem Begriff Selbstlosigkeit.

Wer über einen langen Zeitraum konsequent Selbstlosigkeit betreibt, verliert sein Selbst.
Mit anderen Worten, er lebt das Leben von Anderen.

Wer sein Selbst nicht mehr ertragen kann, weil das durch allzu viele Verletzungen einfach zu schwer wird, flüchtet vielleicht in die Selbstlosigkeit.

@ hisum
Wenn eine Mutter ihr kranken Kind pflegt, macht sie dieses auch für ihr eigenes Selbst, oder?

@ Gillian

Nix da, mit Selbstbezichtigung - einfach Selbsterkenntnis

Gruß Pippa
sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: Neue Kategorie " Anthropologie / Psychologie"
geschrieben von sittingbull
kleiner tip :

"kritik der psychologie"

das moderne opium des volkes .

von "albert krölls"

vsa - verlag

sitting bull

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Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Selbstfindung
geschrieben von Mareike
als Antwort auf justus39 vom 28.11.2012, 10:49:20


Dass es jeder auf seine Art kann und tut, würde ich als sein Selbst bezeichnen.

justus


Hier möchte ich ergänzend anfügen: dass es jeder auf seiner Art kann oder geg. falls nicht kann.

Ich kann mein Selbst nicht ohne Umwelt wahrnehmen.

Mal in einem Bild gefasst: Der Mensch und das Meer

Da gibt es den guten Schwimmer und Taucher, den Surfer, den halbwegs guten Schwimmer, denjenigen im Schlauchboot, den Nichtschwimmer,den mit dem Schwimmgürtel, den Ertrinkenden - das Selbst-wert-gefühl, das Selbst-bewusst-sein, dürfte jeweils ganz unterschiedlich sein.

Und dann stellt sich die Frage: Wie gehe ich damit um? Wo suche/finde ich den Grund meines Be-findens? Bin ich unfähig? Sind die Umstände ungünstig? ...

Den Begriff selbstlos könnte man auch so deuten, dass ich mich "Wie ein Fisch im Wasser fühle", so eins mit meiner Umwelt, dass ich nichts in Frage stelle, nichts begründen muss, es geschieht von selbst.

Mareike
Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Neue Kategorie " Anthropologie / Psychologie"
geschrieben von Mareike
als Antwort auf sittingbull vom 28.11.2012, 11:25:58
kleiner tip :

"kritik der psychologie"

das moderne opium des volkes .

von "albert krölls"

vsa - verlag

sitting bull


Habe mir gerade das Inhalsverzeichnis angeschaut.

Ein Kapittel beschreibt:
"Die Gesprächstherapie nach Rogers: befriedigende
Anpassung durch Selbstfindung .................................................. 147
Die Diagnose: ein falsches Verhältnis des Menschen zu sich selbst
in Gestalt übertrieben-unrealistischer Erfolgsansprüche ................. 147
Lernziel Problemlösungskompetenz: Negativerlebnisse
als Teil des wahren Selbst integrieren ................................................ 148
Unbedingte Wertschätzung und einfühlendes Verstehen ................... 151
Lernziel Realität annehmen: Der affirmative Endpunkt
des Selbstfindungsprogramms ........................................................

Mareike

http://www.vsa-verlag.de/uploads/media/VSA_Kroells_Psychologie.pdf
Adoma
Adoma
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Re: Selbstfindung
geschrieben von Adoma
als Antwort auf Mareike vom 28.11.2012, 11:32:21
Seit mich eine Polin darauf aufmerksam gemacht hat,
dass es in der deutschen Sprache sehr viele "klare Sinnworte" gibt, schau ich genauer hin.
Dies "Mit dem Fluss des Lebens schwimmen" -
passt hier statt selbst-los nicht eher:
ich bin mit Allen(m) eins - all-ein?
Ich selbst bin dann nicht mehr so wichtig, sondern
ein Teil des Ganzen.
All-ein sein ist dann ein Eingebundensein in alle Richtungen, in die ich denken kann.

Adoma, gern all-ein

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Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Selbstfindung
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Adoma vom 28.11.2012, 11:49:42
Ist natürlich Auslegungssache.

Selbst-los im Sinne von los - "nicht mehr gebunden an zB Wertvorstellungen, Idealbild" sondern spontan, der Situation entsprechend - würde meine Defination zulassen.

Unser christlich geprägtes Weltbild suggeriert eher: Selbstlos-sein bedeutet eigene Bedürfnisse hintenanstellen.
Das ist in Wirklichkeit sich selbst verleugnen, sich selbst vergessen, sich selbst verlieren, sich selbst verbrennen (Burn-out).

Mareike
justus39
justus39
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Re: Selbstfindung
geschrieben von justus39
als Antwort auf Mareike vom 28.11.2012, 11:32:21
Hier möchte ich ergänzend anfügen: dass es jeder auf seiner Art kann oder geg. falls nicht kann.

Ich kann mein Selbst nicht ohne Umwelt wahrnehmen.

Mareike


…und wie ich die Umwelt wahrnehme hängt wieder von meinem subjektiven Empfinden ab. (Das man auch als Teil des eigen Selbst bezeichnen könnte.)
Auch ist wohl die subjektive Wahrnehmung der objektiven Realität von meiner momentanen persönlichen Stimmung abhängig.

Den Begriff selbstlos kenne ich auch eher in der Bedeutung als uneigennützig.

Wenn ich in unserem Arbeiter- und Bauernstaat ein unbequeme Meinung äußerte, dann bekam ich oft zu hören, mir fehle das Bewusststein. Das ist auch wieder so ein Blödsinn über den ich oft nachgedacht habe.
Ohne Bewusstsein wäre ich ja im wörtlichen Sinne bewusstlos gewesen.

justus
Mareike
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Re: Selbstfindung
geschrieben von Mareike
als Antwort auf justus39 vom 28.11.2012, 12:56:41
Dein Beispiel zeigt es deutlich: Es fehlte Dir das Bewusstsein für den ideellen Wert des Arbeiter- und Bauernstaates.

Aus dem Grund meine ich,dass es wichtig ist, sich darüber Klarheit zu verschaffen, wovon das Selbst-bewusst-sein geprägt ist.

Es gibt ja auch das Selbst-bewusstsein eines Volkes.
Und das Recht der Selbst-verteidigung eines Staates.

Mareike
justus39
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Re: Selbstfindung
geschrieben von justus39
als Antwort auf Mareike vom 28.11.2012, 13:07:42
Es gab auch das übertriebene Selbstbewusstsein und die Selbstüberschätzung einer wirklichkeitsfremden Regierung und das erinnerte mich nun wieder an eine Art der sozialistischen Selbstbefriedigung.

justus

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