Biowissenschaften Noten und Neuronen

arno
arno
Mitglied

Noten und Neuronen
geschrieben von arno
Hallo,

ich habe heute Mittag auf dem Fernsehsender Arte
den interessanten Film "Noten und Neuronen" gesehen,
in welchem mit den neuesten neurowissenschaftlichen Methoden die außerordentliche Macht der Musik und ihre
Wirkung auf den Menschen gezeigt wurde.

Gemeinsam mit dem Musiker und Vokalkünstler Bobby McFerrin
und dem Neurowissenschaftler Daniel Levitin geht die
Dokumentation "Noten und Neuronen" der Frage nach, ob und
wie Musik auf geistige Fähigkeiten und auf die Intelligenz
wirkt.

Auf ARTE ist der Film leider nicht abrufbar, aber
auf der Internetseite www.youtube.com kann man mit den
Worten "Noten und Neuronen" die sieben Filmteile aufrufen.

Sehr interessant!

Viele Grüße
arno
Karl
Karl
Administrator

Re: Noten und Neuronen
geschrieben von Karl
als Antwort auf arno vom 09.01.2012, 20:31:50
Vielen Dank. Das ist ein interessantes Thema. Ich gebe hier den Link zu den 7 Filmteilen:
carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Noten und Neuronen
geschrieben von carlos1
als Antwort auf arno vom 09.01.2012, 20:31:50
Hallo arno,

ohne den Film und die Sendung gesehen zu haben, möchte ich diese mitgeteilte Erfahrung bestätigen, zwar nicht durch überprüfbare Messungen, aber durch Erleben und Empfindung. Musik habe ich nicht studiert, kann kein Instrument spielen, gehe aber im Reich der Töne förmlich auf. Früher war der Kopfhörer beim Lesen, Schreiben, Studieren üblich. Das Arbeitspensum ließ sich steigern und ich hatte den Eindruck kreativer zu sein. Ich fühle mich wohl dabei. Tatendrang kann erwachen

Vor Jahren las ich Berichte über Musik im Kuhstall. Es sollen erhebliche Mengen mehr Milch durch die Kühe geliefert worden sein als ohne Musik. Allerdings war nicht jede Musik "produktiv". Mozart lieferte die höchsten Erträge. Auch Beethoven wirkte sich sehr positiv auf die Milchproduktion aus. Dagegen sanken die Erträge bei moderner Musik. Gerade im Augenblick läuft das Andante aus dem Klavierkonzert in C-Dur von Mozart.

Mozart, Beethoven, Bach können das Gehirn "explodieren" lassen, so mein Empfinden. Es ist mir dann als tut sich etwas Neues auf. Wagner regt mich nur auf. Ein Getöse. Sogar gutem Jazz kann ich einiger abgewinnen. Aber nicht jedes rhythmische Geräusach ist gute Musik, die das Gehirn anregt.

Ich werde einen kurzen Spaziegang unternehmen. Das Schöne daran ist, dass die Musik im Kopf weiterspielt, genauer "weiterschwingt".

Musik, das sind Zahlen in Tönen, soviel wussten bereits die Pythagoräer um 500 v. Chr. Geburt. Der Physiker und Nobelpreisträger Werner Heisenberg schrieb in einem Aufsatz, dass diese Entdeckung sehr wichtig gewesen sei für die Entwicklung der Philosophie und eigentlich der Anfang naturwissenschaftlichen Denkens.

clara
clara
Mitglied

Re: Noten und Neuronen
geschrieben von clara
Gerade habe ich diesen sehr interessanten Film angesehen. Erstaunlich die Aussage eines Physiker, der die Musik als das Herz der Materie bezeichnet. Ihr wird danach eine evolutionäre Funktion zugeschrieben.
Der Film zeigt eindrucksvoll, wie diese neueren Erkentnisse z. B. in der Musiktherapie eingesetzt und bei Krankheiten wie Parkinson, Aphasie (Verlust des Sprechvermögens) bei Schlaganfall oder auch Tumoren nennenswerte Erfolge erzielt werden.
Die Forschungsergebnisse deuten auf einen ziemlich eindeutigen Zusammenhang zwischen Musik und Intelligenz hin. Hoffentlich kommen diese Erkenntnisse dem in den Schulen stiefmütterlich behandelten Musikunterricht zugute.

Clara
enigma
enigma
Mitglied

Re: Noten und Neuronen
geschrieben von enigma
Danke an Arno für das Thema und Karl für die Einstellung des Links, der zu den Filmen führt.

Die habe ich mir mit Vergnügen angesehen und finde die Ergebnisse der Untersuchungen darüber, was Musik in uns Menschen bewirken kann, hochinteressant.

Zudem bestätigen sie mir einiges, was ich, seitdem ich bewusst Musik höre, immer schon empfunden habe, ohne beweisen zu können, dass es so ist
Es geht speziell um den Punkt, dass Musik die Gemütsverfassung verändert.
Da bilde ich mir ein, genau so zu reagieren, wie es in der Studie beschrieben ist, nämlich dass ich in einer bestimmten Stimmung entweder diese Stimmung verstärken möchte, indem ich meiner Meinung nach dazu passende Musik höre oder aber eine völlig andere Musikrichtung wähle und mich damit meist mühelos in eine ganz andere und gewünschte Stimmung versetzen möchte und auch kann.

Und - genau wie Carlos es formuliert hat - sie schwingt nach, die Musik, ich höre sie weiter in meinem Inneren, selbst wenn ich sie nicht mehr mit den Ohren höre. Sie verändert also auch häufig meinen Alltag, und zwar fast immer positiv.

Die Wissenschaftler, die sich mit der Untersuchung der Zusammenhänge beschäftigt haben, sagen mir namentlich nichts, aber Bobby McFerrin ist einer der komplettesten Musiker, die ich kenne.
Aufgewachsen in einem hochmusikalischen Elternhaus kann er nahezu alles.
Er ist genau so in der Klassik zu Hause wie im Jazz oder in der sogenannten Weltmusik, einem Genre, das ich auch sehr liebe, jedenfalls dann, wenn es halbwegs ursprünglich geblieben ist.
McFerrin hat mit den verschiedensten Künstlern als Musiker oder als Dirigent zusammengearbeitet und auch als Vokalist gibt es wunderbare Aufnahmen von und mit ihm.
Und was das Schönste ist: Ich empfinde es so, dass er eine ungeheure Lebensfreude ausstrahlt.

Wie man den Filmen entnehmen kann, ist er auch in der Lage, mit seiner besonderen Stimme sogar Instrumente nachzuahmen.

Noch einmal danke für die vielen Informationen, u.a. die, dass Musik unsere Gehirne auch physisch verändern und damit sogar eine Änderung unserer Lebensqualität herbeiführen kann.

Gruß von Enigma

PS
Ich füge noch an den auch bei Wiki angegebenen Link zu der durch ZEIT ONLINE veröffentlichten Artikel-Reihe Ich habe einen Traum, hier geträumt von Bobby McFerrin.


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