Forum Allgemeine Themen Die Kleine Kneipe Die Kleine Kneipe Nr. CXL!!! (Nr. 143)

Die Kleine Kneipe Die Kleine Kneipe Nr. CXL!!! (Nr. 143)

Re: Die Kleine Kneipe Nr. CXL!!! (Nr. 143)
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf chris vom 21.10.2014, 12:06:16
Lecker, diese Kalbsbratwurst....

die kommt gerade richtig..., das ist eine gute Wegzehrung zurück zum Rurstausee...

Er liegt gleich bei Schmidt, ein Teil der Gemeinde Niedeggen.

Ich erinnere mich, dass ich zu meinen Eltern - sie lebten damals
beide noch - gefahren bin und ihnen sagte, dass ich nach Schmidt
fahren...

Ich wollte mir einen Jux machen, denn natürlich erwartete ich,
dass mich - wenigstens einer von beiden - wegen der Grammatik
rügen würde.

Da sagte mein Vater, völlig überrascht: "Wat machst Du denn in
Schmidt???"

Nun kuckte ich etwas dämlich aus der Wäsche
und fragte: "Vatter, woher kennst Du Schmidt????"

"Jo", sachte der alte Vatter, "da hab ich im Krieg gelegen, pfui Teufel
sind da die Kugeln und Granaten nur so rein- und rausgedonnert...
Da stand ja nix mehr...
Und die Amerikaner hatten viel größere Verluste als wir...
Dat wir damals dort heil rausgekommen sind, war ein Wunder..."

WIR, das waren damals seine Schulkameraden und Jugendfreunde.

Dat alte Vätterchen schüttelte sich damals.

Woher hätte ich das wissen können?
Der Vater hat in den Jahren nie vom Krieg erzählt
und ich denke,
wenn er nicht so überrascht gewesen wäre, dann
hätte er wohl auch das nicht rausgelassen.

Und nachdem ich im Internet nachgelesen habe,
kann ich das durchaus besser verstehen...

Die Schlacht
im Hürtgenwald bezeichnet eine Reihe von drei
Abwehrschlachten der Wehrmacht gegen die
angreifende US Army im Gebiet der Nordeifel gegen
Ende des Zweiten Weltkrieges. Die Kämpfe um den
Hürtgenwald zählen zu den schwersten Kämpfen
des Zweiten Weltkrieges überhaupt. Einzelne
Aspekte wurden unter anderem von
Heinrich Böll und Kurt Vonnegut literarisch verarbeitet.

In der amerikanischen Erinnerungskultur
spielt diese Schlacht, an der auch Ernest Hemingway
und Jerome D. Salinger teilnahmen, eine
wesentliche Rolle. Sie gilt nach der Einnahme von
Aachen als erste größere Feldschlacht der Amerikaner
auf deutschem Boden überhaupt, wurde als
längste Schlacht der US Army allgemein bezeichnet
und hinsichtlich der Totenzahlen mit der
Schlacht von Gettysburg verglichen.
geschrieben von Wikipedia - Schlacht im Hürtgenwald


Wikipedia - Schlacht im Hürtgenwald

Panzersperre vom Westwall


Wikipedia - Westwall

Er kannte die Hubertus-Kirche von Schmidt, auf die ich später
zu sprechen komme und war sehr gerührt als er hörte,
dass ich direkt der Kirche gegenüber im Hotel übernachten werde...

Auf die Geschichte der Kirche komme ich später, jetzt
will ich erst mal meinen Kaffee trinken und dann fahre
ich zum Einkaufen...

bis denne dann

Meli und denkt, wat haben wir für ein Glück, dass wir unsere Zeit
bis jetzt doch in Frieden leben durften...



Solche Fotos wären sonst nicht möglich ...
chris
chris
Mitglied

Re: Die Kleine Kneipe Nr. CXL!!! (Nr. 143)
geschrieben von chris
Meli,

kann ich mir gut vorstellen, dass dein Vater nicht davon reden wollte.

Der Bruder meiner Mutter war in Stalingrad, er sagte immer, ihr könnt
euch nicht vorstellen wie das war und ich möchte nicht dran erinnert
werden. Er kam mit seiner Einheit gerade von rechtzeitig aus dem Kessel
von Stalingrad.

