deutsche Mundarten Bairisch

Zwergohreule
Zwergohreule
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RE: Bairisch
geschrieben von Zwergohreule
als Antwort auf JuergenS vom 18.06.2021, 08:36:45
au was für ein Riesenthema:
sogar die Franken unterscheiden zwischen verschiedenen Formen ihrer "Mundart".
Und auch schwäbisch ist ein breites Gebiet von Dialekt-Varianten.
Man soll dem ganzen mit Schmunzeln und Augenzwinkern begegnen.
In München muß man sich, wegen dem Dialekt- und Sprachengewirr ständig anpassen, auf  das Hörgegenüber, oft fängt man mit "Bayrisch" an, als Angebot, aber aus der Antwort erspürt man sofort, auf was man sich einstellen muß, das ist immer eine Überraschung. Im Bedarfsfall geht auch lupenreines Schriftdeutsch, allerdings mit viel tiefklingendem a, aber auch, aber weniger, hell klingendem a, je nachdem...

Ich unterhalte  mich gerne mit Menschen auf dem "Lande", weil die oft noch viel unverfälschtes Bayrisch sprechen, was in meiner Kindheit ja Standard war.

 
Das münchnerische Hochdeutsch ist praktisch ein Kompromiss zwischen Standarddeutsch und bairisch.
Denn, wie du sagst, wegen dem Dialekt- und Sprachengewirr, kann man sich in der Stadt nicht mit jedem fremden Menschen, mit dem man es zu tun bekommt, erst auf eine gemeinsame Sprache/Dialekt einigen. So ähnlich erlebt es ja auch @Lorena.

Im Bedarfsfall geht auch lupenreines Schriftdeutsch, allerdings mit viel tiefklingendem a, aber auch, aber weniger, hell klingendem a, je nachdem...
Ja, die Feinheit des "a" ist ein untrügliches Indiz dafür, ob jemand ein "Eingeborener" ist oder ob er nur vorgibt, es zu sein!

Aber auch wenn man glaubt, "Hochdeutsch" zu sprechen, wird man an der Klangfärbung erkannt.
Das ist mir in Würzburg passiert, als ich in einem Schuhgeschäft auf "hochdeutsch" nach Schuhen in meiner Größe gefragt habe. Sagte die Schuhverkäuferin doch glatt: Gell, Sie kommen aus München?

Übrigens ist Hochdeutsch die Sprache des Südens (was viele "Preissn" nicht glauben wollen!), weil der Begriff geographisch gemeint ist, also die höher gelegenen, gebirgigen Gegenden meint, im Gegensatz zum Niederdeutschen im flachen Norden.


 
Roxanna
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RE: Bairisch
geschrieben von Roxanna
als Antwort auf Zwergohreule vom 18.06.2021, 12:07:46

Das stimmt, liebe @Zwergohreule, die Klangfärbung bekommt man nicht mehr los, auch wenn man meint astreines Hochdeutsch zu sprechen. Ich bin in Ulm an der Donau aufgewachsen, also in Schwaben. Die Donau trennt Ulm und Neu-Ulm, das schon bayrisch ist. Mein Eltern waren Flüchtlinge aus Oberschlesien und sprachen mit einer kleinen schlesischen Klangfärbung hochdeutsch. Zuhause wurde also hochdeutsch gesprochen, aber draußen habe ich mit meinen Spielkamerädle natürlich schwäbisch gesprochen. Ich wollte doch dazugehören. Und diese schwäbsiche Klangfärbung hört man heute noch, obwohl ich seit Jahrzehnten kein schwäbisch mehr spreche. Jedenfalls wurde ich, wenn ich im hohen Norden Urlaub machte, immer sofort als "Süddeutsche" erkannt.

Dialekte sind ein sehr interessantes Thema.

LG
Roxanna 

Zwergohreule
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RE: Bairisch
geschrieben von Zwergohreule
als Antwort auf Roxanna vom 18.06.2021, 13:37:17
Jedenfalls wurde ich, wenn ich im hohen Norden Urlaub machte, immer sofort als "Süddeutsche" erkannt.

Dialekte sind ein sehr interessantes Thema.

LG
Roxanna 
Lustig, dass du von deinen Urlauben "im hohen Norden" sprichst. Wo doch der Süden eigentlich hoch ist und der Norden tief. Ich vermute, wir orientieren uns (um das Ganze noch komplizierter zu machen!) dabei an der Landkarte, wo tatsächlich der Norden hoch oben ist und der Süden tief unten!

