Forum Blog-Kommentare vers&bild-92: Baudelaires "Parfum éxotique" – Versuch einer Neuübertragung und Hommage

Blog-Kommentare vers&bild-92: Baudelaires "Parfum éxotique" – Versuch einer Neuübertragung und Hommage

immergruen
immergruen
Mitglied

Das wird eine unlösbare Aufgabe für mich sein
geschrieben von immergruen
Zuerst ein Kompliment für die Bewältigung dieser Nachforschungen und die detaillierten Querverweise, die Dein Anliegen untermauern.
Die Art und Weise, wie Baudelaire sein Thema angefasst hat, ist für mich sehr männlich. Wie soll ich als Frau, die ich ganz anders empfinde, ein solches Thema verinnerlichen und in Versen verarbeiten?
Das ist in meinen Augen Männerlyrik.Von einem Mann für Männer.
Ich würde mir wirklich wünschen, dass sich einer unserer männlichen Autoren hier im Forum des Themas annimmt und einmal seine Phantasien in Worte setzt.
Ich werde den Verlauf jedenfalls interessiert beobachten.
Vielleicht hast Du noch ein anderes Thema anzubieten, dem auch Frauen in Worten Ausdruck verleihen könnten. Interesse besteht gewiss.
Grüße vom immergrün
lillii
lillii
Mitglied

Ich traue mich mal..
geschrieben von lillii
Original??

Viens, mon beau chat, sur mon coeur amoureux ;
Retiens les griffes de ta patte,
Et laisse-moi plonger dans tes beaux yeux,
Mêlés de métal et d'agate.

Lorsque mes doigts caressent à loisir
Ta tête et ton dos élastique,
Et que ma main s'enivre du plaisir
De palper ton corps électrique,

Je vois ma femme en esprit. Son regard,
Comme le tien, aimable bête
Profond et froid, coupe et fend comme un dard,

Et, des pieds jusques à la tête,
Un air subtil, un dangereux parfum
Nagent autour de son corps brun.


vom Übersetzer
Komm, meine schöne Katze , auf meine amourösen Herz ;
Halten Sie die Krallen Ihrer Pfote ,
Und lassen Sie mich in deine schönen Augen stürzen ,
Mischmetall und Achat.

Wenn meine Finger in der Freizeit streicheln
Ihr Kopf und Ihre elastischen zurück ,
Und meine Hand kribbelt der Freude
Ihres Elektrokörpergefühl ,

Ich sehe meine Frau im Sinn. Sein Blick ,
Wie Ihnen, Art Tier
Tief und kalt , Schnitte und spaltet wie ein Pfeil ,

Und Fuß sogar auf den Kopf,
Eine subtile Luft , ein gefährliches Parfüm
Schwimmen Sie um ihren braunen Körper .


nun meine Version...


Du schöne Katze, komm an meine Brust
Zieh ein, sie nun, die scharfen , spitzen Krallen,
ich möchte, ach so gern hinein nun fallen -
in Deine Augen.. sie versprechen Lust.

In meinen Händen wird die Liebe wallen
und Deinem Körper wird es nun bewusst..,
dass neu Du wirst ,empfindest keinen Frust
und einzig bist, die Einzige von Allen.

Ich blicke an nun diese Frau - mein Sinn..
bin fasziniert von ihrer Katzenart -
doch frag ich mich... ob ich... auch... ich noch bin ?

Gefährlich ist sie mir ganz sicherlich -
ihr süßer Duft jedoch berauschet mich:
läßt mich nicht los in ihrer Gegenwart.

© lillii (L-R.)
immergruen
immergruen
Mitglied

Versuch einer Interpretation
geschrieben von immergruen
Die Katze

Komm her zu mir, du schöne Katze
Ich drück dich an mein hungrig Herz,
Nimm nicht die Krallen, leg mir deine Tatze
Sanft auf die Brust und lindre meinen Schmerz.

In deinen Augen wachsen Wände
Achat, geschliffen, Stahl, metallisch rein,
du schmiegst dich sanft in meine Hände
und bist doch niemals wirklich mein.

Ich sehe meine Frau wie dich so liegen
Die scharfen Krallen ritzen meine Brust.
Ihr süßer Duft wird immer mich besiegen.