Chris

Zur Kaffeestunde:

haweger
haweger
Mitglied

Re: Die Kleine Kneipe Nr. CXL!!! (Nr. 143)
geschrieben von haweger
Liebe Kneipenfreunde,

hier eine Kneipengeschichte aus der Bierstadt Radeberg, die mal fast 100 Kneipen hatte:

Als kauzige Stammtische Radebergs Kneipenkultur belebten

„Feierabend; Zeit nach Haus zu gehen, wir hatten jede Menge Spaß, doch einmal muss Schluss sein, es ist zappen duster“ war der Abschiedsspruch, wenn sich die Mitglieder des Stammtisches des Vereins „Zappen Duster“ auf den Heimweg begaben. Der Verein, im Jahre 1909 entstanden hatte sein Vereinslokal in der „Harmonie“. Jeden zweiten Sonnabend war Pflichtstammtisch, dazwischen Gästestammtisch. Gegenstand der Vereinsarbeit war das Stellen dümmlicher und verquerer Fragen. Daraufhin erfolgte eine volksphilosophische Reflektion des politischen und kommunalen Alltags.
Überliefert sind u. a. folgende sinnige Fragen: Was ist wenn Kaiser Wilhelm auf den Lokus muss? (Lokus ist die veraltete Bezeichnung für Toilette) Warum wird im Protokoll nie erwähnt, dass der sächsische König öfters nach dem Essen laut und vernehmlich rülpst? Warum muss man für Leichenhalle Parentationshalle sagen? Was ist, wenn der sächsische König eine Herde mit 150 Elefanten sieht? (Friedrich August III. war am 2. März 1911 zur Elefantenjagd in Ägypten) Übrigens soll eine Antwort auf letztere Frage gewesen sein, „dann muss er an seine vielen langsamen Beamten denken!“ Was dem Antwortenden ein Freibier einbrachte. Dieser mehr bürgerliche Stammtisch, zu dem auch einige Lehrer und Rathausangestellte gehörten, war als Gegenentwurf zu den Arbeiterstammtischen „Arbeiterreise“ entstanden. An diesen Stammtischen, von denen es etwa 30 gegeben haben soll, wurden die albernsten Dinge in die Öffentlichkeit getragen. Begonnen wurde die „Arbeiterreise“ mit einem Witz oder einer sinnigen Bemerkung, über die sich dann verbreitet wurde. So wurde der Biergenuss und das kauzige Gespräch hintersinnig so erklärt. „Du denkst, und denkst, und denkst und zum Schluss weißt Du nichts mehr!“ Hier sind auch schon jene Sprüche diskutiert wurden, die in der späten DDR – Zeit wieder im Alltag auflebten. So jener sinnige Spruch „Wir haben schwach begonnen und dafür stark nachgelassen!“ oder „Keiner ist es gewesen, aber alle machen mit!“ Auch schon damals hatte selbst die organisierte Arbeiterschaft ihre schwachen Momente.
Zwei Radeberger Besonderheiten seien noch erwähnt. Im „Albersalon“ entstand der Stammtisch „Wiener Schwalben“. Im nahen Dresden hatte man von „Wiener Bordschwalben“ gehört und gemeint hier gebe es Damen des horizontalen Gewerbes. So fuhr man sonntags nach Radeberg. Erotik gab es nicht, dafür „Wiener Kaffeehausmusik“, die durchaus ankam. Und im Zentrum Radebergs etablierten sich kurzfristig im Jahre 1911 Damenstammtische. Man traf sich gegen 16 Uhr und besetzte die Männerstammtische. Als diese dann einkehrten staunten viele nicht schlecht, wer ihnen die Plätze streitig machte. Doch da die Männer den Gastwirten drohten woanders hin zu gehen, komplimentierten diese die Frauen unter Abgabe eines Freigetränks hinaus oder reservierten die traditionellen Stammtische.

