Forum Blog-Kommentare "Ich denke immer noch an Euch"

Blog-Kommentare "Ich denke immer noch an Euch"

Hallo, liebe Traute,
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Bei mir denke ich, daß der Kontakt zwischen
euch "Wolfskindern" deine Erinnerung so wach hält.
Beim Lesen deines Gedichtes, tauchte die gleiche Bank vor dem rotbraunen Kachelofen auf, auf der ich mit meinem stolzen, Kaiserwilhelmbart tragenden Großvater saß, den Rücken wärmend und ihm viele blaue Stunden lang zuhörte.
Sofort erinnerte ich mich an den goldenen Wanderstab, der vom Himmel her sein sollte. Mit dem Wort Glauben verband mich damals, außer Morgengebet, Tischgebet und Gutenachtgebet nichts, aber der Staub auf den Landstraßen war mir ein Begriff,
golden konnte so ein Stab auch nicht sein, er war einfach ein Stecken.
Aber wenn Großvater das so sang, war das in Ordnung.
Die große Hängelampe mit dem Gewicht zum hoch und runterstellen
und dem filegranen weißen Glasschirm, wurde erst angezündet
wenn Mutter vom Melken hereinkam, Petroleum war im Krieg
eine rare Angelegenheit.

Danke für ein Stückchen heile Welt.

Liebe Grüße
von Alwite
Traute
Traute
Mitglied

Danke Alwite
geschrieben von Traute
Ja, unserer beider Heimat kannte Winter. Da waren Geschichten und Lieder täglich dabei.
Ein Radio bekamen wir später, die sogenannte "Göbbels Harfe", aus braunem Bakelit. Das war schon eine Art Plastik.
Die Stunde zwischen Tag und Abend hieß bei uns die Schummerstund. Da war alles so anheimelnd und verzaubert. Wenn die Petroleumlampe angezündet wurde verflog der Zauber.
Ganz liebe Grüße, aus dem wässrigen Chemnitz, randvoll aber noch nicht übergelaufen unser kleiner Bach und die großen Flüsse,
Traute
Geborgenheit
Geborgenheit
Mitglied

Liebe Traute
geschrieben von Geborgenheit
ich habe es so gerne gelesen, ich bin
noch nicht so im Alter, das ich sagen kann, wie diese Zeit wohl gewesen ..
ich kenne nur die hektische Zeit von heute, und oft träumte ich mich
in eine frühere zeit-die ich garnicht wirklich kannte- kennen kann.
Doch genau das, was Du auch hier beschreibst- vermisse ich eben heute.
Wie ich sie nur als Kind noch in etwa kannte. Nur die kalte Nachkriegszeit-
muss sehr hart gewesen sein. Da sind wir viel zu verwöhnt, um zu begreifen,
was man alles ertragen musste.
Und bis heute in seinen tiefen Wurzeln haften bleibt.
Doch was auch geschehen war, und was noch vielleicht geschieht-
Das Leben wird ein anderes werden. Und das wird sehr schön sein.
Und ist kein Traum oder Wunschdenken- sondern ein Versprechen von unseren
Schöpfer .
Mit lieben Grüßen von AndreaHKunst und Bildhauer(Geborgenheit)



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O ja
geschrieben von ehemaliges Mitglied
So eine Göbbelsharfe hatten wir auch, ich meine, (fragen kann ich nun niemand mehr)
die unsere sei oben aus rundgebogenem Holz gewesen, aus der dann Marika Rökk flötete " in der Nacht ist der Mensch nicht gern alleine", ich dachte dann immer, was soll der Quatsch, nachts bin ich noch nie alleine gewesen. Oder am späteren Abend Lale Andersen mit rauchiger Stimme " vore der Kaserne" sang. Wir hatten nur Handlaternen, aber vor eine Kaserne gehörte wohl eine Laterne, abends war ich noch nie dort gewesen, ich wollte immer tags darauf achten, vergaß es jedoch regelmäßig. Die Sondermeldungen von zackiger Marschmusik begleitet fand ich gut und konnte mir auf die besorgten Gesichter der Eltern (ich Nachkömmling, zwei Brüder Soldat)) keinen Reim machen.
Wie kurz war unsere sorglose Kindheit, was dann kam, war eben wie es war, Ausnahmen
gab es um uns nicht. Du schreibst vom Verzeihen - dazu kann ich JA sagen.
Nochmals lieben Gruß von Alwite
Traute
Traute
Mitglied

An Alwite
geschrieben von Traute
Ach ja, ich seh das Ding vor mir. Die lieder und die Marschmusik. Irgendein Fliegerlied, wurde von Mutti kräftig mitgesungen, Vater war Funker bei den Fliegern. Ich erkannte jedes Flugzeug am Geräusch. Weil Vater mich jedes mal aufmerksam machte.Die Realität hab ich damals nicht erfasst, wenn man Angst vor Russen hatte dachte ich die wären mit Ruß aus dem Schornstein schwarz gemacht.
Du hattest Deinen Brüder und hattest sie nicht, alle mussten eingezogen werden.
Gut, dass Du auch verzeihen kannst, meine Schwester leider nicht, die hat es bis heute nicht verarbeitet.
Ich war aber auch der aktivere Teil, sie war sehr passiv, daher konnte sie sich nicht frei machen? Denke ich. Man muß ja alles selbst tun was Ergebnisse bringen soll, innen?
Danke für Dein Einfühlungsvermögen.
Sagt von ganzem Herzen ,
Traute
hijona
hijona
Mitglied

Für dich.
geschrieben von hijona
Den Frieden finden wünsch ich dir
du schreibst so schön, drum denk ich mir
du hast ihn schon gefunden
hier bei uns, in vielen schönen Stunden.

Was wir für dich hier tun können
das lass uns bitte wissen
wir werden helfen, wir möchten dich
auf keinen Fall mehr missen.

lG. Hijona Johanna.
Traute
Traute
Mitglied

Liebe Hijona,
geschrieben von Traute
So einen nette Nachricht, auf mein Gedicht! Danke!
Ich hab nur eine Bitte,
Verbleib in Eurer Mitte.
Mit ganz liebem Dank,
Traute

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