Forum Blog-Kommentare "Der Weg ins Vergessen"

Blog-Kommentare "Der Weg ins Vergessen"

Mitglied_8586d17
Mitglied_8586d17
Mitglied

Liebe Immergrün,
geschrieben von ehemaliges Mitglied
da hast du den Weg ins Vergessen detailgenau beschrieben. Wie kann man sich ihm entziehen oder kann man sich ihm überhaupt entziehen?

Liebe Grüße
Gerd
indeed
indeed
Mitglied

Liebe Immergrün,
geschrieben von indeed
du hast mitten ins Schwarze getroffen mit deinem kurz gefassten und präzisen Gedicht. Ich habe viel über die Alterseinsamkeit schon nachgedacht, an die Menschen, die es nie gelernt oder aber verlernt haben, sich mitzuteilen. Solange der Geist aber rege ist, kann man für sich auch Ausgleich schaffen, z.b. auch dank unseres ST., der vielen sicherlich unentbehrlich geworden ist.
Altsein kann so enden, wie du es niedergelegt hast in deinen Worten, muss aber nicht. Bin mir aber sicher, dass es leider oft so ist und der monatliche einmalige Seniorennachmittag macht es dann auch nicht wett.
Es ist auch von so vielen Fakten abhängig und so individuell verschieden, ob das Altsein so traurig verlaufen muss.
Selbstinitiative frühzeitig geübt ist hier gefragt.
Dein Gedicht macht mich traurig und erinnert mich daran, dass ich einigen älteren Menschen noch einen Besuch machen will... Sie freuen sich immer so, wenn man kommt. Was mich nur stört, es kommt von ihnen selbst keine Ansprache. Wollen alles auf dem silbernen Tablett serviert bekommen.
Ein lieber Gruß
Ingrid
KarinIlona
KarinIlona
Mitglied

Lebensnah
geschrieben von KarinIlona
So lebensnah beschrieben, warum muß das Ende immer so traurig stimmen oder so plötzlich kommen? Aber es gibt auch ein gutes Ende.... hoffentlich.
LG Karilona

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Traute
Traute
Mitglied

An immergruen
geschrieben von Traute
Es ist so zutreffend, so nachgedacht und so unvermeidlich, wenn die Umwelt nicht die Initiative ergreift.
wie oft ist es, die Zurückgenommenheit, Bescheidenheit, lieber zuhören, als Gesprächskontakt suchen, der bescheidenen alt gewordenen Menschen? Um nicht etwa aufdringlich zu wirken, warten sie einsam, das etwas auf sie zu kommt und leiden still vor sich hin.
Dein Gedicht ist einfach wunderbar und sagt auch mir, die offen auf alle Mensche zu gehen kann;ergreife öfter die Initiative, dort wo du es vermuten kannst, dass Ansprechpartner gebraucht werden. Gesprächsstoff gibt es genug in einem alten langen Leben und wenn es Erinnerungen sind.
Ganz herzlichen Dank,
Traute
agleh
agleh
Mitglied

Liebe Immergruen,
geschrieben von agleh
sehr nachdenklich machende Zeilen, die leider oft zutreffend sind.
Hab eine schöne Zeit.

Lieben Gruß
agleh
finchen
finchen
Mitglied

Hallo Immergrün..........
geschrieben von finchen
ich setze eins dagegen: Menschen, die ihr Lebenlang gegängelt worden sind, die neigen dazu, sich auch in alten Jahren nicht mehr äußern zu wollen oder zu können. Bei unserer Mutter hatten wir ein klassisches Beispiel vor Augen - erst als Vater verstorben war, drehte sie auf und machte bei uns beiden Töchtern dieses Thema nach. Das Vorbild eines sanften Tyrannen, den sie plötzlich selbst verkörperte und uns schikanierte - wir waren aber schon sehr erwachsen und wußten uns zu erwehren.
Wir blieben nicht stumm, wir sprachen manchmal heftig - und zeigten, daß wir eigene Persönlichkeiten sind.
Du hast das gut beschrieben, wie ein Psycho-Terror auswachsen kann.
Aber ab in die Hufe - so geht das nicht - wer sind wir denn? - wo leben wir?
2011 - 2011 - 2011 - 2011 !

Mit lieben kampffreudigen Grüßen
das Moni-Finchen

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nixe44
nixe44
Mitglied

Nicht nur kranke Menschen verschließen sich
geschrieben von nixe44
auch manchmal Gesunde, die ein Lebensschicksal verarbeiten müssen.
Bekommen sie dabei keine professionelle Hilfe, ja dann werden sie erst krank.
Für nicht Betroffene ist es schwer zu verstehen.
Lieben Gruß Monika
Liebe Immergrün,
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Dein Gedicht spricht mich sehr an - drückt es doch aus, was ich schon oft gedacht habe.
Wenn es heißt, ein Mensch ist dement - oft will er einfach nicht mehr in der Realität leben.
Er sucht den Weg ins Vergessen.

Jemand, den ich viele Jahre kannte, ist kürzlich an seinem 90. Geburtstag gestorben, kurz nachdem seine Lebenspartnerin ihm gratuliert hatte. Er lebte seit zwei Jahren im Pflegeheim, sie sagte, sie kann es nicht mehr. Er sei ja so dement. Dabei konnte er sich mit anderen durchaus geistreich unterhalten. Vor 15 Jahren hätte er so gerne einen Laptop zur Beschäftigung gehabt - er war Mathematiker und hochintelligent. Sie sagte, er vergisst ja doch alles. Und so bekam er keinen Laptop. Und er suchte den Weg ins Vergessen.

Oft wurde er ohnmächtig, und kam dann ins Krankenhaus. Ein Ausweg? Konnte er die Realität einfach nicht mehr ertragen? Ich habe es oft gedacht, aber nicht zu sagen gewagt.

Ein Weg ins Vergessen - hoffen wir für uns, dass wir den nicht gehen müssen.

Danke, liebe Immergrün.
Deine Beate
immergruen
immergruen
Mitglied

Euch allen Dank
geschrieben von immergruen
für euer mitdenken und nachfühlen!
Auch meine Mutter ist fast 90 Jahre alt und eine resolute Frau, die ihr Schicksal immer selbst lenkte.
Sie stand bis zu ihrem 65. Geburtstag einem Team vor und wusste sich immer durchzusetzen.
Jetzt wartet sie darauf, dass man sie versorgt und fordert das auch ein, obwohl sie noch wunderbare Handarbeiten macht und durchaus in der Lage wäre, diverse kleine Dinge selbst zu erledigen.
Sie meint, sie hätte genügend getan in ihrem Leben. Früher las sie viel, hörte Hörbücher, konnte auch darüber diskutieren. Jetzt liest sie nur noch Zeitschriften.
Ich denke, Ihr Erinnerungsvermögen verlässt sie, sie bemerkt es und will es nicht wahr haben. Es würde sie ihrer Würde berauben oder der Achtung ihrer Kinder. Sie will Mittelpunkt der Familie sein und ihre Dominanz beibehalten. Aber das geht leider nicht mit "Kindern", die schon im Rentenalter sind und selbst ein Leben gelebt haben. Dennoch stimmt es mich traurig, sie auf diesem absteigenden Weg zu begleiten und frage mich, ob es auch einmal mein Weg sein wird.
immergruen

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