Forum Blog-Kommentare "Depessionen und Selbstmord jenseits der 60"

Blog-Kommentare "Depessionen und Selbstmord jenseits der 60"

Traute
Traute
Mitglied

An Leutturm,
geschrieben von Traute
ein brisantes Thema. Aber man darf es nicht verdrängen oder beschönigen.
Aber auch nicht zu sehr in den Vordergrund, die Jugend glaubt viele Dinge auf die überalterte Gesellschaft schieben zu dürfen.
Da mit wird das Alter zum Schimpfwort.
Du Alter,du alte.....
So beschimpfen sie das, was auch auf sie zu kommt.
Mit freundlichen Grüßen,
und guten wünschen,
Traute
anjeli
anjeli
Mitglied

An Leuchtturm
geschrieben von anjeli
Was du da in drei Sätzen versuchst auszudrücken, dass kann ich nicht nachvollziehen.
Willst du den Menschen mit deiner Bemerkung "Und alles ruft fröhliche Weihnacht" ein schlechtes Gewissen bereiten?
Klingt irgendwie provozierend!

Hast du schon mal daran gedacht, dass jeder Mensch für sich selbst verantwortlich ist. Wenn ein Mensch freiwillig aus dem Leben scheidet, dann ist das seine freie Entscheidung.
Kann einem Selbstmörder geholfen werden? Wohl kaum, vielleicht in ganz seltenen Fällen.

Ich gehe morgen ins Hospiz und glaube mir, dass einige Menschen dort noch leben wollen. Sie sind durch schwere Krankheit gezeichnet, trotzdem lachen sie und sagen fröhliche Weihnachten.
Auch ich sage fröhliche Weihnachten, spreche mit ihnen, mache für sie Handreichungen, backe Pfannkuchen, gehe nach
Hause und feiere dann fröhlich Weihnachten.

Warum ich fröhlich bin? - ich bin in der Lage mich abzugrenzen. Ich habe keinen Einfluß auf Einzelschicksale.
Mitleid in Grenzen, aber nicht in Mitleid zerfließen, denn das kann in Depressionen ausarten und ich bin ja schon jenseits der 60.

anjeli
arno
arno
Mitglied

Verschüttetes Wasser kann niemand einsammeln!
geschrieben von arno
Hallo,

jeder alte Mensch denkt über sein Leben nach und zieht
Bilanz.
Das ist normal und wirklich nicht ungewöhnlich.
Jeder wei8 auch um die wenigen Höhen und sehr vielen
Tiefen der Generation, die den Krieg und die Aufbauzeit
nach dem Krieg durchstehen mußten.
Vernichtung von Heimat, Beziehungen, geliebten Personen,
Demütigungen usw. zerstören das Selbstwertgefühl.
Wenn dann die Lebensbilanz in dem Satz endet:

"Das ganze Leben, das ich geführt habe, war nicht
lebenswert!"

beschreibt dies die Lebensqualität in einem Zeitfenster.

Lebensbilanzen haben nichts mit Depression zu tun!

Therapien nützen da nichts mehr, denn "verschüttestes
Wasser kann niemand mehr einsammeln!"

Viele Grüße
arno

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ladybird
ladybird
Mitglied

Lieber Leuchtturm
geschrieben von ladybird
Depressionen sind schlimm und leider immer noch kein
Thema über welches von den Betreffenden geredet werden müßte, doch auffallend ist das "burn out" im Alter ab 40 !!!!!
Ich kenne in meinem Umfeld, drei junge Männer in diesem Alter, die bereits länger als ein Jahr mit dieser Diagnose arbeitsunfähig geschrieben sind..das bewgt mich sehr, weil ich sie gut kenne....
doch wie schon Anjeli schreibt, ich kann nicht die Schicksale zu meiner Last machen, ich bin das kleinste Licht in dieser Entwicklung.Und würde sofort etwas ändern, wenn ich das könnte.Mit Gruß von ladybird
erafina
erafina
Mitglied

Depressionen sind schlimm, das stimmt
geschrieben von erafina
Aber -
Therapie geht I M M E R.

Leider ist es schwer zu erkennen, ob jemand eine wirkliche Depression hat, denn gerade diese Menschen tragen sie kaum nach außen.

Sicher wolltest Du nur darauf aufmerksam machen, damit man vielleicht mal ein Auge auf die Mitmenschen hat - gerade zu dieser Jahreszeit.

Ich wünsche Dir
dass Du diese Krankheit nicht hast
und nie bekommen wirst.

erafina
auch wenn man so klein ist, kann man etwas ändern
geschrieben von ehemaliges Mitglied
wenn jeder so denken würde, könnte man nie etwas ändern
und es hätte sich dann auch bis heute nichts geändert.

Das wäre Stillstand pur.

