Forum Blog-Kommentare Persönlichkeitsveränderungen durch schwere Erkrankungen?

Blog-Kommentare Persönlichkeitsveränderungen durch schwere Erkrankungen?

minu
minu
Mitglied

Nicht nur negativ
geschrieben von minu
Es gibt Menschen die waren ein Leben lang ungeniessbar. Kann auch vorgetäuscht sein, sie mussten zeigen, dass sie wer sind.
Doch mit dem älter werden wurden sie ganz milde.

Oder sie waren immer liebenswürdig und dann böse.

Es kann sein, dass viele nur die freundliche Seite gezeigt haben, um nicht anzuecken, oder um besser da zu stehen
und im Alter fehlt die Kraft sich zu verstellen.

Emy
nnamttor44
nnamttor44
Mitglied

Für
geschrieben von nnamttor44
manche Menschen ist es einfach schwierig, sich entsprechenden Fachärzten anzuvertrauen, weil sie im Verlauf ihrer Kindheit bereits Erfahrungen sammeln mussten, die ihnen beibrachten, besser erst gar nicht zu konsultieren, und wenn, dann lieber unehrlich sein, wichtige Dinge verschweigen ...

Das durfte mein Ex durchmachen, der Alkohol tat ein Übriges.

Die andere Seite durfte ich vor kurzem erleben: Ein älterer Herr, 80, ist seit Jahren lt. seinem Hausarzt dement, aber dieser Doc war nicht mal ausreichend informiert, was zu tun wäre!! Erst der Anruf unseres RA's, der ihm klar machte, was es für den Patienten bedeutet, wenn die Angehörigen mit ihm zusammen dem Betroffenen das Leben als Demenzerkrankter leichter machen zu wollen, war endlich nach zwei Jahren Kampf ein Lichtlein am Horizont.

Ganz so einfach ist es beileibe nicht, schwer Erkrankten das "Restleben" einfacher zu machen.

Lieben Gruß

Uschi
Allegra
Allegra
Mitglied

In dem Fall
geschrieben von Allegra
einer früheren Freundin, die ich als warmherzie kreative Frau kennengelernt hatte, habe ich tatsächlich eine gravierende Persönlichkeitsveränderung erlebt.
Nach ihrer Scheidung und darauffolgender Anneurysmaoperation veränderte sich ihr Wesen völlig - sie wurde extrem geltungsbedürtig, redete pausenlos von sich selbst. Dann er krankte sie in mehreren Schüben an Krebs, woran sie vor wenigen Jahren starb. In ihren letzten Jahren versuchte ich bei all ihrer Feindseligkeit, in mir die Frau zurückzurufen, die sie einmal war.
Allegra

Anzeige

tilli
tilli
Mitglied

Danke wie immer für diesen Artikel
geschrieben von tilli
Bin selber gefährdet. Nach meinem Urlaub wurde ich krank. Sehr lange habe ich bloß geschlafen, kein Appetit. Jetzt seit Tagen kann ich nichts riechen. Das belastet mich sehr.
Bin traurig, mein ST, dass mir in den letzten Jahren so viel Freude gebracht hat sehe ich selten. Na, ja und meine Blogs sind seit Januar leer.

Das bin ich nicht. Wo ist mein Optimismus geblieben. Mein Hausarzt der mich in dieser Zeit sehr oft besucht hat, meinte es ist Anfang Parkinson. Das belastet m ich sehr.

Freilich bin ich schon 81, ich habe sehr viel erlebt und es ist ja Zeit, das ich meinem lieben Menschen folgen sollte.

Lieber Ferdinand, du hast schon so viele gute Blogs geschrieben und ich habe sie alle gelesen. Heute bin ich dir besonders dankbar, denn man muss auf alles vorbereitet sein.

Ich danke dir und grüße herzlich
Tilli
minu
minu
Mitglied

Angehörige
geschrieben von minu
Wenn Angehörige Menschen betreuen, die sich sehr verändert haben,
dann sollten sie nicht zu lange warten bis sie Hilfe holen. Es braucht enorm viel Kraft, mit einem Menschen zusammen zu leben, der so ganz anders geworden ist.

Ich habe gewartet bis ich fast zusammen brach. Als ich endlich
sagte, ich kann nicht mehr, da ging es ganz schnell und ich wurde entlastet.
Ich brauchte lange um mich zu erholen.
Dnanidref
Dnanidref
Mitglied

Liebe Emy, liebe Uschi, liebe Allegra, liebe Tilli,
geschrieben von Dnanidref
herzlichen Dank für Eure kommentierten Schilderungen, in denen Ihr sehr bewegend Eure traurigen Lebenserfahrungen zum Thema ausgedrückt habt!

Besonders tief berührt, liebe Tilli, bin ich aber von Deiner persönlichen Situation. Doch versuche nicht daran zu verzweifeln, denn Resignation beschleunigt erfahrungsgemäß den Fortschritt von schweren Erkrankungen.

