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Blog-Kommentare Schreiben, Reden, Umgehen, Schweigen

Roxanna
Roxanna
Mitglied

Du, Manopi, beschreibst
geschrieben von Roxanna
die Abläufe der Kontaktaufnahme auf den verschiedenen Kommunikationsebenen zwischen den Menschen sehr genau. Mir wurde auch noch nicht so lange bewusst, wie wenig Menschen einander verstehen. Jeder ist anders geprägt und fasst die Dinge entsprechend auf. Man überschreitet Grenzen ohne es zu wissen, weil ich ja die Grenzen des anderen nicht kenne, wenn er sie nicht kommuniziert, und man bleibt immer wieder mit diesen gemischten Gefühlen, wie du sie nach einem Telefonat beschreibst, zurück. Selten trifft man auf Menschen, die wirklich aufmerksam zuhören können, auch selbst schafft man das nicht immer und so kommen eben auch selten Gespräche mit wirklichem Tiefgang zustande. Und über das Schreiben lernt kann man da einen Menschen wirklich kennen? Die sinnliche Wahrnehmung fehlt hier doch vollkommen. Und Papier ist geduldig sagt man doch. Auf diesem Weg lerne ich allenfalls eine winzige Facette dieses Menschen kennen. Es erscheint mir wirklich schwer, echt in Kontakt zu kommen und ich muss hier ein wenig an den Turmbau zu Babel denken.

Herzlichen Gruß
Roxanna
Syrdal
Syrdal
Mitglied

-.-.-.-
geschrieben von Syrdal
..und weil das alles genau so oder zumindest sehr ähnlich ist, wie Du es, lieber Manopi, in Deiner hintergründigen Betrachtung zur alltäglichen Kommunikation deutlich beschreibst, ist es besonders wichtig, sich genau zu überlegen, wo und mit wem man in welcher Weise und in welchem Umfang über was kommuniziert, denn hier gilt insbesondere die tausendfach bestätigte Erfahrung: Weniger ist mehr! - Lieber sind mir da zwei oder drei zutiefst ehrliche Seelen, als hunderte "Freunde" bei Facebook oder ein Dutzend nie gesehener Diskutanten im oberflächlichen Small-Talk eines x-beliebigen Chats.
Es grüßt
Syrdal

indeed
indeed
Mitglied

-+-+-+-
geschrieben von indeed
@ Manopi
dem Kommentar von Syrdal schließe ich mich an.

@Roxana
du fragst, ob man übers Schreiben Jemanden kennenlernen kann.
Sicher, Papier ist geduldig. Hier ist die Aussage hinter den Zeilen gefragt, d.h. man muss sehr bewusst lesen, ggf.den Text hinterfragen. Von ein paar hingeschriebenen Zeilen allerdings ist es nicht möglich. Da pflichte ich dir bei.

Ich genieße eine gute Kommunikation, den Austausch untereinander, kreative Kritik nicht ausgeschlossen.

Liebe Grüße
indeed

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werderanerin
werderanerin
Mitglied

Kontaktaufnahme...
geschrieben von werderanerin
jeglicher Art ist nicht nur wichtig sondern kann ungemein belebend sein...und Jeder muss da wohl für sich ganz allein herausfinden, welche Kommunikationsform letztlich die "Beste" scheint.
Ich bevorzuge das persönliche Gespräch nach wie vor, weil ich dem Gegenüber in die Augen sehen kann, anhand von Gesten einiges sofort "deuten" kann..., kann jedoch genauso gut per Mail Kontakte knüpfen, gestehe aber ein, dass mir da dann doch "das Persönliche" fehlt.

Dennoch ist es gerade ja in der heutigen Zeit nunmal so, dass Kommunikation eher über zahlreiche soziale Medien erfolgt, wie z.b. WhatsApp.
Dem entziehe ich auch mich nicht, nutze es vielfach. So bleibt man immer kurzerhand in Kontakt. Nun kann man das alles für gut oder weniger gut befinden...es ist alles individuell abhängig, ganz klar.

Ich weiß aus meinem Umfeld, dass sehr viele "Ältere" ganz große Probleme mit diesem "neumodschen Zeugs" haben und es fast "verdammen" aber letztlich sollte man diese "neue Zeit" auch als einen Fortschritt begreifen und diesen nutzen...je nach Bedarf und Lust...sonst wird man kurzerhand abgehängt.

