Blog-Kommentare vers&bild-71: Mein Einjährig-Freiwilliges im ST – ein Kaleidoskop

Flöhe haben die unangenehme Angewohnheit, immer dort zu beißen und Blut zu saugen, wo der/die davon Überfallene schwer
kratzen kann. Sie sind echte Quälgeister und waren beim Adel ebenso zuhause wie beim einfachen Bürger. Begüterte ließen sich von Zofen oder Bediensteten flöhen wie in dem vorgestellten Bild, sehr zur begehrlichen Freude der beiden
Voyeure hinter dem Vorhang.

Wenn ich nicht irre, hat der Floh so manchen Literaten zu
kleinen Versen inspiriert.

Medea.

Viele Weiber, viele Flöhe,
Viele Flöhe, vieles Jucken –
Tun sie heimlich Dir ein Wehe,
Darfst du dennoch Dich nicht mucken,

Denn sie rächen, schelmisch lächelnd,
Sich zur Nachtzeit – Willst Du drücken
Sie ans Herze, lieberöchelnd,
Ach, da drehn sie Dir den Rücken.

Heinrich Heine