Forum Blog-Kommentare Das Kind im Brückenpfeiler

Blog-Kommentare Das Kind im Brückenpfeiler

2.Rosmarie
2.Rosmarie
Mitglied

Beeindruckend und erschreckend!
geschrieben von 2.Rosmarie
Lieber Syrdal,

was für eine Geschichte! Achje, achje! Durch dein Umsetzen in Gedichtform wirkt sie zwar flüssiger und nicht ganz so dramatisch. Aber vielleicht macht sie mich als Leser gerade darum so tief betroffen!

Was waren das für Zeiten!
Solche Bräuche, etwas Lebendes quasi als Opfer einzumauern (meist wohl Katzen und Hunde), müssen noch lange üblich gewesen sein. Man fühlte sich wohl zu sehr dem Schicksal ausgeliefert und hoffte, es mit einem Opfer gnädig stimmen zu können.

Wie gut, dass es Menschen wie dich gibt, die die Geschichte des kleinen Mannes, also unsere Geschichte, wieder hochholen und durch solch ein wunderbares Gedicht wieder neu erlebbar machen!

Vielen herzlichen Dank!

Liebe Grüße
Rosmarie
indeed
indeed
Mitglied

Rosemarie hat alles gesagt,
geschrieben von indeed
was auch mir spontan in den Sinn kam. Drum sage ich einfach hier meinen Dank an dich.
Es ist für mich schon beeindruckend, wie du die Historie in Verse hübsch verpackst und man gleichzeitig Geschichtsunterricht noch bekommt.

Lieber Gruß von
indeed
Syrdal
Syrdal
Mitglied

Danke
geschrieben von Syrdal
Zu danken habe ich, liebe Rosmarie und liebe indeed, dass Ihr Euch bemüßigt, ein so langes Gedicht zu lesen, dazu noch eins, das nun nicht gerade von erhebenden Geschehnissen berichtet. - Mir sind diese Geschichten auch deshalb so nah, weil sie an den unmittelbaren Lebensorten meiner thüringischen Heimat "spielen". Die Sage von dem eingemauerten Kind hat mich damals, als ich kaum fünfjährig eben an dieser Brücke wohnte, sehr bewegt. Und es gab wirklich an einem Brückenpfeiler eine Stelle mit einem runden Oberstein. Das alles ist mir nie aus dem Sinn gegangen... Und mit dieser versgefassten Form bleibt sie vielleicht auch Nachfolgenden präsent, denn sie gehört nun mal zur lebendigen Geschichte unseres schönen Landes.
Liebe Grüße an Euch,
Syrdal


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2.Rosmarie
2.Rosmarie
Mitglied

Die Liebe zur Heimat
geschrieben von 2.Rosmarie
Lieber Syrdal,

mit wieviel Herzblut du dieser Sage wieder Leben einhauchst, ist einfach wunderbar!
Fast möchte ich hinzufügen, dass sich das Grauen des Kindes, das du damals warst, gelohnt hat.
Interessant wäre, ob unter diesem runden Deckstein wirklich etwas gefunden werden könnte. Aber letztlich ist es wohl besser, die Sage bleibt als Sage bestehen und lässt den Kern der Wahrheit offen.

Die Liebe zur Heimat aber bleibt. Und dein Verdienst, sie wach zu halten und durch einen liebevollen Blick auf die Vergangenheit zu nähren, auch!

Dir liebe Grüße
Rosmarie
finchen
finchen
Mitglied

Hiuuh ein paar Tage habe ich hier verpaßt...
geschrieben von finchen
...und schon kommt der Syrdal mit einer Altertumsgeschichte her, die mir völlig unbekannt war. Aber sehr interessant geschrieben und auch aufschlüssig dargestellt.
Doch sag, wo liegt dieser geheimnisvolle Ort?
Ich liebe "gruselige geschichtsträchtige Orte", so mit dem Flair des Ungewissen, so wie in der Eifel, "Maria Laach" und seinem Moortümpel. Aus dem sich eine Hand rausstreckte, die einer "sonstwem" gehörte und dort mit einem Sack voll Kalkgestein ertränkt worden ist.
Eine wunderschöne kleine Kirche und ein Kloster hat sich dort angesiedelt - eine Tusch für die Katholische Kirche und ihren Glauben, davon halte man, was man will.
Trotzdem hat dieser Ort eim mystisches Flair, der Gänsehaut
verursacht.
Dieser Eindruck ist mir nie aus dem Kopf gegangen.......
Ich liebe einfach mittelalterliche Gruselgeschichten und fürchte mich nicht.
mit gruselnden Grüßen
das Moni-Finchen
Syrdal
Syrdal
Mitglied

finchen, liebe Gruselfreundin
geschrieben von Syrdal
es freut mich, dass Dir diese in Verse gefasste Geschichte gefällt...
Zu Deiner Frage: Bei dem Ort "Vach" handelt es sich um das heutige Vacha, eine hübsche Kleinstadt an der ehemals Deutsch-deutschen Grenze (jetzt wieder die Grenze zwischen Thüringen und Hessen) und zwar genau zwischen Bad Hersfeld und Bad Salzungen gelegen.
Da es sich bei dem eingemauerten Kind sehr wahrscheinlich um eine wahre Geschichte handelt, ist diese auch im historischen Rathaus von Vacha dargestellt und dokumentiert.
Liebe Grüße
Syrdal


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HeCaro
HeCaro
Mitglied

Lieber Syrdal
geschrieben von HeCaro
Fast hätte ich dieses dramatische Gedicht
verpasst. Ich bin immer wieder überrascht, woher
Du die Grundgeschichten für diese Gedichte nimmst
und wie Du es so gut verstehst, sie spannend in
die Versform zu bringen.
Den Kommentaren von was Rosmarie, Indeed und
Finchen kann ich mich nur anschließen.
Liebe Grüße, Carola
Medea
Medea
Mitglied

Kindopfer
geschrieben von Medea
Mir ist sofort die Novelle "Der Schimmelreiter" von Theodor Storm eingefallen, dort gibt es eine Stelle, die den Bau des
neuen Deiches beschreibt, Hauke Haien, der junge Deichgraf
kontrolliert gerade die Bauarbeiten und sieht, wie ein kleiner jaulender Hund in den künftigen Deich geworfen wird.
Auf seine empörte Reaktion erwiedern die Arbeiter, es muß etwas
Lebendes nach alter Sitte geopfert werden solle der Deich halten,
in früheren Zeiten seien es lebende Kinder gewesen.
Hauke Haien läßt das nicht zu, rettet das Hündchen und schenkt es seiner kleinen Tochter.
Der Deich heißt Hauke Haien Deich und hält immer noch.

Medea.
Dnanidref
Dnanidref
Mitglied

Eine schaurige Geschichte zu früheren heidnischen Sitten und Gebräuchen,
geschrieben von Dnanidref
die längst vergessen schienen, neu liebevoll und spannend den Lesern von ST in Gedichtform präsentiert! Danke lieber Syrdal, mich hat dieses Gedicht von Dir wieder sehr angesprochen und angeregt!

Ferdinand

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