Forum Blog-Kommentare Diskussion zum Artikel "DEPRESSIONEN, gibt es Hilfe ???"

Blog-Kommentare Diskussion zum Artikel "DEPRESSIONEN, gibt es Hilfe ???"

Unterschied: Egoismus und Egozentrik
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf nasti vom 15.09.2009, 13:04:49
Hallo, Nasti,
die beiden Menschen mit endogenen Depressionen, die ich kenne, sind nicht egoistisch. Sie sind sogar sehr großzügig und hilfsbereit, nur sehr verletzlich.
Dass sie sich aber dauernd vor ihren eigenen Depressionsschüben fürchten, und sich und auch die Reaktionen der Umwelt daraufhin beobachten, gibt der Außenwelt leider den Eindruck von Egozentrik.
Der Depressive nimmt die Umwelt und das Geschehen mehr in Bezug auf sich selbst wahr, auch Dinge und Äußerungen, die eigentlich gar keinen Bezug zu ihm haben. Das gibt den Mitmenschen den Eindruck der Egozentrik. Es ist wohl ein Teil der Krankheit, und der Kranke selbst wünscht sich, es wäre anders.
Das ist mein Eindruck.
LG
Ilse
Mitglied_8586d17
Mitglied_8586d17
Mitglied

Lieber DvB
geschrieben von ehemaliges Mitglied
zu diesem Thema gibt es ausgezeichnete Videobeiträge des Bayrischen Rundfunks alpha. In der Sendereihe Geist und Gehirn, Staffel 2, kann man diese nachlesen.

Falls nicht ohnehin schon bekannt, gebe ich nachstehend diesen Link bekannt. Es lohnt sich wirklich - nicht nur zu dem Thema Depression.

http://www.br-online.de/br-alpha/geist-und-gehirn/geist-und-gehirn-manfred-spitzer-gehirnforschung-ID1224497386921.xml

Schöne Grüße
Gerd
dietrich_von_bern
dietrich_von_bern
Mitglied

DEPRESSIONEN, gibt es Hilfe ???
geschrieben von dietrich_von_bern
lieber Traumvergessen!

Vielen Dank für Deinen Beitrag, werde mir die Videos mal anschauen.

Ich wünsche Dir noch einen schönen Mittwoch

Tschau bis zum nächstenmal
von DvB

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wirbelwind
wirbelwind
Mitglied

Depression und Manie
geschrieben von wirbelwind
Nachdem sich einige sehr ehrlich geoutet haben, möchte auch ich dazu etwas beitragen.
Ich leide seit ca 15 Jahren an Depressionen. die sich mütterlicherseits in unserer Familie vererbt haben. Nur äußert sich bei mir die Krankheit in total manischen Schüben, was für die Umwelt auch nicht einfach zu ertragen ist. Ich möchte alles gleichzeitig machen und komme einfach nicht zur Ruhe. Zu diesen Zeiten nehme ich dann Tabletten in einer Anzahl, die ein Pferd einschläfern würden. In meinem Beruf, in dem ich den ganzen Tag mit Kunden zu tun habe, muß ich mich zwingen, ruhig zu erscheinen . Und das kostet Kraft!! Am Abend bin ich dann fix und fertig und trotzdem aufgedreht. Habe aber eine tolle Ärztin. Daß, was andere mir als Temperament auslegen, ist eigentlich zum großen Teil eine innere Unruhe, der ich manchmal nicht Herr werde. Ein probates Mittel ist, wenn möglich, Sport z.B. Tennis usw, wo ich mich körperlich verausgabe.
Erfahrungsaustausch würde mich sehr interessieren.

Ingrid
dietrich_von_bern
dietrich_von_bern
Mitglied

Depression und Manie
geschrieben von dietrich_von_bern
liebe Wirbelwind!

Ich möchte Dir von Herzen danken für Dein mutiges Outing, das uns sicher einen weiteren Schritt nach vorne bringen wird. Auch ich leide ja nicht nur unter endogen Depressionen sondern falle auch zeitweise in leichte Manie und kann daher sehr gut nachvollziehen wie es Dir dabei geht. Vor allem im Berufsleben sind da die Probleme vorprogrammiert. Da ist es meistens nicht mehr weit zum "Burnout Syndrom". Also ich kann das absolut bestätigen, daß sportliche Aktivitäten sehr zum Wohlbefinden beitragen, sofern man sich dazu aufraffen kann.
Du hast das Gück eine gute Ärztin zu haben, aber es gibt leider sehr viele Betroffene die dieses Glück noch nicht hatten und weiter hoffen und bangen.

Nun wünsche ich Dir für die Zukunft nur das Allerbeste und würde mich sehr freuen auf eine
Reaktion von Dir.

Es grüßt Dich sehr herzlich
DvB
nasti
nasti
Mitglied

Hi wirbelwind
geschrieben von nasti


Ein manische Mensch ohne tiefe Depressive Stimmungen ist nicht depressiv. Otto Walker ist auch manisch, und viele Schauspieler und berühmte Menschen auch. Ich bin nicht berühmt, und doch habe ich ewig eine positive Unruhe, dann muss ich zeichnen oder malen, und ist die Welt in Ordnung. Meine Energien entladen Sie sich dabei , manchmal mehr als nötig ist, dann muss ich mich ruhig halten. Das heißt, entweder PC, lesen , das letzte ist TV. Bei eine große Ermüdung oder Krankheit gucke ich das TV.
Ich habe einfach eine große Interesse an Welt und Lebendigkeit. Und lasse mich mit keinem, oder mit keine Gesätze oder Gewohnheiten bremsen. Wir leben nur einmal.
Beim Arzt war ich noch nie, nehme ich keine Pillen. Wozu auch?

Grüßt Dich nasti


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wirbelwind
wirbelwind
Mitglied

Hallo Nasti
geschrieben von wirbelwind
als Antwort auf nasti vom 17.09.2009, 22:27:53
Ja, da hast Du schon recht. Wenn ich gut drauf bin und vor Temperament herumwirble, da ist auch für mich die Welt in Ordnung. Aber wenn mich die innere Unruhe und die depressiven Gedanken so in Beschlag nehmen, daß ich mich auf nichts mehr konzentrieren kann, dann zweifle ich schon sehr am Sinn des Lebens. Und um diesen Abgrund nicht allzustark zu erleben, nehme ich regelmäßig meine Tabletten. Schön, daß Du keine brauchst, aber verurteile bitte nicht diejenigen, die damit ihre Lebensqualität erhöhen.
Schönen Gruß
Wirbelwind

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