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pelagia
pelagia
Mitglied

Ratio und Lyrik?
geschrieben von pelagia
Kopf oder Herz?
Was ist Lyrik? – Das Gedicht? Die Poesie?
"Bezogen auf die Tätigkeit des Gehirns ist mit Ratio ursprünglich die kognitive Kraft gemeint, die allem Denken zugrunde liegt. Hiervon abgeleitet sind Begriffe wie Rationalität, Rationalismus sowie deren Gegenstücke, Irrationalität und Irrationalismus.
Ratio steht für Klugheit und Einsicht, im Zusammenhang mit einem zu vertretenden Standpunkt aber auch zur Begründung bzw. als Grundsatz und Prinzip einer wissenschaftlichen Aussage. Ein Urteil, das nach Gesetzmäßigkeiten der Ratio getroffen wurde, ist eine aus nachvollziehbaren Gründen erlangte Erkenntnis oder Entscheidung. Als Gegenspieler der Ratio gilt die Imagination."
(wikipedia)

Nehme ich also meinen Verstand und „untersuche“ ein Gedicht (für Anfängerinnen wäre es hilfreich, die Schritte einer Interpretation stets vor Augen zu haben, z.B. Wiki – oder gehöre ich zu den schlichten Gemütern, die einfach nur ein Gedicht schön finden, was natürlich völlig irrational wäre? (wieder
Bei diesen Überlegungen habe ich die Besserwisser, Trittbrettfahrer, notorischen Nörgler, Schleimer u.a. mit ihren Meinungen noch gar nicht einbezogen.

Ich glaube, ich lese jetzt erst mal ein Gedicht (bevorzugt natürlich Ungaretti!! oder Gernhardt, vielleicht auch Roth oder Ringelnatz, vielleicht sogar eines im Gedichte-blog des ST oder, oder, oder . . .) und freue mich auf den vor mir liegenden Tag und schwinge weiter zwischen Kopf und Herz.
Medea
Medea
Mitglied

Meine Empfindung dazu ist
geschrieben von Medea
Schreibe ich mein Gedicht aus einer augenblicklichen Stimmung/Laune
heraus, weil es mich drängt, einen Gedanken festzuhalten und lasse es
dann in der Schublade verschwinden, um es irgendwann wiederzufinden - siehe
meine beiden Haikus von vor 2 Jahren, die ich längst vergessen hatte -
ist es m.E.n. etwas anderes, als wenn ich nicht nur für mich alleine, sondern
auch für die Öffentlichkeit, sprich einem bestimmten Leserkreis eine/meine
Befindlichkeit mitteile.

Werde ich da nicht auch an die Form und nicht nur an den Inhalt denken?
Gedichte können kleine oder auch große Kunstwerke sein/werden. Dabei kehre ich vielfach
mein Innerstes nach außen, weil ich u.U. während des Schreibeaktes
von Gefühlen überschwemmt werde, die nun zu Papier müssen. Nüchtern betrachtet ergibt sich schon die Frage, warum bin ich bestrebt, mich so vielen Menschen mitzuteilen?
Das weiß wohl jede/r nur für sich zu beantworten, denn hier kann ja nur spekuliert werden von mir. Es kann die Freude sein, die mich schreiben läßt, aber auch der Kummer, der Zorn, die Liebe, die Angst, die Verzweiflung, die Hoffnung - und anderes mehr - ich denke, es hilft auch aus einer bestimmten Situation heraus.
Und es kommt auch in den allermeisten Fällen eine Resonnanz, meistens in Form von Beifall, Zuspruch, Aufmunterung, Mitfühlen etc. - so wichtig diese Rückkoppelung.
Kritik selten, da will niemand den anderen verletzen - das wäre ein besonderes Kapitel für sich, es sind doch die wohlwollenden Kommentare, die guttun.
Ich muß jetzt leider zu einem Termin, daher hier Schluß.




Medea
Medea
Mitglied

Meine Empfindung dazu ist
geschrieben von Medea
Schreibe ich mein Gedicht aus einer augenblicklichen Stimmung/Laune
heraus, weil es mich drängt, einen Gedanken festzuhalten und lasse es
dann in der Schublade verschwinden, um es irgendwann wiederzufinden - siehe
meine beiden Haikus von vor 2 Jahren, die ich längst vergessen hatte -

doch das ist meiner Meinung nach etwas anderes, wenn ich nicht nur für mich alleine schreibe, sondern
auch für die Öffentlichkeit, sprich einen bestimmten Leserkreis, dem ich dann meine
Befindlichkeit mitteile.

