Diskussion historischer Ereignisse Arminius contra Varus

longtime
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Arminius contra Varus
geschrieben von longtime
In der nächsten Woche beginnen die großen Ausstellungen zum Thema der Niederlage der Römer in Germanien:

in Haltern am See,

in Osnabrück
und

in Detmold am Herrmannsdenkmal.

Vom deutschen "Herrmann"

Hier gibt es Links zu den Themen - und ein Quiz über Arminius/Varus:

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longtime
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Re: Arminius contra Varus
geschrieben von longtime
als Antwort auf longtime vom 14.05.2009, 14:32:32
Ich werde hier auch kurz über die alternative oder als Alternativlinge auftretenden Varus-Arminius-Propheten hinweisen.

Wie bei allen archäologischen und historischen - ohne direkte dokumentarische, philologische Funde, mit widersprüchlich interpretierbaren Materialien - satt- und stattfindenden Ersatzschlachten der "Gelehrten" füllen Buch- und Internet-Seiten.

Es sind die wahren Wahrheitskrämpfe!
(Und meistens sind die ersatz-historischen Imperatoren nach einigen Sätzchen erkennbar.)

Die wahren Varaner!

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longtime
adam
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Re: Arminius contra Varus
geschrieben von adam
als Antwort auf longtime vom 15.05.2009, 07:05:53

Als erstes sollte man das Schwert der Statue ins Museum bringen und durch ein Winkewinke-Taschentuch ersetzen.

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adam

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longtime
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Re: Arminius contra Varus
geschrieben von longtime
als Antwort auf adam vom 15.05.2009, 09:28:15
Wenn die Römer (für ihre Götter-Caesaren...) und ihre Nachfolger einen solchen Reliquienhandel hätten aufbauen und durchhalten können wie die Christen - ja, bitte:


Das Schwert, mit dem Varus sich selbst tötete – das wäre auch noch gefunden, bzw. als schicke Fälschung nachgeschmiedet worden:

Velleius Paterculus berichtet über den Tod des Varus:

«Duci plus ad moriendum quam ad pugnandum animi fuit; quippe paterni avitique exempli successor se ipse transfixit.»

Der Tod des "feigen" Varus (lateinisch/deutsch): s. TIPP!

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longtime
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Re: Arminius contra Varus
geschrieben von longtime
als Antwort auf longtime vom 15.05.2009, 09:49:09
Nach der lateinischen Überlieferung textete Heine Heine:

"Der klassische Morast, wo Varus stecken geblieben" - so bedichtete H. H. den Teutoburger Wald.

Die deutschen Theaterstücke zum Varus-Desaster - von Kleist und Grabbe - kommen auch zur Aufführung in den Theatern in Bielefeld und Detmold.

Die Dichter standen im Banne des patriotisch-nationalen Hermannskults des 19. Jh.s (gegen Frankreich gerichtet), doch die heutigen Inszenierungen bieten mehr:

sarahkatja
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Re: Arminius contra Varus
geschrieben von sarahkatja
als Antwort auf longtime vom 15.05.2009, 09:56:34

Als die Römer frech geworden
simserim simsim simsim
Zogen sie nach Deutschlands Norden
simserim simsim simsim
vorne mit Trompetenschall
Terätätätäterä
ritt der Generalfeldmarschall,
Terätätätäterä
Herr Quintilius Varus
Wau, wau, wau, wau, wau
Herr Quintilius Varus
Schnäde räng täng, Schnäde räng täng
Schnäde räng täng, de räng täng täng

In dem Teutoburger Walde,
Huh! Wie piff der Wind so kalte,
Raben flogen durch die Luft,
Und es war ein Moderduft,
Wie von Blut und Leichen
Plötzlich aus des Waldes Duster
Brachen kampfhaft die Cherusker,
Mit Gott für Fürst und Vaterland
Stürzten sie sich wutentbrannt
Auf die Legionen.

Weh, das ward ein großes Morden,
Sie schlugen die Kohorten,
Nur die röm'sche Reiterei
Rettete sich noch ins Frei',
Denn sie war zu Pferde.
O Quintili, armer Feldherr,
Dachtest du, daß so die Welt wär'?
Er geriet in einen Sumpf,
Verlor zwei Stiefel und einen Strumpf
Und blieb elend stecken.

Da sprach er voll Ärgernussen
Zum Centurio Titiussen:
"Kam'rad, zeuch dein Schwert hervor
Und von hinten mich durchbor,
Da doch alles futsch ist."
In dem armen röm´schen Heere
diente auch als Volontäre
Scaevola, ein Rechtskandidat,
Den man schnöd gefangen hat,
Wie die andern alle

Diesem ist es schlimm ergangen,
Eh daß man ihn aufgehangen,
Stach man ihm durch Zung und Herz,
Nagelte ihn hinterwärts
Auf sein corpus iuris.
Als das Morden war zu Ende,
rieb Fürst Hermann sich die Hände,
und um seinen Sieg zu weih´n,
lud er die Cherusker ein
zu 'nem großen Frühstück.

Wild gab´s und westfäl´schen Schinken
Bier, soviel sie wollten trinken
Auch im Zechen blieb er Held
Doch auch seine Frau Thusneld
soff walküremäßig
(soff als wie ein Hausknecht)
Nur in Rom war man nicht heiter,
Sondern kaufte Trauerkleider;
G´rade als beim Mittagsmahl
Augustus saß im Kaisersaal,
kam die Trauerbotschaft.

Erst blieb ihm vor jähem Schrecken
ein Stück Pfau im Halse stecken,
Dann geriet er außer sich
und schrie: "Vare, schäme dich
Redde legiones!"
Sein deutscher Sklave, Schmidt geheißen
Dacht´: Euch soll das Mäusle beißen
Wenn er sie je wieder kriegt
denn wer einmal tot daliegt
wird nicht mehr lebendig

Wem ist dieses Lied gelungen?
Ein Studente hat´s gesungen
in Westfalen trank er viel
drum aus Nationalgefühl
hat er´s angefertigt
Und zu Ehren der Geschichten
tat ein Denkmal man errichten,
Deutschlands Kraft und Einigkeit
kündet es jetzt weit und breit:
"Mögen sie nur kommen!"

Endlich nach so vielen Mühen
ist von Bandels Werk gediehen
Hermann ist jetzt aufgestellt
zusammen kommt die ganz Welt
in dem lippschen Reiche

Text: Victor von Scheffel , 1847 (letzte Strophe in " Feuerwehrliederbuch ", die Strophe mit dem westfälischen Schinken scheint auch später hinzu gedichtet worden zu sein)
Musik: nach der Melodie "Kriegers Lust , Fest - Marsch" , von Josef Gungl (1810 - 1899)
auf die gleiche Melodie wird gesungen
mit leichten Textvariationen und Kürzungen vielfach verbreitet
u.a. in Feuerwerker-Liederbuch (1883) - Feuerwehrliederbuch (ca. 1880) - Deutsches Armee Liederbuch - Deutsch-Österreichisches Studentenliederbuch (1888)-- Neues Liederbuch für Artilleristen (1893) -- Bundesliederbuch der Deutschen


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sarahkatja
omaria
omaria
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Re: Arminius contra Varus
geschrieben von omaria
als Antwort auf sarahkatja vom 27.10.2009, 23:11:36
Im Blog gibt es von der Ausstellung einen clip:

http://community.seniorentreff.de/autoren/wissen/anderes/;art1114,36010

omaria

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