Ermunternd will ich nur ganz kurz aufzeigen, dass man nach Erhalt einer solchen Diagnose zwar momentan geschockt ist aber überhaupt nicht zu verzweifeln brauch, denn Morbus Parkinson ist schon gut behandelbar. Ein guter Freund von mir hat mit dieser Erkrankung noch rund 24 Jahre gelebt war auch kommunikationsfähig bis zum Exitus geblieben und ist letztendlich auch nicht an Parkinson verstorben.

Ausführlicher schreibe ich Dir, Dein stillschweigendes Einverständnis voraussetzend über PM.

Nochmals dankend für die aussagestarken Kommentare verbleibe ich mit herzlichen Grüßen Ferdinand

Ausführlicher zu Deiner

Anzeige

Mitglied_b12f0f2
Mitglied_b12f0f2
Mitglied

Meine Angaben
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Hallo,Ferdinand

lange habe ich überlegt,ob ich meine eigenen Beobachtungen und Erlebnisse erwähnen soll,
nun denke ich,es könnte angebracht sein,mitzuteilen,was ich erlebte,erlebe,bewältigt habe
oder mit meinem Schicksal "umgehe":

berufliche Erfahrung hat mir alle Varianten gezeigt,
die schon erwähnt wurden.

Bei Menschen,die einem sehr nahe stehen,ist zunächst der Schock über eine der genannten Diagnosen zu bewältigen.

Das ist gar nicht so einfach!

Der Erkrankte zieht sich -z.B. bei Parkinson- meistens zurück,geniert sich,weil seine Bewegungsmotorik und Sprache
nicht mehr in gewohnter Weise möglich sind.
Angehörige können mit sehr viel Einfühlungsvermögen und Geduld diese Barriere abbauen und
- auch,wenn das nicht leicht ist!-
liebevollem,aber nicht aufdringlichen Verständnis helfend zur Seite stehen.

Man sollte sich so "natürlich" wie möglich verhalten,auch,wenn z.B. Parkinson im letzten Stadium Situationen schafft,die für den Kranken mehr als peinlich sind!
Wir haben alles gemeinsam geschafft,aber,es war nicht leicht und manches Mal dachte ich,ich kann nicht mehr!

Dann aber kamen ungewollt die Gedanken:
wir hatten so eine gute gemeinsame Zeit,unmöglich kann ich diesen Menschen zur Pflege in fremde Hände geben!

Er war ein ganz besonderer Mensch,der trotz allem nach dem ersten Schock wieder am Leben teil nahm und sogar seinen trockenen Humor wieder gefunden hatte!

Wir waren dankbar,wieder zusammen zu sein,nachdem ich eine CA-Op und Chemotherapie überstanden hatte.

Er starb im Alter von 86 Jahren,es war dann eine Erlösung für ihn,doch er fehlt mir!

Jetzt werde ich 86 .... und da die Tumormarker sehr stark ansteigen,fragte ich meine Ärztin,was noch gemacht werden könne,
ihre Antwort wäre eigentlich eine Ohrfeige wert--
-hab ich ihr auch gesagt!!!-
Ich verarbeite das:
ach,liebe Frau D.,wenn sie 35 wären,würde ich sie sofort ins Krankenhaus überweisen,
aber jetzt warten wir erst mal ab.......

es war gut,daß ich mit dem Auto heim fahren und mich konzentrieren mußte!

Zuhause kam dann ganz kurz Resignation auf,
doch dann kam mein großer Hund,legte seinen Kopf auf meine Knie und schaute mich mit seinen großen Augen unverwandt an.

Nein!
Ich hatte diesen verflixten "Untermieter" weder eingeladen, noch wollte ich ihm Gewalt über mich einräumen!

Also packte ich meinen Hund ins Auto und bin übers Land gefahren,habe einen Spaziergang mit ihm gemacht,mich über seine fröhlichen Sprünge gefreut-
und mir fest vorgenommen,mich nicht aufzugeben!

Bin zwar beim Kletterrosenschneiden von der Leiter gekippt,
konnte mich aber noch so festhalten,daß der Rosenbogen zwar wackelte,ich aber nicht in die Dornen gefallen bin.

Und,das ist mein Lebensmotto:

in Allem etwas Gutes sehen zu können,
der Angst einfach keinen Raum zu geben,
Gegengewichte schaffen,also etwas tun,was Freude macht,
nach Möglichkeit die Angehörigen nicht belasten,
wenn es mir ganz schlecht geht
-die Tage gibt es auch-
gehe ich nicht ans Telefon!

Ich kann nicht mehr alles machen,was ich möchte,
aber,ich lege die Hände nicht in den Schoß!

p.s.

der Krebs ist nicht meine einzige Erkrankung!
Seit langen Jahren bin ich keine Stunde ohne starke Schmerzen,
aber,ich nehme ganz selten Schmerzmittel,weil ich meinen Kopf klar behalten will,
ich denke,daß sich mein Wesen und Charakter nicht verändert hat!
Und,das ist meine Bitte ans Schicksal:

meinen Verstand behalten zu dürfen,solange ich lebe!