Werde ich da nicht auch an die Form und nicht nur an den Inhalt denken?
Gedichte können kleine oder auch große Kunstwerke sein/werden. Dabei kehre ich vielfach
mein Innerstes nach außen, weil ich u.U. während des Schreibeaktes
von Gefühlen überschwemmt werde, die nun zu Papier müssen. Nüchtern betrachtet ergibt sich schon die Frage, warum bin ich bestrebt, mich so vielen Menschen mitzuteilen?
Das weiß wohl jede/r nur für sich zu beantworten, denn hier kann ja nur spekuliert werden von mir. Es kann die Freude sein, die mich schreiben läßt, aber auch der Kummer, der Zorn, die Liebe, die Angst, die Verzweiflung, die Hoffnung - und anderes mehr - ich denke, es hilft auch aus einer bestimmten Situation heraus.
Und es kommt auch in den allermeisten Fällen eine Resonnanz, meistens in Form von Beifall, Zuspruch, Aufmunterung, Mitfühlen etc. - so wichtig diese Rückkoppelung.
Kritik selten, da will niemand den anderen verletzen - das wäre ein besonderes Kapitel für sich, es sind doch die wohlwollenden Kommentare, die guttun.
Ich muß jetzt leider zu einem Termin, daher hier Schluß.





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Medea
Medea
Mitglied

Korrektur
geschrieben von Medea
Bei dem Versuch, den ersten Absatz zu korrigieren
ist etwas schief gelaufen, tut mir leid, ich hätte
jetzt nicht unter einem gewissen Zeitdruck schreiben
sollen. So'n Schiet aber auch ......
Versuch einer Antwort auf verschiedene Fragen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Liebe Frau Bertha,

ich wurde auf diesen Blog aufmerksam gemacht, suchte im Forum wie verrückt danach und erst jetzt finde ich diese nicht adventliche Badewannen-Glosse.

Ich las mit Vergnügen –als bekennende Reimeschreiberin (nicht nur) - mich oft fragend, warum ich das tue (das Schreiben).
Die Antwort ist ganz einfach:
Es macht mir Freude – einfach Spaß würde der Sache nicht gerecht.

Ich freue mich an jeder guten Formulierung (und ich weiß, dass nicht jede gelingt, aber ab und zu gibt es Sternstunden – für mich!). Die Auseinandersetzung mit der Sprache, das Suchen nach Begriffen – es ist ein spannendes Unterfangen.

Niemand ist gezwungen zu lesen – egal, ob ich diese Dinge einmal in ein Buch fasse oder ins Netz stelle.

Persönlich sind mir im Laufe meiner Berufstätigkeit unendlich viele, für mich nicht mehr zählbare Biografien begegnet.
Von meinem eigenen, durchaus bewegten Lebensweg will ich jetzt nicht sprechen.
Und vieles, über das ich schreibe, hat mit mir in der Weise zu tun, dass ich wie mit Worten Bilder male aus einem fotografischen Gedächtnis heraus und mitunter bin ich danach sehr zufrieden.
Z.B. wenn es mir gelingt, eine durch Drogen (Pilze) induzierte Psychose in Worte zu fassen, was dieses Geschehen mit den Angehörigen macht, neu zu formen – es erleichtert mich bei meiner beruflichen Belastung, stellt also eine Art der Psychohygiene dar.
Ein anderer muss das nicht verstehen, aber die Reaktionen – und die meisten kamen nicht öffentlich – waren vielfältig.

Mir geht so durch den Kopf, Du könntest auch die Frage stellen: Warum malt ein Maler? Es gibt Millionen von Malern.
Die Bilder in den Höhlen von Lascaux? Die Lyrik der damaligen Zeit? Was stünde dann zu Anfang?

In jedem Fall gebe ich Dir uneingeschränkt recht: Das Zitat von Rilke......Erst wenn sie Blut werden in uns.....
Gelebtes formendes Leben muss verinnerlicht sein. Was ich nicht wirklich empfinde, kann ich nicht schreiben. D.h. nicht, dass ich alles persönlich erlebt haben muss, worüber ich schreibe, aber ich muss eigene echte Gefühle entwickelt haben. Sonst geht nix!
Und was passiert denn anderes, wenn Schönherz und Fleer Rilke als Projekt auflegen?
Gesprochen, gesungen – Das Herbstgedicht mit einem wunderbaren Blues unterlegt?
Hör Dir einmal an: In meinem wilden Herzen !
Das trifft genau ins Schwarze, jedenfalls bei mir – und ich kann nicht einmal wirklich analysieren, warum das so ist und ich will es auch nicht.

Lyrik ohne Emotion gibt es für mich nicht – egal, ob zornig, sarkastisch, liebevoll und manchmal eben auch platt.
Ich spreche mich davon nicht frei (von der Plattheit mitunter).

