Forum Wissenschaften Biowissenschaften Private Genomanalyse - ich habe es gemacht

Biowissenschaften Private Genomanalyse - ich habe es gemacht

Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
Mitglied

Re: Private Genomanalyse - ich habe es gemacht
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 30.08.2015, 09:08:49
ch sollte nicht vergessen zu erwähnen, dass der Privatmann Craig Venter mit seiner Firma Celera das Rennen gewonnen und die Nationalen Institute alle zusammen abgehängt hat
geschrieben von karl


Darauf bezog ich mich. Nun, dass genügend Risikokapital bei diesen Gewinnaussichten zur Verfügung stehen, ist klar...auch wenn die Ergebnisse der Analyse mit der neu entwickelten Analysemethoden rel.unexakt waren. Die Goldmedaillen errang eben Venter.

Ich habe vor Jahren hier über meine (kostenlose) Genomanalyse berichtet, die vor allem der Aufklärung von Wanderbewegungen diente.
Karl
Karl
Administrator

Re: Private Genomanalyse - ich habe es gemacht
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.08.2015, 09:28:26
Ich habe durch die Analyse jetzt Kontakt zu einer Cousine 2. Grades erhalten, die seit 15 Jahren in England lebt. Es ist schon erstaunlich, wie viele genetisch verwandte Menschen in der Datenbank von bisher kaum mehr als 100 000 Personen gefunden werden.

Meine gefundenen Verwandten in der (noch kleinen) 23andMe Datenbank:


Man muss in den Familiengeschichten nur genügend weit zurück gehen und wir sind mit aller Welt verwandt.

Karl
JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: Private Genomanalyse - ich habe es gemacht
geschrieben von JuergenS
interessant, Karl, du hast auch "genomische" Verwandte in Bayern!

Anzeige

Karl
Karl
Administrator

Re: Private Genomanalyse - ich habe es gemacht
geschrieben von Karl
als Antwort auf JuergenS vom 30.08.2015, 10:43:12
Hallo heigl,

ja, habe ich. Inzwischen hat sich auch mein älterer Bruder sequenzieren lassen. Es ist sehr spannend zu sehen, wie das Erbgut der Eltern auf die Kinder vermischt weitergegeben wird. Für diejenige, die es interessiert: Die Chromosomen werden nicht als Ganzes weitergegeben, sondern es gibt jede Menge Stückaustausche zwischen den jeweils passenden großväterlichen und großmütterlichen Chromosomen (in beiden Eltern)! (Mutter wie Vater haben ja für jedes der 23 Chromosomenpaare jeweils ein Exemplar von ihren Vätern und Müttern erhalten).



In schwarzen Bereichen sind mein Bruder und ich identisch (jeweils gleichen Chromosomenabschnitt von Mutter wie vom Vater erhalten).
In den blauen Bereiche teilen wir uns nur einen Abschnitt (Mutter oder Vater gaben unterschiedliche DNA an uns beide)
In den weißen Bereichen sind wir völlig verschieden (Mutter und Vater gaben jeweils eine unterschiedliche Kopie an uns beide).

Es mag nicht alle interessieren, aber ich fand es faszinierend direkt sehen zu können, wie unterschiedlich groß die Chromosomenstücke sind, die zwischen den beiden homologen Chromosomen eines Elternteils ausgetauscht werden. Dieser zufällige Prozess u. a., so wie die zufällige Verteilung der Chromosomen während der Reifeteilungen führt dazu, dass alle Kinder verschieden sind.

Karl
murmeltier
murmeltier
Mitglied

Re: Private Genomanalyse - ich habe es gemacht
geschrieben von murmeltier
als Antwort auf Karl vom 12.10.2015, 16:59:03
Ich finde das Thema auch unglaublich spannend und hätte selbst keinerlei Bedenken mein Genom analysieren zu lassen. Auch mit einer Weitergabe der gewonnenen Daten für Forschungszwecke hätte ich kein Problem, allerdings würde ich in dem Fall auf absolute Anonymität bestehen.

Allerdings würde ich mir, wenn dann eine möglichst vollständige Genomanalyse mit Beratung und Aufklärung durch einen Humangenetiker wünschen. Und sowas ist in diesem Preisrahmen absolut nicht möglich.
arno
arno
Mitglied

Re: Private Genomanalyse - ich habe es gemacht
geschrieben von arno
als Antwort auf Karl vom 12.10.2015, 16:59:03
Guten Tag, Karl,

bist Du denn jetzt der Vater oder nicht?

Das war eine Scherzfrage!!!!!!!!!

Ich habe mir die Beiträge durchgelesen und halte den klinischen Nutzen
der Gnom -Analyse für fragwürdig. Für Krankheiten gibt es wichtigere
Faktoren als die genetische Information. Ärzte können die Geninformation
auch nicht interpretieren. Erfahrungswerte fehlen.
Bei dieser Untersuchung besteht die Möglichkeit Genmaterial anderer
Personen untersuchenzulassen, um sich Zugang zu deren Gnom-Daten zu
verschaffen. Der Gnom-Markt ist nicht reguliert.

