Forum Blog-Kommentare "Wessi-Augen wollen Ossi-Leben verstehen"

Blog-Kommentare "Wessi-Augen wollen Ossi-Leben verstehen"

Traute
Traute
Mitglied

An Ortwin,
geschrieben von Traute
das habe ich mit Freude gelesen.Willkommen im,durch den industriellen Wohnungsbau, hergestellten neuen Heim.
Was wir tun und was wir lassen, es berührt die Grenzen der Lebenbereiche anderer Menschen.
Mit Deinem sachlichen Umgang, mit den Plattenbauten, hast du Verletzungen vermieden.
Vieler mitteldeutscher Einwohner großer Traum und zielstrebiges Wirken, war so eine Wohnung und nun wird sie so oft verrissen.
Mir selbst waren sie ein bisschen zu hellhörig, aber ich hatte ja auch nie das Glück eine zu bekommen.
Übrigens meine Literatur zur Zeit, streift auch deine.
Anbei ein Bild davon. Das erste habe ich ausgelesen, Wolfskind von Ingeborg Jacobs.Schauriges Leben über Jahre durch die ganze SU....
Mein Buch über meine DDR Zeit ist auch vor der Herausgabe.
Es wird (wohl) den Titel tragen " Honneckers kleine Schaffnerin"
Danke für Deinen Wohnungsbericht, sehr interessant, wie Du Dich einfügst.
Mit freundlichen Grüßen,
Traute
Traute 2(Traute)


ortwin
ortwin
Mitglied

Ach, wie sich das trifft
geschrieben von ortwin
Mein Spatz - im Augenblick recht schwach in den Bronchien - hat Band 1 der Jerominkinder durch, startet nun mit Band 2. Und auf meinem noch fehlenden Nachttisch kann jetzt das gerade eingetroffene Buch "Wolfskind" liegen - nur ich kann im Bett nicht lesen, brauche also keinen Nachttisch.

Wenn Du über KMS und Straßenbahn schreibst, dann bin ich gespannt, was das mir bringt - ich war nur ganz kurz nach der Wende einmal in Chemnitz, viel zu kurze Zeit, um sich ein Bild davon zu machen. Trost gibt mir die Reise mit dem "Sachsenspiegel"-Zeppelin, der Mitschnitt-DVD vom mdr.

Was das Leben in den so prima restaurierten "Platten" (hier wird gleich wieder eine freigewordene Wohnung total aufgefrischt / so wie meine vor 1 1/2 Jahren): Mielke ist wohl an der Konstruktion beteiligt gewesen - durch den vom Keller bis rauf unters Dach gibt es den Versorgungsschacht, da kann man die Küchen- und Klo-Gespräche der Nachbarn oben und unten mithören, wenn das interessiert. Suche eine Wohnung, wo so was ähnliches nicht auch möglich ist.

Gruß
ortwin


anjeli
anjeli
Mitglied

Es gibt auch Wessies, die sich nicht über den Plattenbau
geschrieben von anjeli
lustig gemacht haben.
Ich gehöre zum Beispiel dazu, denn ich konnte mir kein Urteil erlauben.

Nach der Wende habe ich zwei Jahre in einem Plattenbau gewohnt in der Prager Straße in Ffo. Mein Nachbar war
Henry Maske. Damals war er noch nicht so bekannt, wurde aber als er noch im Plattenbau wohnte, Weltmeister.

Ich fand die Wohnung schön und zweckmässig. Sie war sehr
hellhörig, besonders im Badezimmer.
Was mich aber mehr störte war die enge Bauweise, denn dadurch konnte ich den Menschen die gegenüber wohnten, auf dem Wohnzimmertisch gucken.
Auch Parkplätze waren Mangelware. Hatte ich mal einen in Hausnähe ergattert, so habe ich echt überlegt, ob ich nochmal mit dem Auto wegfahren mußte.
Manchmal bin ich auch mit dem Bus zur Arbeit gefahren, um meinen Parkplatz nicht aufgeben zu müssen. (lach)
Im Bus habe ich dann Dienstgespräche geführt mit unseren
Geschäftspartner und es wurden sehr viele Entscheidungen
im Bus gefällt.

