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Bildende Kunst Kunstschatz zwischen Müllbergen

Gillian
Gillian
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Kunstschatz zwischen Müllbergen
geschrieben von Gillian
Seit ein paar Tagen ist diese Meldung in den Medien, heute in unserer Tageszeitung, die wie oben titelte.
1500 als verschollen geltende oder noch unbekannte Werke bedeutender Künstler wurden der Wohnung eines Münchner Rentners aufgefunden und beschlagnahmt.
Es sind Gemälde und Zeichnungen z.B. von Picasso, Chagall, Matisse, Marc, Beckmann und Liebermann.
Der Rentner stammt aus einer "Kunsthändler-Dynastie" und bestritt seinen Lebensunterhalt damit, indem er so peu-a-peu einzelne Werke im Ausland verkaufte.
Das musste ja einmal auffliegen!
Hoffentlich bekommt die Öffentlichkeit diese Bilder bald zu sehen, hofft
Gi.
nostalgie
nostalgie
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Re: Kunstschatz zwischen Müllbergen
geschrieben von nostalgie
als Antwort auf Gillian vom 04.11.2013, 15:21:16
Was heißt auffliegen?
Wenn es sein Eigentum ist kann er doch damit tun, was er möchte?
Gillian
Gillian
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Re: Kunstschatz zwischen Müllbergen
geschrieben von Gillian
als Antwort auf nostalgie vom 04.11.2013, 15:28:11
@Nostalgie, ich weiß auch nur das, was die Medien melden.
Es soll sich z.T. um geraubte Bilder von jüdischen Sammlern in der Nazizeit handeln, oder auch um solche, die bei Luftangriffen im Krieg angeblich zerstört (aber rechtzeitig beiseite geschafft) wurden. Mit rechten Dingen geht es wohl nicht zu, es heißt abzuwarten was daraus wird.
LG, Gi.

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Shenaya
Shenaya
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Re: Kunstschatz zwischen Müllbergen
geschrieben von Shenaya
als Antwort auf Gillian vom 04.11.2013, 15:40:36
... und es wird von einem "Milliardenwert" in besagter Schwabinger Wohnung gesprochen, Gillian ...
olga64
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Re: Kunstschatz zwischen Müllbergen
geschrieben von olga64
als Antwort auf nostalgie vom 04.11.2013, 15:28:11
Was heißt auffliegen?
Wenn es sein Eigentum ist kann er doch damit tun, was er möchte?


Er muss es erst mal beweisen, dass es sich um sein Eigentum handelt. Seine (verstorbene) Mutter wurde in den 50er Jahren nach diesen Bildern befragt, weil ihr Mann ein bekannter Kunsthändler war. Sie erklärte damals, alles sei ein Opfer der Flammen bei den Angriffen auf Dresden zum Ende des 2. Weltkrieges geworden.
Und wie sollte Beutekunst jemandes Eigentum sein - ausser bei denen, denen es geraubt wurde? Einige der Bilder - der Vorgang wurde ja schon vor zwei Jahren aufgedeckt - stehen auf der Suchliste von früheren jüdischen Mitbürgern, die vor den Nazis fliehen mussten.
Vieles dürfte verjährt sein - da er aber immer wieder Bilder verkaufte, wird auch das Finanzamt zuschlagen. Der Mann ist weder in Deutschland/München polizeilich gemeldet, hat keinen deutschen Pass und bezieht auch keine deutsche Rente.
Was mich nur immer wundert ist die Tatsache, dass sich immer wieder Kunsthändler finden, die mit solchen Bildern dealen - vermutlich sind die Kunden aus den arabischen Emiraten, die haben Geld und Interesse und werden auch nicht so leicht aufgedeckt. Olga
schorsch
schorsch
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Re: Kunstschatz zwischen Müllbergen
geschrieben von schorsch
als Antwort auf olga64 vom 04.11.2013, 16:39:20
Dieser Kunstraub darf so wenig verjähren wie die Gräueltaten der Nazis damals.

Gestern zeigte das Schweizer Fernsehen einen Schweizer Kunsthändler, der einige dieser Bilder an Kommission genommen und weiterverkauft hat. Meiner Meinung nach gehören er und die Käufer heute noch vor Gericht gestellt. Denn kein real denkender Mensch - insbesondere Kunstliebhaber - wird wohl glauben, dass diese Bilder rechtmässig erworben worden seien.

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nostalgie
nostalgie
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Re: Kunstschatz zwischen Müllbergen
geschrieben von nostalgie
als Antwort auf olga64 vom 04.11.2013, 16:39:20
Ja, da habe ich mich wohl geirrt. Unter diesen Umständen sollte er sie nicht behalten dürfen .
olga64
olga64
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Re: Kunstschatz zwischen Müllbergen
geschrieben von olga64
als Antwort auf nostalgie vom 05.11.2013, 11:58:06
Nostalgie - keiner hat sich geirrt - es kommt ja nun täglich ein wenig mehr Wahrheit an den Tag. Es scheint auch ein sehr kniffliges, juristisches Problem zu sein,wem diese vielen Kunstwerke gehören. Das alles dürfte sich wohl viele Jahre in Prozessen hinziehen - ein heute 80-jähriger hat wohl aus biologischen Gründen keine grosse Chance mehr, das Ende zu erleben. Der Mann scheint ja alleinstehend zu sein, also keine Erben - letztendlich würde dann der Ertrag an den (bayerischen?) Staat fallen, wenn gerichtlich so entschieden wird. Olga
val
val
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Re: Kunstschatz zwischen Müllbergen
geschrieben von val
als Antwort auf olga64 vom 05.11.2013, 15:58:16
Das alles dürfte sich wohl viele Jahre in Prozessen hinziehen


Glaube ich auch - zumal ja mehrere Bilder darunter sein sollen, die bisher unbekannt waren. Val
olga64
olga64
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Re: Kunstschatz zwischen Müllbergen
geschrieben von olga64
als Antwort auf val vom 05.11.2013, 16:46:13
und vor allem auch viele Skizzen, Radierungen usw. ES wird ein sicher gutesGeschäft für die Kunstexperten, aber auch - wie ich vermute - ein tolles Erlebnis für die, da ja auch verschollene Gemälde aufgetaucht sind, was bei ca 1500 Kunstwerken irgendwie logisch ist. Wir sehen aber auch, dass uns die Nazizeit auch nach 70 Jahren nicht los lässt, obwohl viele dies doch so gerne hätten. Olga

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