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Biowissenschaften Die Insekten verschwinden!

Re: Die Insekten verschwinden!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.05.2016, 17:33:55
So sehe ich das auch Morrison. Zumindest kann ich mal mit gutem Gewissen sagen, ich habe mein möglichstes versucht und auch getan.
Und eine schöne Umgebung habe ich mir damit auch geschaffen .
Bruny
Gritt
Gritt
Mitglied

Re: Die Insekten verschwinden!
geschrieben von Gritt
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.05.2016, 18:58:46
„Erst wenn der letzte Baum gerodet,
der letzte Fluss vergiftet,
der letzte Fisch gefangen ist,
werdet ihr feststellen,
dass man Geld nicht essen kann.‘‘

Geld regiert die Welt ,es ist unglaublich wie
alles zerstört wird ,das Insektenserben ist sehr gross ,
auch die Ausrottung vieler anderer Tierarten, die Regenwälder
werden immer kleiner ,wann kommt der Mensch endlich zur Vernunft ?

Geld regiert die Welt !

Dramatisches Insektensterben

Dass viele Insektenarten vom Aussterben bedroht sind, ist schon länger bekannt.
Nach offiziellen Zahlen des Umweltministeriums in Düsseldorf befinden sich in NRW 52 % aller Wildbienen und Wespenarten auf der Roten Liste, sind vom Aussterben bedroht oder schon ausgestorben. Bei den Schmetterlingen sind es sogar 55 %.
Wissenschaftliche Untersuchungen des Entomologischen Vereins Krefeld an 88 Standorten in NRW zeigen aber jetzt, dass ganz allgemein die Masse der
fliegenden Insekten in den letzten 15 Jahren um ca. 80 % abgenommen hat. Dies ist durchaus dramatisch, denn die Insekten als größte Tiergruppe sind äußerst wichtig für das gesamte biologische Gefüge.

So sind Wildbienen, Schwebfliegen und Schmetterlinge wichtig für die Bestäubung.

Fehlen sie, können viele Pflanzen keinen Samen produzieren. Auswirkungen gibt

es dann auch in der Landwirtschaft bei z.B. der Raps-, Erdbeer- oder Obsternte.

Insekten sind auch eine wichtige Nahrungsgrundlage für Arten wie Mauersegler,

Schwalben und Fledermäuse.

Wenn die Insekten sterben, verhungern viele Tiere. Es besteht tatsächlich die Gefahr, dass wir bald einen stummen Frühling erleben müssen, ohne den Gesang und das Gezwitscher vieler heimischer Vögel.
Der Grund des Rückganges ist zum einen der Verlust von Lebensraum; so werden allein in NRW Tag für Tag ca. 10 ha Naturraum versiegelt. Hauptgrund ist aber die Industrialisierung der Landwirtschaft. So gibt es auf den intensiv bewirtschafteten Flächen kaum noch blühende Pflanzen, die den Insekten Nektar und Pollen liefern. Gleichzeitig werden immer mehr Pflanzenschutzmittel und Insektizide auf die Felder gespritzt, denen die Insekten massenhaft zum Opfer fallen.

Wenigstens die Gartenbesitzer sollten auf den Einsatz dieser Giftstoffe verzichten und in ihren Gärten möglichst insektenfreundliche heimischen Blühpflanzen und Sträucher einpflanzen.
Sollten sich die dramatischen Zahlen aus NRW hinsichtlich des Insektensterbens bestätigen, besteht die Gefahr, dass die ganze Natur aus dem Gleichgewicht gerät.

Michael Düben Januar 2016

Hier in der Schweiz ist es noch nicht so schlimm, aber dennoch auch starkes Insektensterben !
Langsam werden die Menschen wach und hier pflanzt man überall den Strassen
entlang Wiesenblumen damit die Bienen und Schmetterlinge zurück kommen
es heisst : Zurück zur Natur !

Wir geben uns auch Mühe mit unserem Garten, gespritzt wir gar nichts ,
viele Bienen und auch ganz viele Spatzen ,Meisen Amseln tummeln sich hier ,hoffentlich bleibt und die so wunderbare Natur noch lange erhalten, denn ohne sie gibt es kein Leben !