Wer immer sich die Zeit nimmt mein Geschreibsel zu lesen, wird für sich etwas darin finden – sonst lässt er nämlich die Finger davon, in seinem eigenen Interesse.
Ich lese eine ganze Menge nicht!
Es liegt in jedermanns eigener Verantwortung, wie er seine Zeit verbringt.
Der von mir geschätzte LTW schrieb mir in mein Gästebuch auf meiner neuen HP „.......warum soll ich schreiben – für wen, wen interessiert das ......“ Er plagte sich, bis er Karasek hörte, der in einem Interview auf diese Frage antwortete: „Ich schreibe für meine Leser“.
Ja, das kann ich nachvollziehen – aber es ist mir nicht alles – ich schreibe sehr wohl auch für mich, s.o, will das nicht klein reden.
Ich habe erst sehr spät damit angefangen – und ich weiß, mit wie vielen Befürchtungen ich die ersten Gedichte einsetzte. Heute sind genau diese Gedicht Bestandteil einer Anthologie – was mich sehr freut. Und es waren eben auch Gedichte, die lange in einer Schublade lagen.

Was die Bewertung angeht: In dem Augenblick, in dem ein Text gelesen wird, beginnt die Bewertung schon. Unser Gehirn ist schnell genug.
Der Text spricht an oder spricht nicht an, macht ärgerlich, bringt zum Lachen, zum weinen – die gesamte emotionale Palette rauf und runter, veranlasst, mehr von einem Autoren lesen zu wollen oder bringt dazu, sich mit Schaudern abzuwenden.
Und hier unterscheide ich jetzt nicht zwischen gedrucktem Werk oder dem, was ins Netz gestellt wurde.

Aber – das ist eine persönliche Bewertung, die innerlich geschieht – und dieser Vorgang ist jedem bekannt. Er geschieht im stillen Kämmerlein – bei Dir wohl eher in der Badewanne, aber wo auch immer – er geschieht.
Und die Menschen, die hier schreiben, haben eben nicht studiert und diejenigen, die die Kommentare abgeben, ebenfalls nicht – ich im übrigen auch nicht.

Es gibt hier User, die mich anschrieben, offen Kritik aussprachen – aus ihrer Schreibwerkstatt berichteten.
Ich habe daraus gelernt – aber das ist nicht jedem gegeben.
Kritik ist immer heikel – sie kann noch so konstruktiv sein – aber hier im Blog ist sie öffentlich, wird von den anderen Usern gelesen – da sind Freund- und Seilschaften.
Das Gefühl – hier kommen wir wieder zu den Emotionen – der Blamage, Ängste etc. spielen dort hinein.
Im ST sind wir ja in einem so kleinen – lach – und so intimen Kreis. Wer macht sich denn wirklich Gedanken, dass hier alles weltweit zu lesen ist – übersetzt wird?

Und die Bestsellerzahlen. So lange auch jedes eigene Anklicken gezählt wird, stellt sich die Frage, was sind diese Zahlen wert?
Für mich persönlich waren sie nichts wert, denn ich habe ihnen nie getraut und tue das auch heute nur bedingt.
Nun habe ich mich aufgrund der Fülle meines Geschreibsels und des fehlenden Ordnungssystems im persönlichen Blog für meine eigene Seite entschieden.

Das war ein sehr großer Schritt, ich habe ihn lange vorher überlegt, immer wieder angedacht verworfen.
Ausschlaggebend war dann, dass ich keine Ordnungskriterien hatte.
Hier im Blog stand alles wie Kraut und Rüben durcheinander.

Ich hatte nicht damit gerechnet, was Fr. Google dann macht.
So war auch ich sehr blauäugig oder besser gesagt, in der Illusion gefangen, dass das Netz weit weg ist.
Doch ich gestehe mir eine gewisse einfache Strukturierung zu – das macht das Leben deutlich leichter.
Letztlich komme ich aber zum Anfang zurück. Es macht mir Freude und ich denke, alles was uns Freude bereitet ist besser, als auf dem Sofa zu schimmeln.

Meli






Eines muss ich verbessern:
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Es haben nicht alle User, die hier im Blog Gedichte einsetzen, (und ich glaube, diese sind in der Überzahl) studiert.

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Du gibst Dir selbst die Antwort auf Deine Frage:
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Wann wird ein persönliches Geschreibsel Literatur oder gar Lyrik?
geschrieben von Bertha vom Niederrhein



Letzten Endes geht es nur um die Begegnung des Textes mit (s)einem Leser ... und in, bei dieser Begegnung - wenn die Worte und Verse das Gehirn passieren, verstanden werden und im Herzen Schwingungen auslösen - beginnt ein Gedicht zu leben, offenbart es seine Existenz und sein Geheimnis.
geschrieben von Bertha vom Niederrhein


Lieben Gruß
Samira

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