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Die Insel Senoria Postannahmestelle für Narrinesos

ehemaligesMitglied35
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Re: Postannahmestelle für Narrinesos
geschrieben von ehemaligesMitglied35
als Antwort auf Mareike vom 29.07.2011, 17:08:18

- Spinnereien/ Nonsens/ Spielen mit Sprache


Ich schlage als Titel für diesen Faden vor:

Halodrias Allotria




Inwiefern Marthin Luther und die Deutsche Sprache hierhin gehören, wage ich nicht zu beurteilen.


Verzeih, er passt nicht und sie auch nicht. Dafür gibt es in der Tat andere Bretter und Fäden.

Ich hoffe, durch den Umbau von Seniora kann der Faux pas beseitigt werden.

Es war ja nur eine Randbemerkung, obwohl ich zu der Aussage stehe.

Dazu mehr an anderer Stelle.

Gruß
ehemaligesMitglied35
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Re: Postannahmestelle für Narrinesos
geschrieben von ehemaligesMitglied35
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.07.2011, 16:12:05

ist dir als Geisteswissenschaftler nicht klar, was Luther über die theologische und kirchengeschichtliche Reformation hinaus (die seinerzeit dringend nötig war) für die deutsche Sprache geleistet hat?


Grad als Geisteswissenschaftler komme ich zu meiner Einschätzung. Mehr dazu nebenan.

Und was die Bibelübersetzung angeht,soo muss man da auch Abstriche machen.

Ohne die griechische Ausgabe von Erasmus von Rotterdam, ohne Philipp Melanchton und dessen Onkel Johannes Reuchlin und ohne die älteren Übersetzungen, hätte Luther die Übersetzung nicht zustande gebracht:

Deutsch

Vor der Reformation entstanden etwa 70 deutsche Übersetzungen, darunter verschiedene Evangelienharmonien. 1466 druckte Johannes Mentelin in Straßburg die Übersetzung der lateinischen Bibel ins Frühneuhochdeutsche, die Mentelin-Bibel. Sie wurde die erste der vorlutherischen deutschen Bibeln, von Bibeldrucken in einer Volkssprache. Sie waren mehr oder weniger Wort-für-Wort-Übersetzungen der Vulgata. Der Text wirkte auch damals altertümlich und schwer verständlich; die Übersetzer vermieden so jedoch, von der katholischen Kirche als Häretiker (Irrlehrer) verurteilt zu werden.

Übersetzung der Propheten (Hätzer / Denk) Reformationszeit

Durch die Reformation im 16. Jahrhundert begann auch für die Bibelübersetzung ein neues Zeitalter. Luthers Schriftprinzip sola scriptura („allein durch die Schrift“) bewirkte ein verstärktes Interesse am biblischen Urtext. Die hebräische Sprache wurde bis dahin fast ausschließlich von jüdischen Gelehrten erforscht, da man in der römischen Kirche die lateinische Vulgata als ausreichend erachtete. Entscheidende Impulse für die Hebräischrezeption empfing der Reformator Philipp Melanchthon von dem ersten nichtjüdischen Hebraisten, seinem Onkel Johannes Reuchlin, der bei Jacob ben Jechiel Loans Unterricht genommen hatte.

1527 erschien eine deutsche Übersetzung der prophetischen Bücher des Alten Testaments mit dem Titel Alle Propheten nach hebräischer Sprache verdeutscht, von Ludwig Hätzer und Johannes Denk. Luther, Zwingli u. a. griffen bei ihren Übersetzungen des hebräischen Textes auf diese Wormser Propheten zurück.[5] Trotz ihrer Bedeutung geriet sie auf den Index der Reformatoren, da die beiden Übersetzer der Täuferbewegung angehörten.

Die seit der Reformation maßgeblichen Grundtextausgaben waren geprägt vom so genannten „Textus receptus“, einem Grundtext, der erstmals von Erasmus von Rotterdam herausgegeben wurde. Einige ältere Manuskripte haben an einigen Stellen Abweichungen, die auch theologisch bedeutsam sind. Diese haben die meisten Übersetzungen der Neuzeit geprägt.

Zu größerer Verbreitung deutscher Bibeln kam es erst durch die Lutherbibel und die Zürcher Bibel Ulrich Zwinglis. Die Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern 100 Jahre zuvor begünstigte diese Entwicklung. Luther brach mit der Tradition der Wort-für-Wort-Übersetzungen der Vulgata und wurde dafür auch kritisiert. Er verteidigte sich gegenüber den Papisten mit dem Hinweis, dass der Wort für Wort übersetzte Text kein Deutsch sei, weil keiner so reden würde. Er habe aber Deutsch und nicht Lateinisch oder Griechisch reden wollen.

Als Reaktion auf die Lutherbibel veröffentlichte die katholische Kirche auf fürstliches Drängen hin, jedoch mit Bedenken, zögerlich so genannte Korrekturbibeln.


Biberlübersetzungen vor Luther
ehemaligesMitglied35
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Re: Postannahmestelle für Narrinesos
geschrieben von ehemaligesMitglied35
als Antwort auf ehemaligesMitglied35 vom 31.07.2011, 07:07:22
Sag, Mareike,

sollten wir nich Karl wegen des Umbaus von Senoria anstupfen?

Gruß Fritz

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Mareike
Mareike
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Re: Postannahmestelle für Narrinesos
geschrieben von Mareike
als Antwort auf ehemaligesMitglied35 vom 06.09.2011, 00:28:44
Jetzt stupse ich mal ganz liebevoll: Vorhin habe ich mir während meiner Hausarbeit Gedanken gemacht über das Wesen der Sprache, ausgelöst durch unsere Diskusion auf Narrinesos.
Ich schaute zur Belebung meiner Überlegungen nach unter den Stichwörtern: Sprache und Gesellschaft. Und schon eröffnete sich wiederum ein großes Feld zum "beackern".
Ja, es könnte wirklich eine Bereicherung sein, wenn eine Umstrukturierung von der Sprachinsel Narrinesos möglich würde.
Folgende Seite zB bietet schon wieder jede Menge Inspiration für neue Fäden: Sprache und Gesellschaft / Wort-Wahlen – Spiegel der Gesellschaft


Mit hoffnungsvollen Grüßen
Mareike


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