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Digitale Fotografie Erinnerung - eigene Vergangenheit

Karin_46
Karin_46
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Erinnerung - eigene Vergangenheit
geschrieben von Karin_46
Ein einschneidendes Erlebnis vergaß ich nie: als Kind durfte ich mit auf die Havelinsel Hermannswerder fahren. Mein Opa lag dort im russischen Seuchenkrankenhaus mit Typhus. Ins Krankenhaus durfte ich natürlich nicht mit hinein. Ich empfand die ganze Insel als bedrohlich.

Bei meinem letzten Potsdam-Besuch machte ich mich auf den Weg nach Hermannswerder:

Noch heute befördert die Fähre Besucher von Potsdam zur Insel


Die verschiedenen Gebäude werden als Schulen und Werkstätten genutzt.
Ich denke, dieses Haus ist das ehemalige Krankenhaus


Ich wanderte kreuz und quer über die begrünte/bewaldete Insel
Hier der Wasserturm


Das ehemalige Pförtnerhaus sieht doch wirklich sehr verwunschen aus, oder?


Ehemaliges Pförtnerhaus


Auf welchen Spuren in eure eigene Vergangenheit seit ihr gewandelt? Ich bin gespannt auf eure Erzählungen und Fotos.
Liebe Grüße, Karin
jacare4
jacare4
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Re: Erinnerung - eigene Vergangenheit
geschrieben von jacare4
als Antwort auf Karin_46 vom 09.02.2015, 19:20:11
Hallo liebe Kari, Dein neuer thread ist vielversprechend. Deine Erinnerungen an Potsdam sind für Dich bestimmt sehr wichtig. Jeder von uns hat ähnliche Dinge, die in einem Blog sich gut erzählen lassen.

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Ich bin im Wiehengebirge aufgewachsen und habe viele Erinnerungen an die Zeit meiner Kindheit. Jetzt komme ich nur noch selten in die Umgebung von Bad Oeynhausen, höchstens einmal im Jahr.

Blick vom Liebesweg auf das Dorf Bergkirchen.


Blick vom "Sonntagsberg" auf die Kirche und einige Häuser. Wo jetzt Wald ist, waren früher ein Steinbruch und kahle Hügel, wo wir Ski gefahren sind. Im Frühsommer gab es reichlich Blaubeeren zu pflücken.


Oftmals haben wir in Bussmanns Wiese gespielt. Im Bachlauf Blutegel und Stichlinge gefunden. An den Bachrändern gab es Sauerampfer in Mengen. Davon hat unsere Mutter Suppe gekocht mit einem verlorenen Ei für jeden drin.


In der Wiese unten gab es reichlich Schlüsselblumen und Knabenkrautorchideen. Und Schmetterlinge gab es. Viele. Heute steht ein Teil der sumpfigen Wiese unter Naturschutz und darf nicht mehr betreten werden.


Die Gastwirtschaft zur Wittekindsquelle. Jetzt ist dort ein Restaurant- und Hotelbetrieb. Früher gab es Feste mit Musik im Biergarten.


Buschwindröschen. Wie schön waren die Teppiche dieser wunderschönen Frühblüher.


Das Haus, in dem ich aufgewachsen bin, bis ich 18 war.


Die Kaiserbüste an unserm Haus.


Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta. Unten fließt die Weser.


Wir sind öfter die 10 Kilometer dorthin gewandert.
Karin_46
Karin_46
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Erinnerung - eigene Vergangenheit
geschrieben von Karin_46
als Antwort auf jacare4 vom 10.02.2015, 10:28:11
Danke Udo, es hat mir Spaß gemacht deine Erinnerungen in Schrift/Bild zu verfolgen.
Liebe Grüße, Karin

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pippa
pippa
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Re: Erinnerung - eigene Vergangenheit
geschrieben von pippa
als Antwort auf Karin_46 vom 10.02.2015, 11:25:51
Moin, liebe Karin,

für einen Moment war ich etwas ratlos, denn ich wollte eigentlich nie mehr wieder etwas mit meiner Heimatstadt Wilhelmshaven zu tun haben. (Die Gründe dafür wären eine längere Geschichte)
Seltsamerweise stellte ich aber sehr schnell nach meinem Umzug in diese Harzstadt fest, dass diese eine Partnerstadt von W/haven ist.
Zufall oder Schicksal?
Egal, denn vor 2 Jahren bot die Stadt an, mit Interessierten eine Großsegelregatta in W/haven zu besuchen. Da so etwas während meiner Kindheit und Jugendzeit dort noch völlig unbekannt war, meldeten wir uns an und fuhren für 3 Tage in meine Heimat.

