Blog-Kommentare Diskussion zum Artikel "Anlage 3 zum neuen Forschungsprojekt Nr. 2 der Universität Senoria"

obiges Foto erinnerte mich sofort an meine Frisur, morgens nach dem Aufstehen. Nun musste ich auch noch feststellen, dass ich im Schlaf, der darniedergestreckten armen Kreatur, zum Verwechseln ähnlich sehe.

Könnte es sich um eine neue menschliche Spezies handeln, die zwar eine äusserst auffällige Behaarung aufweist und auch Ähnlichkeiten mit kleinen Nagern erkennen lässt?

Mit einem nachdenklichen und besorgten Stirnrunzeln und dennoch in der Hoffnung, einen klärenden Beitrag Ihres hochinteressanten Fundobjektes, leisten zu können

verbleibe ich
barthaarkraulend und mit den besten Wünschen und Grüssen

Ihre
Samira Nagezahn

Sehr geehrte Frau Nagezahn ...

wir sind höchst überrrascht über diesen hochaktuellen und frühen Beitrag (siehe Datum und Uhrzeit!) und noch überraschter über Ihre Überlegungen.
Unabhängig von deren wissenschaftlicher Relevanz erstaunen und erfreuen diese Gedanken durch ihre ästhetisch-assoziative Originalität.
Dennoch - nahezu untröstlich! - müssen wir, der Mitarbeiterstab des Zoologischen Instituts der Universität Senoria , Ihnen mitteilen, daß Ihre freien Assiziationen, so kühn wie anthropomorph und somit erfreulich diese auch sind, inhaltlich leider nicht zutreffen. (Wir haben darüber institutsintern abgestimmt - mit nur einer Gegenstimme jenes anarchistischen Herrns, der sich neulich, mit fürchterlich linksrevolutionären Parolen, auf die Titelseite geschlichten hat und ganz offensichtlich von Ihren durch beeindruckenden Augen fasziniert war - weiß Gott, kein wissenschaftliches Argument!) (Forts.)

Unabhängig von Ihrer uns leider unbekannten Schlafstellung ist die Haltung dieses Tierchens (zweifelsohne handelt es sich um ein solches!) eine zum Vermessen erzwungende Haltung.
Insofern müssen wir Ihre sicher sehr kühne These und Hypothese, ob es sich "um eine neue menschliche Spezies handeln, die zwar eine äusserst auffällige Behaarung aufweist und auch Ähnlichkeiten mit kleinen Nagern erkennen lässt", leider zurückweisen. Der Meterstab dürfte der endgültige Beweis sein. Zwar sind die Menschen manchmal erbärmlich klein, aber so klein - zumindest was ihre äußerliche Länge betrifft - nun doch wieder nicht.

Immerhin haben Sie mit Ihrem Beitrag gleichsam einen negativen Beitrag im Sinne der Exklusion geleistet. Dafür gebührt Anerkennung und Dank des Zoologischen Institus.

Mit vorzüglicher Hochachtung

Dr. Paulchen Probando
Wissenschaftlicher Mitarbeiter

P.S. Wem kraulen Sie eigentlich das Barthaar?

meine Enttäuschung, aber auch Erleichterung, sind grenzenlos. (Entdecke ich da etwa einen Widerspruch in meiner letzten Äusserung? Ich muss mich besser konzentrieren)

Hmmmmmmmmm, da fällt mir noch etwas ein. Ich habe vor ein paar Wochen, während meines allabendlichen Gehirn-Joggings durch den Park, ein kleines dahinhuschendes Tierchen gesehen, das durchaus, von der äusseren Schattenstatue, ihrem Fundobject ähneln könnte. Da dachte ich noch für mich, es könnte ein kleiner Siebenschläfer sein.

Leider habe ich keine Fotos anfertigen können, da dieses kleine Wesen ganz offensichtlich einen Unterschlupf für den nächsten 7-Tage-Schlaf aufzusuchen schien.

Was halten Sie von dieser Theorie, verehrter Kollege?

Hochachtungsvoll

Ihre
Samira Nagezahn

P.S.: Also wirklich, welch eine intime Frage stellen Sie mir denn da? Wem ich das Barthaar kraule, trägt ja wohl nicht zur Klärung ihres Fundobjektes bei.

Sie haben es erfaßt!

Glückwunsch, verehrte Frau Kollegin!

Wie inzwischen die internen Studien ergeben haben (die externen Forschungsbeiträge schwanken zwischen tollkühn und irreführend!), handelt es sich um einen sogenannten Siebenschläfer (Glis glis senoria).
Tiere mit ähnlicher Morphe gibt es ja nicht wenige ... Marder, marderähnliche Tiere (Ilts, Frettchen, Hermelin, Wiesel), Eichhörnchen etc. ... , aber dank Wikipedia ließ sich das Ganze doch schneller klären als wir erwartet hatten.

Mir freundlichem Gruß
Dr. Paulchen Probando


Siebenschläfer