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Anthropologie / Psychologie Zwei Artikel zur Meditation

Zwei Artikel zur Meditation
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Auf der Webseite dasgehirn.info findet man viele interessante Informationen über die graue Masse, die uns das Leben erleichtert, gelegentlich aber auch sehr schwer macht.

Heute möchte ich zwei Artikel vorstellen, die sich mit der Meditation beschäftigen. Diese beiden Texte habe ich aus einer Reihe zur Meditation ausgewählt, weil ich sie für besonders interessant halte.

Warum Meditation?

Die Neurowissenschaft der Meditation

Es geht hier nicht um die in der Esoterik als Meditation bezeichnete Entspannung, bei der man begleitet von Musik und und dem Qualm von Räucherstäbchen die Gedanken laufen läßt. Statt dessen geht es in der überlieferten Form der M. um Konzentrationsübungen, die je nach Zielrichtung den Geist beruhigen sollen (Samatha-M. oder Yoga) oder aber die Aufmerksamkeit ständig auf die eigenen Gedanken und Wahrnehmungen gerichtet hält (Vipassana).

Vielleicht hat der eine oder andre Erfahrungen mit den genannten Meditationsmethoden und mag sie einbringen. Ich habe viele Jahre Erfahrung in Vipassana, halte mich aber erst einmal zurück, um dem thread nicht einseitig auf V. zu lenken.

det
barbarakary
barbarakary
Mitglied

Re: Zwei Artikel zur Meditation
geschrieben von barbarakary
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.12.2016, 10:21:30
Was soll die Unterscheidung von Esoterik? Entspannung bleibt Entspannung - oder?

LG barbarakary
Re: Zwei Artikel zur Meditation
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf barbarakary vom 15.12.2016, 10:54:00
Was soll die Unterscheidung von Esoterik? Entspannung bleibt Entspannung - oder?

LG barbarakary
Der Einfachheit halber wiederhole ich das, was ich oben bereits geschrieben habe:

"Statt dessen geht es in der überlieferten Form der M. um Konzentrationsübungen, die je nach Zielrichtung den Geist beruhigen sollen (Samatha-M. oder Yoga) oder aber die Aufmerksamkeit ständig auf die eigenen Gedanken und Wahrnehmungen gerichtet hält (Vipassana)."

Die überlieferte Form der Meditation ist keine Entspannungübung, sondern eine Konzentrationsübung, bei Vipassana ganz besonders. Es geht darum, sich selbst zu erleben, zum Beispiel die Unstetigkeit und Unsteuerbarkeit von Gedanken und Emotionen. Selbst die Übungen zum Beruhigen des Geistes bei Samatha-M. und im Yoga erfordern sehr hohe Konzentration.

det

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origami4
origami4
Mitglied

Re: Zwei Artikel zur Meditation
geschrieben von origami4
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.12.2016, 11:09:36
Die überlieferte Form der Meditation ist keine Entspannungübung, sondern eine Konzentrationsübung, bei Vipassana ganz besonders. Es geht darum, sich selbst zu erleben, zum Beispiel die Unstetigkeit und Unsteuerbarkeit von Gedanken und Emotionen. Selbst die Übungen zum Beruhigen des Geistes bei Samatha-M. und im Yoga erfordern sehr hohe Konzentration.

det
geschrieben von det


Das mag ja für die Meditationstechniken zutreffen, die dir bekannt sind, es gibt jedoch noch viele andere Meditationsansätze.

Ich meditiere sein über 20 Jahren nach der Methode des "Sahaja-Yoga". Hier findet das absolute Gegenteil zu einer Knzentration statt. Man lässt in einer Meditation los, ist passiv, lässt zu. Das Ziel einer Meditationsübung ist es einen Zustand der Gedankenfreiheit, das so genannte"Samadhi" zu erlangen; dieser ist eigentlich erst der meditative Zustand. - Der Zustand jenseits der Zeit, jenseits der Gedankenwelt. Nur in diesem Zustand ist es möglich über sich selbst hinauszuwachsen und sein Selbst, seinen eigenen Wesenskern wahrzunehmen, in das ewige Sein einzutauchen. Nur so können wir wachsen. Wenn wir uns in unserer Gedankenwelt befinden, was wir ja während einer Konzentration machen, drehen wir uns ja im Kreis, wir haben nicht die Möglichkeit über uns hinauszuwachsen, uns weiter zu entwickeln.
origami4
origami4
Mitglied

Re: Zwei Artikel zur Meditation
geschrieben von origami4
als Antwort auf origami4 vom 07.01.2017, 18:52:28
Hier ein Forschungsergebnis die Meditationstechnik des "Sahaja-Yoga" betreffend:

www.psypost.org/2016/09/sahaja-yoga-meditation-increases-gray-matter-brain-study-finds-44886
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Zwei Artikel zur Meditation
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.12.2016, 10:21:30
Wer dauernd versucht, sich mit artfremden Methoden zu entspannen, wird es nie wirklich erreichen.