Gleich am ersten Abend, als wir in diesem Lokal aßen, kam die erste lustige Erinnerung:
Als nämlich mein Onkel mit seiner Familie bei uns zu Besuch waren, feierten wir hier sehr ausgiebig. Meine Cousine war etwas älter als ich und hatte schon ihren Freund mitgebracht. Mein Onkel bestellte eine Flasche Wein nach der anderen und als sie mir dann ihr Zimmer zeigten, sprangen wir so ausgelassen auf den Betten herum, bis sie zusammen krachten. Sofort waren wir um einige Grade nüchterner geworden.





Natürlich besichtigten wir den "Jade-Weser-Port". Diesen gab es zu meiner Zeit nicht.


Über Die KW-Brücke ging ich natürlich viele Hunderte Mal, denn man musste sie überqueren, um an den zweitschönsten Strand zu kommen.


Diesen Leuchtturm allerdings gab es schon. Nur stand er damals an W/havens schönstem Strand und ich lag dort viele Male im Sand um mich zu sonnen. Jetzt befindet er sich mitten im Hafengebiet. Ich musste nun schon ganz heftig schlucken.









Die Windjammer lagen am Bontekai. Dort trieb ich mich in meiner Kindheit sehr sehr viel herum, nur waren dort damals natürlich noch keinerlei Großsegler zu sehen.

Diesen Windjammer bestiegen wir und schon ging's los. Alle Großsegler mussten zunächst in die Schleuse (ich glaube das ist noch immer die größte Europas). Wir fuhren die gesamte Regatta mit, was ein riesiges Erlebnis war.





Mein sehr gemütlicher Platz während der Regatta







Nie hätte ich gedacht, einmal so spannende und aufregende Stunden in meiner Heimatstadt zu erleben.
Gruß Pippa
Karin_46
Karin_46
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Re: Erinnerung - eigene Vergangenheit
geschrieben von Karin_46
als Antwort auf pippa vom 10.02.2015, 19:25:28
@ Toll, Pippa. Das du schlucken musstest bei all den Erinnerungen, kann ich gut nachfühlen. Durch deinen Besuch in der Heimatstadt, ist bestimmt einiges i deiner Erinnerung zurecht gerückt worden, ja?!

Ich wollte auch niemals mehr nach Potsdam-Bornstedt, wollte meine Kindheisterinnerungen nicht kaputt machen. Außerdem wurde so viel von mürrischem Personal gesprochen - ach nö, das wollte ich mir nicht antun.

Dann kam 2001 die BUGA genau nach (Potsdam)Bornstedt. Ich konnte nicht widerstehen, schloss mich einer organisierten Busreise an. Für eine gewisse Zeit klinkte ich mich aus der Gruppe aus und ging die dörfliche Hauptstraße entlang. Vieles war inzwischen renoviert, trotzdem erkannte ich alles.

Vor meinem Geburtshaus stehend, hatte ich den ganzen Hals voller Tränen. Dieses Gefühlsdurcheinander ist seither nicht mehr aufgetreten - ich freue mich einfach über zwei Heimatorte

Mein Geburtshaus - über 150 Jahre in Familienbesitz
(jetzt leider nicht mehr)


Vor über 50 Jahren waren zu beiden Straßenseiten Unkraut behaftete, tiefe Gräben. Grasten dort die Gänse der Nachbarn, hatten wir Kinder Angst vorbei zu gehen - sie waren sehr bissig! Der Bürgersteig bestand aus festgetretener Erde. Hier einen Kreisel zu schlagen und am Laufen zu halten, war nicht so einfach.



Bei sehr genauem Hinschauen fand ich herrlich alte Schuppen,
die noch nicht total übermalt worden sind.





Dieses Jahr fahre ich wieder mal hin . . .
Grüße, Karin
Karin_46
Karin_46
Mitglied

Re: Erinnerung - eigene Vergangenheit
geschrieben von Karin_46
Ab 2001 besuchte ich Potsdam und Berlin fast in jedem Jahr. Alle Orte meiner Kindheit suchte ich auf, manches kam mir heute lächerlich klein vor . . . wie das so ist mit der Erinnerung.

Bis zu meinem 5 Lebensjahr wohnte meine Familie in Neufahrland. Ich habe deutliche Erinnerungen an diese Zeit. Dann zogen wir nach Bornstedt in das Haus meiner Großeltern.

Im Sommer fuhr ich mit meinem Herrenrad, schnell wie der Wind, nach Fahrland zum Schwimmen. Damals konnte man ein Kind noch allein fahren lassen.

Amundsenstraße (Landstraße von Bornstedt nach Nedlitz)


Nedlitzer Brücke - die halbe Anfahrt war geschafft


Badebucht im Neufahrländer See (eine große Havel-Ausbuchtung)


Am Fahrländer See ca. 1950 mit meiner kleinen Schwester


LG Karin

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