Forum Blog-Kommentare "Eichwalde – Neukölln"

Blog-Kommentare "Eichwalde – Neukölln"

Traute
Traute
Mitglied

Ach Ortwin,
geschrieben von Traute
Was waren das für Zeiten und durchkommen konnten nur die Wendigen und Pfiffigen die sich schnell entscheiden und anpassen konnten.Wie viele sind an Hungerkrankheiten gestorben.
Die Szene mit dem kranken Kind im Handwagen, erkenne ich auch in meiner Erinnerung. Meine Mutter wurde so nach Königsberg ins Krankenhaus gefahren, von Nachbarn, leider vergeblich.
Die Kleiderkarten(als ich im Nov.1947 nach Ostdeutschland vertrieben wurde) mit Punkten, lernte ich neben den Lebensmittelkarten auch noch kennen, dann gab es noch Bezugsscheine. Und Karten für Teilselbstversorger und Selbstversorger und Schwerarbeiter und Milchbezugsscheine für Kinder...Gut, das wir das alles nicht vergessen und ab und zu sollten wir davon hören,
Danke für Deinen Beitrag,
mit freundlichen Grüßen,
Traute
ortwin
ortwin
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Lebensmittelkarten
geschrieben von ortwin
Nun, das Ritual kannten wir schon: die Karte vorlegen, man schnibbelte etwas ab, bekam dafür eben eine Ration, ein Zuteilung, wenn aufgerufen und noch zu haben.





Und was geschah mit den Schnibseln? Nach Ladenschluss wurden die angenommenen Marken bzw. Abschnitte auf Zeitungspapier aufgeklebt, denn sie mußten ja gezählt und weitergegeben werden.
Ach, meine erste große Tour mit dem selbst gebastelten Fahrrad, vier Wochen im Jahr 1949 durch Niedersachsen, Westfalen, Rheinland, Hessen, für einiges brauchte man noch Marken - nach der Währungsreform - ich vergesse nicht: der Schmelzkäse, markenfrei, da an der Weser, gekauft vom letzten Reisegeld - und so enttäuscht, dass Mutter nicht zu Hause war, sie war zu Vater nach Bonn gefahren - und ich so prallvoll der Erlebnisse.

ortwin
Traute
Traute
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Ach Ortwin,
geschrieben von Traute
Stimmt und die Karten waren rosa oder anders farbig je nach Schwerarbeiter,oder....
Dann gab es Leberwurstersatz aus Hefe und Majoran und....
Ach die Fahrräder, es gab keine Schläuche und Mäntel, es gab Vollgummi, was immer das auch war.
Mein Vater(Tischler) baute Holzkoffer und Puppenwagen und Holzroller, für die Bauernkinder, gegen Lebensmittel. Das war mehr wert als Geld.
Kennst Du noch das Geld auf dem plötzlich Marken geklebt waren,die den Wert festlegten?. Manches ist doch nicht so hängen geblieben, ich war ja so um die 10 Jahre.
Bin schon auf die nächste Chronologie gespannt,
mit freundlichen Grüßen,
Traute

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Filmgold
Filmgold
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hui ui
geschrieben von Filmgold
Ich bin zufällig über diesen Eintrag gestolpert, weil ich jetzt auch in Neukölln wohne. Mein Mitbewohner arbeitet in dem Krankenhaus. Es ist immer interessant und ich denke auch gut sich vor Augen zu führen, wie sich die Zeiten ändern und ändern können. Nun bin auch ich auf den Eintrag gespannt.
Viele Grüße
Lisa
ortwin
ortwin
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Du möchtest vielleicht auch andere Blogs lesen
geschrieben von ortwin
Du möchtest vielleicht auch andere Blogs von mir lesen.
Nur Mut. Vielleicht ist heute das Schreiben in Tagebuch oder sonst wo durch den PC leichter als damals, als dazu eine Kladde angefaangen wurde und dann irgendwo mit soo vielen noch freien Blättern herum lag.
Fragt Eure Eltern, Großeltern, Verwandte nach ihren Erinnerungen ab, sammelt Dokumente und fangt an zu schreiben. Noch ist da jemand abzuhören - irgendwann können die Fragen nicht mehr beantwortet werden. Wie gerne würde ich Vater und Mutter und die Großeltern noch nach diesem und jenem fragen: das geht nicht mehr. Trotzdem, so Kleinigkeitenlassen sich doch noch mit Geduld finden.
Liebe Grüße nach Neukölln
Dieter


ortwin
Filmgold
Filmgold
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Klar mag ich gerne andere Blogs lesen
geschrieben von Filmgold
Klar mag ich gerne andere Blogs lesen. Da mache ich mich gleich mal dran. Ich frage auch meine Großmutter aus wo es nur geht. Ich bin die älteste ihrer Enkelinnen und sehe das so als Aufgabe, ihre Erinnerungen zu übernehmen, damit die jüngeren und leider etwas desinteressierteren Enkel zumindest mich fragen können, wenn sie irgendwann Interesse bekommen und meine Großmutter nicht mehr lebt. Ich habe auch schon ein umfassendes Fotobuch mit Bildern von ihrer Familien und all den Vorvätern und -tanten zusammengestellt. Das ist auch immer ein tolles Geschenk für die ganze Familie und ein toller Anlass beim gemeinsamen Anschauen darüber zu reden.
Nun schicke ich herzliche Grüße aus dem sonnigen Neukölln

Lisa

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