Mir hat das gefallen, wie unkompliziert doch die Menschen
waren. Das wäre in Westdeutschland nicht möglich gewesen,
dass ich Geschäftspartner im Bus traf ohne Termin und ohne
Anmeldung.

Die Zeit nach der Wende in Ostdeutschland war eine schöne
Zeit.
Ob, es immer noch so ist, wage ich zu bezeifeln.

anjeli
christl1953
christl1953
Mitglied

Hallo Ortwin darf ich meine Ansicht zu den Plattenbauten sagen?
geschrieben von christl1953
Ich war zu Besuch bei meiner Schwester,die seit Weihnachten 2009 begeisterte Berlinerin ist.Sie wohnt in Pankow in einer wunderschönen Altbauwohnung :Soe eine Wohnung würde bei uns hier bestimmt unter 1000 Euro nicht zu haben sein-sie zahlt gerade mal die Hälfte.Dabei ist die Wohnung top mit allem was dazu gehört-Ölheizung Warmwasser etc. Und ich konnte mich nicht von diesen wunderschönen Fassaden losreissen,die obwohl sie in der DDR Zeit gebaut wurden-jetzt von außen neu gestrichen,noch so eine Flair ausstrahlen.So eine wunderschöne Bauweise ,davon können wir in unseren Hochhäusern
wo eines dem anderen wie ein Zwilling gleicht und eben auch nur Betonplatten mit Außenplatten sind,nur träumen.
Auch bei uns ist es mit der Hellhörigkeit nicht anders,denn es wurde in den 70 er Jahren nicht auf Wanddämmung geachtet.
Zu Marzahn und seinen Plattenbauten.Ich habe dort einen Bekannten besucht der seit Jahren dort wohnt.Die Räume sind zwar nicht so groß aber sonst auch gut ausgestattet.Aber die Häuser sehen wunderschön aus in ihrer Bunten Ansicht und soviel Grün dazwischen das finde ich großartig,besonders den riesigen Park wo die Kinder spielen können ohne daß sie auf die Strasse kommen.Da hat man sich damals im DDR Staat schon sehr viel Mühe gegeben,solches zu erhalten. So fand ich diesen Teil von Berlin der früher Ostberlin war.
ortwin
ortwin
Mitglied

so what!
geschrieben von ortwin
Gestern hat Spatz meinen Ganz zu dem Nachbar-Trakt gebremst - sehen die Blöcke mit ihren Q3A's, 4 x 5 Wohnungen, also 20 Klos, 20 Küchen, 20 halbe Zimmer und 40 größere Zimmer, die sehen alle gleich aus. Der Unterschied liegt innen: immer, wenn ein Mieterwechsel in einer Wohnung ansteht, dann kommen für drei Wochen die Handwerkers, rupfen alles Kupfer raus und verlegen neues, Fenster und Türen werden abgeschliffen und gestrichen und Rauhfaser, weiß getüncht in allen Zimmern, Bad und Küche kriegen neue Fliesen und Armaturen.
Bei all meinen früheren Umzügen waren für mich viele Arbeiten notwendig und zu bezahlen. Hier bin ich Genossenschaftsmitglied geworden - Kaution? Genossenschaftsanteil.
Was will ich mehr?! Das Auto bleibt so lange und oft stehen - ich möchte es aber nicht aufgeben. Die Verkehrsanbindung ist vielfältig und leicht zu nutzen.
Spatz wohnt 6 km weg auch in Q3A - so habe ich das Ganze kennen gelernt und durch sie auch die Leutchen von der Genossenschaft.
Und stelle dir mal vor: das ehemalige Waschhaus - wer kennt das noch? - hat die Genossenschaft abreißen lassen und ein schmuckes Gemeinschaftshaus errichtet, wo sich die Mitglieder (wie einst im Mai) gesellig treffen können, wo kleine Veranstaltungen stattfinden.
Und wenn die Blöcke so dicht bei- und nebeneinander stehen: Gärtner sind jetzt damit beschäftigt, die inzwischen kollossal gewachsenen Bäume sicherheitshalber zu stutzen - na warte: bald deckt ihr Grün den Blick zum Gegenüber ab.
Soll ich dir mal was sagen? Ich bin so froh, dass ich kein Haus besitze: es nähme uns viel von unserer freien Zeit weg, wir kämen viel weniger raus in Gottes freie Natur.

ortwin

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