Anthropologie / Psychologie Schrumpfendes Deutschland

JuergenS
JuergenS
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Schrumpfendes Deutschland
geschrieben von JuergenS
Gleich vorweg, ich bin kein Rassist oder Fremdenhasser.

Ich möchte es mehr von der Philosophischen oder anthropologischen Seite betrachten.

Worin läge das Unglück in Deutschland, langfristig, wenn die Bevölkerung von 80 Millionen auf sagen wir 60 Millionen Einwohner schrumpfen würde?

Deutscher Erfindergeist müßte doch mit dieser Herausforderung zurechtkommen, das wäre doch nicht der Untergang.
kirk
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Re: Schrumpfendes Deutschland
geschrieben von kirk
als Antwort auf JuergenS vom 15.10.2015, 11:31:59
Ich denke, das Problem ist weniger eine geringere Bevölkerungszahl, als eine auf dem Kopf stehende Alterspyramide.
Die Basis (junge arbeitende Menschen) der Pyramide sorgte dafür, dass die Spitze (Rentner usw) auch im Ruhestand über ein ausreichendes Einkommen verfügte.
Bei einer umgekehrten Pyramide funktioniert das nicht mehr.

Kirk
JuergenS
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Re: Schrumpfendes Deutschland
geschrieben von JuergenS
jaja, die Alten.

Dann müßte es ja immer mehr Einwohner geben, je länger Menschen leben.

Wenn dieser Trend alle Völker der Erde erfasst, dann fliegt der Erdball bald auseinander.

Wenn wir Deutschland mit Kindern anderer Völker füllen wollen, dann werden ja diese anderen Völker ebenfalls Altenheime, da ist es dann aber egal oder wie?

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kirk
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Re: Schrumpfendes Deutschland
geschrieben von kirk
als Antwort auf JuergenS vom 15.10.2015, 13:57:39
jaja, die Alten.


Wieso "die Alten"?
Dass unser Versorgungssystem auf einer Alterspyramide mit einer breiten Basis aufbaut sollte eigentlich bekannt sein.
Gründe dafür sind auf der einen Seite sicher eine höhere Lebenserwartung und damit verbunden eine längere Rentenbezugszeit.
Auf der anderen Seite steht der Rückgang der Geburten.
1964 gab es 1,4 Millionen Geburten, im Jahr 2010 nur noch 678 Tausend, also deutlich weniger als die Hälfte.
Hier mal der Vergleich der Alterspyramide von Deutschland mit einem Entwicklungsland, hier Kenia.

Alterspyramide im Vergleich

1960 versorgten 100 Beitragszahler in Deutschland 43 Rentner, heute sind es 61 Rentner.
Um diese Lücke zu schliessen müsste man neue Einnahmequellen für die Rentenversicherung suchen. Möglich, aber sicher von der Industrie nicht gerne gesehen, wäre eine Beitragspflicht für automatische Fertigungsanlagen.

Kirk
olga64
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Re: Schrumpfendes Deutschland
geschrieben von olga64
als Antwort auf kirk vom 15.10.2015, 15:46:29
In einem Land wie Deutschland, in welchem seit Jahrzehnten mehr Menschen sterben als geboren werden, dürfte eine Maschinensteuer nicht ad hoc helfen. Da könnte es dann nur sein, dass vermehrt Unternehmen abwandern in LÄnder, wo dies nicht so gehandhabt wird. Die Folge wäre dann eine sehr hohe Arbeitslosenzahl plus weiterer Ausgaben des Sozialstaates, für den es immer weniger Finanzierer gibt.

Ich denke, dass die jungen Flüchtlinge hier ein Ausweg sind. Wenn diese schnell beruflich qualifiziert werden, werden sie bei uns arbeiten, Steuern und Sozialabgaben bezahlen. Viele werden vermutlich wieder in ihre Heimat zurückkehren, wenn es möglich ist - unter dem Strich bedeutet dies dann, dass Deutschland mehr Geld von den Flüchtlingen einnimmt als es derzeit investiert.

Wäre dies nicht so, müsste unser ambitionierter Sozialetat (macht fast 50% des Gesamt-Etats aus) sehr bald zurückgefahren werden. Olga
schorsch
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Re: Schrumpfendes Deutschland
geschrieben von schorsch
Ich glaube, immer wieder zäumen Menschen Pferde vom Schwanz her auf.

Konkret: Die Hauptfrage ist nicht die Alterspyramide, sodern die Frage: Können die Menschen eines Volkes genügend Produkte des täglichn Lebens bereitstellen, so dass niemand an Hunger, Kleidern oder Wohnung leiden muss?

Momentan herrscht Überfluss. Das heisst, dass mehr als genug lebenswichtige Dinge produziert werden. Die Produktionsanlagen - auch die Anlagen für Lebensmittel - müssen deshalb gedrosselt werden. Oder hat viellecht jemand hier schon mal in einem Laden nicht das gefunden, das er für den täglichn Lebensbedarf braucht?

Und auch für die Gesundheit der Menschen bei uns sind mehr als genügend Angebote verhanden.

Wer das immer noch nicht glaubt soll sich doch bitte mal ernsthaft fragen: Warum gibt es bei uns eigentlich Arbeitslose?

Und ich gebe auch gleich die Antwort darauf: Weil wir eben in der Lage sind, mehr als genügend Dinge des täglichn Lebens her- und bereit zu stellen.

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