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Blog-Kommentare Teufel Alkohol

werderanerin
werderanerin
Mitglied

Wunderbar beschrieben....eigentlich
geschrieben von werderanerin
"trinken" wir alle ja überhaupt nicht , naja, das muss ja letztlich auch jeder für sich selbst wissen, hat man ja sicher auch verschiedenste Erfahrungen mit dem "Teufel Alkohol" gemacht...und welche Art von "Begründungen" man erfindet, ist auch nicht wichtig.
Alkohol gehört zum Leben dazu, wie alles andere auch und wieoft ich ihn konsumiere, entscheidet jeder für sich.

Prost - alles in Maßen hört sich doch gut an, oder doch nicht...
Monioma
Monioma
Mitglied

Immer noch...
geschrieben von Monioma
...werde ich von diesem Thema angezogen und es wird mich wohl irgendwie bis an mein Lebensende verfolgen! Ja manche Menschen finden immer einen Grund zu trinken und der Gründe gibt es ja so viele! Aber irgendwann wird der Spieß umgedreht und der Alkohol ist dann der Grund für so vieles...
Und manchmal ist es dann für eine Umkehr zu spät!
Das wünsche ich eigentlich niemand!
Monioma
Mein Name ist Franz, ich bin Alkoholiker …
geschrieben von ehemaliges Mitglied
… das war der schwerste Satz meines Lebens. Erst als er gesprochen war, konnte ich aufhören.
Das war vor 35 Jahren. Dann kam die letzte Nacht, nach einem 20jährigen Martyrium. Ich versuche es zu schildern, wie es damals war.

Gedanken eines Trinkers

Heute ist die letzte Nacht vor meiner geplanten Kapitulation, es gleicht einer Hinrichtung der ich selbst zugestimmt habe, denke ich. Ich hasse Ämter und Obrigkeiten, hasse Psychologen und die Gutmenschen der Beratungsstelle. Sie wollen mir einreden, dass ein Leben ohne Alkohol möglich ist - und noch mehr - es soll auch noch schön sein und erfüllt. Mit Gottes Hilfe ist vieles möglich, sagen sie. Ich kann das nicht glauben.

Morgen soll also meine Trinkerkarriere zu Ende sein. Wie oft habe ich mir dieses imaginäre Ende schon schöngeredet - keinmal habe ich es geschafft. Warum soll es morgen anders sein, nur weil ich es versprochen habe? Nein. Nichts, gar nichts habe ich versprochen - und wenn doch - dann weiß ich es nicht mehr.

Mit Gottes Hilfe schaffe ich es, haben sie gesagt.
Mir geht es schlecht. Wo bist du, großer Gott, wo bist du jetzt? Irgendwo über mir, oder bist du etwa in mir? Ich sehe dich nicht, ich spüre dich nicht. Du sprichst nicht mit mir. Spürst du nicht den Schmerz, der mich fast zum Wahnsinn treibt. Du seist der Schöpfer von allem. Sagen sie. Auch der von Alkoholikern, oder ist das Satans Werk?
Du bist ein Feigling. Warum holst du mich nicht ab in dieser Hölle auf Erden? Wieso hilfst du mir nicht, diese Scheißangst aus der Finsternis zu vertreiben? Du hast selber Angst vor dem Teufel Alkohol, stimmt´s?

In meiner Erinnerung waren Nächte immer schön und strahlend gewesen. Entweder von Sternen übersät oder von den Lichtern der Stadt. Heute ist es nur Nacht, sonst nichts. Nur finster und schwarz und unheimlich. Ich werde wahnsinnig vor Angst, mein Herz klopt nicht, es rast, ich habe Angst vor dem Hinlegen, die Luft wird immer dünner.
Mir fehlt mein Lebenselixier. Die Welle auf der ich gleite heißt Alkohol, nur auf ihr bin ich glücklich. Wenn sie jetzt abflacht, nicht mehr da ist, versandet, dann bin ich auf Grund gelaufen. Oder gestrandet in einem fremden Land.

Was soll aus mir werden?
Ich will ein besseres Leben. Ein Leben ohne Angst. Ich will Anerkennung. Der Eintritt in dieses Leben heißt Abstinenz - für mich - die Normalos können weiter trinken. Das finde ich ungerecht.
Aufhören ja, aber wie?
Ich will die Antwort nicht hören – nicht diese.
Es geht nur mit totaler Enthaltung, sagen sie. Die haben leicht reden, sie müssen ja nicht aufhören. Sie nennen sich Experten. Ist das nicht ein Widerspruch? Fachmann in Sachen Alkohol bin ja wohl ich, oder?
Okay, ich gebe es zu, das ist Schwachsinn.
Abstinenz bedeutet: Gar keinen Alkohol trinken – ein Leben lang! Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Mein Spruch war immer:
Gar nicht will ich nicht - und - mäßig kann ich nicht!

Ich tue jetzt einmal so, als ob. Ich halte mein Versprechen und gehe auf dieses verdammte Amt. Irgendetwas lässt mich hoffen, und weil ich es unbedingt wissen will, kann ich diese Nacht vielleicht doch noch schlafen ohne zu sterben.
Meine Bedenken bleiben, denn mit dem Saufen aufzuhören, bedeutet auch: Gulasch ohne Bier. Wie soll das gehen? Egal, ich versuche es.


© FranzFink
Monioma
Monioma
Mitglied

Ich freue mich jedesmal...
geschrieben von Monioma
...über Menschen, die es geschafft haben! Und ich kenne sogar viele! Und ich gratuliere jedem einzelnen, auch dir Franz Fink!
Leider hat ER es nicht geschafft!
Monioma
Willy
Willy
Mitglied

Dankschön!
geschrieben von Willy
Dank an alle (besonders Franz für seine wunderbare Geschichte) die meine nicht ganz ernst zu nehmenden Zeilen lassen und kommentierte.

Alles gute für euch und
lg
W.

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