Anthropologie / Psychologie Vergebung

Re: Vergebung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Klara39 vom 06.12.2012, 14:23:22
Mir fällt es glücklicherweise leicht, den ersten Schritt zu tun
und auch, wenn nötig, den zweiten und notfalls auch dritten.

Den ersten Schritt zu tun hat nichts mit Verlust von Stolz,
Unterwürfigkeit usw. usw. zu tun.
Im Gegenteil.

Margarit
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Vergebung
geschrieben von dutchweepee
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Frauen viel viel nachtragender sind als Männer. Vor allem der Abstand zwischen Liebe und Hass ist bei Frauen nur ein Schamhaar breit.

Männer können eine schlechte Erfahrung mit einem Schulterzucken abtun, während Frauen über Jahre daran knabbern. Das Leben ist viel zu kurz und wir viel zu unwichtig, als anderen Menschen noch lange zu grollen. Das bringt uns kein Stück weiter.

Ich sehe lieber nach vorn und den Wert eines Menschen, als ihm charakterliche Schwächen ewig übel zu nehmen.
Re: Vergebung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 06.12.2012, 14:50:13
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Frauen viel viel nachtragender sind als Männer. (...)
Männer können eine schlechte Erfahrung mit einem Schulterzucken abtun, während Frauen über Jahre daran knabbern.

Du hast recht, Dutchweepee,
Margarit

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olga64
olga64
Mitglied

Re: Vergebung
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.12.2012, 14:37:19
Es kommt darauf an - es gibt bei mir schon Punkte, die ich für unverzeihlich und dann irgendwann auch nicht mehr diskutabel empfinde. Da mache ich auch keinen ersten Schritt - ganz einfach, weil es auch keinen 2. Schritt mehr geben wird. Die Sache ist dann für mich erledigt - aber hierfür muss dann schon wirklich Schlimmes passiert sein.
Ansonsten gehöre ich auch zu den Menschen, die genau wissen, wenn "frau" austeilt, muss sie auch einstecken können. Das ist einfach Fairplay, was ich sehr schätze. Dies kann ich aber mit Männern besser realisieren - Frauen sind leider oft zu zickig, zu nachtragend und auch unfair, weil sie zu schnell die Tränendrüse in Bewegung setzen. Meine langjährigen, weiblichen Freundinnen sind anders - mit diesen kann ich mich auch anständig auseinandersetzen, wenn es denn sein muss. Olga
nasti
nasti
Mitglied

Re: Vergebung
geschrieben von nasti
als Antwort auf olga64 vom 06.12.2012, 15:14:34
Vergeben für mich ist leicht, ich bin unfähig ein Ärger lange halten. Schweigen??? Das ist das letzte, lieber werde ich nach Nordpool auswandern als schweigen und blöde lange Gesichter kreieren .Nieeemals !!!!!
Ebenfall die Person welcher Mimosehaft versucht bei mir schweigen und mich so bestrafen MUSS sofort gehen, aber sofort. Mich kränken mit schweigen und ähnliche unkorrekte, hinterlisstige TaKTIKEN GEHT ES NICHT:
Die Missverständnisse werden bei mir in gleiche Moment klar besprochen ganz heftig, manchmal fliegen die Teller durch die Wohnung, aber ist in Glas klares Wasser gegossen.Wenn das nicht gelingt, packe ich meine Sachen oder die Mimose packt und geht, egal wer.
Was ich wirklich verabscheue´wie Pest ist das schweigen, damit kann sich kein Mensch bei mir etwas erhoffen.
Ich beobachte die Gesichter vieler älteren Damen gegenüber Ihrer Männer sitzenden. Machen Sie hässliche,kranke Gesichter , so unzufriedene und mit Schicksal bestrafte so lange wie ein Kontrabas.



meine Tastatur ist kaputt

muss ich aufhören

Für alle leidende Mimosennhafte und bestrafende Erynnien sende ich hier ein Bild von einem begnadeten argentinischen Kunstmaler Perez

DEL TANGO
Drachenmutter
Drachenmutter
Mitglied

Re: Vergebung
geschrieben von Drachenmutter
Zunächst einmal bedanke ich mich recht herzlich für jede einzelne Antwort. Ich werde die Antworten nun des öfteren lesen und ihre Aussagen in meine Gedanken mit einbeziehen.