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wastl
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RE: Bairisch
geschrieben von wastl

des Forum is guad,

des mog i,

i bin a oida bayer

hoast mi

Servus Habedehre






 

olga64
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RE: Bairisch
geschrieben von olga64
als Antwort auf wastl vom 18.06.2021, 16:04:09

Boarisch schreim is schwar, a füa den, ders sprecha ko. Olga

olga64
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RE: Bairisch
geschrieben von olga64
als Antwort auf Roxanna vom 18.06.2021, 13:37:17
Das stimmt, liebe @Zwergohreule, die Klangfärbung bekommt man nicht mehr los, auch wenn man meint astreines Hochdeutsch zu sprechen. Ich bin in Ulm an der Donau aufgewachsen, also in Schwaben. Die Donau trennt Ulm und Neu-Ulm, das schon bayrisch ist. Mein Eltern waren Flüchtlinge aus Oberschlesien und sprachen mit einer kleinen schlesischen Klangfärbung hochdeutsch. Zuhause wurde also hochdeutsch gesprochen, aber draußen habe ich mit meinen Spielkamerädle natürlich schwäbisch gesprochen. Ich wollte doch dazugehören. Und diese schwäbsiche Klangfärbung hört man heute noch, obwohl ich seit Jahrzehnten kein schwäbisch mehr spreche. Jedenfalls wurde ich, wenn ich im hohen Norden Urlaub machte, immer sofort als "Süddeutsche" erkannt.

Dialekte sind ein sehr interessantes Thema.

LG
Roxanna 
Ja, die "geteilte Stadt" Ulm ist eine interessante Sache. Ich arbeitete 10 Jahre in Ulm (Baden Württemberg) und als geborene Bayerin (und weil die Mieten dort günstiger waren) lebte ich in Neu-Ulm - ist ja nur durch die Donaubrücke getrennt.
Aber in beiden Teilen wird schwäbisch gesprochen, was auch damit zusammenhängt, dass Neu Ulm zu Bayerisch Schwaben gehört (wie auch Augsburg).

Da ich insgesamt 30 Jahre nicht in Bayern lebte, verlernte ich meinen oberbayerischen Dialekt. Auch meinem Bruder (geborener Münchner) geht es nach 50 Jahren Berlin so. Nur die Klangfärbung bleibt erhalten;allerdings wird man z.B. im "hohen Norden" oft gefragt, ob man aus Österreich käme - dort ist eine Unterscheidung anscheinend schwieriger.
Umgekehrt nennen "Nicht-Bayern" oft alles bayerisch, was sie so hören, können aber meist nicht unterscheiden, ob es sich um Ober- oder Unterfranken, Oberpfälzer, Niederbayern oder Oberbayern handelt.
Ich ging in München zur Schule, hatte eine bayerische Mutter und einen österreichischen Vater; in der SChule wurde uns der Dialekt ausgetrieben, insbesondere auf dem Gymnasium. Das hat sich bis heute gehalten - in München und im Speckgürtel davon hört man heute nur noch sehr selten wirklich bayerischen Dialekt; die meisten sprechen so das oberbayerisch wie es der sog. Kaiser Beckenbauer praktizierte. Olga

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Zwergohreule
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RE: Bairisch
geschrieben von Zwergohreule
als Antwort auf wastl vom 18.06.2021, 16:04:09
des Forum is guad,

des mog i,

i bin a oida bayer

hoast mi

Servus Habedehre






 
Des g'freid mi @wastl, wenn's da do herin g'foid! Was für a "Bayer" bist denn, oiso i glab: a Oberbayer. Stimmt's oder hob i recht?
Zwergohreule
Zwergohreule
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RE: Bairisch
geschrieben von Zwergohreule
als Antwort auf olga64 vom 18.06.2021, 19:43:22
Boarisch schreim is schwar, a füa den, ders sprecha ko. Olga
Deswegen hat man ja auch die sog. Schriftsprache erfinden müssen ... !
Auch würde ein Baier nicht "sprechen", sondern er "red't" oder "sogt wos", der Waidler würde vielleicht "schmatzen" (was für ihn aber kein Essgeräusch bedeutet, sondern eine zwanglose Unterhaltung!).
Joggerin
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RE: Bairisch
geschrieben von Joggerin
als Antwort auf Zwergohreule vom 21.06.2021, 19:00:23

Lest mal unsere Nummernschilder genauer :
Frei statt  Bayern .
Also : Franken hat auch einen eigenen Dialekt !

Zwergohreule
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RE: Bairisch
geschrieben von Zwergohreule
als Antwort auf Joggerin vom 21.06.2021, 19:04:04
Lest mal unsere Nummernschilder genauer :
Frei statt  Bayern .
Also : Franken hat auch einen eigenen Dialekt !
Nicht nur einen, @Joggerin! Aber was du mit den Nummernschildern sagen willst, kapier ich jetzt nicht.
Und Franken gehört nicht zum Bairischen Sprachgebiet ...

 

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