Forum Blog-Kommentare Angst vor Fremdem

Blog-Kommentare Angst vor Fremdem

Pan
Pan
Mitglied

Ich spüre,
geschrieben von Pan
dass du erfasst hast, worum es eigentlich geht.
Ich glaube, Angst ist etwas, das uns hemmt. Manchmal auch hemmt, Gutes zu tun. Es könnte ja etwas anderes dahinter stecken, meinen wir. Ist ja auch ganz natürlich. Ich kenne das aus meiner Kindheit her, als wir als Heimatvertriebene auch mit Misstrauen betrachtet wurden und lange brauchten, um uns einzugewöhnen. (Und wir waren Landsleute der Einheimischen!)
Genauer hinschauen und nicht nur mal so eben darüber hinweg, das ist wirklich wichtig. Natürlich kann man auch enttäuscht werden, wer kennt das nicht? Aber wiegt das nicht das auf, das wir sonst lassen würden?
Ich jedenfalls habe - das sagte ich bereits an anderer Stelle - keine Angst vor dem Fremden. Vielleicht weil ich weiss, dass wir alle Fremdlinge sind auf dieser Erde??
Ich grüße dich herzlich,
Pan~
omasigi
omasigi
Mitglied

Deinen Schluss hier
geschrieben von omasigi
Lieber Pan
stimme ich zu.
Wenn man nur mit Bedenken dem Fremden wo auch immer begegnet,
kann kein Vertauen auf beiden Seiten entstehen.

Doch liebe lilli,
kann ich Deine Reaktion auf den Wangenkuss verstehen. Mir ging es mit dieser Sitte vor ca 25 Jahren genauso.
Es war auf der Hochzeit meiner Tochter in Brasil. Am Ende stellten sich das Brautpaar mit beiden Elternpaaren am Ausgang der Kirche auf. Alle Kirchen Besucher ( die Gemeide war ebenfalls anwesend ) drueckten gratulierend jedem die Hand und dann kamen die Wangenkuesse. In Brasil 3x rechts, links, recht. Soviel wie damals wurde ich nie mehr gekuesst.
Inzwischen habe ich mich darán gewoehnt es gehoert einfach zur Hoefflichkeit in den suedl. Laendern.

Ich wuensche Dir, dass Du diesen Menschen noch mal triffst, vielleicht kommt es dann zu einem naeheren Kontakt ?

gruessle
omasigi
lillii
lillii
Mitglied

@Pan;@ omasigi
geschrieben von lillii
zuerst mal meinen Dank für Eure Kommentare und für das Verständnis über mein Erschrecken.
Unvorhergesehen in so eine Situation zu kommen passiert wohl häufiger, man muss lernen, damit umzugehen.
Es ist durchaus möglich, dass ich diesem bedauernswerten Menschen noch mal begegne und dann werde ich sicher anders reagieren.
Zwischenzeitlich habe ich erfahren, dass er durch den Verlust seiner Familie schwer traumatisiert ist, dennoch aber zurück möchte.

Grüße an Euch von lillii

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Danke Lilli,
geschrieben von ehemaliges Mitglied
für Deinen bewegenden Bericht. Die meisten von uns haben nie solche schlimmen Traumatisierungen erleben müssen, wir hatten ein großes Glück, bisher zum größten Teil davon verschont zu bleiben.
Umso mehr sehe ich unsere Verpflichtung, denen, die nicht dieses Glück hatten und ein furchtbares Schicksal erleben mussten, zu helfen.
Denn wenn es jemand kann, dann wir, die verwöhnten Wohlstandsbürger.
Ich trete deshalb auch jeder Hetze energisch entgegen, auch wenn ich mich bei vielen damit unbeliebt mache. Das ist mir egal. Arsch huh, Zäng ussenander! Darauf kommt es an! Gerade weil Ereignisse wie die in Köln verallgemeinert und von einigen instrumentalisiert werden, um eine immer schon vorhandene Fremdenfeindlichkeit zu legitimieren.

Gruß Marina
christl1953
christl1953
Mitglied

Ja das mit der Fremdenangst ist eine ursprüngliche Weise von uns Menschen mit unbekanntem umzugehen.
geschrieben von christl1953
Es hätte mir auch Gedanken gemacht,wenn ich so wie du in der Kirche diesen einsamen Beter gesehen hätte,wahrscheinlich hätte ich ihn auch angesprochen
so wie du. Es ist auch gut so dass wir nicht die Augen vor dem verschließen was wichtig ist und zu Hilfe bereit sind.sollen doch die Hasser und Hetzer von Pe/Neo etc.weiter schreien und vor den Flüchtlingen warnen,nicht jeder der dunkelhäutig ist gehört der ISIS an.
Diese Menschen haben zum Teil furchtbare Dinge erlebt,von denen wir hier in unserem schönen friedlichen Deutschland keine Ahnung haben.Auch wenn die Ereignisse von Silvester-Köln uns erschrecken,bei so vielen tausenden Menschen sind auch welche dabei die nicht richtig ticken
und denen unsere Lebensart der Freizügigkeit nicht gefällt.Deshalb lasst uns freundlich sein und die Gestrandeten hier wie Menschen behandeln-human!
Liebe Lillii
geschrieben von ehemaliges Mitglied
ich wollte eigentlich zu diesem Thema nichts mehr schreiben.
Es ist ein Thema, das teilt und offenbar zu sehr in ein entweder-oder abtriftet.
Angst vor Fremden hat viele Gesichter, hier werden nur die aktzeptiert, die keine Angst zeigen und die Flüchtlinge als liebenswerte, bedauernswerte Menschen schildern.

Ich habe keine Angst vor Fremden, ich habe Angst, wie diese ganze Sache weitergeht. Wo und wie wohnen diese mittlerweile über eine Million? Wo sind Kindergartenplätze, wie geht es in Schulen, was macht unser eh schon teures Gesundheitssystem mit den vielen Unversicherten?

Soll ich weitermachen? Wer spricht davon?
Die Kanzlerin hat in der Neujahrsrede keine Silbe davon erwähnt. DAS wären Themen gewesen, um die Rechtsgerichteten etwas zu beruhigen.

Heute kam im TV, eine Stadt hat über 18jährigen männlichen Flüchtlingen verboten, die Badeanstalt zu besuchen. Jetzt gibt es Gespräche, wie man bei uns mit Frauen umgeht, dann kann man wieder weitersehen.

usw. usw.

Angst vor Fremden?
eine viel zu vage, einfache Frage. Auf die auch noch so harsche Berichte von Betreuer(innen) keine Antworten geben.

sei freundlich gegrüßt
Clematis

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