Die Schublade Narrenfreiheit habe ich bisher noch nicht gefunden, aber was nicht ist, kann ja noch werden. Manches im Verborgenen schlummernde will irgendwann gefunden werden.

Liebe Grüße,
woelfin

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Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Vergebung
geschrieben von Mareike
als Antwort auf olga64 vom 06.12.2012, 15:14:34
Austeilen und Einstecken können hat für mich nichts mit Vergebung zu tun.

Vergeben bedeutet aus meiner Sicht, dass ich mich innerlich von meiner berechtigten Wut distanzieren kann.
Das kann auch ein innerer Prozess nur bei mir sein, weil eine Versöhnung nur zu Stande kommen kann, wenn auch die andere Seite dafür offen ist.

Zorn auf die Eltern, auf Grund von Kränkungen und Verletzungen in der Kindheit, ist wohl äußerst schwer abzubauen.
Am ehesten wohl aus der Erwachsenenperspektive, in dem man rückblickend erkennt, dass die Eltern damals womöglich nicht anders konnten?
Dann kann die Wut erkannt werden, als ein notwendiger Schutz, den man jetzt, hier und heute, nicht mehr braucht, weil man unabhängig geworden ist.
Diesen Zorn und Groll auf die Eltern bin ich häufig begegnet; ich hatte Glück und blicke auf eine gute Kindheit zurück.

Ich kann durchaus ganz schön wütend werden, bin aber nicht nachtragend. So stellt sich mir die Frage des Vergebenkönnens nicht so oft.

Es gibt natürlich auch noch die Kehrseite: Wo bin ich auf Vergebung angewiesen und wie halte ich es damit?

Mareike
pippa
pippa
Mitglied

Re: Vergebung
geschrieben von pippa
als Antwort auf Mareike vom 06.12.2012, 16:15:57
Mir geht es wie pilli.

Vergeben ja, nach einer gewissen Zeit jedenfalls, vergessen nie.

Dieses "nicht vergessen können" ist dann auch der Knackpunkt - die Beziehung, egal welche, ist nie mehr wie vorher.

Die Wunden sind zwar verheilt, aber es bleiben eben Narben.

Schweigen empfinde ich übrigens als Psycho-Terror.

Pippa
Re: Vergebung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf pippa vom 06.12.2012, 16:55:07
Mir fällt es meist nicht schwer zu vergeben, ich möchte nicht lange in der Opferrolle verharren, da fühle ich mich nicht wohl und suche sehr schnell ein klärendes Gespräch.
Etwas anderes ist es natürlich bei schlimmen Verletzungen aus der Kindheit, aber auch da finde ich es gut los lassen zu können und die Verantwortung für mein Leben selbst zu übernehmen.
Alles immer mit sich herum zu schleppen, das macht das Leben schwer.

Schwierig finde ich es, mich selber zu vergeben, wenn ich etwas zu bereuen habe.

nina
Mitglied_1a4a99f
Mitglied_1a4a99f
Mitglied

Re: Vergebung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Drachenmutter vom 06.12.2012, 13:17:40
mir geht es da ganz genau wie dir... ich kann ganz schlimme dinge nicht verzeihen...

ich bin da rigoros, vielleicht auch deshalb weil mir in meiner jugend auch vieles angetan wurde... das vergebe und vergesse ich nie, das habe ich mir geschworen... ich glaube wenn die person vor mir auf dem boden läge, ich würde ohne zögern drüber wegsteigen...

ich denke da auch nicht permanent dran, nur manchmal kommen solche gedanken eben und dann male ich mir schon aus, wie ich reagieren würde... aber ob es dann tatsächlich so kommt, wer weiß das schon???

andererseits halte ich wie dutch... das leben ist zu kurz um sich dauernd zu ärgern oder sich zu grämen... deshalb gibt es bei uns auch kaum streitereien, eher diskussionen wie man das problem beiseite räumt... das geht ganz sachlich und ruhig vonstatten, eben wie unter erwachsenen

ich kann auch sehr gut schweigen und den betreffenden ignorieren, den sehe ich dann einfach nicht mehr, auch wenn er an mir vorüber geht....

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