Forum Blog-Kommentare Die Sache mit Gott.

Blog-Kommentare Die Sache mit Gott.

Syrdal
Syrdal
Mitglied

Und nun
geschrieben von Syrdal
lieber Pan, darf man gespannt sein auf die Reaktionen zu Deinen Dich so offen bekennenden Gedanken. - Ob es denn überhaupt welche geben wird? Denn - das ist meine Beobachtung - sind viele Menschen "schwerhörig" geworden durch die permanente Lautheit unserer Zeit, die das Spirituelle mit unbändigem Lärm aller Art zerdröhnt.
Lärm ist dadurch zur Sucht geworden, immer muss irgend ein Geräusch vorhanden sein. Am Morgen wird man durch den Radiowecker aus dem Schlaf gerissen, gleich muss man "unbedingt" Nachrichten hören, das "Morgenmagazin" im Fernsehen einschalten und sich dann eine nichtssagende Serienfolge mit dümmlichem Alltagsgequatsche um die Ohren hauen. Selbst beim Fensterputzen und Kartoffelschälen muss unbedingt irgendwo eine Radiostimme die neuesten Horrormeldungen aus aller Welt in den Raum spucken... Stille aber ist unerträglich, man könnte ja in die Lage geraten, sich über sich selbst Gedanken zu machen... bloß nicht, denn dann könnte man sich ja über sich selbst erschrecken!
An meinen meditativen Vortragsabenden beobachte ich immer wieder, dass eine nur kurze Stille von lediglich 10 bis 12 Sekunden(!), die ich ganz bewusst zwischen meine Gedichtrezitationen einlege, von vielen Zuhörern zunächst kaum ertragen wird, denn ich spüre sofort ihre beginnende Unruhe... Erst nach einiger Zeit "lernen" sie das "Hören der Stille".
Für viele Menschen ist das eine längst vergessene und deshalb auch ungeübte Erfahrung. Manch einer beginnt dann plötzlich doch wieder die "Sprache der Natur" zu "hören". Dann aber weiß ich, dass er auf dem besten Weg ist, auch Gott (wieder) "hören" zu können, so wie Du es hier sehr deutlich zum Audruck gebracht hast.
Möge Deine wichtiger Beitrag vielen Lesern das rechte Hören wieder nahe bringen...

Pan
Pan
Mitglied

Lieber Syrdal
geschrieben von Pan
ich habe diese Deine Erfahrung mit der Stille auch schon machen können.
Stille werden, still sein - das ist eine Kunst, die zu beherrschen nicht einfach ist.
(Wie oft ertappe ich mich dabei, dass ich auch gegenteilig reagiere!)
10 Sekunden Stille: welch ein Geschenk ist das doch,
Das Gefühl, seinen eigenen Herzschlag zu hören, zu spüren, und dabei zu wissen: » ich bin bewusst da, ich existiere nicht nur, sondern ich lebe.«
Und eben da hinein gehört dieses Gespräch, dass ich meinte.
Danke, Syrdal, und Grüße von
Pan~
Mannifredo
Mannifredo
Mitglied

Mutig
geschrieben von Mannifredo
Ich fand dein "Bekenntnis" mutig.
Auch ich bete, wenn auch nicht mit einer solchen "Regelmäßigkeit" wie du. Meine Gebete sind überwiegend ein Dank. Ich danke jeden Morgen, daß ich schmerzlos bin, ohne Hilfe meine nötigen Arbeiten verrichten kann, d.h. mich selbst versorgen kann, mit 88!
Dabei habe ich mehr "schlechte" als "gute" Tage erlebt.
Danke für deine Zeilen, lieber Pan,

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Lebenszeit
Lebenszeit
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beten ..
geschrieben von Lebenszeit
Lieber Pan,
ich glaube, das wir Menschen alle eine spirituelle Seite haben und brauchen, um auch in der Seele gesund zu bleiben oder zu werden.
Ich glaube, das alle Menschen die beten im weiten Sinn, die zur Ruhe kommen, still werden, erleben können, wie man sich selbst verändert ,wie man freier wird und das annehmen kann was kommt.
Ich brauche die Rituale des "betens", das Hören auf Signale, die mich srärken...und die mir vor einer Zeit auch mein Leben gerettet haben.
Ich glaube das durch das "Hören der Stille" der Geist wacher wird für alles was da ist......
mir tut es gut,ich habe durch diese Haltung meine Angst verloren - auch die Angst vor dem Tod , der mich sicher auf eine andere Ebene bringt , das ist aber für mich nicht das wichtigste, sondern ich kann den Alltag mit allem was dazu gehört bewußt erleben. Danke für die Worte!
Lebenszeit
Dnanidref
Dnanidref
Mitglied

Ein wunderbares Bekenntnis, lieber Pan,
geschrieben von Dnanidref
das ich mit viel Freude gelesen und verinnerlicht habe, denn auch ich halte oft und täglich Zwiesprache mit meinem, mit unserem Gott, auch wenn ich nicht so ein guter Kirchgänger bin wie möglicherweise andere, deren Gründe dafür aber auch sehr unterschiedlich sein können.