Gott sei Dank, gibt es auch noch Menschen, die etwas tun
und nicht die Hände mit der Bemerkung in den Schoss legen, "ich kann doch eh nichts ändern, dafür bin ich doch viel zu klein". So klein kann man gar nicht sein, dass man nichts ändern könnte, man muss es nur wollen.

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hlupeter
hlupeter
Mitglied

Suizid
geschrieben von hlupeter
Hallo Anjeli ! Wir können uns nur deiner meinung anschließen.
Die Menschen bringen sich aus den verschiedensten Gründen um.Wenn es diesen Menschen schlecht geht und sie aus manchmal nichtigen Gründen nicht mehr weiterleben möchten sollten sie mal durch ein Krankenhaus gehen und sich hinterher fragen ob sie sich immer noch umbringen wollen.Bei uns in der Gegend werfen sich viele vor einen Zug nur weil sie zuwenig Geld haben.In Frankreich haben sie sogar an den Metrostationen Plexiglasscheiben angebracht damit keiner auf die Gleise springen kann.Wir hatten in unserem Leben auch schon manche Situation wo wir gedacht haben es geht nicht mehr weiter aber man kann sich immer am eigenem Schopf wieder rausziehen.Man muss nur wollen.
omasigi
omasigi
Mitglied

Leider habe ich im Freundeskreis
geschrieben von omasigi
zwei Elternpaare, die ihre heranwachsende Kinder im Alter von 14 und 20 durch Selbstmord verloren haben.
Damals vor 30 Jahren war die Zeit fuer die Jugend nicht so deprimierend wie heute, wo sie schon beruflich keine grosse Aussichten haben.
Depressionen jemseits der 60 wegen der Lebensbilanz??
Hoch und Tiefs wird es bei Jedem geben. Fehler macht man. Doch man hat doch die Moeglichkeit aus diesen Fehlern zu lernen.
Ich stimme Anjeli zu, dass es viele alte Menschen gibt die trotz Gebrechen und Leid jedem Tag ein glueckliches Laecheln abgewinnen koennen.
Doch auch was Ladybird anspricht macht auch mich nachdenklich. Es ist der unnatuerliche Arbeitsdruck denn diese Menschen um die 40 kaputt macht. Dieser kommt aber von aussen. Wenn man nicht seelisch rubust ist, wird das immer eine Gefahr sein.
Es ist ein Thema das zum Nachdenken anregt.
gruessle
omasigi

indeed
indeed
Mitglied

Mit der Aussage dieses Ausrufes . . .
geschrieben von indeed
hat man meines Erachtens noch lange keine Depression. Es ist lediglich mehr die Enttäuschung, sein Leben nicht besser genutzt zu haben oder die Messlatte war vielleicht zu hoch angelegt? Glück und Zufriedenheit liegt in den unscheinbaren und kleinen alltäglichen Dingen, die nichts kosten. Ich denke, dass diese Menschen den richtigen Blickwinkel auf das Leben nicht gefunden haben. Gegen Schicksalsschläge ist niemand gefeit und in unserem Alter gibt es wohl kaum einen Menschen ohne einen persönlichen Rucksack tragen zu müssen.

Die richtige Depression ist eine ernst zu nehmende Krankheit, die in professionelle Hände gehört.

Mit lieben Gruss
indeed
zeitlose
zeitlose
Mitglied

Depression oder Lebensmüde
geschrieben von zeitlose
Ich unterscheide zwischen LEBENSMÜDE und DEPRESSION im Alter.

Depressionen sind wie schon beschrieben unbedingt behandlungsdürftig.
Ohne Behandlung verschlimmert sich das Krankheitsbild zusehens.

Lebensmüde finde ich, trifft eher die Situation älterer Menschen

Was macht noch Sinn? Die oftmals eingeschränkte Beweglichkeit durch z.B. Schmerzen,
schlecht sehen, schlecht hören und dann die ständig greifbare Einsamkeit,
vieler allein lebender älterer Menschen macht ihnen das Leben schwer.
Vor allem ältere Frauen leben zudem in schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen,
können und wollen oft keine Hilfe beantragen.
Ist es da so abwegig Lebensmüde zu werden?

Was kann der Einzelne tun?

Wie wäre es mit ein wenig Zuwendung, Zeit für ein Schwätzchen
mit der allein lebenden Nachbarin oder dem Nachbarn,
mal ein Stück Kuchen oder ähnliches rüber bringen,
oder einen kleinen Blumenstrauß?.
Blumen wirken immer Wunder.
Männer freuen sich sicher mehr über was Leckeres zu Naschen, egal die Geste zählt.

Wenn ich mal solche Nachbarn habe ist mir nicht bange ums älter werden.
Meine richtig alt, jetzt bin ich nur nicht mehr jung.

zeitlose

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