Wenn ich mal entspannen will, dass lege ich mich einfach hin - und tue nichts!

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origami4
origami4
Mitglied

Re: Zwei Artikel zur Meditation
geschrieben von origami4
als Antwort auf schorsch vom 08.01.2017, 10:14:14
schorsch, was ist denn für dich "artfremd" und was "artgerecht"?
Um welche Art soll es denn gehen in diesem Fall? Um Menschenart oder so?
Abgesehen davon ist ja die Entspannung während einer Meditation ein (allerdings seeeehr angenehmer) Nebeneffekt.
Re: Zwei Artikel zur Meditation
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf origami4 vom 07.01.2017, 18:52:28
[...]Das mag ja für die Meditationstechniken zutreffen, die dir bekannt sind, es gibt jedoch noch viele andere Meditationsansätze.

Ich meditiere sein über 20 Jahren nach der Methode des "Sahaja-Yoga". Hier findet das absolute Gegenteil zu einer Knzentration statt. Man lässt in einer Meditation los, ist passiv, lässt zu. Das Ziel einer Meditationsübung ist es einen Zustand der Gedankenfreiheit, das so genannte"Samadhi" zu erlangen; dieser ist eigentlich erst der meditative Zustand.[...]

Du hast natürlich Recht, ich kann nicht alle Meditationstechniken kennen. Deshalb hätte ich "Hatha-Yoga" und nicht nur "Yoga" schreiben sollen. Hatha-Yoga kenne ich auch nur soweit, wie es in den Pausen zwischen den Vipassana-Sitzungen benutzt wird, um den Körper zu entspannen und einigermaßen in der Versenkung zu verbleiben.

Mit Vipassana habe ich in der Mitte der 90er begonnen und kann mittlerweile auf eine recht gute Erfahrung zurückblicken. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, Samadhi zu erreichen, indem man die Gedanken frei laufen läßt, doch ich will es nicht anzweifeln. Nur haben alle mir bekannten Meditationslehrer das Gegenteil gelehrt. Doch da sie alle aus dem Theravada stammten, ist ihre Sichtweise natürlich nicht neutral. Bei mir funktioniert es nicht, Samadhi durch laufenalssen der Gedanken zu erreichen, sondern nur auf dem Weg der Konzentration auf ein Meditationsobjekt. Vipassana bevorzuge ich gegenüber Samatha, weil es zugleich die Vergänglichkeit aller Erscheinungen deutlich macht.

Jeder nach seinem Geschmack und nach seiner Zielsetzung.

det
Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

Re: Zwei Artikel zur Meditation
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.01.2017, 11:04:02
Danke für Deinen Hinweis und die Links, det.

Ich meditiere seit Mitte der 80er Jahre im Stil des Sôto-Zen, also gegenstandslos. Anfangs habe ich die Atemzüge gezählt und bin dann irgendwann zur gegenständlosen Meditation übergegangen.

Aber unabhängig von all dem: Meditation ist meiner Meinung nach mehr als Entspannung. Natürlich entspannt man dabei auch. Aber das Ziel ist doch eher die Kontrolle des Geistes, und zwar unabhängig von jeder Religion oder Konfession oder Esoterik.

Aber das weisst Du als Vipassana-Praktizierender ja selbst. Ich wollte es nur noch einmal als Ergänzung herschreiben.

LG

DW
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Zwei Artikel zur Meditation
geschrieben von schorsch
als Antwort auf origami4 vom 08.01.2017, 10:40:26
schorsch, was ist denn für dich "artfremd" und was "artgerecht"?
Um welche Art soll es denn gehen in diesem Fall? Um Menschenart oder so?
Abgesehen davon ist ja die Entspannung während einer Meditation ein (allerdings seeeehr angenehmer) Nebeneffekt.


Ich meine die "Art" (Gattung) Mensch. Die anderen (Tier-)Arten wissen sich ja ohne alternative Heilkunde zu entspannen.

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