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Blog-Kommentare Zwei Tyrannen

sarahkatja
sarahkatja
Mitglied

An Pan
geschrieben von sarahkatja
Ja, Pan,
solange die eigenen Kräfte reichen, aber dann?
Sitzt Du, falls Du es bezahlen kannst,in irgendeinem Seniorenheim,
und pünktlich um 8 Uhr morgens, mittags kurz vor 12 , dann um 3 Uhr zu
Keksen und Kaffee, abends ab 5 Uhr30 rollt dann das Rollkommando an,
falls es überhaupt noch laufen kann, spielt alle 14 Tage Bingo oder
kegelt mit vier weichen Bällen um den Lorbeer.
Es kann noch schlimmer sein. Es gibt Menschen, die nicht einmal mehr das können.

Noch lasse ich es nicht zu, und erfreue mich an guten Gedichten
und dass ich noch einen klaren Kopf habe.
Mit 70 hat man noch Träume und später
muß man sich fügen.

Brüderlein fein, Brüderlein fein,
einmal muß geschieden sein,
scheint die Sonne noch so schön,
einmal muß sie untergeh'n.

Gruß von Sarahkatja
Syrdal
Syrdal
Mitglied

Lieber Pan
geschrieben von Syrdal
wieder und wieder wurde und wird über "die Zeit" nachgedacht, geredet, philosophiert, doch letzlich kann niemand wirklich klar und überzeugend definieren, was Zeit ist, außer ein von Menschengehirnen bestimmtes, irgendwie zählbares Maß. So gesehen ist der Anfang der letzten Strophe Deines Gedichtes ungemein treffend:
Nichts auf der Welt ist ewig,
alles kommt, alles verweht.

Aber in der Ewigkeit gibt es keine Zeit. Und deshalb währet unser Leben ewig, ein kleines zählbares Weilchen im Irdischen und zeitlos in der Ewigkeit.

Lieber Pan
geschrieben von ehemaliges Mitglied
mir gefällt nicht nur die 2. Strophe ganz besonders, sondern die "Zeit" ist für mich "Leben" und ich motiviere mich, um sie immer wieder zu nutzen. Irgendwann wird meine Uhr stehen bleiben. Dann werde ich es akzeptieren können, denn ich habe gelebt.
Wieder einmal hast du uns mit deinem Gedicht ein Geschenk gemacht. DANKE !!!

Ich vermute, dass ihr dieses Gedicht kennt. Schon in jungen Jahren habe ich es in mir aufgenommen, die Vertonung von Carl Loewe am Klavier gespielt und auch gesungen.


Die Uhr

Ich trage, wo ich gehe,
Stets eine Uhr bei mir;
Wieviel es geschlagen habe,
Genau seh ich an ihr.

Es ist ein großer Meister,
Der künstlich ihr Werk gefügt,
Wenngleich ihr Gang nicht immer
Dem törichten Wunsche genügt.

Ich wollte, sie wäre rascher
Gegangen an manchem Tag;
Ich wollte, sie hätte manchmal
Verzögert den raschen Schlag.

In meinen Leiden und Freuden,
In Sturm und in der Ruh,
Was immer geschah im Leben,
Sie pochte den Takt dazu.

Sie schlug am Sarge des Vaters,
Sie schlug an des Freundes Bahr,
Sie schlug am Morgen der Liebe,
Sie schlug am Traualtar.

Sie schlug an der Wiege des Kindes,
Sie schlägt, will's Gott, noch oft,
Wenn bessere Tage kommen,
Wie meine Seele es hofft.

Und ward sie auch einmal träger,
Und drohte zu stocken ihr Lauf,
So zog der Meister immer
Großmütig sie wieder auf.

Doch stände sie einmal stille,
Dann wär's um sie geschehn,
Kein andrer, als der sie fügte,
Bringt die Zerstörte zum Gehn.

Dann müßt ich zum Meister wandern,
Der wohnt am Ende wohl weit,
Wohl draußen, jenseits der Erde,
Wohl dort in der Ewigkeit!

Dann gäb ich sie ihm zurücke
Mit dankbar kindlichem Flehn:
Sieh, Herr, ich hab nichts verdorben,
Sie blieb von selber stehn.

Johann Gabriel Seidl (1804-1875)

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floravonbistram
floravonbistram
Mitglied

Leben im Heute,
geschrieben von floravonbistram
das Wissen, dass es vielleicht ein Morgen gibt und genießen, was das Gestern uns schenkte.
Eins ist gewiss. Rückwärts blicken nimmt mittlerweile mehr Platz des Lebens ein, denn wie viel noch vor uns liegt???
Wir wissen es nicht.

Liebe Grüße
Flo
immergruen
immergruen
Mitglied

Die Zeit
geschrieben von immergruen
und die Frage nach ihrer Bedeutung lässt die wenigsten Menschen unberührt.
Keiner weiß, wieviel Zeit wir noch haben, deshalb sollten wir nutzen, was der Tag uns bietet.
Das Gestern war gestern. Das Morgen kennen wir nicht, aber das Heute können wir leben. Das ist meine ganz persönliche Einstellung.
Grüße vom immergruen
Pan
Pan
Mitglied

Da
geschrieben von Pan
gehe ich vollkommen mit Euch konform.
Das Gestern war, und es war auch schön,
Aber es war! Deswegen bleibe auch ich offen
für etwas Neues,, von dem ich ja auch nicht
weiss, ob es gut sein wird.
Ich schaue nur rückwärts, um daraus zu lernen
und nicht Fehler zu wiederholen, die vorher
gemacht wurden.
Liebe Grüße Euch,
Horst

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