Liebe Grüsse
Gritt

Biene aus unserem Garten !

Fotografie(Gritt)
Felide1
Felide1
Mitglied

Re: Die Insekten verschwinden!
geschrieben von Felide1
Zum Insektensterben tragen nicht nur die Pestizide bei, auch die Vorliebe zu kurz geschorenem Rasen statt Blumenwiesen und Monokulturen in der Landwirtschaft sind schuld daran.

Felide

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arno
arno
Mitglied

Re: Die Insekten verschwinden!
geschrieben von arno
als Antwort auf Felide1 vom 28.05.2016, 08:56:32
Zum Insektensterben tragen nicht nur die Pestizide bei, auch die Vorliebe zu kurz geschorenem Rasen statt Blumenwiesen und Monokulturen in der Landwirtschaft sind schuld daran.

Felide


Moin, Felide,

Du verwechselst die Symptome mit den Ursachen.

Die Symptome sind Pestizide, kurz gemähte Wiesen, Monokulturen, usw., usw..

Der Landwirtschaft, der Industrie, den Bauern usw. kann man nicht den "Schwarzen Peter" zuschieben, denn sie verhalten sich gesetzestreu.

Ursache für das Artensterben ist unser auf Wettbewerb basierendes
Wirtschaftssystem mit der Gewinnmaximierung als oberste Prämisse.


Da dieses Wirtschaftssystem in der EU gesetzlich festgelegt worden ist,
geht das Artensterben lustig weiter.

Alles, womit kein Geld verdient werden kann und alles, was den Ertrag
mindert, wird vernichtet.


Die Umwelt wird bezüglich der geduldeten Lebewesen ständig monotoner.

Gruß arno
Elenore
Elenore
Mitglied

Re: Die Insekten verschwinden!
geschrieben von Elenore
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.05.2016, 17:33:55
Hallo Morrison,
ich nehme mal an, der letzte Satz "... große Rapsfelder gibt es ..."
war eher ironisch gemeint, oder?
In meiner Umgebung gibt es auch viele Rapsfelder; was aber bereits seit Jahren fehlt, ist das ständige Brummen von Millionen von Bienen und Hummeln. Ich frage mich jedenfalls, wie werden diese Rapsfelder eigentlich noch bestäubt? Da schwirrt nichts in der Luft - es ist still und wie tot ...
Das alles wird ja nun seit Jahren angeprangert, es passiert trotzdem wenig bis nichts - die Interessen unserer verantwortlichen Minister scheinen irgendwo anders zu liegen > siehe dazu auch den Beitrag von "Karl" bezüglich Monsanto/Bayer ...
Dann kann einem das Lachen aber schon gewaltig vergehen ...
Das nötigt förmlich zu dem Schlusssatz (ausnahmsweise zitiere ich hier die Fernsehmoderatorin May Britt Illner):
"Bleiben Sie heiter, irgendwie"
Elenore
Re: Die Insekten verschwinden!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Elenore vom 29.05.2016, 15:04:09
Hallo Morrison,
ich nehme mal an, der letzte Satz "... große Rapsfelder gibt es ..."
war eher ironisch gemeint, oder?
In meiner Umgebung gibt es auch viele Rapsfelder; was aber bereits seit Jahren fehlt, ist das ständige Brummen von Millionen von Bienen und Hummeln. Ich frage mich jedenfalls, wie werden diese Rapsfelder eigentlich noch bestäubt? Da schwirrt nichts in der Luft - es ist still und wie tot ...
.............................................
Elenore


Hallo Elenore,

nein, das ist nicht ironisch gemeint. Wir haben hier ein größeres Gebiet, in dem zunächst versuchsweise eine bestimmte Landwirtschaftsform getestet wird - seit vielen Jahren. Jedes Jahr werden die vielen Felder anders besät. Rüben, Weizen, Raps, war aber auch schon einfach zur Wiese geworden, um die dann im nächsten Jahr umzupfügen.

