Blog-Kommentare "Die nachdenkenswerteste Weihnachtsgeschichte, die ich kenne ...."

Sie könnte von meinem Vater erzählt worden sein.
Geschichts-, Geographie-, und Intellektträchtig.
Unterscheidet männliches Denken sich vom Denken einer Frau?
Wenn ich mich als Maßstab nehme, JA!
Wahrheit - was ist Wahrheit?
Danke für die Musik, war am Sonntag in einer Kirche
in einem ähnlichen Konzert.

Sehr nachdenklich
Alwite

Ist es möglich

Ist es möglich, daß man Jahrtausende
Zeit gehabt hat, zu schauen,
nachzudenken und aufzuzeichnen, und
daß man Jahrtausende hat vergehen
lassen wie eine Schulpause, in der man
sein Butterbrot ißt und einen Apfel?
Ja, es ist möglich.

Ist es möglich, daß man trotz
Erfindungen und Fortschritten,
trotz Kultur, Religion und Weltweisheit
an der Oberfläche
des Lebens geblieben ist?
Ist es möglich, daß man sogar
diese Oberfläche,
die doch immerhin etwas gewesen wäre,
mit einem unglaublich langweiligen Stoff überzogen hat, so daß
sie aussieht wie die Salonmöbel in den Sommerferien?
Ja, es ist möglich.

Ist es möglich, daß die ganze Weltgeschichte mißverstanden worden ist?
Ist es möglich, daß die Vergangenheit falsch ist, weil man immer von ihren Massen gesprochen hat, gerade, als ob man von einem Zusammenlauf vieler Menschen erzählte, statt von dem Einen zu sagen, um den sie herumstanden, weil er fremd war und starb?
Ja, es ist möglich.

Rainer Maria Rilke

Hesses Wahrheit ist die Liebe: "...überall ist das die letzte Weisheit, dass weder Macht noch Besitz noch Erkenntnis selig macht, sondern allein die Liebe."

Seid froh dieweil- eine der schönsten Kantaten aus dem Bach`schen Weihnachtsoratorium

Steve

Danke - sehe ein, TS bildet.
"Man sollte sich über die Wahrheit nicht ärgern,
auch wenn sie weh tut."
(Frank Herbert)

"Von jeder Wahrheit ist das Gegenteil ebenso wahr!
Nämlich so: eine Wahrheit läßt sich immer nur
aussprechen und in Worte hüllen, wenn sie einseitig ist.
Einseitig ist alles was mit Gedanken gedacht
und mit Worten gesagt werden kann, alles einseitig,
alles halb, alles entbehrt der Ganzheit,des Runden, der Einheit.
DIE WELT SELBER ABER, das Seiende um uns her und in uns innen, ist nie einseitig."
(Hermann Hesse)

Ja - wie bei Hesse -
Wahrheit ist Liebe - sollte es (ohne Phatos) immer sein!

Froh dieweil ist
Alwite

...wieso ist das eine geschichte - und wieso ....verdächtig. und was hat das mit männlichem und "fraulichem" denken zu tun? ich verstehe das nicht.

Herrmann Hesse beschreibt doch nur einen zustand. Oder nicht? Feiern nicht viele unter uns nicht wirklich die feste nur, weil sie im kalender stehen, weil es tradition ist und weil es schön ist, gemeinsam eine tradition zu pflegen?

Im Leben des Durchschnittsmenschen unserer Zeit ist das Begehen der paar allgemein gefeierten hohen Festtage eigentlich das einzige Zugeständnis ans Ideale.

Ist es denn nicht genau so? Oder warum geraten die menschen in hektik und stress, wenn dann die feiertag auf sie zukommen. Ob ostern, weihnachten oder neujahr - vorher einfach nur hektik: was muss bedacht werden, wer will besucht sein, wie stelle ich es an, dass es trotz all der vorbereitenden unruhe eine ruhig und schöne zeit wird? da wird erwartet, geplant und hinterher idealisiert, wie schön es doch war, dieses oder jenes fest. es mag viele ausnahmen geben, aber im allgemeinen ist es doch genau so. ich habe oft genug gehört: ich bin froh, dass ... vorbei ist. immer diese hektik und die erwartungen, die erfüllt werden müssen. - nur wenige menschen sind solche freigeister, dass sie darüber stehen, über den erwartungen, aus angst als egoistische angesehen zu werden oder gar außer der norm.

Diesem ansehen könnten sie sich ja nur entziehen, wenn sie im laufe des jahres sich anders verhalten würden. Aber das tut der "durchschnittsmensch" ja nicht. Oder etwa doch und es ist nur nicht erkennbar?


Es ist ein merkwürdiges, doch einfaches Geheimnis der Lebensweisheit aller Zeiten, dass jede kleinste selbstlose Hingabe, jede Teilnahme, jede Liebe uns reicher macht, während jede Bemühung um Besitz und Macht uns Kräfte raubt und ärmer werden lässt.

Und genau das ist es, was vielleicht einfach mehr beachtet werden könnte und vielleicht auch sollte. Wobei ich dem bemühen um besitz nicht das wort entziehen will. ich finde es schon wichtig, sich um die mittel zum leben zu bemühen und vielleicht auch um mehr, wenn es auch dafür genutzt wird, zu helfen, wo es notwendig ist und nicht nur, um es zu horten.

ein wenig mehr zuwendung das ganze jahr über - gegenüber denen, die zur familie gehören, dem freundeskreis oder der allgemeinheit - das würde die welt ein wenig freundlicher machen und uns zufriedener, finde ich. aber erzählt jemand davon, wie es ihn zufriedener macht, dann wird der oft als spinner abgetan - ideale zu leben ist halt nun einmal nicht opportun in unserer gesellschaft, auf jeden fall nicht, darüber reden.

mal keine verträumte und verklärte geschichte sondern eine nachdenkenswerte, kritische beleuchtung eines zustandes - der mensch ändert sich nicht. darüber nachdenken kann aber den einen oder anderen vielleicht veranlassen sich ein klein wenig zu besinnen.

nachdenkenswert und das nicht nur zur weihnachtszeit, wo sowieso schon alles in saumseliger zugewandtheit taumelt.

mich freut es, dass hier auch solche texte eingestellt werden

liebe grüße
tranquilla

"Musik ist der Schlüssel zum weiblichen Herzen"
(Joh. Gottfried Seume)

Gemäßt diesem Spruch eine weitere sehr schöne und bekannte Kantate, der Choral aus dem Bach`schen Weihnachtsoratorium - und eingedenk des Hesse Satzes: "Es ist ein altes Lied und ich bin ein schlechter Sänger und Prediger"

Brich an Du schönes Morgenlicht

Friedvolle Weihnachtszeit
Steve

würdest du es (unpathetisch) spätestens jetzt erhalten.
Mit der Musik stimmst du mich auf den 18.d.M. ein.
Habe Karten in unserem Michel dafür.

Liebe tranquilla, hatte mich wohl ein wenig zu sehr
in die "Wahrheit" verbissen und das Thema aus den Augen verloren.

Friedvolle Vorweihnachtszeit
wünscht Alwite