Forum Politik und Gesellschaft Diskussion historischer Ereignisse 65-ster Jahrestag der Remilitarisierung der Bundesrepublik

Diskussion historischer Ereignisse 65-ster Jahrestag der Remilitarisierung der Bundesrepublik

freddy-2015
freddy-2015
Mitglied

RE: 65-ster Jahrestag der Remilitarisierung der Bundesrepublik
geschrieben von freddy-2015
Hier mal ein Teil-Text des Bundespräsidenten.
Für mich schon ein etwas andere Beschreibung zum Thema Auslandseinsätze.
Aus dem selben Link von Edita.

 


Und das ist nicht die einzige Herausforderung  :
Krieg, Gefecht, Tapferkeit, Verwundung, Trauma, Tod, bewaffnete, gar kämpfende Deutsche in anderen Ländern –
das verdrängen wir gern,
darüber sprechen wir nur ungern oder vor allem kritisch.

Das macht es den Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr nicht leicht.
Ich weiß, wie schwer es für viele Soldaten ist,
über prägende Erlebnisse aus dem Einsatz zu sprechen,
der auch zur Wirklichkeit der Bundeswehr heute gehört.
Das will keiner hören, sagen sie.
Oder  :
Das können sowieso nur die verstehen, die so was selbst erlebt haben.

Das ist eine Herausforderung für viele Soldatenfamilien.
Das ist eine Herausforderung für die Bundeswehrführung.
In dieser Sprachlosigkeit liegt aber auch die Gefahr einer gegenseitigen Verständnislosigkeit von Soldat und Gesellschaft, die wir nicht einfach hinnehmen können.

Man sollte ehrlich sein,
keiner von uns hier will Auslandseinsätze.
Nur die Worte sollten stimmen.
wandersmann
wandersmann
Mitglied

RE: 65-ster Jahrestag der Remilitarisierung der Bundesrepublik
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf freddy-2015 vom 13.11.2020, 13:25:18
Man sollte ehrlich sein,
keiner von uns hier will Auslandseinsätze.
Nur die Worte sollten stimmen.
Und keiner in D benötigt Auslandseinsätze. A pro pos "Nur die Worte sollten stimmen" - Auslandseinsätze oder "Friedensmissionen" sollte man deshalb auch beim Namen nennen - nämlich "Krieg".
Und gerade an einem solchen Jubiläum muss daran erinnert werden, dass die Bundeswehr ebenso wie die von ihr inhalierte NVA nie für Kriegshandlungen außerhalb Deutschlands geschaffen wurden, sondern einzig zur Sicherung unseres Landes. "Unsere Freiheit wird auch am Hindukusch verteidigt" war in diesem Zusammenhang einer der dümmsten Einschätzungen.
 
Bias
Bias
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RE: 65-ster Jahrestag der Remilitarisierung der Bundesrepublik
geschrieben von Bias
als Antwort auf wandersmann vom 13.11.2020, 15:05:28
Und keiner in D benötigt Auslandseinsätze. A pro pos "Nur die Worte sollten stimmen" - Auslandseinsätze oder "Friedensmissionen" sollte man deshalb auch beim Namen nennen - nämlich "Krieg".
Eben nicht, Wandersmann.
Der Soldat fällt - er verreckt nicht.

Es sind die Worte, die es auszutauschen gilt um "Narrative" angenehm klingen zu lassen.
In den Bundesbehörden dürften spezialisiert Abteilungen daran arbeiten, den Honoratioren Reden aufzuschreiben, die genau das berücksichtigen.
Und wo das noch nicht richtig hinhaut wird entweder outgesourct oder Experten werden beauftragt Framingmanuals zu entwickeln damit sich die "Fachkräfte" im Amt daran orientieren können.

Erich Maria Remarque hätte auch heute noch nicht die geringste Chance, Redenschreiber für beispielsweise AKK oder FWS zu werden.

Ja - und so stehen sie dann da. Sagen ihre Sprüchlein auf, behaupten zu wissen was beispielsweise Soldatinnen und Soldaten bewegt, erzählen was von hervorragender Arbeit und beispielhaftem Einsatz und dann gehts wieder zur Tagesordnung über, während gerade irgendwo auf der Welt unsere "Werte" verteidigt und im Zweifel auch ein paar Brunnen gebaut werden.

Ja und nebenbei zeitigt die Arbeitsteilung dann immer wieder einmal lustige Sachen wie diese:
https://www.google.com/search?q=maas+belgischer+soldat&client=firefox-b-d&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=2ahUKEwjL2Jbh4__sAhUM0uAKHTnlC-gQ_AUoAXoECAUQAw&biw=1440&bih=758#imgrc=42J1fNiTMid9qM

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wandersmann
wandersmann
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RE: 65-ster Jahrestag der Remilitarisierung der Bundesrepublik
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf Bias vom 13.11.2020, 16:00:45
Und keiner in D benötigt Auslandseinsätze. A pro pos "Nur die Worte sollten stimmen" - Auslandseinsätze oder "Friedensmissionen" sollte man deshalb auch beim Namen nennen - nämlich "Krieg".
Eben nicht, Wandersmann.
Der Soldat fällt - er verreckt nicht.