Beim Raps habe ich auch gestaunt, aber sie haben überall viele Bienenkästen aufgestellt und es summte heftig, und zwar so stark, dass ich beim Spazierengehen Angst vor Bienenstichen hatte. Aber die Bienchen waren ja mit dem Raps beschäftigt.
Auf den Wegen waren manchmal noch wenige Wasserpfützen, über und über von Bienen besucht, manche sind darin ertrunken.

Das Landwirtschaftsgebiet liegt direkt in einem großen Naturschutzgebiet, wo auch die Wälder so gut wie in Ruhe gelassen werden (außer Baumfällungen, Auslichtungen, aber nur zu bestimmten Zeiten) und es auch verboten ist, die Gehwege zu verlassen. In den Wäldern hat es viele kleinere und größere Seen (Biotope), die sind ganz versteckt, ich weiß es von der Forstverwaltung, denn nachsehen ist ja nicht drin.

So etwas zu sehen ist für mich sehr schön, denn ich weiß ja dann, es gibt die Menschen, die an einer intakten Natur interessiert sind und sich alle Mühe geben, etwas dafür zu tun.
Ist ja leider noch viel zu selten.
Denn auch hier wird viel gebaut, und zwar die Häusertypen, die hermetisch abgeschlossen sind und kein Tier irgendwo Unterschlupf finden kann.

Was ich mich frage ist, warum sind bei dir die Rapsfelder still? Sind die an einer großen Straße, an der Stadt?? Obwohl die Tiere ja große Straßen und Städte ignorieren, wenn sie gutes Futter finden. Oder ist es veränderter Raps?? Ist mir rätselhaft.

Selbst in meinem Garten stürzen sich Bienen, Hummel und was so kreucht und fleucht sofort auf die kleinsten Blümchen!

Lieben Gruß
Morrison

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Elenore
Elenore
Mitglied

Re: Die Insekten verschwinden!
geschrieben von Elenore
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 31.05.2016, 12:40:29
Hallo Morrison,
Ich lebe auf dem Land. Zwar sind viele Straßen ringsum, doch zugleich liegen die Felder (zumindest letztes Jahr) gut eingebettet innerhalb eines, ja, Grüngürtel.
Trotzdem; mich wundert das nicht erst seit kurzem, sondern ich habe mich letztes Jahr bereits gefragt wie das sein kann ... die Felder liegen stumm
und -entschuldige- liegen nur dämlich herum. Nichts summt, nichts schwirrt.
Jahre davor waren Bienenkästen aufgestellt - trotzdem relative Stille.
Vielleicht ist es, wie Du vermutest, gentechnisch veränderter Raps.
Es ist jedenfalls schade - ich fand dieses Brummen und Summen überaus schön - Angst vor Bienen? Hab ich nicht, sie sind ja ein Segen.
Da gäbs jetzt noch viel dranzuhängen - die dicken Hummeln wurden letztes Jahr von meinem Nachbarn einfach ausgemerxt - hat Beton in deren Nesthöhle gegossen - aber der spinnt sowieso - sein Garten muss clean wie ein Klo im Krankenhaus sein.
Auf dem Land sind die Leute nicht so, ich will mal sagen, zimperlich -
die Natur sagt ihnen (zumindest ist das meine Erfahrung) nicht sonderlich viel.
Macht man da den Mund auf, wird man sofort als "dämliche Grüne" verschrien ...
Tja, da herrschen andere Sitten (sind alle noch irgendwie im Mittelalter angesiedelt).
Liebe Grüße
Elenore
Re: Die Insekten verschwinden!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Elenore vom 31.05.2016, 15:44:25
Ja Elenore,

das kenne ich auch. Ich hatte früher einen Nachbarn, der spritze alles auf und um sein Haus mit Wasser (mit großem Druck auf dem Schlauch!) ab, wo sich Vögel einnisten wollten oder sonst etwas .. es musste bei ihm klinisch rein sein. Furchtbar, sah immer aus wie abgeschleckt.

Ich muss mal googeln oder beim NABU anfragen, warum in manchen Gegenden, die auch ländlich sind, so wenig Bienen und Hummeln sind. Das mit dem "anderen" Raps fiel mir nur so ein.

