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Biowissenschaften Wie macht das die Natur?

schorsch
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Wie macht das die Natur?
geschrieben von schorsch
Gestern hatte ich mit meiner Schwiegertochter eine interessante Unterhaltung. Sie stellte folgende Frage: "Wie kommt das, dass die Menschheit immer aus ungefähr der Hälfte männlichen und weiblichen Personen besteht?"

Ich war baff ob dieser Frage. Denn 1. hätte ich sie nicht von meiner Schwiegertochter erwartet und 2. hatte ich mir die schon als kleiner junge gestellt.

Nun würde es mich interessieren, ob einer der unter uns weilenden Naturwissenschaftern eine logische Antwort parat hat.

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schorsch
Mitglied_81b4260
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Re: Wie macht das die Natur?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf schorsch vom 09.01.2009, 17:11:12
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/77/XY-Chromosomen.jpg[/img]

"[i]Schema des XY/XX-Systems beim Menschen. Menschen haben 46 Chromosomen. Bei Frauen sind zwei davon X-Chromosomen (links). Männer haben dagegen ein X- und ein Y-Chromosom (rechts). Die Eizellen einer Frau haben 23 Chromosomen, darunter ein X-Chromosom. Spermienzellen haben auch 23 Chromosomen, davon eines entweder ein X- oder ein Y-Chromosom. Das Geschlecht des Kindes wird bestimmt durch das Geschlechtschromosom, das die eindringende Spermienzelle mitbringt.
"

Quelle: Wikipedia
Mitglied_81b4260
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Re: Wie macht das die Natur?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.01.2009, 18:39:21
und hier mehr erklärender Text:
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mart1

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Re: Wie macht das die Natur?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.01.2009, 18:39:21
Kleine Ergänzung:
Theoretisch müssten also etwa gleich viel Jungen wie Mädchen geboren werden. Tatsächlich kommen aber weltweit mehr Jungen als Mädchen zur Welt (Verhältnis Jungen/Mädchen etwa 110/100)...

Leider ist die Natur nicht gerecht: Von der Kindersterblichkeit sind männliche Babies häufiger betroffen als kleine Mädchen, und Frauen haben eine höhere Lebenserwartung als Männer, so dass es zuletzt doch einen Frauenüberschuss gibt .... ((
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ursula
schorsch
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Re: Wie macht das die Natur?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.01.2009, 19:17:04
So weit ja alles gut und recht. Aber woher weiss das "System", dass nun wieder ein Junge geboren werden muss oder ein Mädchen?

Eine weitere Unwissenheit von mir: Der kleine Überschuss von Buben wird von der Natur dazu benutzt, Kriege zu führen, in denen eben mehr Männer sterben als Frauen. So war es zumindest früher, als sich die (ausschliesslich männlichen)Krieger noch Mann gegen Mann die Köpfe einschlugen.

Nun könnte das System natürlich eine Zwei am Rücken bekommen. Nämlich: In China werden viele Mädchen gleich bei der Geburt getötet, da China das 1-Kind-System befahl. Neuerdings aber werden bereits vorgeburtliche Tests gemacht - und die Mädchen schon als Föten abgetrieben. Nun müsste es eigentlich von China aus sehr bald wieder Kriege geben. Da es ja über kurz oder lang einen ungeheuren Männerüberschuss geben wird!

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schorsch
navallo
navallo
Mitglied

Re: Wie macht das die Natur?
geschrieben von navallo
als Antwort auf schorsch vom 10.01.2009, 14:51:42
schorsch,
das System weiß es nicht. Es würfelt - wobei der „Würfel“ nur zwei Seiten hat (s. marts Zeichnung: X oder Y), ähnlich „Kopf oder Zahl“ bei Münzen. Nach den Regeln der Wahrscheinlichkeit wird bei genügend großer Zahl an Münzwürfen Kopf oder Zahl annähernd zur Hälfte obenliegend vorkommen. Ist eine Seite der Münze etwas schwerer, kann sich die Haufigkeit zugunsten dieser Seite eventuell leicht verschieben.

