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Biowissenschaften Perversion der Forschung?

Karl
Karl
Administrator

Perversion der Forschung?
geschrieben von Karl
Wiener Minihirne
Forscher aus Österreich und Großbritannien züchten erbsengroße Gehirne aus pluripotenten Stammzellen. Was kann man damit anfangen? Ein Bericht zwischen Utopie und Gegenwart.
geschrieben von Laborjournal


Da gruselt es mir, Karl
Karl
Karl
Administrator

Re: Perversion der Forschung?
geschrieben von Karl
als Antwort auf Karl vom 09.09.2013, 10:54:10
Hier der entsprechende Artikel bei Nature:

Cerebral organoids model human brain development and microcephaly

Karl
Allegra
Allegra
Mitglied

Re: Perversion der Forschung?
geschrieben von Allegra
als Antwort auf Karl vom 09.09.2013, 10:56:03
Das finde ich auch gruselig.
Grenzen in der Forschung gibt es wohl nicht (mehr).
Allegra

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yuna
yuna
Mitglied

Re: Perversion der Forschung?
geschrieben von yuna
als Antwort auf Karl vom 09.09.2013, 10:56:03
Das erinnert mich wieder an das Retortengehirn-Paradoxon.
Käme es so, hätten wir diese Schleife: Ein Bild im Bild im Bild im Bild ...

Der erste Artikel ist, abgesehen von der Information die er transportiert, sympathisch geschrieben. Der zweite enthält halt die nackten Fakten.

In solchen Momenten bin ich hin- und hergerissen zwischen "zum Glück bin ich kein Forscher" und "Aww man! Ich möchte forschen!"
Die Neugierde, zu schauen was alles geht, kann ich absolut nachvollziehen. Aber ich möchte mich dann nicht um das Ergebnis kümmern müssen, wenn das Militär oder so vor der Tür steht und Aufträge für Ideen erteilt durch eine Denkweise, die man sich manchmal in den verrücktesten Gedankenspielen nicht erarbeiten könnte. Wes Brot ich fress, des Lied ich sing.
Deshalb ist es spannend und gleichzeitig beunruhigend. Schade. Letzteres macht die Faszination kaputt - die Angst vor irgendeinem kranken Missbrauch.

Oh, um es auf den Punkt zu bringen: So pervers finde ich das gar nicht. Entscheidend ist, was aus diesen Kenntnissen/Ergebnissen gemacht wird. Das könnte dann wirklich in reinster Perversion ausarten.
silhouette
silhouette
Mitglied

Re: Perversion der Forschung?
geschrieben von silhouette
als Antwort auf Karl vom 09.09.2013, 10:54:10
Mir genügen die letzten 2 Sätze aus dieser Quelle:

Nur ein Beispiel, wie man die Organoide in der Forschung nutzen kann. Minihirne zu züchten hat also nichts mit etwaigen Frankenstein-Ambitionen der österreichischen Forscher zu tun; sie sind vielmehr ein Hilfsmittel, um die frühe Entwicklung des menschlichen Gehirns besser zu verstehen.

Das Denken an der Petrischale abzugeben – das ist hingegen bis auf weiteres keine Alternative.
geschrieben von Laborjournal


Und mir fällt ein, welche Vorurteile bis heute bestehen gegen Kunstherz und transplantiertes Herz. Hängt wohl mit dem "alten deutschen Liedgut" und dergleichen zusammen.
Re: Perversion der Forschung?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf silhouette vom 09.09.2013, 11:43:51
@Yuna, auch ich habe zwiespältige gefühle.

das erste grauen wird aber schnell von bewunderung abgelöst,
und dem leisen wunsch, nochmal jung zu sein, mitzuforschen
und zu sehen, was die zukunft noch alles bringt.

[@silhouette, lache, ich hatte in meinem entwurf hier auch die schlusssätze von Hans Zauner, Laborjournal, eingefügt, mit fast wortgleichem kommentar wie du.]

Zauner führt ein beispiel an, das zeigt, wie sinnvoll solche wissenschaftlichen ergebnisse sein könn(t)en.
etwas reisserisch ist aber das foto des mini-hirns in einer hand.

hier link zu einem artikel mit seriösen fotos.
organoide (standard.at)

Knoblich, aber auch unbeteiligte Experten hoffen deshalb, dass mit den Organoiden auch Autismus oder Schizophrenie besser erforscht werden können.
(....) die Organkulturen (bieten) völlig neue Möglichkeiten, die Aktivitäten der Nervenzellen in einer frühen Entwicklungsphase zu studieren ...
geschrieben von DER STANDARD, 29.8.2013
(markierung von mir.)

gruss,
margarit

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nostalgie
nostalgie
Mitglied

Re: Perversion der Forschung?
geschrieben von nostalgie
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.09.2013, 12:38:07
Und es wird auch, wie immer, Forscher geben, die das Wissen mißbrauchen.
Nicht alles ist zum Segen der Menschheit, und ich denke, die Forschung verliert zunehmend den Respekt vor der Spezies Mensch und der Schöpfung.
rehse
rehse
Mitglied

Re: Perversion der Forschung?
geschrieben von rehse
als Antwort auf nostalgie vom 09.09.2013, 19:42:11
Und es wird auch, wie immer, Forscher geben, die das Wissen mißbrauchen.
Nicht alles ist zum Segen der Menschheit, und ich denke, die Forschung verliert zunehmend den Respekt vor der Spezies Mensch und der Schöpfung.


Nicht nur die Forscher. Ich meine, dass große Teile der Gesellschaft betroffen sind.
Karl
Karl
Administrator

Re: Perversion der Forschung?
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.09.2013, 12:38:07
Ich sehe ein Problem, weil es nur einen Anfang darstellt. Diese Minigehirne haben keinen Input und auch keinen Output, ihnen fehlen die Sinnesorgane und auch die Motorik. Sehr bald aber wird man diese addieren, denn man möchte wissen, wie sich sensorischer Input auswirkt und zu welchen "Handlungen" solche Gehirne fähig sind.

Mit solchen aus Stammzellen gezüchteten Gehirnen betritt die Forschung nach meiner Meinung ein Feld, das selbstverständlich sehr nützlich sein kann für die Medizin und wer weiß für was noch alles. Aber wir betreten damit auch eine Grauzone, die mich gruselt, weil es Gehirne sind, die uns denken lassen. Was werden künstlich gezüchtete Gehirne denken?

Karl
Mitglied_b12f0f2
Mitglied_b12f0f2
Mitglied

Re: Perversion der Forschung?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 09.09.2013, 21:45:52
Nach langem Grübeln kann ich nur Entsetzen empfinden!

Wenn auch möglicherweise Krankheiten geheilt oder behandelt werden könnten,
so sehr könnte auch unvorstellbares Grauen durch derartige Forschungen entstehen !

Gudrun

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