Wir haben sogar Hornissennester hier. Manche haben ja fürchterliche Angst vor denen. Die machen überhaupt nichts, man muss sie nur in Ruhe lassen. Weil sie sich anders ernähren als Wespen, kommen sie auch nicht aufs Essen oder die Getränke, wenn man draußen sitzt. Sie sind eben groß und brummen laut, aber ganz harmlos.

Ich kenne auch diese Scheingrünen, die schöne, auch eher naturbelassene Gärten haben und bewunderte auch dort schon, wurde auch hereingelassen .... und sehe: Schneckenkorn. Hahahaaaa, naturbelassen.

Bei mir ist es wirklich so, seit ich die Vögel dauernd füttere, sind weniger Schadinsekten, zum Beispiel auch Nacktschnecken, weg. Dafür habe ich viele Weinbergschnecken, die ihre Plätzchen behalten dürfen. Sie richten keinen Schaden an, weil sie auch Löwenzahl, Brennnesseln & Co. fressen.
Beeren habe ich viele, da holen auch die Vögel etwas ab, aber das kann ich verkraften.

Gerade fällt mir ein: Wird Raps vielleicht manchmal gespritzt??? Rapsöl ist ja in den letzten Jahren sehr begehrt und wird selbst in Margarine verarbeitet, nicht nur als gesundes Öl verkauft.

Diese Felder bei uns sind rein bio, die ganzen Felder werden von einer Ökogesellschaft bewirtschaftet.

Jaja, und jetzt kauft die Firma Bayer diese Pestizidherstellerfirma XY auf.

Liebe Grüße
Morrison
Trollblume
Trollblume
Mitglied

Re: Die Insekten verschwinden!
geschrieben von Trollblume
als Antwort auf Elenore vom 31.05.2016, 15:44:25
Bei uns summt und brummt es auch noch. Die Hummeln haben sich im Meisenkasten einquartiert, auf dem Dachboden ist eine Hornissenkönigin eingezogen und darf dort auch bleiben. Ihr Ruf ist bei weitem schlechter, als sie wirklich sind.
Hinter dem Haus beginnen die Felder, auch dort erlebe ich noch viel "Natur". Die Störche laufen hinter dem pflügenden Bauern her, es gibt noch viele Hasen und Graureiher sehe ich auch öfter. Letztens hat ein Sperber seelenruhig seine Beute bei uns Garten verputzt. Ich konnte ihm vom Küchenfenster aus zusehen. Andere Raubvögel, sogar Weihen ziehen hier ihre Kreise.
Was ärgerlich ist, daß die dummen Kibitze jedes Jahr ihre ersten Gelege verlieren, weil der Bauer die Felder gerade dann noch einmal pflügt.
Unterwegs treffen wir Libellen, Hummeln und Bienen...und bald kommt leider auch wieder die Zeit der Bremsen...auf die könnte ich gerne verzichten.

Nein, wir wohnen nicht im Paradies, sondern im ländlichen Ostwestfalen. Liegt es an der Vielfalt? Brachwiesen, Mais- und Getreidefelder, sowie viel Milchwirtschaft mit glücklichen Kühen auf den Weiden?
Re: Die Insekten verschwinden!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Trollblume vom 31.05.2016, 16:06:01
Mais- und Getreidefelder haben wir auch. Aber in den letzten Jahren war das Wetter derart mies, dass einmal der Mais verfault ist und mehrmals schon das Getreide zu wenig Regen bekam, zu kurz wuchs und gleich gelb wurde = unbrauchbar. Vergangenes Jahr gab es hier keinen einzigen Maiskolben.

Ich hatte in den letzten Jahren fast nur noch halbschimmelige Zwiebeln und Löcherkartoffeln -Bioware- (viel zu nasses oder feucht-schwüles Wetter).

Und wenn ich zurückdenke: Die ganzen letzten Jahre immer wieder Gewitter, und zwar in jeder Jahreszeit.

@ Elenore
Ich habe eben Raps gegoogelt.

Raps und Pestizide

Grüßle
Morrison

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