Dennoch ist auch heute noch für mich die ganz persönliche Begegnung die bevorzugte Kommunikationsebene und wird sie bleiben.

Kristine
Hallo, Manopi!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
"...laufen immer auch Gespräche mit der eigenen Seele nebenher."

Das, diese Formulierung, empfand ich sehr gelungen beim Lesen, wiewohl ich Deine Reflexion im Ganzen für nachlesenswert halte.

Es grüßt
Ramires
Lieber Syrdal
geschrieben von ehemaliges Mitglied
du sprichst mir aus der Seele. Du hast es auf den Punkt gebracht, weniger ist mehr. Das Oberflächliche das in vielen Menschen steckt und mit wie vielen Freunden auf Facebook sie sich brüsten gibt mir schon zu denken.Ich bin eine leidenschaftliche Schreiberin mit ein paar wenigen die auch so denken und kann nur sagen es ist auf diese Weise eine Bereicherung in meinem Leben. Früher hatte man sich noch Briefe geschrieben und heute ist es halt das Mail und muss nicht geduldig auf den Pöstler warten. Hat ja auch sein gutes und sollte wieder mehr gepflegt werden auch im Alter.
mit lieben Grüssen an alle die das Schreiben mit netten Menschen auch noch entdecken
Sonja
Mitglied_69e81d4
Mitglied_69e81d4
Mitglied

miteinander kommunizieren im Alter
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ich bin sehr angesprochen durch den Artikel von manopi und die Kommentare. Ich möchte mich aber auch der These anschliessen, dass Schreiben und Austauschen von Gedanken auch für sich allein einen grossen Wert haben kann. Viele von uns älteren Menschen haben nicht täglich die Gelegenheit, sich persönlich auszutauschen. Auch unterscheiden sich die Austauschsituationen sehr. Ein kurzer Plausch im Supermarkt oder auf dem Hundespaziergang hat andere Qualitäten, als ein intensiver Gedankenaustausch im Gespräch. Ich möchte hier keine Begegnung abwerten. Ein warmes Lächeln unterwegs, ein anteilnehmendes kleines Gespräch beim Einkaufen oder über den Gartenzaun mit der Nachbarin sind Quellen der Herzlichkeit und Begegnung. Längere Gespräche führen oft zu einem intensiveren Gedankenaustausch, da mehr Zeit vorhanden ist. - Aber auch Mails können für mich Nähe und Begegnung herstellen, daher finde ich sie als Ergänzung zu persönlichen Treffen sehr bereichernd. Ich möchte an dieser Stelle unserem Webmaster Karl und seiner Frau einmal Danke sagen, dass sie für uns im ST diese Möglichkeit geschaffen haben. Es ist sicher unterschiedlich, wie sich die Menschen hier austauschen. Einige schicken kurze Grüsse, andere streiten erbittert über Themen, andere tauschen sich kompromissbereit und sachlich aus in den Foren. - Für mich sind vor Allem die persönlichen Mails mit einigen wenigen Teilnehmern eine grosse Bereicherung. Ich möchte mich darin auch öffnen, um von mir selbst etwas preiszugeben und gehe sehr empathisch damit um, was ich vom Anderen erfahren darf. So sind für mich Freundschaften entstanden, ohne sich persönlich zu kennen. Ein Gedankenaustausch über Persönliches und ein Austausch über gemeinsame Interessen, beides ist möglich. Ich freue mich auch daran, dass sich in diesen 'Brieffreundschaften' über Bücher austauschen lässt. So bin ich schon zu manchem Tipp gekommen, den ich von alleine nicht herausgefunden hätte. Also, zusammengefasst, möchte ich dazu ermutigen, die Möglichkeit des inhaltsreichen privaten Austauschs in Mails auszuprobieren oder zu nutzen. Gibt es durch 'nur' Schriftliches Missverständnisse, so versuche ich, direkt nachzufragen, wie es gemeint ist. Und so schildere ich einfach mutig, wie es bei mir gelandet ist, und bekomme vielleicht eine Antwort, die es klärt. Die Ermutigung, sich gegenseitig Mails zu schicken, soll natürlich nicht dazu verführen, die direkten Begegnungen im Alltag zu vernachlässigen. Und so schliesse ich mich dem Aufruf von Sonja an: Ich grüsse alle, auch die, die das Schreiben erst noch entdecken werden und die , die es schon tun. Alles Liebe, Barbara

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