Gudrun
Tulpenbluete13
Tulpenbluete13
Mitglied

Persönlichkeitsveränderungen
geschrieben von Tulpenbluete13
Hallo,
ich habe mich bislang noch nicht in diesem Forum geäussert, aber das Thema "Persönlichkeitsveränderung" und Kommentare einige Betroffener hat mein innerstes wieder aufgewühlt.

Ich habe mit meinem Mann 15 Jahre und dem Herrn Parkinson gelebt. Wir haben gemeinsam alle Stufen "durchlaufen " und ich kann jedem nur raten, sucht Euch proiessionelle Hilfe. Wir hatten einen verständnisvollen Neurologen, eine Psychiaterin bei der ich nach Ablauf der ersten "leichten"Phase der Krankheit in Behandlung war und unsere Liebe zueinander, die bis zum bitteren Ende gehalten hat.
Die schlimmste Zeit war für mich die Zeit in der mein Mann auf Grund von Medikamenten halluziniert und damit auch seine Persönlichkeit sich verändert hat. Es ist ein stetiges Abwägen wie man die Medikation eingestellte werden muss und auch die Ärzte kamen immer wieder an ihre Grenzen.
Kurz vor der absoluten Unbeweglichkeit (bei vollem Geist) hat mein Mann nach und nach sein Leben beendet, indem er keine Nahrung (ausser Getränke) mehr zu sich genommen hat. Das geschah mit Absprache der Familie. wir konnten uns von ihm verabschieden und er starb zu Hause bei uns. Da sind wir jetzt fast schon in einem neuen Thema "Sterbehife"
Je mehr Zeit vergeht umso mehr bin ich "froh", dass es bei dieser Krankheit ein Segen ist so von seinen Lieben zu gehen.
Ich wünsche und hoffe, dass alle Betroffenen so wie ich gute prof. Hilfe bekommen.

Tulpenbluete 13 Angelika
Das ist jetzt 5 Jahre her-
ehemaligesMitglied33
ehemaligesMitglied33
Mitglied

Variatio delectat, - Danny und Thank You!
geschrieben von ehemaligesMitglied33
Um Persönlichkeits- oder Wesensänderungen zu beurteilen,
bedarf es dazu einen Psychologen? Frage! Nun kommt meine
nicht maßgebliche Meinung, wir verändern uns immer und
fortwährend, von der Geburt bis zur Bahre. Es ist ein
Reifungsprozess, muss ja wohl sein, nur wer stehenbleibt,
hat nichts gelernt. Die Guten werden immer besser (ein
Freund sagte mir das), die anderen sind oft bedauernswerte
Geschöpfe, .. was die oft mit sich rumschleppen - Krankheiten, Schicksale, Böswilligkeiten, - naja, ist wohl
natürlich, aber jeder wird anders damit fertig.
Am schönsten finde ich Altersmilde und -güte, und so hart
das jetzt klingt, manche Menschen werden durch schwere
Erlebnisse erst stark und erkennen plötzlich ihre Talente.
Sie sind da, aber schlummern in uns. Hoffentlich hab ich
jetzt keinen Blödsinn geschrieben, ich sitze am großen
Fenster und schaue in den Regen, Regentropfen, die an meine
Fenster klopfen, ein lieber Gruß von mir,
Witta
Dnanidref
Dnanidref
Mitglied

Danke liebe Gudrun für Deinen Kommentar,
geschrieben von Dnanidref
die sehr bewegende Schilderung zur Parkinsonerkrankung Deines Mannes und die manchmal verzweifelnden Versuche, einer sehr heimtückische Krankheit richtig zu begegnen.
So werde ich, wegen der Resonanz zu Morbus Parkinson, in absehbarer Zeit versuchen, meine Sichtweiten dazu in einem Beitrag zu formulieren und zu bloggen - allein meine knapp bemessene Zeit erfordert ein wenig Nachsicht.

Betroffen macht mich allerdings auch Dein Krankenbild und die dazu getätigten Aussagen über die ich einen Moment verweilen will:

Tatsächlich wäre so eine Aussage einer fachkompetenten Person, ohne ausführlich aufklärendes Beratungsgespräch, ziemlich unverschämt. Aus meiner Sichtweite hierzu, würde ich mir unbedingt mindestens eine vertrauensvolle fachliche Zweitmeinung zum sehr starken Anstieg der Tumormarker, die ausführlichen Diagnose und zur Therapierbarkeit Deines Leidens einholen!

Deine persönliche Lebenseinstellung ist hervorragend und solltest Du Dir auch weitmöglichst beibehalten!

Dir gute Besserung wünschend, verbleibe ich mit lieben Grüßen Ferdinand

Anzeige