Viele Grüße
arno

Anzeige

Karl
Karl
Administrator

Re: Private Genomanalyse - ich habe es gemacht
geschrieben von Karl
als Antwort auf arno vom 21.12.2015, 20:43:15
Für Krankheiten gibt es wichtigere
Faktoren als die genetische Information. Ärzte können die Geninformation
auch nicht interpretieren. Erfahrungswerte fehlen.
geschrieben von arno
Das hängt von der Krankheit ab. Der Erfahrungsrückstand ist bei neuen Technologien immer vorhanden und er wird kleiner werden. Die Genomanalyse wird in den meisten Fällen keine Krankheit diagnostizieren, sondern eher eine Wahrscheinlichkeit für die Erkrankung prognostizieren. Die Ausnahmen bilden bekannte Erbkrankheiten wie Phenylketonurie, bei denen der genotypische Zustand der befruchteten Eizelle schon hinreichend für eine Diagnose wäre.

Karl
Adoma
Adoma
Mitglied

RE: Private Genomanalyse - ich habe es gemacht
geschrieben von Adoma
als Antwort auf Karl vom 24.08.2015, 20:27:32

Hallo Karl
Erst jetzt lese ich von Deiner Analyse. Ist ja lustig. Auch ich war einmal neugierig und habe über
myheritage (unsere Nichte hat dort mit einem Stammbaum begonnen, den ich vervollständigt hatte).
Und wie Du bin ich überrascht über 33,9% England/Irland.

 " Großbritannien, besonders der östliche Teil der Britischen Inseln, war zumindest in den letzten 15.000 Jahren mit einer Bevölkerung der ursprünglichen ethnischen Herkunft (aus der Zeit vor dem 11. Jahrhundert) besiedelt. Dazu zählen die vorkeltische Bevölkerung, die Kelten, die Römer, Angelsachsen, die altnordische Bevölkerung und die Normannen. In jüngerer Zeit, das heißt, seit dem Mittelalter, kamen andere ethnische Gruppen nach Großbritannien. Entweder sie wurden eingeladen (die europäischen Juden 1070 durch Wilhelm den Eroberer, obwohl sie 200 Jahre später vertrieben wurden), durch den Handel mit afrikanischen Sklaven (der in die 1730er Jahre zurückreicht) oder aufgrund des Handels (einschließlich der ältesten chinesischen Gemeinde Europas, die ins 19. Jahrhundert zurückreicht) "
Aus Myheritage.de

Nun ja. Ich bin wie Du 100% (geschätzte) Europäerin und sehe es wie Du: Wir sind alle verwandt.
LG Adoma

RE: Private Genomanalyse - ich habe es gemacht
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Ein wirklich spannendes Thema! Leider weiß ich darüber noch nicht sehr viel.😉Einen Gentest habe ich persönlich noch nicht machen lassen, weiß aber von einigen Verwandten, dass sie doch sehr überrascht waren, als sie erfuhren, woher ihre Vorfahren stammen. Sogar tiefe Betroffenheit war zu spüren, wenn man z. B. erfuhr, dass man Vorfahren aus dem Balkan hatte. Ich persönlich weiß, woher ich stamme und meine Vorfahren, zumindestens Vater, Mutter und Großeltern. Mir persönlich ist auch bekannt, dass ich mit zwei anderen Menschen auf dieser schönen Erde an einer Krankheit erkrankt bin. Ich wusste schon immer, dass ich etwas ganz besonderes bin.😂Forschung zu Krankheit und zu allem was Positiv dazu ist, begrüße ich, Datenmissbrauch allerdings ist nicht in Ordnung.

RE: Private Genomanalyse - ich habe es gemacht
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 01.08.2020, 12:41:30

Ich gestehe, dass die Ahnenforschung mein Hobby ist. Neben der Papierarbeit in Archiven und was online alles möglich ist, habe ich eine Genanalyse machen lassen. Offen gestanden habe ich dies für Mumpitz gehalten, bis mir eine junge Dame auf entsprechender Plattform mitteilte, dass sie meine Cousine sei.

Lange Rede kurzer Sinn. Aus Saulus wurde Paulus. In Deutschland ist m.W. eine solche Analyse nicht möglich (außer mglw. für wissenschaftliche Zwecke) weshalb ich das Angebot von MyHeritage wahrnahm.

Die Feststellung als Mitteleuropäer mit 30 % Nordwest-Europäer, 30 % Skandinavier und des Restes von 30 % für den Mitteleuropäer, sagt wenig aus. Die restl. 10 % sind Italiener, Nordafrikaner und Westafrikaner.

Ich denke, eine Genanalyse ohne eine Plattform, welche diese Analyse mit anderen vergleicht, ist es verschwendetes Geld.

sperrmüll


Anzeige