Es sind die Worte, die es auszutauschen gilt um "Narrative" angenehm klingen zu lassen.
 
Genau so ist das, Bias.
Und diejenigen, die aus Afghanistan und Mali verstümmelt und verkrüppelt zurückkamen, sind "traumatisiert" bzw. haben ihre Gesundheit für unsere Freiheit geopfert. Pfui deibel, wie weit ist das eigentlich noch bis zur LTI!?
Edita
Edita
Mitglied

RE: 65-ster Jahrestag der Remilitarisierung der Bundesrepublik
geschrieben von Edita

Meine Güte. was muß man hier für Unsinn lesen, der auch noch ein Stück weit mit unglaublicher Hetze garniert wird .........

Deutschland unterhält eine Freiwilligenarmee, die Soldaten und Soldatinnen bekommen von Niemandem Narrative zur Schönfärbung vorgesetzt, ein jeder Soldat und eine jede Soldatin weiß auf was sie sich einläßt, die brauchen keine Dummschwätzer und Hetzer zur Aufklärung, sie sind ganz normale Bürger wie Frau Hinz und Herr Kunz, was wollt ihr von denen??? Sie aufklären, daß sie nicht fallen, sondern verrecken???

Hinter diesen Leistungen stehen Menschen, Menschen, die iohr Leben als Soldat/in geplant und eingerichtet haben, Menschen die sich zur Verantwortung verpflichtet haben. Menschen, die bereit sind, alles einzusetzen, sogar ihr  eigenen Leben.

Sag ihnen Dein " Pfui Deibel " ins Gesicht Wandersmann!

Edita

 

wandersmann
wandersmann
Mitglied

RE: 65-ster Jahrestag der Remilitarisierung der Bundesrepublik
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf Edita vom 13.11.2020, 16:52:33


Sag ihnen Dein " Pfui Deibel " ins Gesicht Wandersmann!


 
Das habe ich. Mein Ex-Schwager war so einer. Der war als Berufssoldat in Afghanistan und später im Kosovo. Natürlich war er freiwillig dort, niemand wird gezwungen, diesen Blödsinn mitzumachen. Er machte das eben für Geld, wie er sagte, für ordentlich Geld. Das Risiko, evtl. mit zerfetzten Beinen zurückzukommen war ihm durchaus bewusst als Ausbilder für Minensucher, er meinte aber diese Gefahr beherrschen zu können, und deshalb war sie es ihm wert.

Im übrigen ging die Kritik des framings und der falschen Narrative, die Bias oben brachte, vor allem in Richtung der Politiker, die in ihren schwülstigen Sonntagsreden die unbedingte Notwendigkeit beschwören, dass deutsche Soldaten in den Krieg ziehen müssen.

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olga64
olga64
Mitglied

RE: 65-ster Jahrestag der Remilitarisierung der Bundesrepublik
geschrieben von olga64
als Antwort auf wandersmann vom 13.11.2020, 17:24:58



, vor allem in Richtung der Politiker, die in ihren schwülstigen Sonntagsreden die unbedingte Notwendigkeit beschwören, dass deutsche Soldaten in den Krieg ziehen müssen.
In welchen Krieg ziehen deutsche Soldaten? Wir haben eine Parlamentsarmee, d.h. alle Auslandseinsätze der Bundeswehr in Solidarität zur Nato muss mehrheitlich im deutschen Parlament abgesegnet werden.
Sie gehören doch zu denjenigen,die Trump so gut fanden oder finden ,weil er nie einen Krieg initiiert hatte (und darüber sicher auch dessen viele Drohneneinsätze vergessen haben, die ja "kein richtiger Krieg" sind?).
Wenn das so ist und Sie zu den Pazifisten gehören sollten, woher kommt dann Ihre grosse Sympathie für Putin, den aktuell grössten Kriegstreiber weltweit (Syrien, Ostukraine, Libyen und evtl. doch noch der Kaukasus und Belarus?). Den müssten Sie dann doch eigentlich verachten oder spielt der bei Ihnen auch der friedlichen Kriegsführung eine grosse Rolle? Olga
Nick42
Nick42
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RE: 65-ster Jahrestag der Remilitarisierung der Bundesrepublik
geschrieben von Nick42
als Antwort auf wandersmann vom 12.11.2020, 22:15:08

.....Ihre Kämpfe sind auch unsere Kämpfe?
Ist aber 'ne sehr verwegene Theorie, Herr Steinmeier ... wieviel Prozent der Bevölkerung können da wohl mitgehen?.....