Von Kopf bis Fuß ist sie subtil gefährlich
Ihr Blick verhangen und begehrlich
Gefahr und Schönheit, lebenslange Lust

immergruen

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lillii
lillii
Mitglied

so sollte es sein
geschrieben von lillii
Ich blicke an nun diese Frau - mein Sinn..
ist fasziniert von ihrer Katzenart -

....
und ich dachte, dass ich aufgepasst hätte..

lillii
immergruen
immergruen
Mitglied

Korrrektur der Terzette
geschrieben von immergruen
Ich sehe meine Frau wie dich so liegen
Die scharfen Krallen ritzen meine Brust.
Ihr süßer Duft wird immer mich besiegen.

Von Kopf bis Fuß ist sie mir pure Lust.
Aus halb geschloss`nen Lidern trifft ihr Blick.
Sie ist mein Unheil und sie ist mein Glück.
lillii
lillii
Mitglied

nun ja, auf Deinen Wunsch hin
geschrieben von lillii
Du schöne Katze, komm an meine Brust
Zieh ein, sie nun, die scharfen , spitzen Krallen,
ich möchte, ach so gern hinein nun fallen -
in Deine Augen.. sie versprechen Lust.

In meinen Händen wird die Liebe wallen
und Deinem Körper wird es nun bewusst..,
dass neu Du wirst ,empfindest keinen Frust
und einzig bist, die Einzige von Allen.

Ich blicke an nun diese Frau - mein Sinn..
bin fasziniert von ihrer Katzenart -
doch frag ich mich.. ob ich.. auch.. ich noch bin ?

so fesselt mich in ihrer Gegenwart
ihr eigner Duft, der stetig kann entzücken -
in ferne Träume lässt er mich entrücken.

© lillii (L-R.)

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lillii
lillii
Mitglied

oder so..
geschrieben von lillii
letzte Zeile wäre so vielleicht besser?
läßt mich in ferne Träume stets entrücken

im Moment kann manleider mal wieder nichts korrigiern

lillii
lillii
lillii
Mitglied

zwar nichts Besonderes...aber ein Versuch.
geschrieben von lillii

"Fragment nach: Baudelaire, Die Katze".

Träume schenkt eine räkelnde Katze..
dem Herrn , so ganz amouröse..
seine Frau verführe graziöse....
ihn ohne Gebrauch ihrer Tatze.

Braucht dazu die Frau den Berater,
welches Bild ihrem Manne sei gleich
in diesem bestimmten Bereich -?
(aber nein...es ist.. ein...)
an ihrem Bein sich reibender Kater.

lillii


ohne copy,

wo, geschätzter Elbwolf.. bleiben die freundschaftlichen Äußerungen..zu unseren Übertragungen,die habe ich eigentlich abwarten wollen...

oder ist jetzt die Zeit, dass ein Wolf auf amouröse Pfade wandelt, dann wäre er entschuldigt


meint die lillii
ich will und kann jetzt nicht
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ich will jetzt einfach nicht sonetten,
mich tagelang ins Grübeln retten,
bin bei der Arbeit in dem Garten,
viel Würzelchen und Pflanzen warten
dass ich die Erde nährreich mache,
da gehts mit Muskelkraft zur Sache.

Sonettchen basteln über Wochen,
das ist ein Winterding, versprochen
für Stubenhocker, Tastenklopfer,
Sitzfleichpfleger, Sesselhopfer.

Was schneller geht, du glaubst es nicht,
ist so wie dieses Stegreif-Gedicht.

Clematis
immergruen
immergruen
Mitglied

Nicht die Katze, sondern der Tanz
geschrieben von immergruen
Ich wollte einen eigenen Gedanken einbringen. Diese Versform habe ich bei Shakespeare abgeschaut von einem seiner Sonette.

Der Tanz

In deinen Armen sicher schweben
mit daunenfederleichtem Schwung
Ich war so glücklich und so jung
und mittendrin in meinem Leben.

Es war ein Walzer, den wir hatten
Im Sommer der Vergangenheit
So lang, so süß, voll Seligkeit.
Verschwunden waren alle Schatten,

Minuten der Unendlichkeit
Als unsre Körper sich berührten
Mich deine Arme sicher führten
War für die Liebe ich bereit.

Der Tanz war aus, du löstest deine Hand
Der Zauber brach, die Illusion verschwand.

das immergruen

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