Und nun ein Prost, haweger

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jacare4
jacare4
Mitglied

Re: Die Kleine Kneipe Nr. CXL!!! (Nr. 143)
geschrieben von jacare4
als Antwort auf chris vom 21.10.2014, 14:13:27
Ja, woran ich am meisten mich erinnere, wenn ich an meinen Opa Hugo Kuhr denke, ist, dass er jahrelang, Tag für Tag, vorm Haus an der Gartenpforte stand und die Straße hinunterschaute bis zu den Kurven. Er stand da und wartete auf seine beiden Söhne, Hugo und Gerhard, die nie aus dem Kriege zurück gekommen sind. Der Gerhard muss wohl ein oder zwei Male auf Urlaub kurz bei uns gewesen sein, ich erinnere mich dunkel an den Geruch, den ich bis heute mit Kommiss in Verbindung bringe. Der Gerhard hatte noch eine Freundin in der Nähe von Dresden. Aber auch dort ist er nicht mehr wieder gekommen.

---

Genießt jeden Tag und seid dankbar dafür, dass wir nun schon so lange haben in Frieden leben können.

---

Greift zu. Der Nachtisch steht bereit.

Re: Die Kleine Kneipe Nr. CXL!!! (Nr. 143)
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf haweger vom 21.10.2014, 15:25:04
hallo Haweger,

danke für Deine Geschichte.
Ich hatte in Radeberg einen Vetter, konnte ihn und die
Familie nach der Wende leider nur einmal besuchen.

Grüßle
Ingeborg-Clematis
Re: Die Kleine Kneipe Nr. CXL!!! (Nr. 143)
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf jacare4 vom 21.10.2014, 15:25:44
Danke Jacare, mampf, und ein gutes Tässle
Kaffee, da lässt sichs leben.

Ingeborg-Clematis
die selbstverständlich auch für den
Frieden dankbar ist

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omaria
omaria
Mitglied

Re: Die Kleine Kneipe Nr. CXL!!! (Nr. 143)
geschrieben von omaria
als Antwort auf haweger vom 21.10.2014, 15:25:04
Darauf lasst uns "einen" trinken: Radeberger

Danke der *HERRLICHKEIT*, dass sie sich (auch mal wieder!) zu Wort melden!

omaria
Re: Die Kleine Kneipe Nr. CXL!!! (Nr. 143)
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf omaria vom 21.10.2014, 15:47:53
wir müssen nur die richtigen Themen haben,
Bier und Leckerli, und schon sind die HERRLICHEN
auch da.
ich freu mich auch, Maria.

Ingeborg-Clematis
Re: Die Kleine Kneipe Nr. CXL!!! (Nr. 143)
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.10.2014, 16:18:23
Lieber Jacare,

jetzt musst eich schmunzeln...

Sooo viel Kuchen und das auf dieser blau-weißen Decke...

In der Eifel - und manchmal denke ich, in ganz NRW - finden ja z.Zt. die Bayrischen Wochen statt.
So kam ich in den Genuß von Weißwurst, natürlich mit süßem Senf, Leberkäs, Kassler, Hax'n - ganz kross gegrillt -, Semmelknödel und Sauerkraut.

Das war eine Platte für 2 Personen, sonst wäre das überhaupt nicht
zu schaffen gewesen.

Die Buam aus dem Dorf kamen in Lederhosen, die Maderl im Dirndl.

Die älteren Buam konnten ihre Bäuche locker in die Krachledernen stopfen, während die Maderln so eng geschnürt waren, dass ich dachte, wie wollen die auch nur ein Bier in den Magen bekommen???

Doch ist es dort Tradition schon seit vielen Jahren und irgendwie
gingen auch noch die großen Hax'n durch die Kehle...

Ich weiß überhaupt nicht, wann der Brauch der Bayrischen Wochen so rübergeschwappt ist über die Weiß-Wurscht-Grenze...

Erstaunlich finde ich immer nur, wenn so eine fesche Dirndlträgerin den Mund auf macht und dann kommt alles - nur nix
Bayrisches...

Aber all das ist nur möglich, weil wir den Frieden so lange
haben und dafür bin ich sehr dankbar.

Meli



gesehen in Bad Münstereifel... Leider wurde gerade umdekoriert, es waren Waren aus dem Schaufenster verkauft worden...
omaria
omaria
Mitglied

Re: Die Kleine Kneipe Nr. CXL!!! (Nr. 143)
geschrieben von omaria
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.10.2014, 16:18:23
Die "richtigen" Themen finden wir doch sicher...

z.Z. krame ich in Erinnerungen und werde auch fündig:

Clip von 2008

Ich könnte mich (fast) kringeln über meine Anfangsfilmchen...

oooooh Maria

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