Nach sehr schweren Situationen spüre ich immer wieder, dass unser Gott mich noch nie versetzt hat und immer für mich da war und ist. Auch wenn immer wieder mal, wenn es ganz schlimm war, leise Zweifel aufgekommen sind, doch im nachhinein hat er immer wieder alles zum Guten gewandelt und es hat immer zum "täglichen Brot" gereicht um das wir für heute und nicht für morgen oder übermorgen bitten.

Allerdings hinterfrage ich mich sehr oft, warum es so vielen Menschen so schlecht geht, unschuldigen Kindern die da hineingeboren werden und darin umkommen und ich ach so wenig für sie tun kann - oft nur beten und bitten. Viel erreicht habe ich damit bei unserem Gott aber noch nicht für sie und so versuche ich noch immer eine Antwort auf das "Warum?" zu erhalten.

Trotzdem sollte jeder täglich ein bisschen Zeit opfern für einen Menschen, nämlich für sich selber, um in sich gekehrt zu horchen und nachzudenken,

meint Ferdinand
Pan
Pan
Mitglied

Lieber Ferdinand
geschrieben von Pan
Zeit für den Anderen opfern : Genau das ist es, was uns zu Kindern macht.
"... das habt ihr IHM getan" heisst es. Es geht doch gar nicht um irgendwelche Lobpreisungen und Anbetungsorgien!
Mensch sein _ Gottes Kind sein.
Und sich dazu bekennen, denke ich.

Danke Euch allen für Eure Statements, ich habe mich darüber gefreut.
Grüße von mir
Pan~

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Gerdd
Gerdd
Mitglied

JA!
geschrieben von Gerdd
JA!

Das Stillewerden, Hören, Zuhören, tief ins Innere gelangen kann man Beten nennen.
Ich denke, ganz ganz tief im Inneren kann man erfahren, woher man kommt und wohin man geht – manche nennen das Gott.
Wenn man alle „Zwiebelschalen“ entfernt hat, lange horcht, sich vielleicht eine atomare Ebene vorstellt, könnte man die Ewigkeit fühlen aus der man kommt und eventuell auch empfinden, daß man in eine Ewigkeit geht – siehe z.B. Meister Eckart (er spricht von Gelassenheit).
Die Atome aus denen wir bestehen sind schon ewig da und sie werden fortbestehen nach unserem Tod. Nach dem Tod unserer Sonne werden diese Atome vielleicht neue Gaswolken, neue Sonnen, neue Planeten bilden, vielleicht auch wieder neues Leben.
Sind wir wahrhaftig und aufrichtig uns selbst gegenüber. Vielleicht können wir unsere Mystik mit unserer Rationalität verbinden und finden wir Frieden, auch zwischen Christen und Atheisten – das wäre mein Wunsch!

Hzl Gerdd
Pan
Pan
Mitglied

Lieber Gerdd
geschrieben von Pan
Dein Wunsch könnte Wirklichkeit werden - mit ein wenig mehr Toleranz auf beiden Seiten.
Nur die meisten Menschen vergessen, wenn sie einen Finger auf die Anderen richten, dass vier Finger zurückzeigen auf sie selbst.
Gruß an Dich.
Pan
Dnanidref
Dnanidref
Mitglied

So suchten viele
geschrieben von Dnanidref
zwischen den Zeilen zu lesen, zu deuten und teilweise vorzuhalten, was bei viel wichtigeren und ernsteren Sachen zu Anfeindungen führt.

Das Pseudonym "Pan" dürfte personenbezogen nicht auf den grichischen Hirtengott zurückzuführen sein, sondern eher auf die Herkunft aus dem Polnischen (Slawischen), wo meines Wissens "Pan" gleich "Herr" bedeutet.

In der Tat sollte jeder die Möglichkeit behalten, nach seiner Fasson glücklich zu werden! Dass es in der Realität nicht so aussieht, zeigen die vielen kriegerischen Auseinandersetzungen, in denen aber auch oftmals die "Fasson" nur vorgeschoben wird.
Pan
Pan
Mitglied

Dein "Credo"
geschrieben von Pan
soll auch gern Deins bleiben. Das sei Dir unbenommen. Was Du da verteidigst, ist auch OK.
Wenn Du richtig gelesen hättest, würdest Du auch bemerkt haben, dass ich nur über meine Einstellung zum Gebet schrieb. Ich glaube. Und das ist mein Credo, das ich auch verteidige.
Ich habe so viele Formen des Atheismus kennengelernt, das eine einzige Richtung gar nicht alles darstellen kann.
Vielleicht ist das ja gerade das Dilemma und der Denkfehler? Gott verneinen ist wirklich modern - meist geht es da nur noch um den finanziellen Aspekt, der in irgendwelchen Kirchen eine Rolle spielt. DAS aber ist kein Atheismus!
Jeder soll doch glauben -oder verneinen - da gehe ich mit Friedrich II konform. (Der diesen Satz aber in anderem Zusammenhang gemeint hat.)
Mit Dir darüber zu streiten kommt mir gar nicht in den Sinn denn ICH bin ICH und glauben ist Privatsache, die ich aber nicht verstecken muss!

Übrigens: Du solltest doch wissen, dass PAN Herr, Mann, Hausherr heisst. (Und zwar in der polnischen Sprache )
Aber das muss man ja auch nicht wissen, Canis lupus Albis klingt aber auch nicht schlecht!
Pan~

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