....Ein militärisch neutrales Deutschland, spätestens nach der Vereinigung 1990, wäre eine sympatische Varainte gewesen.

Eine verwegene Theorie? Nach dem Krieg gab es in Deutschland starke Bewegungen, Nie wieder Waffen, Nie wieder Krieg.

Aber: Die deutschen Regierungen unter Adenauer haben es bekanntlich anders beschlossen, die Wiederbewaffnung, Der NATO-Beitritt. Und Adenauer hat damit seine Wahlkämpfe bestritten und gewonnen, 1957 sogar die absolute Mehrheit. So einen hohen Wahlsieg gab es nie mehr in der Geschichte der Bundesrepublik.

Nein, die deutschen sind mehrheitlich keine Pazifisten. Sie haben in Sachen Bewaffnung immer mitgemacht. Und nichts spricht dafür, dass das heute anders ist.

Nick42
 
olga64
olga64
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RE: 65-ster Jahrestag der Remilitarisierung der Bundesrepublik
geschrieben von olga64
als Antwort auf Nick42 vom 13.11.2020, 19:27:12

WEnn ich das mal für mich so übersetze, bedeutet das, dass Deutschland als Mitglied der Nato gefälligst alle anderen Nationen die Drecksarbeit erledigen lassen sollte, weil es ja immer als Argument bieten kann, selbst viele Jahre massenmörderisch andere Länder bedroht und getötet zu haben.
Das ist dann eine Entschuldigung für alle Ewigkeit.
Da Deutschland ein Binnenland ist und evtl. von mehreren Seiten bedroht werden könnte, verlangen wir natürlich von anderen Ländern vollumfängliche Verteidigung unseres Landes und Übernahme des Blutzolls durch deren Soldaten.
Soviel muss der Welt Deutschland schon wert sein, oder?
Ich denke, die Zeit, wo wir uns militärisch vor allem drücken können, ist vorbei. Sollten wir z.B. damit liebäugeln, die Nato zu verlassen, müssen wir uns dem europäischen Militärverbund anschliessen, sofern dieser jemals gegründet werden sollte.
Ob dies in Bezug auf Kosten, Manpower, Einsätze usw. dann für uns komfortabler wird, wage ich sehr zu bezweifeln.
Deutsche sind nicht solidarisch - sie denken seit Urzeiten in erster Linie an sich selbst und dann lange Zeit nicht weiter; es sei denn, sie sind bedroht, ob nun militärisch oder wirtschaftlich. Olga

Bias
Bias
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RE: 65-ster Jahrestag der Remilitarisierung der Bundesrepublik
geschrieben von Bias
als Antwort auf wandersmann vom 13.11.2020, 17:24:58
Das habe ich. Mein Ex-Schwager war so einer. Der war als Berufssoldat in Afghanistan und später im Kosovo. Natürlich war er freiwillig dort, niemand wird gezwungen, diesen Blödsinn mitzumachen. Er machte das eben für Geld, wie er sagte, für ordentlich Geld. Das Risiko, evtl. mit zerfetzten Beinen zurückzukommen war ihm durchaus bewusst als Ausbilder für Minensucher, er meinte aber diese Gefahr beherrschen zu können, und deshalb war sie es ihm wert.

Im übrigen ging die Kritik des framings und der falschen Narrative, die Bias oben brachte, vor allem in Richtung der Politiker, die in ihren schwülstigen Sonntagsreden die unbedingte Notwendigkeit beschwören, dass deutsche Soldaten in den Krieg ziehen müssen.
Vergiss es, Wandersmann.

Was man den Verantwortlichen für die Einsätze der Verteidigungsarmee weit draußen im Vorfeld Deutschlands vorhalten sollte ist, dass sie es anscheinend den Transportflugzeugpiloten nicht erlauben auf den Rückflügen neben Toten und verwundeten Bundeswehr-Soldaten, junge, migrationswillige Afghanen mitzunehmen.

Moralpolitisch sinnvoll wäre so ein Akt allemal und mich wundert es, dass dafür bisher anscheinend aus noch keiner Partei eine entsprechende Anregung gekommen ist.
Oder vielleicht doch und ich habe es wieder einmal nicht mitbekommen?

Um was gings eigentlich eingangs noch mal?
Ach ja - um die empathisch getragenen, Wirgefühle vermittelnden Ansprachen des Bundespräsidenten und der Bundesverteidigungsministerin zum 65. Jahrestag der Bundeswehr vor deutschen Soldaten, Soldatinnen und D-Soldat*innen (wie schreibt man Letzteres eigentlich korrekt?).

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