Spermien entstehen durch Zellteilung aus Ursamenzellen. Deren kompletter Chromosomensatz enthält sowohl ein Chromosom mit männlicher Erbinformation (vgl. Münzkopf) als auch eines mit weiblicher (vgl. Münzzahl). Bei dieser Zellteilung wird die Chromosomenanzahl halbiert. Das einzelne Spermium bekommt durch diese Teilung entweder nur die männliche (Y, siehe marts Zeichnung) oder nur die weibliche (X) Erbeigenschaft mit. Je nachdem, welches das Rennen gewinnt ( ich war seinerzeit übrigens das schnellste), entsteht ein Junge oder ein Mädchen.

Manche Krankheiten - am bekanntesten der "Langdon Down" (Trisomi 21) - durch fehlerhafte Abläufte bei diesen Zellteilungsvorgängen erklärbar.
--
navallo

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Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
Mitglied

Re: Wie macht das die Natur?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf navallo vom 10.01.2009, 17:54:43
Ich setze das hier nochmals ein, obwohl N. ja schon ausreichend geantwortet hat.
...aber ich habe mich bereits bemüht, und das sollte nicht ganz umsonst sein....


Stell dir vor, du hast zwei gr. Säcke. In dem einen sind gleich viel rote und schwarze Kugeln gut durchmischt. Diese sollen die Spermien darstellen, die zur Hälfte das X-Chromosom enthalten und zur anderen Hälfte das Y-Chromosom. Diese 1:1 Verteilung ergibt sich aus den in den Keimdrüsen stattfindenden Zellteilungen.
Es gibt einen zweiten Sack mit nur roten Kugeln. Das sollen die Eizellen mit ihrem X-Chromosom darstellen.
Nun werden aus beiden Säcken jeweils eine Kugel entnommen. Je öfter hineingegriffen wird, desto mehr wird sich das Verhältnis rot/rot (das bedeutet in diesem Beispiel “Frau”) zu rot/schwarz (das bedeutet hier “Mann”) der Halbe/Halbe annähern.
Das ist der theoretische Wert.

In der Realität ist das Verhältnis zugunsten des männlichen Geschlechts verschoben,(siehe Ursula) was entwicklungsgeschichtlich schon Sinn macht. Die Sterblichkeit von männlichen Embryonen und Säuglingen ist höher, was auf das einzelne X-Chromosom und das Y-Chromosom zurückzuführen ist.
Allerdings scheinen ein Vielzahl von psychischen und physischer Faktoren inklusiver regionaler Gegebenheiten sich auf die Beweglichkeit der Y-tragenden Spermien bzw. die Konsistenz des Cervikalschleims auszuwirken.
Ich weiß nicht, ob es Untersuchungen über Kriegszeiten und die Geburtenverteilung gibt. Könnte durchaus sein, dass dann das Pendel in die eine oder die andere Richtung ausschlägt.
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mart1
Re: Wie macht das die Natur?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.01.2009, 18:26:52

Ich weiß nicht, ob es Untersuchungen über Kriegszeiten und die Geburtenverteilung gibt. Könnte durchaus sein, dass dann das Pendel in die eine oder die andere Richtung ausschlägt.
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mart1


Ja, mart, Deine Vermutung stimmt, allerdings geht stets der männliche Nachwuchs zurück.

Es gibt Beobachtungen, dass seelischer und körperlicher Stress, Mangelernährung der Mutter, Rauchen, Umweltgifte etc. sämtlich dazu beitragen, dass weniger Jungen geboren werden. Grund ist, dass Samenzellen mit einem Y-Chromosom und männliche Embryonen sehr viel weniger robust sind als Samenzellen mit einem X-Chromosom und weibliche Embryonen.

Analoge Beobachtungen gibt es bei Tieren. Auch hier kommen unter ungünstigen Bedingungen (Dürre, Hunger) weniger männliche Junge zur Welt.

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ursula
Re: Wie macht das die Natur?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 10.01.2009, 18:56:16
ich finde, die natur weiss was sie tut - und das mehr mädchen geboren werden ist eindeutig ein zeichen dafür, dass mädchen "das stärke geschlecht" sind (lach).
--
plumpudding

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